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Kritik der Philosopie

Kritik der Philosopie
Was gibt es an der Philosophie zu kritisieren? Wo sehen wir Inhalte, die sie nicht bearbeiten kann und welche Fragen kann sie uns nicht beantworten?

Welche Alternativen sehen wir? Was lässt sich philosophisch nicht behandeln und wie lässt es sich sonst behandeln und diskutieren? Das ist wichtig: sich darüber Gedanken zu machen, welche besseren Möglichkeiten es gibt. Sollte etwa gar eine alternative Disziplin dafür geschaffen oder gar eine bestehende als besser für das, was philosophisch nicht in den Griff zu kriegen ist, genutzt werden?

Sind Theologie oder Esoterik gar geeigneter für die Fragen jenseits des philosophisch denkbaren oder erfahrbaren?

Wer die Nähe zur Kritik der (reinen) Vernunft von Kant vermutet, liegt hier richtig. Wir sollten ab und an mal fragen, was Philosophie den möglich macht und was ihre Grenzen sind.

Welches sind Grenzgebiete der Philosophie? Psychologie oder gar Magie? Ist die dabei die Linguistik (Sprache) als Gefäß unserer Gedanken nicht im Grunde die Form und damit Grenze aller unserer Gedanken? Sollten wir uns also dann nur auf Sprachanalyse /-kritik begschränken?
Philosophie ist immer nur ein Teil des menschlichen Spektrums. Um ganzheitlich zu sein fehlt ihr der der irrationale Aspekt, der aber auch zum Menschen gehört.
Ja, nur müssen wir immer wieder über diese Gefühle reden. Damit aber kommt die Sprache als ein Problem in's Spiel. Sie ist ungenau und uneindeutig.

Jedes Gefühl hat auch ein rationales Moment, sobald wir darüber reden. Wenn wir weinen zerfließt es buchstäblich (ich setze jetzt mal, dass Weinen nicht zur Sprache gehört, aber dennoch etwas vermittelt).

Selbst ein Psychologe ist innerhalb einer Psychoanalyse, also auf dem Weg zu den innersten Gefühlen, auf die Sprache angewiesen. Sie bedeutet (aus)sprechen (lassen) und hat damit immer auch eine rationale Seite. Etwas Gesprochenes ist nur möglich, wenn es Regeln folgt. Ohne diese kann man nichts verstehen. Diese aber sind nur rational möglich. Sie gehören zum rationalen und haben sogar einem Zusammenhang mit der Logik.

Liegt aber in dieser Einheit von Gefühl (Irrationalität) und Verstand (Rationalität) – auf der Ebene der Abstraktion und Reflexion - nicht genau das Feld der Philosophie. Jeder Philosoph, mag er wie Aristoteles, Kant oder Quine höchst rational gewesen sein, war auch emotional bestimmt. Eine Idee für einen neuen Gedanken, einen weiteren Satz muß dem Gefühl entspringen. Einfälle kommen aus dem Gefühl heraus, wenngleich nicht alle Gefühle damit abgedeckt sind.

Philosophen haben, Lust, Angst, Freude, Überschwang und sind eitel. Dennoch unterscheiden sich Texte der Philosophie der Mathematik von Frege oder Russel von denen Nietzsches oder Goethes.

Sie sind streng und kalt, also rational, für manche spannend, für andere langweilig. Auch Dichterphilosophen mussten aber vor dem Schreiben (nach)denken, also ihre Vernunft (Ratio) gebrauchen. Wenngleich natürlich ihre Schriften oft sogar Verzweiflung oder Angst ausdrücken.

Diese Einheit von beidem ist es, um die s geht. Wo lässt sich die Grenze markieren? Ich meine, dass man die Grenze der Philosophie überschreitet, wenn man dichtet. Metaphorik gehört aber auch bereits dazu. Aber sie ist das immer noch dominierende, selbst in der Philosophie.

