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der schmerz,

*******alm Paar
7.574 Beiträge
Themenersteller 
der schmerz,
ein thema im wedeer5 an diesem wochenende,
kann es hier einen platz finden?

Störfaktor? - der Schmerz

Schmerzen sind erst einmal natürlich ein biologisch-medizinisches Phänomen. Aber sie haben auch eine philosophische Dimension, allein schon in der Frage: Was genau ist das eigentlich, der Schmerz?
Während Mediziner nach den Ursachen von Schmerzen suchen, um sie zu lindern, versuchen Philosophen zu ermessen, was Schmerzen überhaupt sind. Schmerzen zu verstehen, ist dabei eine komplexe Angelegenheit. Die Vermutung, Schmerzen gingen notwendig mit einer körperlichen Schädigung einher, stößt zum Beispiel dann an ihre Grenzen, wenn man weiß, dass bei 20 Prozent aller Schmerzpatienten in Deutschland keine körperliche Ursache festgestellt werden kann. Was die Frage aufwirft, ob Schmerzen neben körperlichen auch psychische Ursachen haben können. Hinzu kommt, dass Schmerzen höchst unterschiedlich aufgefasst werden – der eine leidet heftig unter einer Schnittwunde am Finger, der andere nimmt die Verletzung kaum wahr. Schmerzen sind subjektiv, und das macht es schwer, sie in ihrer Wirkung so zu beschreiben, dass ein anderer, der Arzt zum Beispiel, überhaupt ermessen kann, von welcher Art von Schmerz die Rede ist.
Abgesehen davon wird Schmerz auch unterschiedlich interpretiert: Was dem einen eine Last ist, kann dem anderen Lust bereiten, etwa im Extremsport. Der Schmerz, eine rein individuelle Angelegenheit? Sind Schmerzen mess- und damit verallgemeinerbar? Was genau ist das überhaupt, der Schmerz?



calm*frage*
****ta Frau
2.135 Beiträge
Erste Gedanken
Zunächst gibt es den Schmerz nur als Begriff. Er beschreibt einen Zustand, der uns unangenehm ist, egal, wie er letztendlich zu Stande kommt. Dann ist Schmerz ein Signal, das etwas nicht stimmt. Entweder leidet unsere Seele oder unser Körper, oder beides - und daher die Wechselbeziehung und das Einander-verstärken.

Wie sensibel ein Mensch physiologisch oder emotional ausgestattet ist, entscheidet dann, wie intensiv er den Schmerz wahr nimmt.

Der Reiz selbst ist auch noch ein Kriterium, das eine Rolle dabei spielt: Es ist ein Unterschied, ob ich mit einer spitzen oder stumpfen Nadel gestochen werde.

Der Schmerz kann aber auch den umgekehrten Weg gehen, auch wenn das nichts an seinem Auslöser ändert: Ich kann alles mögliche mit Lustempfinden belegen, wenn eine Reizschwelle überschritten ist, oder ein Gewöhnungseffekt eingetreten ist, oder mir etwas fehlt, wenn ich nicht intensiv empfinden kann. Und vielen ist es willkommen, lieber den Schmerz auszuhalten als unterhalb dieser Schwelle zu bleiben.
Hier liegen die Gründe aber wieder im seelischen Bereich, und die meldet: Schmerz ist Lebendig-Fühlen.
Ich hab momentan viel Schmerz vorrätig. Möchte jemand etwas davon abhaben?


Oder ist das etwas aus der Industrie unseres Lebens? Ein Abfallprodukt, im Massen toxisch, und schwer zu entsorgen?
*******l_El Mann
2.694 Beiträge
Analogie in der Informatik ...
Der Schmerz wäre in der Informatik so etwas wie ein Error - die Behandlung dessen kommt auf die Ebene an, in der der Error geworfen wird.

Es gibt Hardware (Körper) Errors und logische. Jeder Error hat auch automatisch ein Errorhandling: Automatische Mechanismen, die eintreten, wenn nichts dagegen getan wird. Manchmal ist es aber auch nur eine Ausgabe, die dem Benutzer (Unser Bewusstsein) den Fehler meldet ("AUAAAAAA").

Da oft auch andere Mechanismen ausgelöst werden (z.b. Adrenalin Ausschüttung), kann es auch ausgenutzt werden, um diese Automatismen anzustossen. Dazu wirft man in seinem Programm (Lernstatus) einen fake Error (Phantomschmerz) oder verursacht ihn tatsächlich absichtlich (BDSM), um den Programmablauf so zu steuern, wie man ihn haben will.

Man kann den Error auch tatsächlich akzeptieren, ihn aber unterdrücken, damit man weiterarbeiten kann (Medikamente) - sollte man allerdings nicht zu oft machen, weil man u. U. sonst schwerwiegende Fehler übersehen kann, was zu einem Kernel Panic (Tod) bzw. Blue Screen führen kann.

