Umgang mit Angehörigen

Hallo Anastasya.

Bisher hatte ich das Glück noch keinen Umgang mit so schwierigen Angehörigen zu haben, kann also nur aus der Theorie erzählen.

Vor kurzem habe ich an einem Seminar zum Thema "Begleitung Sterbender" teilgenommen (ich arbeite in einem Altenpflegeheim). Dort wurde natürlich auch der Umgang mit den Angehörigen thematisiert.

Uns wurde aufgezeigt, das wir als Pflegende oftmals in eine rechtfertigende / verteidigende Position ("Wir haben halt wenig Zeit." - so oder ähnlich) gehen, bzw. sofort nach Lösungsmöglichkeiten suchen / diese anbieten ("Da red ich nochmal mit der Schwester / Putzfrau."). Dann wurde uns nahe gelegt, auf die Gefühlsebene zu wechseln. Ein Satz, der mir wirklich hängen blieb war, das große Gefühle immer mit uns selbst zu tun haben.

Wird also z.B. behauptet, das die Hose / das Zimmer der Bewohner/in am Vortag sehr dreckig war und man ist sich sicher, das dass nicht stimmen kann, sollte man sich also eher mal fragen, ob es der Person, die die Vorwürfe bringt, nicht vllt. dreckig geht und auf emotionaler Ebene reagieren, statt sich zu verteidigen.

Wie gesagt, ich kann nur aus der Theorie berichten, aber schon während der Übung hatte ich das Gefühl, das diese Theorie gar nicht so falsch ist. Ich kann mir auch in deinem Fall eben auch sehr gut vorstellen, das es zum großen Teil wirklich Verzweiflung / Wut auf die Umwelt ist (warum mein Kind?) .

Vielleicht hilft dir dieser Ansatz ja schon weiter...

LG

Danke schön Loreia

Das mit dem auf die Angehörigen eingehen ist ein guter Ansatz. Wenn sich ein Angehöriger beschwert, versuche ich ihm zu erklären, warum was wann. Diesen Satz mit wir haben wenig Zeit, das denke ich, aber ich sage es nicht laut, weil eben darauf die meisten sehr stark reagieren.

Nur manchmal weiss ich einfach nicht mehr, wie ich ruhig bleiben soll, wenn tagtäglich das Theater von vorne beginnt. Die Angehörigen sind seit Jahren dabei, wissen warum die Dinge so sind, aber dennoch lassen es viele pur an uns ab.

Sie gehen sogar hin und hetzen andere Bewohner auf, erzählen falsche Dinge über uns, so zb eine Bewohnerin kam aus dem Krankenhaus und hatte von dort ein Hämatom am Arm, es war selbst im Überleitungsbogen des Krankenhauses vermerkt und dennoch beschuldigte die Angehörige uns, selbst als wir ihr den Brief zeigten, meinte sie wir hätten ihn gefälscht. Sie rief die Polizei, wollte eine Anzeige aufgeben. Die Polizei reagierte aber nach der Durchsicht der Unterlagen ziemlich sauer auf die Angehörige.

Es ist so, wenn sich ein Angehöriger sich beschwert und es wirklich einen Grund gibt, habe ich damit kein Problem.
Aber wenn man täglich von absurden Beschuldigen umgeben ist, vergeht einem manchmal die Kraft ruhig zu bleiben.

LG

Gern geschehen.


Wie schon erwähnt, denke ich, das es der Frust ist. Und sie wissen einfach nicht, wohin damit.

Wir haben auch schon oft genug zu hören bekommen (natürlich nur versehentlich, wenn man dann doch mal in der Nähe war und es nicht bemerkt wurde), das wir ja nichts zu tun hätten - das man uns allerdings eben nur sieht, wenn wir Pause machen (was eh schon eher die Ausnahme is), weil wir ja sonst wie die Wahnsinnigen über - in meinem Fall - 3 Stockwerke wuseln, das wird gern vergessen.