So könnte man zusammenfassen und sagen, die Philosophie muß die Metaphorik und Rhetorik mehr zurückdrängen ohne, dass sie es dabei aufgibt Ideen auszusprechen....
Rational-Irrational-Transzendent-Magisch
Lieber yokowakare,

mein Speazialgebiet in Mathe waren ja die Auswüchse von Zahlentheorie und da gigt es die rationalen, die irrationalen, die transzendenten und die imagiären Zahlen. --- Imaginär habe ich abgwandelt zu MAGISCH, den Begriff Du ins Spiel gebracht hatttest.

Mir scheint die landläufige Gleichsetzung von Irrationalität und Gefühl irreführend! Sogar mathematisch rationale Vermutungen basieren oft auch auf einem Gefühl.

Was bedeutet denn magisch? --- Etwas entzieht sich meiner Vernunft? Mit dem Verstand kann ich es nicht erkennen, kontrollieren? Eine andere Entität hat Macht über .... ?

*sonne*ige Grüße
Julius
Es wie im wahren Leben:

Eine Gemenge von nicht vollumfassender Wahrnehmung, unterschiedlichster Veranlagung und an Eindeutigkeit mangelnder Kommunikationsmöglichkeiten.

Daraus muss sich die Philosophie etwas stricken. und der größte Fallstrick sind unterschiedliche Wortbedeutungen. Wir haben schon öfters in der Ehe Streit gehabt der folgendermaßen endete: Aber das meine ich doch auch, und warum streiten wir uns jetzt.

Das ist sicherlich auch unser Problem hier im Forum. Wir müssten eindeutig klären was Angst, oder der freie Willen oder Kultur ist, damit wir in den nachfolgenden Threads nicht ins Schwimmen geraten, wenn diese Begriffe fallen. Solange benutzte Begriffe eine Vielzahl an möglichen Nuancen beinhalten, wie sollte ich mitteilen können was ich denke?
**e Mann
2.564 Beiträge
Hallo Yokowakare,

die Philosophie ist zum Glück immer noch eine fachübergreifende Wissenschaft. So gehören psychologische, politische, soziologische, naturwissenschaftliche und seit dem letzten Jahrhundert verstärkt linguistische Probleme zum Fachgebiet der Philosophie dazu.

Ich spüre hier immer wieder die Angst, die Themen würden nicht streng philosophisch angegangen, gehörten nicht zur Philosophie oder hätten zu starken persönlichen Bezug. Ich sehe auch die Angst, am Ende kein klares Ergebnis ermittelt zu haben, Begriffe nicht klar definiert zu haben.

All diese Schwierigkeiten sehe ich nicht. Die Philosophie darf sich überall einmengen. Was ich in Bezug auf die Threads mit mehr persönlichen, vielleicht alltäglicheren Problemen feststelle, ist, dass die Hirsche davon schleunigst Abstand nehmen wollen (mich eingeschlossen), dagegen aber die Damen in solchen Frettchen sehr viel mehr posten. Mir gefällt das, auch wenn es deinen Kriterien für Philosophie nicht entspricht. Warum die Grenzen festlegen? Es wäre eine weitere willkürliche Festlegung. Und Festlegungen mag ich, wie schon oben beschrieben, gar nicht. Zumindest sollte begründet werden können, warum da eine Grenze sein sollte.

Je fester eine Position ist, desto unflexibler ist sie. Je genauer eine Grenze definiert ist, desto mehr laufe ich Gefahr, an ihr aus rein formalen-logischen Schlüssen festzuhalten. Beides sehr schön im Ich-Wir-Thread zu sehen.

Die Geschichte der Philosophie ist nicht die Geschichte der Definitionen der Begriffe, sondern die des Wandels der Begriffe. Vielleicht ist es die größte Aufgabe der Philosophie überhaupt, die Begriffe an die Zeit und ihre Bedürfnisse anzupassen. Ich dachte als Kind immer: Irgend wann müssen doch die Autobahnen mal alle fertig sein. Da habe ich mich getäuscht.

Um die Begriffe anpassen zu können, sollte die Philosophie sich nicht scheuen, in alle anderen Wissenschaften und auch mit klarem Blick in die Alltagswelt zu schauen. Vielleicht ist es ja an der Zeit, dass eine eher weibliche Philosophie unsere formale strenge logische Art, an die Dinge heran zu gehen, ergänzt.