In diesem Sinne ...
Schönen Abend noch,
Kal
****ta Frau
2.135 Beiträge
Der Schmerz auf körperlicher Ebene ist kein "Errror".
Wäre es so, wären viele von uns längst tot.

Auf der psychischen Ebene gesehen gebe ich Dir recht.
*******ranz Mann
1.556 Beiträge
anderer Schmerz
oh der Schmerz ist das Störfeuer aller Lügen
die nie endend wollen versiegen
*******l_El Mann
2.694 Beiträge
Kurze Erklärung ...
@Mazita

Ein Errorhandling in der Informatik kommt immer wieder vor - ist eben nicht der Tod.
Beispiel:
Versuche eine Internetverbing herzustellen. Antwort: Gerät reagiert nicht. Wie das Programm damit umgeht ist dann die Sache des Programmierers.
Oder greife auf CD-ROM zu. Antwort 1: CD nicht eingelegt. Oder Antwort 2: CD nicht lesbar.
Beides Hardware Errors, mit denen man aber arbeiten kann.

Lieben Gruß,
Kal

PS.: Das sollte nur eine kleine Erläuterung ...
schmerz wahrnehmen.....
ich habe auch gerade in diesen jahr die ganze palette der schmerzwahrnehmung durchgemacht.

was mich im nachhinein fasziniert ist, das ich das zwar weiß,
ich kann mich auch noch erinnern, möchte sie auch nicht zurück haben,
aber der körper "vergisst".

und dann fällt mir noch dazu ein,
wir können zwar "mitfühlen" wenn jemand schmerzen hat.
können uns denken wie es sich anfühlt,
aber........
und da sage ich gott sei dank!
wir können sie nicht selbst spüren.
****ta Frau
2.135 Beiträge
Lord_Kal_El
Ich hatte Dich schon verstanden. Aber der Vergleich hinkt.
Der Schmerz deutet auf etwas hin, dass nicht stimmt, also auch auf Lebensgefahr. Und hier ist der Unterschied zum reinen "Error": Er hört mitunter auch dann nicht auf, wenn das auslösende Element entfernt wurde oder die Krankheit überwunden ist, und ist erst dann wirklich ein Irrtum des Körpers, der sich konsilidiert hat (Phantomschmerzen).
Mitunter setzt er auch viel zu spät ein - der Körper kann sich lange regulieren, wenn er krank ist. Der auslöser des Schmerzes kann an ganz anderer Stelle sitzen, als der, an der der Reiz sich durch Schmerz zeigt.
Wenn ich einen Vergleich in der Informatik suche, dann ist es eigentlich der Augenblick, in dem ich den Rechner einschalte und den Stromkreis in Gang setze - ein Reiz (der Strom) folgt Bahnen. Je nach dem, was ich dann tue, führt er meine Handlung dann aus, macht gar nichts oder der Reiz wird fehl geleitet. In manchen Fällen sogar so lange, bis ich den Rechner neu konfiguriere, in dem ich das Betriebssystem (Immunsystem) überlade.
Na ja, eher ist der Schmerz die Fehlermeldung im IT System.

Meistens wird sie durch ein echtes Problem verursacht. Manchmal gibt es ein Problem ohne Fehlermeldung, wenn das Problem nicht richtig abgefangen wurde. Hin und wieder ist auch die Fehlermeldung falsch oder einfach noch da wenn der eigentliche Fehler schon behoben wurde.

Also, nicht der Fehler, der Error, ist der Schmerz, er ist die physiche oder psychiche Wunde.

Die Fehlermeldung ist der Schmerz.


Interessant fand ich:
Was die Frage aufwirft, ob Schmerzen neben körperlichen auch psychische Ursachen haben können.
Ich dachte das wäre mittlerweile erwiesen?

Ein guter Freund erzählte mir letztens von einer Studio, die er gelesen hat, in der nachgewiesen wurde das psychische Schmerzen wie z.B Liebeskummer körperliche Schmerzen nach sich ziehen konnten - und, was ich sehr spannend fand, das eine Schmerztherapie dieser körperlichen Schmerzen in der Tat Wechselwirkung auf den erlebten psychichen Schmerz hatte.

Na, brauch sonst noch jemand ein Aspirin gegen Liebeskummer? *g*
Schmerz scheint auch etwas zu sein, das bei Mann und Frau anders stark ausgeprägt ist. Bzw. die Funktionen im Körper sind anders angelegt.

Hätte ein Mann die Schmerzen einer Geburt, würde er dabei wohl sterben. Da bei der Frau der Körper so funktioniert, dass während der Geburt das Hormonsystem "Schmerzstiller" produziert werden, kann eine Frau auch mehr Schmerz ertragen.

Ich erinnere mich an die Geburt meiner Tochter. Man machte einen Schnitt und nähte mich ohne Betäubung.
****da:
Hätte ein Mann die Schmerzen einer Geburt, würde er dabei wohl sterben. Da bei der Frau der Körper so funktioniert, dass während der Geburt das Hormonsystem "Schmerzstiller" produziert werden, kann eine Frau auch mehr Schmerz ertragen.

