Tatsächlich hatte ich letztes Jahr die gleiche Idee, ein erstes Konzept entwickelt und es mit einigen Paaren, Damen und Herren der Kölner Szene durchgespielt. Mit dem Ergebnis, dass es mehr Probleme bereitet als löst.
Idee:
1) Ein „Ich bin / Wir sind“-Bereich: Also Paar, Dame oder Herr (Rot, Grün, Blau)
2) Ein „Was ich suche“-Bereich: Ebenfalls Paar Dame Herr (2xRot, 2xGrün, 2xBlau)
3) Unterteilt mit einem schwach leuchtenden, helleren Balken zur Unterteilung
4) Signale Kombinierbar. Also z.B. Paar sucht Paar, Dame und Herren, Herr sucht Dame und Herren.
Das ganze Dimm- und Steuerbar über eine Handy App und einen BlueTooth-Connector in einer kleinen, aufrollbaren Kunststoff-Matte und einem USB-Anschluss zur Stromversorgung. Mit einem Clip, um sie an der Sonnenblende oder dem Innenspiegel zu befestigen. Das Ganze lässt sich schnell und preiswert – bei entsprechender Stückzahl – in China produzieren, ist aber nicht patentierbar.
Aber: Dann kommt der menschliche Faktor ins Spiel.
1) Die Herren sind vernetzt. Sobald irgendwo ein „Suche Herren“-Signal aufleuchtet, sorgt WhatsApp für die Weitergabe der Info und damit für einen Run. Gibt es zwar heute auch schon, aber zumindest dauert es etwas, bis die anderen das Spitz bekommen und man kann sich ggf. irgendwo anders hin zurückziehen, bevor es zu voll wird.
2) Spielkinder: Es wird immer wieder Herren geben, die das Paare- und/oder Damen-Signal zum Anlocken nutzen werden. Das sind nach unserer Erfahrung dann auch die, die i.d.R. beim Wort Nein plötzlich die deutsche Sprache verlernt haben.
3) Der ganze Reiz geht verloren. Dazu gehörte in der Vergangenheit auch das Entdeckt werden, das Herantasten, das Beschnuppern, das Kommunizieren und nicht zuletzt auch das Scheitern.
Bis vor gut 20 Jahren (und damit quasi vor der Internet- und WhatsApp-Zeit) gab es ganz einfache Signale und Verhaltensregeln, die wunderbar funktioniert haben:
Die Paare parken etwas abseits Rückwärts ein, akklimatisieren sich etwas und machen dann kurz die Innenbeleuchtung an. Die Herren parken etwas abseits oder ganz woanders, leuchten nicht aus und warten auf Signale. Eventuell flaniert einer nach angemessener Zeit vorbei, der Rest beobachtet abseits das Geschehen und gesellt sich ggf. dazu. Gute alte Zeit. Das ist aber heute nicht mehr möglich. Über die Qualität und Quantität der Solos heute wird anderswo genug diskutiert und soll hier nicht weiter Thema sein.
Uns ist aber auch bewusst, dass sich die Gesellschaft verändert und bei vielen eine Erwartungshaltung eingesetzt hat. Es MUSS heute etwas passieren. Mit jedem Mittel. Dazu gehört sinnloses herumfahren, ausleuchten, in großer Zahl heranstürmen etc. Die Probleme sind überall gleich.
Mein Fazit:
Ja, das kann man machen. Ich fürchte aber, dass es nicht funktionieren wird. Zumindest in der Kölner Szene wurde die Idee nach einiger Diskussion abgelehnt und wanderte daher zurück in die Schublade. Es mag aber sein, dass das anderswo anders gesehen wird und wenn das jemand umsetzen möchte: Feel free. Ich hatte – wie man sieht – nicht als einziger die Idee.