panem et ludos …
@ uncle_HMeine Skepsis gegenüber dem BGE liegt nach wie vor im Attribut 'bedingungslos' begründet
und nehme als Argumentationshilfe die trojanische Allegorie Vergils zu Rate:
"Quidquid id est, timeo Danaos et dona ferentes"
"Was es auch ist, ich fürchte die Danaer (Griechen), auch dann, wenn sie Geschenke bringen".
und nehme als Argumentationshilfe die trojanische Allegorie Vergils zu Rate:
"Quidquid id est, timeo Danaos et dona ferentes"
"Was es auch ist, ich fürchte die Danaer (Griechen), auch dann, wenn sie Geschenke bringen".
Zu ergänzen allenfalls, dass sich dieses Land über das SGB II bereits eines Gestaltungsmodells einer erweiterten Grundsicherung bedient: Den sog. Aufstockungsunterhalt. Ein Gestaltungsmodell, um das die BRD von einigen Ländern beneidet wird und das seit Jahren u.a. auch bereits von einigen Miteuropäern begeistert genutzt wird…
@*****_70
Meines Erachtens ist das BGE ein guter Schachzug der neoliberalen Zeitgenossen, welche schon seit 1947 daran arbeiteten, den Bürgern zu erklären, dass die Liberalisierung des Marktes und der Kapitalismus als solches das einzig Wahre ist (BGE nur eine verdeckte „Marktbelebung“?).
Genau- eine Nebelkerze, um die Ratlosigkeit über die eklatante Fragestellung zu verdecken: Das fehlende Gleichgewicht von Wertschöpfung und auskömmlicher Arbeit. Und die Ahnungslosigkeit, wie man die Zukunft von Arbeit gestalten kann. Schätzungen gehen davon aus, dass um die nächste Jahrhundertwende 90 % aller derzeit bekannten Berufe weggefallen sind oder durch Automatisierung ersetzt werden. Mich stört zugegeben, dass sich der Begriff und Wert von Arbeit allenfalls als Residualgröße zu definieren scheint. Dabei wird der immanente Wert von Arbeit nur noch in Wertschöpfungsketten verstanden. Das Recht auf Arbeit ist ein Menschenrecht, fußend auf dem grundsätzlichen Gedanken, dass es der Mensch in der pluralistischen Gesellschaft in den eigenen Händen hat, sich selbst und seine Rolle in der Gesellschaft zu definieren und zu gestalten. Wie viel gesellschaftliche Teilhabe bleibt da noch erhalten, wenn man monatlich sein Taschengeld bekommt und schön seinen Schnabel hält. Naja…- solange es für´s neue smartphone, die neue smartbox und viele bunte smarties reicht…panem et ludos …
„Die Wurzel der Geschichte aber ist der arbeitende, schaffende, die Gegebenheiten umbildende und überholende Mensch. Hat er sich erfaßt und das Seine ohne Entäußerung und Entfremdung in realer Demokratie begründet, so entsteht in der Welt etwas, das allen in die Kindheit scheint und worin noch niemand war: Heimat.“ (Ernst Bloch, Das Prinzip Hoffnung)
Damit ein Bezieher von ALGII wieder seine Würde erhält, dafür brauchst du kein BGE einzuführen!
Da reicht es, wenn die die Agenda 2010 rückgängig gemacht würde!
M.E. falsch: Die Revision der Agenda 2010 dürfte uns allenfalls wieder in die stagnative Situation der 80´er und frühen 90´er zurückwerfen und damit wieder – geradezu in die Zeiten des Turbokapitalismus- in die Fänge eines Sozialstaates neoliberaler Prägung treiben. Irgendwie scheint diese Forderung der Abschaffung der (noch nicht einmal weitergeführten) Reformen den Thatcherismus und den Ungeist der „ethisch-moralischen Wendezeit“ zu vergessen. Zu vergessen, dass die sozialen Systeme und die Volkswirtschaft in den 20 Jahren vor der Agenda 2010 in Grund und Boden gewirtschaftet wurden und Deutschland als armer Mann Europas (Stichwort: „German Angst“) nahezu verspottet wurde. Das Grundproblem ist doch, dass sich seit Einführung der Reformen 2001/2002 keiner ´rangetraut hat, die Reform der Reform ernsthaft anzugehen…; wieso auch- ernten die Nachfolgeregierungen doch das an Reformwirkung ab, wofür die Rürups, Hartz´ und Riesters (nebst Genossen) nach wie vor abgewatscht werden…
panem et circenses…