Mehr brandheiße Inhalte
zur Gruppe
Biergenuss
84 Mitglieder
zum Thema
Angst vor selbstbewussten Frauen?446
Haben Männer Angst vor selbstbewussten Frauen?
zum Thema
Habt ihr Angst davor, erkannt zu werden?402
Und auf einmal hatte ich das Gefühl "Moment, die Person kennst du…
Das Thema ist für dich interessant? Jetzt JOYclub entdecken

Die Angst

@Vajra_Nalanda
Ja und nein... Man kann Angst sicher auch so bekämpfen, also eine Art Krieg gegen Angst mit Psychopharmaka oder Drogen führen. Geborgenheit kann man schaffen, ja. Dazu bedarf es einer inneren Bereitschaft, dazu bedarf es Vertrauens in die Umgebung, in der man sich geborgen fühlen kann.

Die Angst hat zwei wesentliche Moment. Der eine ist z.B. die allgemeine Angst vor Arbeitslosigkeit, Verlust oder gar einer schweren Krankheit – die Angst schlechthin. Das andere ist die Angst vor dem einen gerade auf der gleichen Spur mit 200 km/h entgegen kommenden Auto – der Furcht und dem Schreck sehr nahe.

Aus Erfahrung weiß ich, dass ich Angst der letzteren Art manchmal durch bewußte Atmung unter eine gewisse Kontrolle bringen und begrenzen kann. Wenn ich nachts in einer einsamen Gegend von jemanden tätlich angegriffen werde, kann das erfolgreich sein.

Ich stimme zu, dass die Angst genau auch die Funktion hat, solche Situationen im Vorfeld zu vermeiden. So kommt es aus diesem Grunde selten vor, dass sich Menschen an einen Baumast über einer 200 m tiefen Schlucht hängen. Stuntman oder Höhenbergsteiger trainieren vorher bestimmte gefährliche Situationen und mindern dadurch das Gefahrenrisiko. Gleichzeitig sind das Beispiele für die Möglichkeit sich gegen Angst in Grenzen zu konditionieren.

Im letzteren Falle bildet die Vernunft die genannten Möglichkeiten aus. Es ist auch die Vernunft, die bewirken kann, sich einerseits nicht zu verschulden, um bei Arbeitslosigkeit keinem übermäßigen Druck ausgesetzt zu sein und sie ist es auch, die zu der Überlegung führen kann, sich z.B. in seiner Arbeit weiter zu bilden oder sich beruflich völlig neu zu orientieren.

Wenn man sagt, dass es eine gute Tugend ist, ein vernünftiges Leben zu führen, dann ist das damit gemeint. Wer gesund lebt, vermindert auch die Wahrscheinlichkeit schwer zu erkranken.

Ja, es bleibt ein Rest übrig, den wir Menschen nicht in der Hand haben. Man kann sich aber auch durch Vernunft zu einer z.B. stoischen Lebenshaltung führen; man kann durch leben in Stille und mit Meditation ein (psychisch) ruhiges und gelassenes Grundgefühl aufbauen – sicher wieder nur in Grenzen.

Wie viel haben wir tatsächlich nicht in der Hand und müssen es ertragen. Aber auch hier sagt die Vernunft vielleicht: Sorge dich nicht um das, was du nicht in der Hand hast, sondern lebe gelassen im Augenblick ... - begleitet durch Vernunft.
Nicht die Situation ist es, die Angst hervorbringt, sondern unser Umgang bzw. unsere Deutung der Situation ist es.

Angst mag wirklich sein für uns, aber sie ist nicht real. Sie wird dann überwunden, wenn das "schlimme Ende" was sie prophezeit nicht mehr alternativlos ist.

Bsp.:
*******are:
Die Angst hat zwei wesentliche Moment. Der eine ist z.B. die allgemeine Angst vor Arbeitslosigkeit, Verlust oder gar einer schweren Krankheit – die Angst schlechthin. Das andere ist die Angst vor dem einen gerade auf der gleichen Spur mit 200 km/h entgegen kommenden Auto – der Furcht und dem Schreck sehr nahe.

• Dann arbeite ich eben woanders (Arbeitslosigkeit)
• Ich hab ja immer noch genügend (Verlust)
• Heilung ist möglich (schwere Krankheit)
• Dann nehme ich eben die andere Spur (Geisterfahrer)
Freiheitsgefühle in der Philosophie
Ja, und damit ist Freiheit möglich. Denn Angst gehört mit zu dem, was meine Freiheit begrenzt. Nicht nur äußere Mauern, sondern auch innere wie Angst, Scham, Zweifel sind Grenzen für meine freie Entscheidung.

