Mehr brandheiße Inhalte
zur Gruppe
BDSM & Polyamorie
1205 Mitglieder
zum Thema
LIEBE AUF DEN ERSTEN BLICK5
Ein leichtes Zittern ging durch meine Hände, als ich das schwere Holz…
zum Thema
Hass & Liebe42
Ich wollte mal fragen wie es bei euch mit dem Thema Hass & Liebe…
Das Thema ist für dich interessant? Jetzt JOYclub entdecken

Die Weltreligionen: Liebe oder Hass?

**********tarii Mann
3.378 Beiträge
@all - Entschuldigung
Für meine letzten drei Beiträge möchte ich mich bei allen entschuldigen.

Wäre nicht notwendig gewesen. Schweigen ist manchmal einfach effizienter.

DeltaSagittarii
******yev Mann
392 Beiträge
Die tiefe, unausrottbare Sehnsucht nach "Liebe" hat ihr volles Recht. Speziell in gesellschaftlichen Konstellationen, in denen die allgemeine Kälte der Interessen die Einzelnen isoliert und dominiert, kann der göttliche Appell an die quasi naturwüchsige Sehnsucht nach Gemeinschaft, Vertrauen, Selbsthingabe den radikalsten Protest transportieren. Das Christentum mit seiner universellen Liebesbotschaft konnte in einer allmählich zugrundegehenden Sklavenhaltergesellschaft, in der es auch um die Frauenrechte entsetzlich stand, große Triumphe feiern. Es war zudem anders als die römische Staatsreligion in der Lage, die mannigfaltigen Spannungen zwischen den Ethnien des von Germaneneinwanderungen bedrängten Reiches zu überbrücken. Nicht zufällig hob in der entscheidenden Phase dieser Umwertung der alten römischen Werte die Argumentation des Hl. Augustinus an, die gegen die "ethnische" römische Staatsbürgerschaft die reine "christliche" Gottesbürgerschaft starkmachte. "Liebe" wurde hier aber sehr schnell zur Loyalitätsverpflichtung und zum Kitt der frühmittelalterlichen Gesellschaft, also schlichtweg mit der bereitwilligen, frommen Unterwerfung der Leibeigenen übersetzt, einschließlich des fürstlichen Rechtes, die Bauerngattin in der Hochzeitsnacht zu entjungfern! Dass unter diesen komplett entmündigten und ohnmächtigen Bauern ein Konzept der gütigsten Liebe kursierte, das nichts anderes war als die theologische Gestalt des Wunsches, ohne Prügel, Pranger und Vergewaltigung auf dem eigenen Acker arbeiten zu dürfen, ist nicht verwunderlich. Der christlichen Theologie könnte zugestanden werden, dass sie mit solchen Zuständen nicht immer einverstanden gewesen ist. Und doch bleibt der leider überwältigende Eindruck einer Religion, die zwar gewisse Protestnoten gegen die totale Unterdrückung erließ, und sich letztlich doch mit allen handfesten Verbrechen gegen die Schutzbefohlenen mit den Herrschenden einig machte. Dem gegenüber klingen die eifrigen Parolen vom "Gott der Liebe" irreparabel schal.
Ich bleibe dabei
Ich setze lieber auf Liebe, als auf Zynismus. Die Liebe ist zwar der schwerere Weg, aber ich hab ihn für mich als den richtigen erkannt.
Die Entgegensetzung von Liebe und Zynismus ist willkürlich und lässt an die Entgegensetzung denken, die u.a. George W. Bush zugeschrieben wird, daß, wer nicht für mich ist, gegen mich sei.

Das Leben ist weitaus komplexer, als daß es in Dichotomien aufgeteilt werden könnte. Solche Zweiteilungen sind nur theoretisch interessant.
Lieber oberarm
So hab ich das nicht gemeint. *nein* Ich habe das geschrieben, weil für mich der Eindruck entstanden ist, dass vielleicht doch einige im Zynismus resignieren könnten. Zynismus ist aber aus meiner Sicht alles andere als produktiv. Ich wollte zum Ausdruck bringen, dass ich die Liebe dem Zynismus vorziehe. Für mich ist Zynismus das Gift der Enttäuschung. Letztlich eine versteckte Form liebloser Selbstkritik, die sich aber an oder gegen andere richtet. Andererseits liegt wohl auch eine Portion steckengebliebener Trauer im Zynismus, was dann doch hoffen lässt, dass liebevolle Begegnung diese Trauer auflösen kann. Trauer und Leid öffnen das Tor zur Liebe, ob man hindurchgeht bleibt einem selber überlassen.