Wir müssten eindeutig klären was Angst, oder der freie Willen oder Kultur ist, damit wir in den nachfolgenden Threads nicht ins Schwimmen geraten, wenn diese Begriffe fallen.

Ganz im Gegenteil, wir müssen schwimmen lernen.
Man kann nicht unendlich weit spucken...
@***ap

Für mich gibt es dafür das x = … was manchmal da steht, wenn man in der Mathematik zu keinem Ergebnis kommt (insbesondere die Zahlentheorie schlägt sich ja mit dem unbestimmbaren Unendlichkeitsbegiff schon lange herum). Du weiß, es gibt die von Leibnitz oder Newton ersonnene, es soll hier nichts entschieden werden..., Integralrechnung. Die beschäftigt sich mit der (An)Näherung an etwas: Näherung an die wahre Form der (Busen-)Kurve (z.B.), vielleicht sogar stetige Aproximation. Damit operiere ich vor dem obigen „Ich weis es nicht ...“ als alternative Möglichkeit und ganz ohne Magie (Zauberei wäre dabei das Feld der Zahlenrätsel und Paradoxien, ein spezielles Thema).

@****Sub

Das ist sicherlich auch unser Problem hier im Forum. Wir müssten eindeutig klären was Angst, oder der freie Willen oder Kultur ist, ...

Ja, vielleicht wäre das auch das zentrale Programm der Philosophie und ihre 'Erlösung' aus dem Dunkel (in dem ich zugegeben auch manchmal gern spazieren gehe...).

@**e

wenn du Angst verspürst, dann hast DU sie, nicht ich (und andere wohl auch nicht)... Eine feste Bestimmung würdest du selbst vornehmen, indem du bestimmst, es soll KEINE Grenze geben.

Mit jedem Wort, welches du gebrauchst, grenzt du ab und bestimmst. Es ist Teil der Ordnung der Welt zu begrenzen und Philosophie, Psychologie usw. treiben alle Bestimmungen in ihrem Fach.

Philosophie ist auch ein Fach und kein Sammelbecken für Beliebigkeit und kein Spucknapf (auch ein Schwimmbecken hat eine Begrenzung und schwimmen geht nur durch geordnete Bewegung, sonst säuft man ab...).
*****one Frau
13.323 Beiträge
@yoko
...
Welches sind Grenzgebiete der Philosophie? Psychologie oder gar Magie? Ist die dabei die Linguistik (Sprache) als Gefäß unserer Gedanken nicht im Grunde die Form und damit Grenze aller unserer Gedanken? Sollten wir uns also dann nur auf Sprachanalyse /-kritik begschränken?

meine meinung- das dann doch nicht ( fett unterlegt von mir)!
dies hier ist ein philosophisches forum, in dem nur das geschriebene gedankenmaterial mehr oder weniger geschickt eingebracht werden kann.
ich gebe zu, dass ich rein vom geschriebenen wort her einige beiträge nicht erfassen kann.
ich nenne das "verschwurbelt" und wenn sich bei mir auch nach den zweiten leseversuch eine schlüssige aussage ergibt, dann soll das so sein.
andere verstehen das eventuell besser.

bis dahin gedacht....
**e:
Je fester eine Position ist, desto unflexibler ist sie.
**e:
Ganz im Gegenteil, wir müssen schwimmen lernen.

Ich weiß dann aber nicht, was du mir sagen möchtest. Ich kann dir sagen, wie das von dir gesagte auf mich wirkt. Doch was ich nicht weiß ist, was wolltest DU mir sagen.

