Zu Beginn war es tatsächlich so, dass der Gast einen Eigenanteil leisten mußte. Dies wurde aber zum Glück geändert, so das dem Betroffenen und dessen Angehörigen keinerlei Kosten entstehen.
Ich (Sie von Magic_Mystery) arbeite selbst als Krankenschwester in einem Hospiz und sehe dies als meine Berufung an. Für einen Menschen am Ende seines Lebens da zu sein, zuzuhören, ihm seine Menschenwürde zu erhalten - dies gibt einem selbst so viel Erfüllung.
Es fängt schon damit an, dass wir den Gast schlafen lassen, ihn nicht früh um 6 Uhr wecken um ihn zu waschen. Dann wird er halt erst nachmittags gewaschen oder wenn er es wünscht mal nur Intimpflege durchgeführt. Das gleiche ist mit dem essen. Weshalb sollte man einen Hospizgast zum essen zwingen??
Sterben - bei uns geschieht dies noch mit Würde. Ich selbst hatte schon Gäste, die in meinen Armen verstorben sind. Für mich ist das immer wieder ein großes Zeichen von Vertrauen.
Wenn der Gast verstorben ist, darf er erst einmal in Ruhe - mit leiser Musik im Hintergrund und einer Kerze in seinem Zimmer- seinen neuen Weg gehen. Erst nachdem der Arzt da war wird er von uns nochmal frisch gemacht, evtl. wird ihm seine ausgesuchte Kleidung angezogen. Danach richten wir das Bett und das Zimmer schön und entzünden eine Kerze vor der Tür des Zimmers in dem der Verstorbene liegt. Die Angehörigen haben die Zeit die sie benötigen, um sich von ihren Lieben zu verabschieden.
Das Wichtigste ist, dass der Betroffene schmerzfrei ist.
Im Hospiz gilt das Hausarztprinzip - d.h. ansässige Ärzte übernehmen die medizinische Betreuung. Wir haben das Glück, zwei sehr gute Hausärzte für uns gewonnen zu haben - eine Ärztin hat eine Palliativausbildung. Sie verordnen z.B. Schmerzpumpen oder Morphin, sie gehen auf unsere Vorschläge ein und bringen uns somit großes Vertrauen entgegen.
Könnte noch so vieles schreiben - denn mir ist bewußt, welch Glück ich doch habe in einem Hospiz tätig sein zu dürfen und das ich somit all meine Liebe (als Krankenschwester) und meinen Glauben einbringen kann.