Wenn Zynismus eine Form steckengebliebener Traurigkeit ist, dann reduziert diese die Farben der Seele des Zynikers auf matte Grautöne und Schwarz. Gefühle sind aber die Farben der Seele. Sie sind spektakulär und wunderbar. Wer nicht die ganze Bandbreite fühlt, für den wird die Welt meist dumpf und farblos. Liebe öffnet die volle Bandbreite der Emotionen. Die Macht der Liebe schenkt lebendige Gefühle und Vertrauen in die eigenen Gefühle.
Trauer und Leid öffnet oft das Tor zur Liebe.

Das ist eine Sprache, in der ich nicht mehr denke, weil sie apodiktisch ist. Was, um Himmels Willen, soll denn das sein: Trauer, Leid und Liebe?

Deine Rhetorik ist aus meiner Sicht eine Rhetorik des Nichtwiderlegbaren. Sie ist eine Setzung, deren Voraussetzungen nicht naturalistisch, sondern theistisch zu sein scheinen. In diesem Sinne sind sie nicht ergebnisoffen diskutierbar.
Trauer und Leid
• sofern der Schmerz zugelassen und nicht verdrängt wird - verändern den Menschen, und interessanterweise oft zu einer liebevolleren Einstellung sich selber und anderen gegenüber. Da brauch ich keine Religion dazu, um das zu erkennen. Das hab ich an mir selber und an anderen erlebt. Frag mal einen der 23.000 - alleine bei den Kankenkassen zugelassenen Psychologen und Therapeuten - in diesem seelisch so kranken Land. In jeder Krise liegt eine große Chance.
in einer welt, in der die ungerechten chancenverteilungen nicht wegzudenken sind, braucht es einen liebenden gott als trost. als therapeutikum.
deshalb ist gott auch dann noch liebend, wenn es zerfetzte leiber und eingetrübte gemüter gibt, und zwar nicht zu knapp. er wurde ersonnen als genau das, das fließmittel, die ausgleichsmasse. wo nichts mehr anderes hilft, setzt das gottmolekül an und ermöglicht das weiterspulen der hoffnungsschlaufe. ohne hoffnung geht es ja nicht, also hat man liebe und glaube auch gleich in denselben topf geworfen, wird ja alles mit demselben löffel verspeist.
irgendwo muss die liebe ja verortet sein; und weil wir in den seltensten fällen es fertigbringen auf dauer und zweifelsfrei liebe zu generieren, haben wir diese perpetuum-schatulle gott, in der das mysteriöse allumfassende tätige lieben wohnt.


interessant wird therapeutische auftragsarbeit via seelsorge/ psychologe etc. erst, wenn sie ohne gott auskommen muss. ne menge leute lassen sich nämlich nicht auf das repertoire ein, das hier wortreich illustriert wird. denen muss man dann etwas anbieten, was in ihnen selbst ist. und dabei riskieren, dass es keinen trost gibt, und dennoch seelenfrieden zu bergen ist. aus den tiefen des heiles. und das heilsein ist das ganzsein, wie die eso´s immer wieder mantrisch verkünden. da hat aber das konzept gott rein gar nichts damit zu tun, nicht notwendig.
@Maerzmond
so hab ich als 16jähriger mit Marx in der Tasche auch gedacht und dann weitere 30 Jahre danach als Atheist. Heute weiß (nicht glaube) ich es besser! Aber jeder darf glauben, was er will, Liebe übt keinen Zwang aus *g*
@ tantrareif

ich bin gläubig. mehr noch, ich bin eine esoterikerin wie sie im buche steht. das ist kein bisschen ironisch. ich bin spirituell und all die klischees erfülle ich auch.
das tut aber nichts zur sache.
mir geht nur darum, dass die leute, die sich an meinen gartenzaun anlehnen, nicht mit einer krücke, sondern mit einem wanderstab weiter gehen. und wenn einer nicht gläubig ist, werde ich ihn auch nicht dazu bringen, einer zu sein.
ch bin wiedereinmal zwischen den Fronten.

******ond:
n einer welt, in der die ungerechten chancenverteilungen nicht wegzudenken sind, braucht es einen liebenden gott als trost. als therapeutikum.

Ich denke, da brauch ich Gott manchmal für meinen Zorn.

