Pansexuell vs. Bisexuell - Konkurrenz oder Miteinander?
Hallo!Pansexualität ist auf dem Vormarsch ... besonders in den USA bezeichnen sich immer mehr junge Menschen als pansexuell, aber auch auf deutschen CSDs sieht man immer mehr Bi-Fahnen, aber neuerdings auch die ersten Pan-Fahnen.
Zum Glück gibt es in den Medien endlich auch erste positiv dargestellte bi- oder pansexuelle Charaktere.
Immer wieder stellt sich aber die Frage: bi- oder pansexuell?
Für pansexuell spricht natürlich, dass alle Geschlechter eingeschlossen sind. Ganz klar inhaltlicher Vorteil durch die Namensgebung. Dass es nicht nur um Sex gehen muss (auch wenn im Englischen sex eigentlich biologisches Geschlecht heißt), löst dieses Wort aber auch nicht. So geht in den Medien auch immer wieder das Vorurteil herum, bi- oder pansexuell beschränke sich auf sexuelle Anziehung, unterschlägt die romantische Anziehung. Wie auch immer, ich finde "pansexuell" natürlich eigentlich besser als Begriff.
Für die meisten Bisexuellen sind Trans*-Menschen aber auch bei dem Begriff "bisexuell" enthalten, die Definition "sexuelle Anziehung zu Frauen und Männern" ist überholt. Es heißt nun: "Bisexuell ist sexuelle und/oder romantische Anziehung zu mehr als einem Geschlecht". Da kann Trans* genauso wie männlich oder weiblich fehlen, muss es aber nicht.
Für bisexuell spricht, dass es jedenfalls ein bisschen von der Allgemeinheit verstanden wird. Wenn die Leute statt "bisexuell" "pansexuell", "heteroflexibel", "homoflexibel", "ohne Schubladen", "omnisexuell" usw. hören, geht es bei nicht-queeren Leuten (und ich schließe da so manche Lesben und Schwule mit ein) auf der einen Seite rein und auf der anderen Seite raus. Und das ist deswegen schlimm, weil wir Nicht-Monosexuellen unter der Unsichtbarkeit leiden. Das größte Problem der Bi- und Pansexuellen-Feindlichkeit ist, dass man uns nicht mitnennt, nicht inhaltlich berücksichtigt, uns die Existenz abstreitet ("Das ist ja nur eine Phase!", "Ich hatte mich auch mal bisexuell genannt, jetzt weiß ich es besser.", "Du hast nur Angst, dich zu outen!" usw.) uns sogar aus LSBTI*-Organisationen manchmal wieder rausstreicht und es dann nur noch "Homo und Trans*" heißt.
Im Kampf für Gleichberechtigung, gegen Queer-Feindlichkeit sehe ich Bi- und Pansexuelle und andere Nicht-Monosexuelle absolut auf der gleichen Seite. Noch mehr finde ich es sinnvoll mit anderen zu paktieren: Bi-Trans-Allianz ist ein altbekannter Begriff, der sicher ein ComeBack feiern könnte. Und auch mit Homosexuellen Schulter an Schulter zu kämpfen ist sinnvoll.
Wie seht Ihr das?