Gegen begründete Beschwerden hat wohl keiner was. Da is man ja schon eher dankbar dafür, denn nur so kann man´s ja ändern.

Ich weiß ja nich, wie´s bei dir aussieht, aber da würd ich dir zu nem Hobby raten, wo du dich so richtig verausgaben kannst.. Wo dir am Schluß der Schweiß in Bächen runter läuft - du aber dann vor lauter Adrenalin das Grinsen nimmer aus´m Gesicht bekommst. Hat mir wahnsinnig geholfen...

das hört sich für mich ja nach einem grundsätzlichen problem an in eurer einrichtung!
habt ihr schonmal teambesprechungen zu dem thema abgehalten und auch die leitung/ heimleitung PDL mit einbezogen?
klar tauchen immer wieder beschwerden auf und klar gibt es auch immer wieder anstrengende angehörige und auch sachen die ungerechtfertigt sind.
doch ich denke das wichtigste ist: wie gehen wir als team damit um!
warum lädt man nicht mal die quengelnden angehörigen zu einem gespräch mit leitung ein? um den vorgang zu klären?
bei uns hat sich die schriftliche aufnahme (beschwerdemanagement) auch sehr bewährt...mit anschliessender rückmeldung an den beschwerdeführer.

viel glück S.

hallo ihr lieben pflege menschen..

oft ist das doch auch nur eine frage der transparenz.
ich habe die angehörigen im rahmen der pflege nicht vor der tür warten lassen ( einverständniss des bewohner,s...patienten ) erklären warum man was, wie macht.

beschwerden...sollten immer von der stationsleitung geklärt werden.

das reguläre team hat doch keine zeit für solche dinge..

viele angehörige..haben auch einfach nur ein schlechtes gewissen...weil sie z.b. die eltern in,s altersheim " abschieben "

und was dann die lieben nachbarn dazu sagen..

als stationsleiter hatte ich jeden tag gespräche ...wegen irgendwelcher kleidungsstücke... abhilfe..gleich patchen und nach anleitung waschen.

angehörige einbinden..in die pflege, betreuung und klare absprachen treffen z.b. besuchszeiten...arzttermine..

nie die unwahrheit sagen...sonst..siehe..bundespräsident..

ist mir noch etwas eingefallen...

Nach 3 Jahren Beschwerdemanagement als WBL auf einem wohnbereich mit 34 Pflegeplätzen... hatte sich meine Haarfarbe von Dunkelblond in

" Dachsblond " verändert...

Angehörige,Mitarbeiter,MDK,Heimaufsicht, Vorgesetzte...ach ja und dann sind da ja auch noch die Patienten, Bewohner....

Grund genug...sich Gedanken über Veränderungen zu machen...


( Seit 1,5 jahren schon erledigt....weniger Verantwortung = weniger Stress )

wichtig ist immer autentisch bleiben und den angehörigen kongurenz vermitteln.
damit erreicht man immer viel mehr als man glaubt.
man darf sich aber nicht in ausreden verfangen, wichtig ist den angehörigen die tatsachen klar zu machen.
natürlich mit dem nötigen fingerspitzengefühl.
ich habe im vorpraktikum ähnliches erlebt.
extrem fürsorgliche eltern eines klienten, die immer überbesorgt zu sein scheinen.
mit denen gab es des öfteren komplikationen im umgang.
aber neulich als ich beim arzt war und vergessen hatte geld enzustecken und sie zufällig auch dort waren bestanden sie darauf mir die praxisgebühr zu spendieren.
klar ist angehörigenarbeit manchmal eine gratwanderung aber man muss sich selber treu bleiben.

du bringst es auf den Punkt.

von Zeit zu Zeit schließt der JC automatisch Threads wo lange schon nichts mehr geschrieben wurde

Wir haben diesen Thread wieder für Euch geöffnet....damit wieder fleißig geschrieben werden kann

Viel spaß weiterhin in der Gruppe

LG
Euer Modteam

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GLG
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