Es gibt das, was ich sage. Und es gibt das, was ich damit sagen wollte. Je unschärfer die Sprache ist, umso weiter kann in den Augen anderer das, was wir sagen von dem was wir damit sagen wollten, entfernt sein. Es geht bis dahin, daß ich nicht mehr sagen kann was du mir eigentlich sagen wolltest, und damit wird jede schriftliche Kommunikation sinnlos. Obwohl, selbst bei "Sinn" gab es ja mehrere Deutungsansätze.
Spätestens dann, wenn wir wahrnehmen, das wir mit Kommunikation nicht mehr das transportieren können, was wir meinen, dann endet die Kommunikation im Schweigen. Wie in der Ehe.
****e_H Mann
8.282 Beiträge
Schwimmfähig
ist auf jeden Fall eine bärenstarke Metapher für die Philosophie.
*floet*

Die Frage nach der Qualität von Philosophie ist (wie übrigens der qualitative Vergleich aller Dinge mit sich selbst) nicht vom Ort(Schwimmbecken) noch vom 'modus operandi'
(Rückenschwimmen) sondern lediglich vom Zeitpunkt abhängig.
**e Mann
2.564 Beiträge
@**e

wenn du Angst verspürst, dann hast DU sie, nicht ich (und andere wohl auch nicht)...

Haha, Witzbold. Ich verspüre deine Angst. Dazu muss ich sie nicht haben.

Eine feste Bestimmung würdest du selbst vornehmen, indem du bestimmst, es soll KEINE Grenze geben.

Habe ich aber nicht getan. Es geht um die Veränderlichkeit der Grenzen bzw. deren Unschärfe.

Je genauer du einen Baum definierst, desto mehr wirst du ihn beschneiden. Definiere den Baum im Herbst. In dem Moment, wo er ein Blatt verliert. Gehört das fallende Blatt noch zum Baum? Entscheide dich, bleibe genau. Ich möchte dich wirklich bitten, das zu probieren.

Alles, was wir mit unserem Geist schaffen, sind Modelle. Jeder Begriff ist ein Modell von etwas. Nun fragt sich die Philosophie dauernd: Stimmt das Modell, können wir es verbessern oder müssen wir es an die momentanen Begebenheiten anpassen? Also hinterfragen wir die Modelle. Um das tun zu können, müssten wir aus ihnen heraus treten.
Können wir aber nicht, denn wir operieren am offenen Herzen. Wir können nur mittels Begriffen die Begriffe ändern. Das zu erkennen, war eine große Errungenschaft des letzten Jahrhunderts. Kein Wunder, dass die Mathematik gleichzeitig ins determinierte Chaos vor stieß, wo Selbstähnlichkeit und Rekursivität eine große Rolle spielen.

Damit müssen wir leben.

Aus einem anderen Thread:

Zug um Zug werden wir dieses Spiel spielen, um das Sprechen und die Sprache weiter zu erlernen... Bis wir am Ziel sind...

Bei dir hört es sich immer so an, als wären wir irgend wann fertig, hätten wir eines Tages alles sortiert und fest gelegt.

Und damit zu Domsub:

Ich glaube nicht, dass wir uns so weit von der gemeinsamen Bedeutung der Begriffe entfernen werden, dass wir uns nicht mehr verstehen werden. Keine Sorge.

Kannst dich ja auch an der Definition von Baum probieren und schauen, was dabei heraus kommt. Ein einfaches Experiment praktischer Philosophie.
****ta Frau
2.135 Beiträge
pue:
**e:
die Philosophie ist zum Glück immer noch eine fachübergreifende Wissenschaft. So gehören psychologische, politische, soziologische, naturwissenschaftliche und seit dem letzten Jahrhundert verstärkt linguistische Probleme zum Fachgebiet der Philosophie dazu.

Selbst Themata, die auf den ersten Blick nichts mit Philosophie, sondern mit Formalien zu tun haben, wie die Mathematik, wachsen an den Möglichkeiten, die das spekulative Empfinden in anderen Disziplinen liefert, auch wenn diese Empfindung selber nicht Gegenstand philosophischer Erwägungen unter reinen Formalien ist.
Ich definiere Empfinden mit Glauben und Imaginieren.
Was sonst sollte die Gedankengänge befeuern als unorthodoxe Methoden und ein Was-wäre-wenn? Ohne Querzudenken, ohne das Unmögliche denkbar zu machen kann keine neue Erkenntnis entstehen.
Daher werde ich, wenn ich nicht bereit bin zu glauben, dass etwas so und so sein könnte, es auch niemals wissen können.

