ich bedanke mich bei pue für die immer wieder befriedend weisen einwürfe.
und teile das meiste, was er schreibt.
für mich ist würde eine idee, eine platonisch ins firmament eingestanzte universalie, deren wesen es ist, sich im leben überhaupt zu manifestieren. wir haben sie entworfen, mit dem teil unseres bewusstseins, der mitunter unserem alltagsbewusstsein vorauseilt. das haben wir gemacht, weil wir sie brauchen.
deshalb ist sie, so sehr es spaß macht darüber zu sinnen, daran zu knabbern und stöckchen zu werfen, unantastbar. wir haben sie so hoch geworfen, dass wir selbst nicht mehr hinreichen.
also weder entziehen, noch vergeben können wir sie, wie mehrfach geschrieben.
ich selbst, ich weite das für mich aus. mir ist alles leben voller würde, voller hohem glanz einer sich kraftvoll durchsetzenden information. man kann sowas vergöttlichen, und an den ideen kleben ja archaische bilder an. das haben wir aber nicht mehr nötig.
ich ekelte mich immer vor meeresfrüchten, hab weggesehen, wenn jemand sowas bestellte und im fischladen streng daran vorbeigesehen.
im sommer war ich an der nordsee; da hat ein biologe eine garnele aus dem aquarium gefischt, das sie soeben vorübergehend aus dem meer herausgeholt hatten, und hat sie über seine finger wandern lassen. das tier hat sich bewegt, mit einer anmut und geschmeidigkeit, wie eine sich drehende dns-schleife. hat sich abgerollt, ihr kurzes garnelenprogramm sich gedankenlos (denke ich) aus der nicht-rippe geschnitten. ich stand da, war baff, und habe nur gedacht: wer bist du, maerzmond, dass du dich ekelst vor einem stück sich entrollenden lebensfadens? sieh hin, wie wahrhaftig das tier ist, wie voller schönheit und existenz.
mich hat das förmlich ins mark getroffen, hat in mir eine glückslavine entlassen, die ich jederzeit nacherleben kann, eine art erkenntnis. des lebens, in seinem zauber.
und das ist es, was würde impliziert: die unumwundene anerkennung des lebens an sich. der wendung zum sein.