Das Recht auf "Nicht wollen"
Ehrlich gesagt, irritiert mich die Lektüre von "Sexfrei" von Anica Plaßmann. Und es macht mir Unbehagen. Ich lese das Buch meiner Frau vor, da sie es nicht selbst lesen möchte (sozusagen bin ich der Sprecher eines Hörbuchs).
Die Autorin tritt für das Recht ein, keine Lust zu haben. Und wenn ich ihre Argumente anhöre, muss ich ihr in gewisser Weise Recht geben. Die "ehelichen Pflichten" waren früher fest verwurzelt. Nach katholischem Recht ist die Ehe erst vollzogen, wenn das Paar Sex hatte und die Absicht Kinder zu zeugen. Wir reden von Selbstbestimmung und sprechen das Recht auf ein "Nein" unseren Partnern /Partnerinnen ab.
Das ist es gerade, was mir Unbehagen macht.
Dann lese ich parallel das Buch von Ulrich Clement, DEM Sexualtherapeuten (sogar ganz in meiner Nähe) und Fachbuchautor "Guter Sex trotz Liebe".
Auch dort geht es um die selbstbestimmte vs. partnerschaftsorientierte Sexualität.
Räumen wir unseren Partnern / Partnerinnen das Recht ein, NEIN zu sagen? Und führt es nicht genau ins Gegenteil dessen, was wir wollen?
Ich werde beide Bücher durcharbeiten.
Ich werde an mir arbeiten
Ich werde für mein ideales Sexualleben eintreten
Ich liebe meine Frau und werde sie dennoch mit meinen Wünschen und Bedürfnissen konfrontieren.
... Ich vermisse die Sicherheit der Komfortzone.