Hallo,
ich kann dir sagen, warum ich es persönlich gemacht habe und warum ich eine Weile gezögert hatte.
Wie ich auch im Kurs erwähne kam das Coming-Out als bi bei mir nach der Transition und dem damit einhergehenden Coming-Out als trans Frau. Die Hürde als "anders" wahrgenommen zu werden lag also schon hinter mir und ich habe gemerkt, dass es mir dadurch besser ging.
Es ist seit ich mich als bi geoutet habe einfach leichter von meinen Beziehungen zu sprechen, davon wen ich auf welche Weise attraktiv finde. Das sind ja Dinge, die in einem hetero Kontext gar nicht auffallen, aber sobald es gleichgeschlechtlich wird, muss man sich erklären oder es verheimlichen. Und ein aktives Coming-Out war halt eine Erklärung für die Zukunft.
Es macht mich auch für mein Umfeld anders ansprechbar, sei es um über attraktive Menschen zu schwärmen, Rat zu Beziehungen einzuholen oder mich in der queeren Community einzuordnen.
Also es nicht aktiv geheim zu halten, Coming-Out durch Handlungen ist auch ein weg. Worauf ich keine Lust mehr hätte, wäre ein Geheimnis daraus zu machen.
Denn für mich ist Queerness nichts schlimmes und ich finde es auch wichtig, dass es sichtbare queere Menschen gibt. Als Vorbilder und um zu sehen, dass es möglich ist.
So bin ich auch als bi und trans geoutet im JOY-Team und zeige der Community so, dass ich dazu gehöre. Ich bin auch so auf anderen Plattformen und in meinem realen Umfeld sichtbar.
Mir hat es Mut gegeben andere queere Menschen zu sehen und mit ihnen zu sprechen, als ich noch nicht geoutet war und das möchte ich auch zurück geben, gerade da ich in meiner Lebenswirklichkeit out sein kann.
Beste Grüße
Servicebrat
JOY-Team