Was ist Wahrheit? II
Das Thema ist zwar schon recht ausgiebig diskutiert, aber es fehlt mir noch etwas an Konsens. oberarm schrieb:
Jemanden, der ebenfalls überzeugt ist, daß Wahrheit eine Imagination ist
MaerzMond schrieb:
ich bin davon überzeugt. aber ich würde den konsens über wahrheit nicht religiös bezeichnen, auch wenn ich meine zu wissen, warum dir nichts anderes übrig bleibt als ihn so zu nennen. wahrheit muss man glauben und wahrheit hat eine dimension von unantastbarkeit und transzendenz.
für mich ist sie ein terminus. im weiten sinne also terminal: sie bezeichnet die grenze des fragens, das ende der diskussionen.
ihre notwendigkeit ist aber erheblich höher als die des terminus "gott", wenn sie ihn auch an vielen stellen subtituiert. ohne sie wäre gar keine orientierung möglich.
in religionsphilosophien wie dem zen haben sowohl wahrheit auch als gott rein operational abgedankt. man bewegt sich im quantenraum der koans, wo alles zugleich und gar nicht ist und im grunde auch egal, hauptsache man vergißt es. aber der mönch hat sich an die wahrheit des klostervorstandes zu richten, die wahrheit des hoffegens, und des tomatenschneidens in der küche.
die wahrheit seiner knieschmerzen beim sitzen soll er hingegen wegbeobachten.
kon-sens.
für mich ist sie ein terminus. im weiten sinne also terminal: sie bezeichnet die grenze des fragens, das ende der diskussionen.
ihre notwendigkeit ist aber erheblich höher als die des terminus "gott", wenn sie ihn auch an vielen stellen subtituiert. ohne sie wäre gar keine orientierung möglich.
in religionsphilosophien wie dem zen haben sowohl wahrheit auch als gott rein operational abgedankt. man bewegt sich im quantenraum der koans, wo alles zugleich und gar nicht ist und im grunde auch egal, hauptsache man vergißt es. aber der mönch hat sich an die wahrheit des klostervorstandes zu richten, die wahrheit des hoffegens, und des tomatenschneidens in der küche.
die wahrheit seiner knieschmerzen beim sitzen soll er hingegen wegbeobachten.
kon-sens.
Konsens gefällt mir ausgesprochen gut. Der "Mitsinn", die Einigung auf den gleichen Begriff und ganz richtig, die Grenze des Fragens und das Ende der Diskussion.
Man hat immer den Eindruck, man käme hier in der Philosophie kaum auf einen Nenner (auch schön: auf einen Nenner kommen). Dabei vergesse ich oft, dass wir ja in einem Meer von Nennern schwimmen. Von den Buchstaben über den Satzbau, einem gemeinsamen, zumindest ähnlichen Verständnis der zu Grunde liegenden Logik und einem zentralen Wortschatz von 70.000 deutschen Wörtern, deren Auslegung in den meisten Fällen doch recht ähnlich ausfällt.
All das ist terminiert. Eine Rose ist eine Rose ist eine Wahrheit.