Ich würde sogar so weit gehen, zu sagen, dass es eine reine philosophische Betrachtung nicht geben kann, ohne Querverweise von einer Disziplin in die andere.
Rein rationale Verläufen, wie es yokowakare mit seinem Schwimmbecken-Beispiel beschrieb, müssen immer ein Näherungswert bleiben, denn ein rein determinierter Ablauf wird der Komplexität der Welt nicht gerecht.
Hier gefällt mir das erste Bild aus gleichem posting viel besser:
es gibt die von Leibnitz oder Newton ersonnene, es soll hier nichts entschieden werden..., Integralrechnung. Die beschäftigt sich mit der (An)Näherung an etwas: Näherung an die wahre Form der (Busen-)Kurve (z.B.), vielleicht sogar stetige Aproximation. Damit operiere ich vor dem obigen „Ich weis es nicht ...“ als alternative Möglichkeit

Wohl aber gibt es Möglichkeiten, neue Erkenntnisse auf dem Weg zur Wahrhaftigkeit mit elastischen Bändern zu fixieren (das ist jetzt kein Ausflug zum SM *g* ). z.B. indem ich frage: "Das nehme ich an. Aber kann das wirklich so sein - warum? und warum nicht?".
So als Fähnchen auf dem weg zur Erkenntnis. Das ist eine Methode, die nichts mit formellen Procedere zu tun hat, sondern späterhin eher etwas mit Memory.
**e:
Kannst dich ja auch an der Definition von Baum probieren und schauen, was dabei heraus kommt. Ein einfaches Experiment praktischer Philosophie.

Das hast du bereits erledigt, indem du genau geschrieben hast:

**e:
Definiere den Baum im Herbst.


Um die Unterschiede zu demselben Baum in anderen Jahreszeiten zu kommunizieren hast du dich bereits genau ausgedrückt. Um mehr geht es mir nicht, du hast exakt gesagt was du meinst. Und du musstest es auch. Hättest du den Herbst weggelassen, hätte ich vielleicht an denselben Baum mit grünen Blättern gedacht, so wie er im Frühsommer ist und hätte mich gefragt wie das mit fallenden Blättern zusammen gehen kann.
****e_H Mann
8.282 Beiträge
Weisheit ist die Tugend des immerwährenden Strebens
=> Theorien über Gott und die Welt zu kommunizieren.
*******alm Paar
7.574 Beiträge
lang ist's her..............
Inkompetenzkompensationskompetenz
Der Begriff „Inkompetenzkompensationskompetenz“ wurde von dem Philosophen Odo Marquard in dem gleichnamigen Festvortrag geprägt, den er 1973 anlässlich des 60. Geburtstages des katholischen Münchner Philosophen Hermann Krings hielt. Marquard gibt in diesem Vortrag eine selbstironische, kritisch-polemische Einschätzung der Lage der Philosophie der Gegenwart und erläutert in aller Kürze, wie sie in diese Lage gekommen ist.
Marquard charakterisiert die Geschichte der Philosophie als eine Geschichte des sukzessiven Verlusts von Kompetenzen.
Ursprünglich, in der Antike, sei die Philosophie universell, „kompetent für alles“, gewesen. Heute, seit einiger Zeit schon, sei sie „[...] kompetent nur noch für eines: nämlich für das Eingeständnis der eigenen Inkompetenz.“ Dies sei so gekommen, weil die Philosophie drei Herausforderungen, die im Laufe der Geschichte auf sie zukamen, nicht Genüge leisten konnte.

Die erste Herausforderung sei die soteriologische gewesen. Dabei ging es darum, wie die Menschen zum richtigen Leben, zum Heil, geführt werden können. Die Philosophie sei darin schließlich vom Christentum überboten worden und habe noch eine Zeitlang als ancilla theologiae, als „Magd der Theologie“ überleben können.

Die zweite Herausforderung sei die technologische gewesen. Hier, wo die Philosophie zum Nutzenwissen der Menschen habe führen sollen, sei sie klar durch die exakten Wissenschaften überboten worden und habe noch eine Zeitlang – in Form der Wissenschaftstheorie – als ancilla scientiae fungieren können.

