Am 24. November schrieb ich
„Ebenso verhält es sich mit allen weiteren Ereignissen der Evolution. Unter den jeweiligen Bedingungen müssen sich Aminosäuren, Proteine, Einzeller und Vielzeller entwickeln, wenn diese Bedingungen lange genug bestehen. Was also auf der Basis von Atomen möglich ist, wird irgendwann auch entstehen, und wenn es sich als beständig erweist, wird es so lange bestehen, wie die Bedingungen es zulassen. Dabei stellen die jeweils entstandenen Lebensformen ihrerseits einen Teil dieser Bedingungen.“
Der letzte Satz ist zentral: Er sagt, daß die Dinge, die ursprünglich zufällig entstanden, in der Folge eine gewisse Richtung vorgeben, in die Zufall und Notwendigkeit sich einordnen müssen. Die Dinosaurier hatten die Szene beherrscht, und es wäre einfach nicht möglich gewesen, daß sich unter ihnen die Spezies Homo Sapiens entwickelt, zumindest nicht in der Form, die wir heute kennen.
Daß der Einschlag eines Gesteinsbrockens aus dem Äther die Dinos und viele andere Lebensformen auslöschte, war ein zufälliger Vorgang. Dieses Ereignis ist gewissermaßen das Paradebeispiel für „Zufall“. Wir wissen, daß die geringste Abweichung der Bahn dieses Brockens zu einem Vorbeiflug an der Erde hätte führen können und das Teil einfach in die Sonne gefallen wäre, auf Nimmerwiedersehen das Sonnensystem verlassen hätte oder sich auf eine Bahn eingeschwungen hätte, die für eine Ewigkeit stabil und ungefährlich gewesen wäre.
Die Folge dieses Einschlags war also ein Reset auf ein Niveau, das die Erde bereits lange zuvor durchlaufen hatte. Zufall und Notwendigkeit konnten also erneut sehr viel freier und ergebnisoffener spielen als zur verhältnismäßig entwickelten Ära der Dinos.
Übrigens sorgt Jupiter mit seiner Schwerkraft dafür, daß solche Einschläge in evolutionären Zeitspannen selten vorkommen. Gäbe es ihn nicht, hätten wir etwa alle hunderttausend Jahre einen solchen verheerenden Einschlag. Dieses Intervall würde eine Entwicklung zur Intelligenz des Menschen verunmöglichen. Ein Hoch also auf den Jupiter!