Professioneller Umgang mit Sexualität

Ich finde es schlimm wie mit der Sexualität der alten Damen und Herren umgegangen wird. Natürlich sind wir Pflegekräfte angehalten das zu unterbinden, sollten wir mitbekommen das es gegen den Willen geschieht. Aber...wieso aber soll das bei Ehepaaren passieren oder bei Pärchen die sich neu gefunden haben. Und wenn man ein Pärchen dabei "erwischt" und es ist augenscheinlich alles ok, ja dann muss man da doch drüber stehen. Ich habe als Nachtwache kuriose Sachen erlebt... dann geht man halt aus dem Zimmer mit den Worten "lasst euch nicht stören, Ich komm später nochmal"

ich kenne aus dem Pflegeheim genug Fälle in dem die Damen auch im hohen Alter Spielzeug haben aber sich im Heim nochmal Paare finden! Finde das schlimm dass manche Pflegekräfte das unterbinden wollen.
Wieso hat ein älterer Mensch kein Recht mehr auf Sex oder Zärtlichkeiten.
Oft wurden alte Menschen sogar beschimpft. Kam mir in manchen Fällen vor als wären wir im Kindergarten mich stört dass nicht! Wenn sich Paare nochmal finden! Was ich allerdings nicht mag wenn mich ältere Herren antatschen also da sage ich in Ruhe dann dass sie das unterlassen sollen! Allerdings finde ich auch an der Zeit dass in manchen Heimen die Sexualbegleitung erlaubt werden würde gibt genug Damen die das machen oder auch Herren inzwischen denn wenn es ein Bewohner/in selbst bezahlt wieso darf sie dass dann nicht. Also das Thema wird in den meisten Einrichtungen (in Tirol) als eklig empfunden und nicht weiter erwähnt. Besonders bei den kirchlichen Trägern da wurden sogar Poster oder Kalender entfernt wenn es ein Mensch mal etwas erotisch wollte... denke immerhin zahlen die Damen/Herren genug Geld für einen Heimplatz dann kann man Sex oder Zärtlichkeit im Seniorenheim also auch erlauben.. Finde so etwas nur traurig. Frag mich oft ob die Kolleginnen (meistens sind es Frauen) alte Jungfern sind ... Traurig aber ist oft die Realität

Leider leben noch zu viele Pflegekräfte das Bild der keuschen Ordensschwester.
Ich bin auch der Meinung, wenn sich zwei einsame Herzen im Pflegeheim treffen und die Liebe neu entflammt, so soll man das Feuer schüren und nicht löschen.

Da scheine ich in meiner Ausbildung ein Vorzeige-Heim erwischt zu haben. Dort hielten die Pflegekräfte neben Visitenkarten für Taxiunternehmen, Frisöre und Fußpflege auch die Karten der ein oder anderen Dame bereit, und mehr als einmal kamen sie vorbei, um einem betagten Herrn die Zweisamkeit hinter verschlossener Tür zu ermöglichen. Und wenn die "Leistung" oft nur aus Kuscheln, Streicheln und Nähe geben bestand, waren die Herrschaften über die Maßen glücklich, dass sie das noch erleben durften. Das Personal ging vollkommen ungezwungen damit um, das fand ich wunderschön.
Einen Herrn lernte ich kennen, der hatte im PH nochmal die große Liebe gefunden. Zwei demente Bewohner im 3. Frühling, für die sogar ein Doppelzimmer möglich gemacht wurde, damit sie bis zum Ende ihrer Tage gemeinsam wohnen dürfen. Leider war seine Liebste schon verstorben und der Bewohner dadurch in starke Depressionen verfallen. Aber wie das Heim mit Liebe, Intimität und Partnerschaft im Alter umging, fand ich herausragend und beispiellos.

Ich arbeite in der Ambulanten Intensivpflege (1:1 Betreuung).
Momentan bin ich nur einem 25 jährigen Patienten eingesetzt. Kollegen müssen sich bei ihm einstellen, dass er regelmäßig ein Dame / Prostituierte bestellt. Er schaut auch immer nach wer an diesem Tag arbeitet, denn nicht jeder von meinen Kollegen möchte dies im Dienst erleben und bei manch anderen besteht das vertrauensverhältniss nicht.
Ich finde, egal ob alt oder jung, der Mensch braucht Nähe auch körperliche. Ich als pflegefachkraft kann und es steht mir nicht zu, dies zu unterbinden.

Schöner Beitrag!
Berührung, Sexualität sollte ein Grundleistungsanspruch gegenüber Krankenkassen für Schwerkranke und Behinderte sein.
Leider kein grosses Thema hierzulande, ambitionierte Surrogat-Körperarbeit-
Dienstleister sind deswegen selten, meist nur in Metropolen, auffindbar, auch weil Chronisch schwer Erkrankte in aller Regel nicht über ausreichend private finanzielle Mittel hierfür verfügen.

Ich finde es nicht schlimm, jedem steht zu seine Sexualität auszuleben. Schlimmer finde ich, das es immer noch Menschen gibt, die es sich rausnehmen möchten, es zu verbieten.
Er nimmt ja Rücksicht, indem er schaut wer Dienst hat.

Bei manchen ist es ihm peinlich oder er hat kein Vertrauen zu der pflegefachkraft.
Ich unterstütze ihn gerne, da ich mich mit dem Thema auseinander gesetzt habe und ich auch schon lange intensive Gespräche mit meinem Patienten hatte.

Neben Essen und trinken ist Sexualität ein ganz normales Grundbedürfnis
Eines Menschen egal welches Alter man hat

Ich habe in den letzten Jahren in vielen Pflege Heimen gearbeitet, manche PH haben eine Einstellung wie im Mittelalter...besonders die erwähnten kirchlichen Träger

Warum sollten älte Menschen ihre Sexualität nicht leben dürfen, nur weil sie alt sind?

Ich habe einmal gelesen das es Pflege Heime für Menschen gibt, im Raum Berlin die ein Queer Hintergrund haben also lesbisch, schwul, Bi oder transgender
Was ich persönlich sehr fortschrittlich finde

Es wird in manchen Pflege Heimen noch so gedacht gerne nehmen wir Sie auf ( Dollar Zeichen in den Augen)
Aber ihre Sexualität und ihre Eigenständigkeit lassen sie bitte draußen....außerdem Sexualität im Alter ist ecklig

Wenn ich in einem Pflege Heim einziehen müsste....was ich nicht will, da ich als Fachkraft selbst weiß, was da läuft, würde ich mir meine Sexualität nicht verbieten lassen
Ich habe mich noch nie verbogen und insbesondere nicht für andere Menschen

Das sind meine Gedanken zu dem Thema