Die dritte, jüngste und letzte Herausforderung sei die politische gewesen. Philosophie habe „zum gerechten Glück der Menschen“ führen sollen. Diese Funktion sei durch die Praxis der Politik ausgeschaltet worden. Eine Zeitlang sei die Philosophie – in Form einer Geschichtsphilosophie – noch als ancilla emancipationis zum Zuge gekommen.

Mit all diesen temporären Ersatzfunktionen sei es aber aus: „Die Philosophie: sie ist zu Ende; wir betreiben Philosophie nach dem Ende der Philosophie.“ Der Philosophie bleibe nur noch eine Kompetenz, eben die Inkompetenzkompensationskompetenz.

......mein erster beitrag bei den philos.

ich habe es seinerzeit schon unterschrieben.

alternative? ach ja, weiter machen.................!

calm*namd*
*********anda Frau
577 Beiträge
ich weiß nicht
es wird so viel geplaudert und Zeichen vergeudet.
Zitiert und von euch herbei gezogen.
Wahrheiten aufgestellt und zur Rede gestellt.
Es werden Metaphern bemüht und Vergleiche angestellt.
BILDER heraufbeschworen für allerorts.

Mich macht das mürbe.
Ich möchte etwas Echtes lesen.
Authentisch.
Bis dato ungedachtes.
Ich lese lieber, was jetzt gerade zu sehen ist neben deiner Tastatur. Oder von der Zimmerpflanze lese ich gern, 60 cm von der Tastatur entfernt Oder beim Blick aus dem Fenster, deinem.
Doch da verlieren sich alle Begrifflichkeiten.
Unerfrischt. Unphilosophisch.

Und jetzt Frau Calm: die Retorte des Einmalgedachten neu aufgetischt?
Wo seid ihr denn alle?
JETZT?
****e_H Mann
8.282 Beiträge
Philosophie
Ich lasse mich doch nicht in ein chloriertes Schwimmbecken zwängen, wenn ich am Ufer des unendlich großen Ozeans stehe.
Philosophie: Begriffe - Modelle - Regeln
@****one

Ich sehe ein Mißverständnis. Es gibt von mir keine Kritik an der Art sich hier zu äußern, sondern ich rede von einer möglichen Kritik an der Philosophie. Du bist also als Person nicht gemeint. Denk also weiter – bis wohin auch immer...

@**e

Haha, Witzbold. Ich verspüre deine Angst. Dazu muss ich sie nicht haben

Das ist ein guter Witz! Danke! Unsäglich gelacht - und..

...geweint. Ich spüre die Traumata der Welt im transzendeten All des Seins und schließe die Menschheit mit allen ihren Ängsten in deine universelle Weisheit des transpersonalen Seins des spirituellen Universums ein. Haha...

Auch das du mich auf die Entfernung hin hörst, bewundere ich. Hoho...

Ein Baum ist übrigens definiert durch seine Grundwesensmerkmale, nicht dadurch, dass heute ein Käfer unter seiner Borke herum krappelt und morgen nicht mehr. Das Blatt gehörte zum Baum, aber es bestimmte ihn auch nicht; es war die Einheit aller Merkmale. Du selbst hast das z.B. Blatt in den Mund genommen und somit bestimmt. Du wusstest genau wovon du redest. Es gab bei dir – ich habe s genau gespürt … – völlige Sicherheit diesbezüglich. Auch bei mir gab es genau diese. Also reden wir von etwas bestimmten.

Vielleicht steht vor deinem Fenster ein Baum und es fällt dir schwer ihn zu bestimmen. Mal erscheint er dir so, mal so. Solche Fälle gibt es. Wir wissen bei Fixierbildern oft nicht wofür wir uns entscheiden sollen, für die schöne Frau oder die Hexe. Also heute so und morgen so. Es gibt Ausnahmen. Suche dir einfachere Beispiele und du wirst es bestimmt begreifen...