Die Vernunft kann sich mit größerer Wucht dem Bösen entgegenstellen, wenn der Zorn ihr dienstbar zur Hand geht
Papst Gregor



******ond:
er wurde ersonnen als genau das, das fließmittel, die ausgleichsmasse.

Genau das ist die Katastrophe. Gott wird als ausgleichmasse mißbraucht. Gott wird irgendwann dies und das. Anstatt das "wir" (zugegeben der Gläubige hier in diesem Kontext) wäre mal mehr Gottes Ebenbild und würde mal seinen Grips anstrengen und entsprechend handeln. Aber verantwortungsabweisend mit einer Kerze in der Hand in einer Ecke sitzen und Liedchen über Gottes Liebe singen, erscheint mir nicht zielführend, und übrigens auch nicht gottgewollt.


******ond:
und das heilsein ist das ganzsein, wie die eso´s immer wieder mantrisch verkünden. da hat aber das konzept gott rein gar nichts damit zu tun, nicht notwendig.
Ja. Nein. Doch. Beides. Klar hat es auch damit zu tun (bitte nicht als Widerspruch zu Märzmond verstehen). Christen kennen das unter Sündenvergebung. Es ist bekannt das wir anderen vergeben müssen. Aber das heilsein im Kontext zum Christentum bedeutet auch, sich selbst vergeben zu können. Ohne dies sich selbst vergeben, was ja eine permanente Selbstanklage ist, kann ich nicht meinen Seelenfrieden zurückgewinnen. Erst mit dem Vergeben gibt es einen Neuanfang. Mit oder ohne Gott.


Dieses esoterisch angehauchte Blabla in kleinen Teilen des Christentums bringt uns nicht weiter. Wenn man aber mit einem Pastor spricht, sieht man wie stark das heutige "gebildete" Christentum in der Scholastik verwurzelt ist. Auch wenn das so nicht wahrgenommen werden will.
Auch ich bin ein Scholastiker. Mit esotherischen Blabla von der einen Seite noch mit auf lauter Annahmen beruhenden Fakten von der anderen Seite kann ich nicht viel anfangen.

Mein persönlicher Glauben gibt mir Freiheit im Denken. Und auch mal Freiheit zum Zorn.
>zwischen den fronten<,
ein sehr guter standort für die "wahrheit" ... bald schreib ich sie nur noch im gänsegang,
gott -
und noch ein paar andere abstrakta, die sich dazu eignen, zwischen zwei pfannkuchen auf dem herd auch zwei zeilen inne filo zu backen.

soll gott irgendwo sein, dann überall. und nirgends, so bissl wie die elektronenwolken.
ich muss immer schmunzeln über diese erbitterte abneigung gegen die esoterik. sie rührt vermutlich von dem wirklich exorbitanten maß an unsinn, der in ihrem namen verzapft wird.
wir sind an der schwelle zu einem verschmelzen von wissenschaft und transzendenz, schon lange, nicht erst mit capra und duerr beginnend. man wird sich also auch als verflixtzugenähter ratio-adept allmählich im fahrwasser der wahrscheinlichkeit die füße nass machen. die aggregatzustände sind keine stände, nur etappen.

ich habe gott eben gefunden: frischer pfannkuchen mit agavensüße. herrlich!
gott: *freu*

und zur ganzheit ... ja, vergebung. aber das ist ja ein belastetes wort. ich sage lieber integration, inklusion. sich selbst lieben, bevor man von "gott" erwartet, dass er es tut.
und schon klingt alles nach waschechtem blabla.
******ond:
sie rührt vermutlich von dem wirklich exorbitanten maß an unsinn, der in ihrem namen verzapft wird.
*ja*


******ond:
ja, vergebung. aber das ist ja ein belastetes wort.
Ja das ist es auch. So wie viele Wörter der Theologie im Laufe der Zeit einen zu überbordenden Überbau bekommen haben. Das haben die Kirchen aber längst begriffen. Das ist nur in der Wahrnehmung scheinbar noch nicht angekommen. Die Theologie wird auf ihre Fehler in der Vergangenheit festgenagelt und ihr wird unterstellt, das sie nicht lernen kann. So wie bei der Esotherik, die ich zugegebenermaßen auch an den exorbitanten Unsinns festnagel und ihr unterstelle das sie sich nicht weiterentwickeln kann. Es wird vielleicht mal Zeit, einige Vorurteile diesbezüglich über Bord zu werfen.
Thema beendet
Für mich persönlich ist hier klar geworden, dass die Religionen als Institutionen Glauben doch überwiegend missbrauchen, wenn auch der Kern ihrer Botschaft die Lehre von der Liebe ist. Religion ist die Hülse, Spiritualität der Inhalt. Es geht um den Inhalt, aber nicht um die Hülse, die sich selbst oft so formt, wie sie es braucht, um Glauben für ihre Machtzwecke einzusetzen. Dabei mag die Hülse manchmal auch den Inhalt verbiegen, so dass man überlieferten heiligen Schriften mit kritischer Distanz begegnen sollte. Andererseits erfüllt die Hülse ein gewisse Tradierungsfunktion, auf die wir auch angewiesen sind. Die katholische Kirche - so kritisch und ablehnend ich ihr gegenüberstehe - hat die Lehren Jesu - ob teilweise verfälscht oder nicht - durch zwei Jahrtausende getragen. Trotz aller Kritik eine beachtliche Leistung.