Wer kann sowas beurteilen, und auf welchen Messmethoden beruht diese Analyse? Ich gehe mit, das wir unterschiedliche Schmerzempfinden haben, aber ob ich da zwischen Mann oder Frau eine Linie ziehen sollte........

Schwer vorstellbar, wenn irgend einer doofen Tussi (ja die gibts auch...) ein Fingernagel bricht. Dem Geschrei und Gezeter nach zu urteilen ist das Missgeschick existenzbedrohend. Schwer vorstellbar, das ebensolcher doofen Tussi ohne Betäubung die Bauchdecke zugenäht werden kann. Wahrscheinlich ohne Betäubung, aber mit Bewusstlosigkeit.
Während der Geburt setzt die Natur wirksame Mittel ein, die helfen, mit den Schmerzen umzugehen:

Die Ausschüttung von Hormonen und körpereigenen Schmerzmitteln, den sogenannten Endorphinen, verringert die Schmerzen während der Geburt.

http://www.familienplanung.d … urt/geburtsschmerz/ursachen/


Hallo Domsub *g*
Ich weiß nicht, ob dir das als Quelle genügt. Aber ich hab es schon oft gehört. Auch von anderen Mamas. Glaube auch von meiner Hebamme. Aber zu der hatte ich vor 20 Jahren den letzten Kontakt *zwinker* Ist also nicht wirklich neu, diese "Erkentnis".
*******l_El Mann
2.694 Beiträge
Es gibt einige Menschen …
… die behaupten, dass alle Krankheiten und auch Schmerzen psychischen Ursprungs seinen.

Die Wahrheit wird wahrscheinlich irgendwo dazwischen liegen …

Lieben Gruß,
Kal
*****one Frau
13.323 Beiträge
… die behaupten, dass alle Krankheiten und auch Schmerzen psychischen Ursprungs seinen.

Die Wahrheit wird wahrscheinlich irgendwo dazwischen liegen …

ja, das stimmt. nicht ohne grund besinnt sich die medizin zug um zug auf die ganzheitliche betrachtung von krankheiten/ schmerzen.

http://de.wikipedia.org/wiki/Somatisierung_%28Psychologie%29
Zur Klärung:

Geht es uns hier darum warum Menschen Schmerzen spüren oder wie mit den Schmerzen umgegangen wird? Beides sind nämlich große Themenfelder und beide gleichzeitig anzugehen wird uns wahrscheinlich nirgendwo hinführen?

Thema 1 wäre die Frage ob das Schmerzempfinden natürlich ist, oder wir von einem Spektrum ausgehen müssen, also rein körperlich induzierten Schmerzen, körperlich-kulturellen und kulturellen Schmerzerfahrungen?

Thema 2 wäre die Frage inwieweit wir lernen können und müssen Schmerzen zu erfahren und inwieweit es gelernt werden kann/sollte Schmerzerfahrungen (z.B. Sport) umzudeuten. Vielleicht sogar inwieweit es für die längerfristige Gesundheit gut ist, kurzfristig ein Schmerzgefühl zu ertragen (Vorsorge, Training, aber auch OP's die ein langes Leiden verhindern).


Sicherlich gäbe es noch mehr Möglichkeiten, aber eine Präzisierung der Richtung könnte der Diskusison gut tun, finde ich. *g*

gruß
brynjar
****ta Frau
2.135 Beiträge
Schmerzerfahrung bewahrt vor Schlimmerem
Nur mal so als Beispiel, weil es oft vorkommt:
Ein Kind steht vor einem Herd, auf dem gerade gekocht wird, und versucht zu verstehen, was "dort oben" vor sich geht. Dann legt es sein Patschehändchen auf die heisse Herdplatte. Der Lerneffekt, den das erzeugt, ist nicht zu unterschätzen - es tut erst mal gräßlich weh, bewahrt es aber vor ähnlichen Erfahrungen. Würde es diesen Schmerz nicht fühlen, die Wirkung der Platte aber gleich sein, hätte es sich die Hand verbrannt.
*******use Mann
3.197 Beiträge
Das Schmerzempfinden
-ist individuell
• situationsabhängig (unsere Alarmanlage reagiert unterschiedlich auf unterschiedliche Bedrohungen
-ist psychisch beeinflußbar
• und kann sich krankheitsbedingt verändern.

Vergleiche ala "Männer würden keine Geburt überleben" oder Behauptungen
wie "Ich habe in diesem Jahr die ganze Welt des Schmerzes kennengelernt"
kann ich da nicht ernst nehmen -dazu habe ich zuviele diesbezügliche
Erfahrungen.

Meine kleine Aufzählung ist sicher nicht vollständig. Hier noch weitere
interessante Ausführungen:

http://www.uni-heidelberg.de/presse/ruca/ruca07-2/schmerz.html
Emotionale Schmerzen
Hier ein ganz kurzer Ausschnitt aus dem Gedankengut von Eckhart Tolle, der vom "Schmerzkörper" spricht ...


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