Der Gedanke die Begriffsbildung als Modellierung zu denken ist gut. Man könnte ihn weiterführen und hierin auch die Satzbildung einzuschließen. Erste praktische Ansätze finden sich dazu in der Organisationsmodellierung. Das in deinem Sinne gedachte wäre für die Philosophie dann eine Weltmodellierung. Da hätten die Philosophen dann ihren Spielplatz... Wenn sie sich denn nur disziplinieren könnten..

@****e_H

Du kannst wie ich nicht ins Meer, sondern bist begrenzt auf unser "Schwimmbecken" durch die Regeln der Sprache. Wir machen hier Schwimmbewegungen und offensichtlich genügt das, um nicht unterzugehen. Nur manchmal, wenn wir wechseln, schlucken wir.
**e Mann
2.564 Beiträge
Gut, ich lerne. Ein Merkmal des Baumes ist, das er Blätter hat und keine Blätter hat und häufig auch immer Blätter hat aber nie immer keine, außer er hat Nadeln und, dass das Blatt ein für den Baum nicht bestimmendes Merkmal ist (-;
Ist schon klar, denn wen interessiert das Laub? Es nervt nur im Herbst. Das Holz der Stämme ist gefragt und selbstverständlich ist das das wesentliche Merkmal des Baumes.

Anders wäre es, hätten wir es nicht auf den Stamm abgesehen, sondern gebrauchten den Baum ausschließlich als Schattenspender. Er hieße dann wohl donatus umbrae und seine Qualität bezöge sich auf sein Hauptwesensmerkmal, den Blattwuchs.

55 cm entfernt von der Tastatur steht eine Birkenfeige. Sie kommt als Strauch und als Baum vor. Wo die Grenze zwischen beiden liegt, ist mir nicht klar. Mein Ficus Benjamini hat drei Stämmchen und es scheinen keine dazu zu kommen. Bekäme er mehr Platz für seine Wurzeln, so würden es vielleicht mal drei Stämme.

Ein wesentliches Merkmal für Bäume sind deren verholzten Stämme. Nun frage ich mich, ob die Ficusstämmchen schon verholzt sind. Vielleicht täte es ihm gut, ich spräche ihn mit Bäumchen an.

Kann es sein, dass er von einem Tag auf den anderen vom Strauch zum Bäumchen wird? So eine Art Volljährigkeit zum 18ten?

Bilden die Begriffe Strauch und Baum die Natur ab oder sind es lediglich praktische und oft willkürliche Zusammenfassungen von Eigenschaften, die speziell für das menschliche Leben von Nutzen sind?

Jegliche Definition trennt das Eine vom Anderen oder vom Rest des Existierenden. Diese Trennung ist in der Natur nicht existent, denn es gibt kein Ding, dass nicht an ein anderes stößt, keine Auswirkung auf das hat, was es nicht ist, keine atomare Grenzschicht zu seiner Umgebung hat, die Raumzeit nicht krümmt und so weiter.

Alle Begriffe und Definitionen sind Erfindungen. Das ist nun nicht weiter schlimm, sogar überlebenswichtig. Trotzdem sollte dieser Umstand den Philosophen jederzeit klar sein.

Und deshalb ist es auch mit der Wahrheit so schwierig. Sie besteht da, wo wir das Erfundene (und damit uns selbst) wieder erkennen. Wahrheit ist die Anerkennung der selbst gezogenen Grenzen.

Mit 18 ist man volljährig. So steht es geschrieben.
*********anda Frau
577 Beiträge
Danke Herr Pue,

ein feines Stückchen.
Schön launig geschrieben. *bravo*

Die Schwierigkeit der Philosophie mag ja darin liegen, dass auf einer Metaebene Dinge definiert werden. Und zwar, desto genauer die Definition, um so weniger bleibt vom Selbst des Definierten übrig.

Was stört den Baum sein Holz, sein Stämmchen, sein Laub? -- wo er doch schadlos über alledem steht. Er folgt seinem Plan und sonst nichts.