Zugleich übt Angst schlechten Einfluss auf meine Lebensqualität aus, sie vermindert mein Gefühl für Glück oder einfach dafür mich wohl zu fühlen. Insofern geht das bis in die Psychologie.

Das Problem am Begriff der Angst liegt überhaupt darin, ihn einseitig psychologisch zu sehen, anstatt seine philosophische Dimension auszuloten.
****ta Frau
2.135 Beiträge
Angst versus Freiheit
Freiheit ist ein großes Wort, dem für meinen Geschmack hier noch die Definition im Rahmen der Philosophie fehlt.
Wir führen sie gerne im Munde, sie schmeckt wie ein Sahnebonbon, doch was sind die Ingridienzien?

Wenn die Gedanken wirklich frei wären, läge dort schon die philosophische Antwort auf die Frage, wie ich mich von den Fesseln der Angst befreien kann.
Da sie das aber nicht wirklich sind - sein können -, ist die Frage die:
Wie kann ich den größtmöglichen Näherungswert an den Anspruch der Freiheit finden? Wo liegen die Parameter, die einen Befreiungsschlag erlauben, so dass ich mich dem Podest des Ideals bis auf eine Ebene nähern kann, die mir die Hoffnung gibt, es zu erreichen?

Mir fällt der Beginn eines Liedes ein (Max von Schenckendorf):
Freiheit, die ich meine
die mein Herz erfüllt
komm mit deinem Scheine
süßes Engelsbild!
Magst du dich nie zeigen
der bedrängten Welt?
führest deinen Reigen
nur am Sternenzelt?

Was ist und wo liegt denn die Freiheit, die wir philosophisch betrachtet meinen könnten?
Die Angst erhebt niemand zum Ideal, denn sie macht klein. Die Freiheit weitet uns, so wir sie denn haben oder uns zugestehen.

Wiki unterscheidet zwischen zwei Freiheiszuständen:
Freiheit wird auf zwei Ebenen bezogen: zum einen geht es um Selbstbestimmung des Willens (Willensfreiheit) und zum anderen um die Selbstbestimmung des Handelns (Handlungsfreiheit). Willensfreiheit beschreibt die Fähigkeit des Menschen, willentlich zu handeln. Hingegen wird Handlungsfreiheit generell verstanden als die Abwesenheit äußerer Zwänge und Bindungen. Diese können naturhafter Art, etwa in Form körperlicher Behinderung, sein oder aufgrund von Normen und Konventionen, die ihren Ursprung in der Gesellschaft haben. Handlungsfreiheit besteht, wenn man tun kann, wozu man sich entschlossen hat. In diesem Fall liegt bereits ein bestimmter Wille vor und es geht darum, ob die konkrete Situation seine Realisierung gestattet.
Umstritten ist, ob die Menschen frei sind, insoweit sie sich in absoluter Souveränität entscheiden oder nur insofern, als sie ihre Entscheidungen an Gründe binden. Das resultiert aus Schwierigkeiten, die aus der Abgrenzung zwischen natürlichen Bedürfnissen, inneren Zwängen, äußeren Anreizen, rational-ökonomischen Eigeninteresse und Freiheit im Sinne von Unabhängigkeit stehen.

Aber: Will ich eine bedingungslose Freiheit für mich erkämpfen oder soll sie allen zur Verfügung stehen, die ihr höchstmögliches Potenzial leben möchten?
Setzt Freiheit absolute Autonomie voraus, implizierend, dass ich mit meinen Freiheitsbestrebungen an die Grenzen meiner Nächsten stoße und sie dennoch niederrenne, weil mein freiheitlicher Anspruch Priorität vor allem anderen hat, denn alles andere wäre Einengung....
Oder ist es meine Freiheit, zu entscheiden, dass ich es nur dann wirklich sein kann, wenn ich die Grenzen der anderen aus freien Stücken achte?
Wie absolut ist der philosophische Freiheitsbegriff?
@Mazita
Danke für die sinnvolle Ergänzung zum Begriff Angst durch den Begriff der Freiheit. Ich werde deinen Beitrag zum Anlass nehmen ein eigens Thema dazu zu eröffnen.
Anmelden und mitreden
Du willst mitdiskutieren?
Werde kostenlos Mitglied, um mit anderen über heiße Themen zu diskutieren oder deine eigene Frage zu stellen.