In eigener Sache ...
... Hallo alle miteinander.
Ich habe echt lange überlegt, wie ich anfangen soll.
Zur Zeit bin ich selber in der 12. Woche krank... mein Hirn und mein Kopf haben mich mal aus dem Leben rausgewuppt...
Es begann Ende Juli, da meinte mein Magen nämlcih mir eine dauerhafte Emesis zu bescheren bis das Blut kam.
Ich arbeite seit 97 in einer psychiatrischen Einrichtung, habe auch 4 JAhre lang ne stellv. Leitung gehabt.
Die meiste Zeit verbrachte ich aber in einem gerontopsychiatrischen Arbeitsfeld. Ähnlich vergleichbar mit ner Inneren heutzutage. Wir nehemn alle MEnschen auf, die das 60 LEbensjahr vollendet haben. D. h. unsere Patienten haben neben neben den klassischen internistischen komorbiden Alterserkrankungen auch noch psychiatrische Komponenten. Hier schwerpunktmäßig die DEmenz. Aber auch Erkrankungen bei dennen es regelmäßig zu aggressionsereignissen kommen kann, wie paranoid halluzinatorischen Schizphrenien oder auch den ANfang 60 jährigen, der mit 3,56%o zu uns kommt.
Früher hatten wir Arbeitszeiten wie Bienchen Sie schon beschrieben hatte...12 Stunden Dienst mit 2 Stunden PAuse ... bedeutet bei einer vollen STelle, 3 TAge arbeiten 2 TAge frei...
Vorteile waren hier ganz klar die Beziehungsgeataltung zu den Patienten. Da es sich um ein psychiatrisches Arbeitsfeld handelte, war es mir auch einfach mal möglich, auch Zusagen zu geben, die ich am nachmittag noch einhalten konnte. Dies ist mir heute nicht mehr möglich, auf Grund des 3 Schichtsystems.
Bei den heutigen Schichtmodellen sehe ich nur einen sehr geringen Erholungs-, und Freizeitwert. Den Tag Frei nach dem Nachtdienst kann man sich ja quasi schenken.
3 Schichtarbeit notwendig wegen der finanziellen Situation.
Ebenso Wochenend und Feiertagsarbeit, aber wem erzähl ich das hier.
WAs mich im MOment echt persönlich unwahrscheinlich nervt, ist die Diskussion über den Fachkräftemangel. Hier habe ich einfach ein anderes Bild.
Ich denke schon, dass wir genug FAchkräfte haben, aber der BEruf einfach nicht lukrativ genug ist.
Ein großteil meiner Kollegen ist in einen anderen Job gewechselt, und damit völlig aus der Pflege raus, wegen der besseren Bezahlung und anderen bzw. geregelten Arbeitszeiten.
Zurück zu mir... ich habe diverse Weiterbildungen, ein Studium im Bereich der Pflege und was hat es mir gebracht ... ich hab mich( leider Gottes) selber rausgewuppt.
Die Station auf der ich im Moment arbeite, besteht aus einem Team, in dem der Durchschnitt an Berufserfahrung bei 3 JAhren liegt.
Ich bin da schon ein alter Hase... 4 Kollegen, inkl, mir, sind längerfristig erkrankt.
Die Belastung auf Grund der Pflegesatzverhandlungen in den letzten Jahren hat einfach zugenommen. Weniger PErsonal, mehr Patienten oder Bewohner.
Besonders in den Pflegeheimen ist dies spürbar, hier auch durch Berichte und eigene Erfahrungen.
Es gibt mehr Bew. , die z.B. auf GRund ihrer Demenz mehr Aufmerksamkeit und Zuwendung bräuchten, die sich aber in der VErgütung nicht wiederspiegeln, da sie nur Pflegestufe I oder 0 + Zusatzleistung haben.
Die klassischen Bew. mit PFlegestufe III sterben im wahrsten Sinne des Wortes aus.
Gleichzeitig hat natürlich auch die Bürokratie zugenommen. Ich denke, dass ich hier nicht auf Taube Ohren stoße... die Nationale Arbeitsgruppe zur Entbürokratisierung in der Pflege konnte leider nur mäßige Erfolge erzielen.
Ohne Untertreibung verbringe ich mittlerweile 1/3 meiner Arbeitszeit mit der Dokumentation.... deren Notwendigkeit ich hier nicht anzweifeln möchte .... dennoch ist das "TO MUCH"
Ich arbeite gerne in der PFlege und auch gerne direkt am PAtienten, dennoch spiegelt die Leistung die wir alle vollbringen, nicht das wieder , was am Ende vom Monat auf dem Gehaltszettel steht.
90 % meine Jungkollegen haben trotz voller Stelle noch einen NEbenjob.
Ich bin einfach der Meinung, das ein Job, vor ALLEM so ein JOB , ausreichen muss, damit man ein qualitatives gutes Leben führen kann. Und ich meine damit nur Basisansprüche.
Es kann doch nicht angehen, ich habe letztens mit einer Bekannten telefoniert, welche einen ambulanten PD im "Osten" aufgemacht hat....
... sie kann einer ex. Kraft in 100% nur 1100€ zahlen...
ICh könnte noch mehr schreiben.... aber es soll jetzt mal gut sein... war aber gut, dass ich mir einfach mal Luft machen konnte, weil das "Nicht-pflegerische" Umfeld einen sowiso kaum versteht.
Vielen Dank für Eure Geduld