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Gibt es Menschenwürde überhaupt?

*******use Mann
3.197 Beiträge
Würdelos
sind für mich auch Schwerverbrecher nicht -es werden nur Rechte, wie das
auf Freiheit, vorrübergehend eingeschränkt.
Wie sollte auch die Wiedereingliederung eines ehemaligen Schwerverbrechers
nach Verbüßung der Strafe gelingen, was ja erklärtes Ziel unseres Strafrechts
ist (Wie sollte eine Alternative auch aussehen?), wenn dieser würdelos ist?

Die Zeit, als einem Schwerverbrecher das Menschenrecht aberkannt wurde,
hatten wir schon: Er wurde für "vogelfrei" erklärt, also quasi auf den
Status eines Tieres zurückgestuft.

Überhaupt scheint mir auch beim Menschenrecht eine Diskrepanz
zwischen Theorie (Recht) und Praxis zu bestehen. Wie sonst läßt
sich der andere Umgang mit Asylbewerbern (zB. Medizin 3. Klasse)
erklären?
****e_H Mann
8.282 Beiträge
Pardon
aber:
Würdelos
sind für mich auch Schwerverbrecher nicht -........
das nehme ich dir so nicht ab, das würde ich selbst mir nicht abnehmen wenn ich es gesagt hätte. Ich suche wirklich keinen Streit mit dir und belasse es bei diesem Kommentar ohne weitere Attribute für diese Aussage:
*hüstel
*******use Mann
3.197 Beiträge
Das ich da nicht representativ für die Mehrheit
spreche, wird mir jedesmal klar, wenn diese nach besonders spektakulären
Fällen nach härteren Strafen schreit.
Für Deine andere Meinung brauchst Du Dich also nicht entschuldigen
-beide können nebeneinander stehen,
denn ich denke wirklich so.
Vielleicht wird meine Haltung verständlicher, wenn ich von Schirach
(und auch andere) zitiere, nach denen ausnahmslos jeder zum
Mörder werden kann, wo sich diese selbst auch nicht ausklammern.
**e Mann
2.564 Beiträge
Es bleibt mir dennoch ein Unterschied, ob ich von der Menschenwürde, oder der Würde eines Menschen spreche. Ich kann eines Menschen Werk besonders würdigen oder von einer seiner Handlungen sagen: Dieses war unter deiner Würde. Ich kenne auch würdevolles Auftreten. Die Menschenwürde betrifft das nicht.

Menschenwürde ist durch ihre Gleichheit definiert, also kann man sie weder gewinnen noch verlieren.
*******use Mann
3.197 Beiträge
Natürlich
kann ich Taten begehen, die unter meiner Würde sind (wie ich ja auch schon
kürzlich schrieb), aber bin ich deshalb würdelos und wer, außer mir selbst,
will das beurteilen?

Was konkret also soll es bedeuten, wenn ein Schwerverbrecher seine Würde
verliert und für wie lange?
**e Mann
2.564 Beiträge
Wie gesagt, ich finde nicht, dass dies hier Thema ist.

Ob jemand Würde hat, verdient oder verliert, ist eines Jeden subjektive Einstellung.

Menschenwürde ist zwar nicht völlig klar umrissen. Ihre Grenzen sind auszulegen, ihre Interpretation geht aber klar über die subjektive Meinung hinaus. Sie sind justiziabel.
ich bedanke mich bei pue für die immer wieder befriedend weisen einwürfe.
und teile das meiste, was er schreibt.

für mich ist würde eine idee, eine platonisch ins firmament eingestanzte universalie, deren wesen es ist, sich im leben überhaupt zu manifestieren. wir haben sie entworfen, mit dem teil unseres bewusstseins, der mitunter unserem alltagsbewusstsein vorauseilt. das haben wir gemacht, weil wir sie brauchen.
deshalb ist sie, so sehr es spaß macht darüber zu sinnen, daran zu knabbern und stöckchen zu werfen, unantastbar. wir haben sie so hoch geworfen, dass wir selbst nicht mehr hinreichen.
also weder entziehen, noch vergeben können wir sie, wie mehrfach geschrieben.

ich selbst, ich weite das für mich aus. mir ist alles leben voller würde, voller hohem glanz einer sich kraftvoll durchsetzenden information. man kann sowas vergöttlichen, und an den ideen kleben ja archaische bilder an. das haben wir aber nicht mehr nötig.

ich ekelte mich immer vor meeresfrüchten, hab weggesehen, wenn jemand sowas bestellte und im fischladen streng daran vorbeigesehen.
im sommer war ich an der nordsee; da hat ein biologe eine garnele aus dem aquarium gefischt, das sie soeben vorübergehend aus dem meer herausgeholt hatten, und hat sie über seine finger wandern lassen. das tier hat sich bewegt, mit einer anmut und geschmeidigkeit, wie eine sich drehende dns-schleife. hat sich abgerollt, ihr kurzes garnelenprogramm sich gedankenlos (denke ich) aus der nicht-rippe geschnitten. ich stand da, war baff, und habe nur gedacht: wer bist du, maerzmond, dass du dich ekelst vor einem stück sich entrollenden lebensfadens? sieh hin, wie wahrhaftig das tier ist, wie voller schönheit und existenz.

mich hat das förmlich ins mark getroffen, hat in mir eine glückslavine entlassen, die ich jederzeit nacherleben kann, eine art erkenntnis. des lebens, in seinem zauber.
und das ist es, was würde impliziert: die unumwundene anerkennung des lebens an sich. der wendung zum sein.
Arschcheck...
Eine absurde Diskussion. Als ob man jemals sagen würde: Es gibt keine Menschenwürde. Den sollte man doch glatt einen Arsch nennen und abchecken, ob er dazu steht...
****e_H Mann
8.282 Beiträge
Der Nutzen einer philosophischen Diskussion für das Individuum ist das geile Gefühl , wenn der" ahh" oder "aha"Effekt eintritt. Dieser tritt ein wenn das Individuum etwas in Erfahrung bringt, von dem es bereits eine vage und ähnliche Ahnung hatte.

Tausend Dank an MaerzMond für die bisher einzige gelungene Annäherung in diesem Thread, an das was Würde bedeuten könnte:
was würde impliziert: die unumwundene anerkennung des lebens an sich.

@uncle_H
Ich freue mich für dich. Das ist Philosophie erleben.
****e_H Mann
8.282 Beiträge
...und zwar hautnah.
Die Würde per se muss ja ohnehin ein äußerst filigranes Wesen besitzen, geradezu mimosenhaft, wenn schon die Annäherung an sie in der Wortwahl als unantastbar eingeschränkt ist.
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