Habe mal was aus mein Schulungsunterlagen gefunden
Dauerhafte EpilationWer dem Teufelskreis von Haarwuchs und Rasur entkommen möchte, der kann es mit Laser- oder Lichtbehandlungssystemen (IPL) versuchen. Sie versprechen eine im Idealfall dauerhafte Entfernung störender Behaarung. Allerdings ist es durchaus nicht mit einer einzigen Sitzung getan.
Laser und IPL wirken nur auf diejenigen Haare, die sich in der Wachstumsphase (Anagenphase) befinden. Und zwar am besten auf die, die ihre Wachstumsphase gerade beginnen. Um eine komplette Haarentfernung zu erreichen, ist deshalb eine mehrmalige Anwendung dieser Methoden erforderlich. Da kommen schnell 4-8 oder auch mehr Sitzungen jeweils im Abstand von mehreren Wochen (8-12) zusammen. Das macht die Sache recht zeitaufwendig und auch kostenintensiv. Und auch danach sind die Haare meist nicht auf 'ewig' entfernt. Es wird jedoch in den allermeisten Fällen eine dauerhafte Reduktion des Haarwachstums erreicht. Dennoch kann es sein, dass die Haare wiederkommen und die Behandlung gelegentlich wiederholt werden müsste, um ein dauerhaft befriedigendes Ergebnis zu erzielen.
Laser- und Lichtbehandlungssysteme
Laser
Die gängigste Methode der dauerhaften Haarentfernung ist die mit Hilfe eines Lasers. Sie darf nur von dafür ausgebildeten Fachkräften vorgenommen werden und ist nichts für Laien! Es besteht das Risiko von unschönen Pigmentverschiebungen oder gar Verbrennungen. Das Haar wird großflächig Laserpulsen ausgesetzt, Ziel der Pulse ist die Haarwurzel. Sie absorbiert die Energie des Laserlichts und wandelt sie in Wärme um. Die Folge: Durch die lokale Wärmeentwicklung verödet die Haarwurzel und kann nicht mehr weiterwachsen.
Zum Teil kommt es aber auch nur zur Verlangsamung des Haarwuchses. Diese Methode funktioniert nur bei pigmentierten, also dunklen Haaren bzw. Haaren mit dunkler Wurzel, da der Farbstoff Melanin die Energie aufnimmt und an die Haarwurzel weiterleitet. Unpigmentierte, weiße Haare lassen sich so nicht entfernen, blonde und rote nur schlecht.
Als Enthaarungslaser kommen verschiedene Lasertypen zum Einsatz: Länger gepulste Festkörperlaser wie der Alexandrit-, der Nd:YAG- und der Rubinlaser (bis 50 msec.) sowie Diodenlaser. Laser verfügen über eine fest vorgegebene Wellenlänge: Rubinlaser 694 nm, Alexandritlaser 755 nm, Diodenlaser 808 nm sowie Nd:YAG Laser 1064 nm. Je nach Haar- und Hautfarbe sowie Haartyp muss man mit dem Laser deshalb etwas Glück haben, die richtige - die optimale Wellenlänge zur Verfügung zu haben. Bei dunkleren Hauttypen sollte eine Laserbehandlung nur sehr zurückhaltend durchgeführt werden.
Mindestens eine verlangsamende Wirkung auf das Haarwachstum gilt inzwischen für viele der Systeme als gesichert. Wehrmutstropfen: Auch die Laserbehandlung kann ein wenig schmerzhaft sein. Die Schmerzhaftigkeit ist aber in der Regel nur gering ausgeprägt.
Nebenwirkungen der Behandlung können sein: leichtes Brennen, leichte Schmerzen, Rötung und Schwellung für ein bis zwei Stunden nach der Behandlung, gelegentlich auch Schorf-/Krustenbildung für Stunden bis zu einigen Tagen; selten: Entzündungen.
Kühlung und anschließendes Auftragen eines Gels können die Nebenwirkungen minimieren. Bei bis zu 15 Prozent der Behandelten rechnet man mit zeitweiligen Pigmentierungsstörungen für ein bis drei Monate. Schorf (Krusten) nicht entfernen, sonst besteht die Gefahr der Narbenbildung.
Sonnenbank und intensive Sonnenbäder sind vor der Epilation für mehrere Wochen tabu. Sonst könnte es im Behandlungsareal zu hellen oder dunklen Flecken (Pigmentverschiebungen) kommen. Und auch nach der Behandlung sollte intensive Sonnenbestrahlung für einige Wochen gemieden werden. Ist der Aufenthalt in der Sonne nicht zu vermeiden, sollte eine Sonnenschutzcreme mit einem Lichtschutzfaktor von mindestens 20 benutzt werden.
Das Epilationsergebnis ist bei Laser und IPL stark abhängig von Haut- und Haarfarbe sowie von der Haarbeschaffenheit. Es erfordert daher viel Erfahrung des Epilierers, alles so zu dosieren, dass das optimale Ergebnis erzielt wird. Beste Voraussetzungen für ein gutes Resultat bieten sehr helle Haut und dunkle Haare. Für dunkle Hauttypen ist diese Art der Epilation nicht ideal. Das Melanin in der Haut kann die Wirkung auf die Haarwurzel herabsetzen und selbst von den Energiestößen betroffen sein. Helle oder dunkle Flecken können sich in der Haut ausbilden. Schlimmstenfalls können Verbrennungen an der Haut entstehen.
Sinnvoll ist es, zunächst einige Probebehandlungen im Abstand von 4-6 Wochen auf einem kleinen Hautareal durchführen zu lassen. Anschließend sollte das Probeareal für etwa ein halbes Jahr beobachtet werden. Erst wenn dieser Test ein gutes Ergebnis zeigt, sollte über eine komplette Behandlung nachgedacht und entschieden werden. Die Probebehandlung sollte kostenlos sein. Vor und nach der Epilation ist für einige Wochen ein Lichtschutzmittel mit hohem UV-Schutz notwendig.
Die Erfolgsraten einer Photoepilation mittels Laser oder IPL-Technologie unterscheiden sich nicht wesentlich voneinander. Auch die Nebenwirkungsraten und Langzeitergebnisse sind vergleichbar.
Fachleute sprechen derzeit eher von einer langfristigen Epilation, als von permanenter oder dauerhafter Haarentfernung. Zwar deuten bisherige Ergebnisse aus Epilationsstudien auf die Wirksamkeit von Laser- und Lichtbehandlungen hin, doch eine echte Dauerhaftigkeit der Photoepilation ist bislang wissenschaftlich noch nicht belegt. Entsprechende Langzeitstudien fehlen.
Zu den Licht- und Lasergeräten, die derzeit zur Photoepilation eingesetzt werden, zählen hochenergetische Blitzlampen (IPL-Technologie), der langgepulste Rubin-, der ND:YAG- und der Alexandritlaser sowie der langgepulster Diodenlaser.