Ob es einen Gott gibt, Gott ein Gott der Liebe oder etwas anderes ist, ist ein anderes Thema.

  • Danke für die Diskussionen und Beiträge. Den Mod möchte ich bitten das Thema zu schließen.

Ein Wort zum guten Schluss: Es ist m.E. nicht unsere Aufgabe, andere zum Gehen zu bringen. Jeder muss für sich selber entscheiden den Weg der Liebe selber zu gehen (oder auch nicht). Liebevoller Umgang mag für andere Anreiz sein, ihren Weg der Liebe auch zu beschreiten (oder auch nicht).
Es ist für mich das erste Mal, daß ein Themenersteller meint, der Thread sei seine Privatsache.
****e_H Mann
8.282 Beiträge
Er macht es doch aus Liebe, (zu uns?) !
Ein Thread schließt sich nach 30 Seiten automatisch.

Ihn vorher zu schließen zu lassen ist bedingungslose Liebe?



*******eif:
Für mich persönlich ist hier klar geworden, dass die Religionen als Institutionen Glauben doch überwiegend missbrauchen,
Drum mache jeder seine eigene Religion auf. Dann ist man reif fürs Tantra.
Übrigens kann auch ein Themenersteller auf "nicht mehr beobachten" klicken.
*******use Mann
3.197 Beiträge
Das hat er vielleicht ja schon getan.
Ein TE kann die Schließung vorschlagen und das Mod -Team entscheidet dann.
Da es ohne den TE das Thema ja so nicht gäbe, finde ich das völlig ok.
Tantrareif ist nicht mehr Mitglied in unserer Gruppe, sie wird auf seinem Profil nicht mehr angezeigt.
*******use Mann
3.197 Beiträge
Wenn...
keine Gruppen angezeigt werden, sagt dies nichts über Gruppenmitgliedschaften
aus, denn diese können ausgeblendet werden.

@*******eif könnte also zB. in 20 Gruppen Mitglied sein, ohne daß dies zu erkennen
wäre. *g*
Hallo zusammen,

ich habe mich zwar noch nicht vorgestellt, aber jeder kann in seinem Profil wählen, ob die jeweilige Gruppe, in der man Mitglied ist, angezeigt wird, oder nicht.

BTW: Auch wenn man die Meinungen und Ansichten einzelner Schreiber hier nicht teilt, so ist diese Form von "Nachtreten" und sticheln, wie sie hier gerade bei einigen Mitgliedern erkennbar ist, mehr als unschön.

Aus diesem Grund lese ich lieber mit, als selbst zu schreiben.

Nur manchmal ... da juckt es halt in den Fingern ...

Nette Grüße trotzdem an alle,

die Alpha
****e_H Mann
8.282 Beiträge
Hey Team,
BTW: Auch wenn man die Meinungen und Ansichten einzelner Schreiber hier nicht teilt, so ist diese Form von "Nachtreten" und sticheln, wie sie hier gerade bei einigen Mitgliedern erkennbar ist, mehr als unschön.

wenn euch das schon unangenehm aufstößt , dann seid ihr aber sehr zimperlich und kennt diese Gruppe nicht.
*fiesgrins*

Wie sollte man aber auch, als Neulinge ?
@uncle_H
Also, schlechtes Benehmen stösst mir eigentlich immer auf, das hat auch nichts mit der Mitgliedschaftsdauer im Joyclub, oder in dieser Gruppe zu tun.

Bisher fand ich den Umgang hier auch ok, aber die letzten Beiträge hier sind einer Philosophie-Gruppe m. E. nicht würdig.

Nur meine persönliche Meinung, über die muß jetzt auch nicht weiter philosophiert werden.

Ach ja, ich schreibe hier allein und nicht im "Team", wer lesen kann ...

Greetz,
die Alpha
****e_H Mann
8.282 Beiträge
sorry, ich habe 'die Alpha' nicht richtig interpretiert.
ich hielt es für eine Signatur im Plural (ohne s )
Anmelden und mitreden
Du willst mitdiskutieren?
Werde kostenlos Mitglied, um mit anderen über heiße Themen zu diskutieren oder deine eigene Frage zu stellen.