Ich hab's endlich verstanden … ich hab's endlich verstanden…
Ich glaube ich habe es endlich verstanden … (hoffe ich bekomme Fleisspunkte
)
Wenn ich die Worte "freier Markt" weglasse und dabei Deine Vorgehensweise bzw. die Grundstrukturen dessen, was Du erklärst nehme, kann ich tatsächlich etwas damit anfangen.
Und in dieser Hinsicht stimme ich mit Dir überein.
Die Menschen "sind" noch nicht so weit, dass sie frei sein können. Und ob sie das werden und wann, ist eine andere Sache.
Diese Idee kenne ich aus dem Buddhismus (glaube ich). Anders gesagt, der Mensch ist frei zu entscheiden, was er machen will. Auch Torturen oder schlimmeres fügt sich der Mensch selber hinzu. Richtig schlimm wird es, wenn man keine andere Wahl hat, als sich dafür zu entscheiden. (Bis dahin kapiert)
Jetzt erweitere ich mal Deine Idee …
Wenn man nun die Gesellschaft sieht, nicht als eine Ansammlung von Menschen, sondern als lebenden Organismus (Wir würden vielleicht soziales Miteinander dazu schreiben), kann man die Freiheit, von der Du sprichst und auch "unsere" soziale Komponente miteinander verflechten …
*****enz:
soziale absicherung ist ein extrem starkes bedürfnis, welches nahezu alle menschen haben. ergo ist es logisch, dass der markt dafür zig angebote bereitstellt (macht er ja soweit es ihm möglich ist auch schon jetzt).
Du gehst auch davon aus, dass das funktionieren würde … ich auch.
Nur das mit den Versicherungen glaube ich nicht. Ich denke, dass es ganz anders funktionieren müsste … Nachbarschaftshilfe … aber da müssen wir DRINGENDST weg vom Kapitalismus …
Jetzt kommt mein "Aber" - denn als Du es
Mazita erklärt hast, habe ich es verstanden (Du hättest es viel früher so erklären sollen
) - nur kann ich es NICHT auf den Markt übertragen - denn hier herrscht keine Freiheit (das ist NICHT nur dem Staat geschuldet, wie Du es versuchst aufzuzeigen), sondern Raubrittertum (Meiner Meinung nach).
*****enz:
lobbyismus in der heutigen form ist nur möglich, weil es einen staat mit gewaltmonopol gibt.
Was meinst Du, was JETZT passieren würde, wenn man das aufhebt? Die Gewalt würde von den Konzernen kommen. Wenn wir ehrlich sind, schreibst ja selber, wählen wir nicht wirklich jemanden. Die Konzerne stehen dahinter und setzten trotzdem durch, was sie wollen (Hotelsteuer geht runter …) Wenn sie es nicht friedlich machen können, wird eben zu Gewalt gegriffen … (es gibt genug Beispiele in Afrika, die das machen - u.a. die Ölimperien) (Und ja, ich weiß, Du bist nicht der Meinung, dass es auf einmal passieren sollte - das Prinzip habe ich verstanden - ich wollte nur Beispiele bringen, wo es eben NICHT funktioniert)
*****enz:
denn freiheit ist leben, und leben ist risiko. und genau deshalb fürchten die meisten die freiheit, die notwendigkeit der eigenverantwortung, des selbst für sich sorgen müssens, für sein handeln gerade stehen müssen, usw.
Stimme ich Dir zu. Allerdings ist der Mensch kein Wesen, dass 100% frei sein kann. Wir sind immernoch soziale Wesen. Auch wenn uns Religion, Psychologie, Politiker usw. immer versuchen zu erklären, "survival of the fittest", es kann nur einen geben - es ist falsch. Wir sind "Herdentiere". Alleine könnten wir nicht überleben. Und immer wenn Du in einer Gruppe bist, gibst Du Freiheit auf …
Ich denke, wenn wir schon Freiheit aufgeben, dann wenigstens, dass der größte Teil der Gesellschaft etwas davon hat
*****enz:
ein denkbar schlechtes beispiel, da die riester-rente auf initiative und gesetzgebung des staates (rentenversicherungreform 2000 und altersvermögensgesetz) zurückgeht, da er erkannt hatte, oder besser gesagt zugeben musste, das sein rentensystem gegen die wand fährt und somit die leute zur zusätzlichen privaten vorsorge "motiviert" werden sollten. praktischerweise müssen die versicherer für solche verträge staatsanleihen u.ä. als rücklagen kaufen. ein schelm wer böses denkt
...was die wert sind, dürfte mittlerweile auch der letzte begriffen haben.