Einst hatte ich einen Ficus bejamnini auf meiner Fensterbank stehen. Der wollte nicht wachsen, und kam die trockene Heizungsluft hinzu, warf er die wenigen Blätter, die seine Kargheit notdürftig verdeckten, nicht nur nicht ab, sondern ließ sie braun und über Monate hängen. Nun ist es schwierig, ein Stück Natur in den Abfall zu werfen, zumal er seine Erdkrümmung in meiner Raumzimmerzeit immer über lange Zeit geteilt hat. Aber ich habe ihn trotzdem weggeworfen.

Und was macht das dumme Ding?
Nichts. Es folgt weiter stur seinem Plan.
Sonst nichts.

Nur der Mensch will philosophieren.
Es kann nichts geben, das nicht Gegenstand der Philosophie sein kann. Philosophie ist nicht das voraussetzungslose Denken, sie ist das Denken überhaupt. Deshalb kann es sogar nichts geben, das nicht Gegenstand der Philosophie sein muss.

Mit der Entdeckung der Quantenmechanik wurde Philosophie nicht obsolet; sie wurde das bis heute letzte Mal grundsätzlich herausgefordert. Die Theologie freut sich ein Loch in den Bauch, weil die Wissenschaft etwas findet, das sie selbst nicht versteht. Allerdings ist es auch so, daß diese Theorie die experimentell bestbestätigte überhaupt ist.

Aus meiner Sicht ist das Leben an sich die grundlegende Tatsache der Welt. „Leben“ ist die einzige Vorstellung, die nicht verneint werden kann. Ob es einen unbewegten Beweger als Erschaffer des Lebens gibt ist für mich nicht relevant. Aristoteles, Einstein und andere waren Menschen, und wir sind es auch. Weil wir Menschen sind, wollen wir erklären, weil wir eine ideelle Grundlage zum Leben brauchen, welche es auch sein mag.

Ein Beispiel für Notwendigkeit von Erklärung fand ich heute in einem Profil:

Ich bin kein Single, ich hab ’ne Fernbeziehung. Meine bessere Hälfte lebt in der Zukunft.


****arm:
Philosophie ist nicht das voraussetzungslose Denken, sie ist das Denken überhaupt.

Was für ein Denken? Auf welchem Niveau? Mit welcher "Methode"? Wo liegt für dich das "Brüllschwein´sche Moment", ab dem wir nicht nur so daherfaseln, sondern "richtig" denken?

Was ist mit der Wahrheit, die wir in der Philosophie anstreben (sollten)? Ist Wahrheit der Bezug zur Wirklichkeit oder zur Realität? Z.Bsp. meine Ängste, vor allem wenn sie zukunftsgerichtete Ängste sind, sind Wirklichkeit für mich, denn ich fühle Angst das etwas so eintreten wird. Das, wovor ich Angst habe ist für mich Wirklichkeit, denn es geschieht für mich bereits, dennoch ist es keine Realität, denn es ist eigentlich (noch) nicht passiert.

Wirklichkeit oder Realität?
Was für ein Denken?

Philosophisch motiviertes Denken, was denn sonst? "Niveau" und "Methode" sind unsinnige Kategorien, es sei denn, man will als niveauvoller und methodisch brillanter Denker gelten, der auf die Dummen hinabsehen kann. Es sind also Poser-Kategorien.

Übrigens: Möchtest du mit deiner Adelung eines Mitglieds in Form deiner Einführung einer neuen Kategorie "Brüllschwein´sche(s) Moment" als Adept dieses aggressiven Provokateurs mit fehlerhafter Rechtschreibung gelten? Das darf nicht dein Ernst sein!
****arm:
Philosophisch motiviertes Denken

Ich sollte präziser fragen. Was muss passieren, das aus einfach motiviertem Denken philosophisch motiviertes Denken wird?

****arm:
Adelung eines Mitglieds
Sieh es als Schandpfahl, Pranger o.ä.
Hervorgehoben: ja.
Adelig: eher nein *ggg*
Folgendes muss passieren: Ein Mensch muss Willens sein, Antworten auf Fragen zu finden, während er zumindest ahnt, daß seine Überzeugungen nicht unbedingt angemessen sind.
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