ch bin wiedereinmal zwischen den Fronten.
******ond:
n einer welt, in der die ungerechten chancenverteilungen nicht wegzudenken sind, braucht es einen liebenden gott als trost. als therapeutikum.
Ich denke, da brauch ich Gott manchmal für meinen Zorn.
Die Vernunft kann sich mit größerer Wucht dem Bösen entgegenstellen, wenn der Zorn ihr dienstbar zur Hand geht
Papst Gregor
******ond:
er wurde ersonnen als genau das, das fließmittel, die ausgleichsmasse.
Genau das ist die Katastrophe. Gott wird als ausgleichmasse mißbraucht. Gott wird irgendwann dies und das. Anstatt das "wir" (zugegeben der Gläubige hier in diesem Kontext) wäre mal mehr Gottes Ebenbild und würde mal seinen Grips anstrengen und entsprechend handeln. Aber verantwortungsabweisend mit einer Kerze in der Hand in einer Ecke sitzen und Liedchen über Gottes Liebe singen, erscheint mir nicht zielführend, und übrigens auch nicht gottgewollt.
******ond:
und das heilsein ist das ganzsein, wie die eso´s immer wieder mantrisch verkünden. da hat aber das konzept gott rein gar nichts damit zu tun, nicht notwendig.
Ja. Nein. Doch. Beides. Klar hat es auch damit zu tun (bitte nicht als Widerspruch zu Märzmond verstehen). Christen kennen das unter Sündenvergebung. Es ist bekannt das wir anderen vergeben müssen. Aber das heilsein im Kontext zum Christentum bedeutet auch, sich selbst vergeben zu können. Ohne dies sich selbst vergeben, was ja eine permanente Selbstanklage ist, kann ich nicht meinen Seelenfrieden zurückgewinnen. Erst mit dem Vergeben gibt es einen Neuanfang. Mit oder ohne Gott.
Dieses esoterisch angehauchte Blabla in kleinen Teilen des Christentums bringt uns nicht weiter. Wenn man aber mit einem Pastor spricht, sieht man wie stark das heutige "gebildete" Christentum in der Scholastik verwurzelt ist. Auch wenn das so nicht wahrgenommen werden will.
Auch ich bin ein Scholastiker. Mit esotherischen Blabla von der einen Seite noch mit auf lauter Annahmen beruhenden Fakten von der anderen Seite kann ich nicht viel anfangen.
Mein persönlicher Glauben gibt mir Freiheit im Denken. Und auch mal Freiheit zum Zorn.