@Vajra_Nalanda
Ja und nein... Man kann Angst sicher auch so bekämpfen, also eine Art Krieg gegen Angst mit Psychopharmaka oder Drogen führen. Geborgenheit kann man schaffen, ja. Dazu bedarf es einer inneren Bereitschaft, dazu bedarf es Vertrauens in die Umgebung, in der man sich geborgen fühlen kann.Die Angst hat zwei wesentliche Moment. Der eine ist z.B. die allgemeine Angst vor Arbeitslosigkeit, Verlust oder gar einer schweren Krankheit – die Angst schlechthin. Das andere ist die Angst vor dem einen gerade auf der gleichen Spur mit 200 km/h entgegen kommenden Auto – der Furcht und dem Schreck sehr nahe.
Aus Erfahrung weiß ich, dass ich Angst der letzteren Art manchmal durch bewußte Atmung unter eine gewisse Kontrolle bringen und begrenzen kann. Wenn ich nachts in einer einsamen Gegend von jemanden tätlich angegriffen werde, kann das erfolgreich sein.
Ich stimme zu, dass die Angst genau auch die Funktion hat, solche Situationen im Vorfeld zu vermeiden. So kommt es aus diesem Grunde selten vor, dass sich Menschen an einen Baumast über einer 200 m tiefen Schlucht hängen. Stuntman oder Höhenbergsteiger trainieren vorher bestimmte gefährliche Situationen und mindern dadurch das Gefahrenrisiko. Gleichzeitig sind das Beispiele für die Möglichkeit sich gegen Angst in Grenzen zu konditionieren.
Im letzteren Falle bildet die Vernunft die genannten Möglichkeiten aus. Es ist auch die Vernunft, die bewirken kann, sich einerseits nicht zu verschulden, um bei Arbeitslosigkeit keinem übermäßigen Druck ausgesetzt zu sein und sie ist es auch, die zu der Überlegung führen kann, sich z.B. in seiner Arbeit weiter zu bilden oder sich beruflich völlig neu zu orientieren.
Wenn man sagt, dass es eine gute Tugend ist, ein vernünftiges Leben zu führen, dann ist das damit gemeint. Wer gesund lebt, vermindert auch die Wahrscheinlichkeit schwer zu erkranken.
Ja, es bleibt ein Rest übrig, den wir Menschen nicht in der Hand haben. Man kann sich aber auch durch Vernunft zu einer z.B. stoischen Lebenshaltung führen; man kann durch leben in Stille und mit Meditation ein (psychisch) ruhiges und gelassenes Grundgefühl aufbauen – sicher wieder nur in Grenzen.
Wie viel haben wir tatsächlich nicht in der Hand und müssen es ertragen. Aber auch hier sagt die Vernunft vielleicht: Sorge dich nicht um das, was du nicht in der Hand hast, sondern lebe gelassen im Augenblick ... - begleitet durch Vernunft.