Begriffe und Bedeutungen.
Hallo, ja Deinen Gedankenansatz finde ich schon gut.
Der Begriff Transvestit, war ja in der Gesellschaft immer mal wieder als "was negatives", "nicht normales" o.ä. gewertet. Liegt aber auch an unserem "Geschichtlichen Erbe", wo Diskriminierungen und Unterdrückungen in einer bestimmten historischen Zeitspanne leider mal "in Mode" war. Wer in Geschichte gut aufgepasst hat, weiß ja was ich meine. Dazu kommen noch, mittlerweile veraltete, Rollenbilder von Mann und Frau und damit angeknüpfte Identitäten und zugeteilte Verhaltensweisen, Riten, Kodexe, Ehre usw., welche ja über ein paar Jahrhunderte vorherrschten.
OK, mal zurück in die Gegenwart.
Die o.g. Einteilungen mögen schon so rein sachlich gesehen zutreffen, aber ich denke die "Motivation" dahin kann immer wieder individuell abweichen.
Für mich als Persönlichkeit und Mensch mit sexuellen und erotischen Gefühlen und Gedanken gestaltet sich das folgendermaßen.
Ich bin ein Mann, als Mann geboren, allerdings mit einer damaligen "latenten bi-sexuellen Veranlagung". Latent bedeutet in etwa verborgen vorhanden. Damals war ich halt im Glauben auch echt heterosexuell veranlagt zu sein, nur mit dem Kennenlernen von Mädels und Frauen und dem damit einhergehenden Beziehungsaufbau klappte es einfach nicht, obwohl die Damen von damals doch korrekte und sympatische Menschen waren.
Nur, heute klarer Fall, es lag immer an mir und nicht an den Mädels. Das wusste ich damals aber noch nicht, da die Bi-Sexualität ja latent war, eben NOCH nicht in meinem Bewusstsein verankert war. So konnte ich auch keine sexuelle Orientierung durchlaufen, da diese ja auf der individuellen Veranlagung (also hetero- bi- oder homosexuell) basiert.
Als junger Erwachsener kam ich dann in den Fokus von männlichen Mitmenschen. Ich war für Männer deutlich mehr "interessant" als für Frauen. Ich habe es aber nicht abgewehrt oder als falsch oder widerwertig empfunden, ich habe es ja zugelassen. Somit konnte ich halt mit beiden Geschlechtern meine Erfahrungen machen, von echten Beziehungen will ich jetzt nicht sprechen, da es ja nur eher so Techtelmechtel waren.
Richtige langandauernde Beziehungen kann ich halt nicht aufrechterhalten, egal ob jetzt mit Männern oder mit Frauen. Mein Bisexuelles Verhältnis ist nämlich ein bissel gekippt: 70% Homosexueller Anteil und 30% Heterosexueller Anteil in meiner AURA.
Ansonsten war mein erotisches Leben ziemlich "eingerostet", da ich mich unfreiwilligerweise mit meiner Bi-Sexualität und dem gekippten Verhältnis, so rein erotisch gesehen, neutralisiert hatte.
Erst seit dem ich mich mit BDSM-Erotik und deren vielen Facetten beschäftige, viel auch bei mir der Groschen pfennigweise. GRINS.
Ich habe mein männliches nicht wirklich beziehungsförderliches Antlitz "entsorgt" und gegen ein deutlich beziehungsförderliches "weibliches Antlitz" ausgetauscht.
Das ist für mich schon eine gewachsene Sache geworden, DENN, ich erlebe damit NUR Vorteile und eben positives Feedback, auch was die Auslebung der BDSM-Erotik und den Aufbau von interessanten Spielbeziehungen anbelangt. Die Geschlechter, welche ich damals mal kannte, spielen jetzt keine Rolle mehr, da ich nur den jeweiligen Menschen im Fokus habe und nicht irgendwelche XX oder XY-Einteilungen durchdenken muss.
Das hat mich total emotional befreit. Ich kann mit Recht sagen, es funktioniert und ich habe mich dahingehend im sexuellen und beziehungstechnischen Bereich weiterentwickelt.
Also, ich bin zwar in meinem trotzdem nicht ereignisslosen privaten Leben ein Mann, welcher zwar erotisch nicht funktioniert, aber ich verwandel mich in meinem erotischen Leben in eine "Frau", welche super funktioniert. Ich kann das sehr gut voneinander trennen und es ist eine wirkliche Bereicherung für mein Leben geworden. Ich bin ein CrossDresser in einem FemDom-Antlitz. Diese "Rolle" basiert bei mir auf DREI Stützen:
ERSTENS: Keine beziehungsförderliche AURA als Mann (deutlicher Handlungsbedarf)
ZWEITENS: Fetisch-Interesse (erotische Damenkleidung, gerne in Lack- und Leder)
DRITTENS: Interesse an Rollenspielen (ich verwandel mich gerne in andere Identitäten in sexueller Hinsicht) Diese Trinity ist mein fast perfektes Sexualleben geworden.
Ja, das war schon ein langer Weg, von der Erkenntnisgewinnung als Jugendlicher bis hin zur tatsächlichen Auslebung als Erwachsener. Alles wird gut.