Die Rentensysteme von Deutschland sind sehr gut. Die Angst die ständig geschürt wird, hat etwas mit dem "freien Markt" zu tun.
Warum kann ich auch erklären:
Das Rentensystem hat 2 Weltkriege überlebt und funktioniert immer noch. Das Rentensystem selber ist gut - der Rest des Apparates kann man gerne in die Tonne kloppen … Warum ist das so? Die Besserverdienenden zahlen nicht in die Rentenkassen ein - sie haben ein eigenes Budget … Warum? Weil der freie Markt es zulässt. Die Besserverdienenden können sich also zusammentun und damit den Rest stark unter Druck setzten … Da ist nichts mehr mit Freiheit … Die Rendite, von der Du erzählst kommt nur raus, weil auch andere Geschäfte getätigt werden. Wenn Du Dir mal so einen Vertrag ansiehst wirst Du feststellen, dass Du oft genug sogar draufzahlst. In diesem Fall aber bekommen es nicht die Allgemeinheit, sondern die, die die dicken Taschen haben. Hinter den Versicherungen stehen dicke Konzerne die super Mathematiker haben - die berechnen es so, dass genug Geld abfällt - für wen? Genau, für Ihre Taschen. Dann wird damit noch Werbung bezahlt, und die Gebäude und und und …
Ja, der Staat selber zahlt drauf, und warum? Weil er eben für alle Zahlt. Würden die Reichen mit einzahlen, hätten wir das Problem nicht. (Die anderen können sich das gar nicht leisten).
Dein Prinzip in allen Ehren, ich stehe auch hinter dem Prinzip - aber in Verbindung mit dem Kapitalismus ist es ein Todesurteil für viele Menschen.
*****enz:
bestes beispiel ist die USA - die freiheitlichste verfassung aller zeit, optimale startbedingungen, fast frei von zwang und gewalt durch regierungsmonopole gegenüber der bevölkerung. bis auf einen klitzekleinen fehler alles richtig gemacht. weniger staat ging nicht. ergebnis: jetzt die grösste geldvernichtungsmaschine aller zeit, grösster aggressor auf dem erdball, polizeistaat,....
Habe ich da etwas nicht mitbekommen? Ich versuche es nochmal zu rekapitulieren:
Das dicke Minus hat angefangen, als sich die Geldverbände zusammengeschlossen haben und der Markt geöffnet wurde. Je mehr Regularien der Staat hatte, desto besser lief deren Haushaltsplan und desto besser ging es den Leuten. Je offener sie die Märkte machten, desto mehr kriselte es … Beide Wirtschaftskrisen hängen im direkten Bezug zu den offenen Märkten …
Da die Konzerne direkten Zugriff auf das Parlament in der USA haben (eben durch diese Freiheit des Marktes) haben sie ein Monopol gebildet, dass nun auch Gesetze macht. Beispiel?
Wieso wurde nicht ein einziger Bänker angeklagt nach der Miesere, die da passiert ist? Das hat nichts mit dem Staat zu tun, dass sind die Konzerne. Der Sprecher, der die Richtung angezeigt hatte war von Goldman Sachs … Das ist ja noch nicht einmal mehr Verschwörungstherorie - offiziell im Fernsehen.
Die Raudies brauchen eine Grenze … Und die hilfebedürftigen Unterstützung … Soweit muss die Freiheit eingeschrängt werden. Nicht in der größe der Länder oder der Kontinente, aber immerhin so groß, dass es noch überschaubar ist. Deshalb meine Idee zu dem HELFA Projekt …
*****enz:
keine sorge, ich bin in diskussion immer vollkommen entspannt und emotionslos (von humor abgesehen). egal was andere schreiben.
Cool, denn damit lässt sich am Besten argumentieren
*****enz:
Der "freie Markt" kann nur funktionieren, wenn ALLE die selben Startchancen haben...
nein. er funktioniert, weil alle unterschiedlich sind, eine unterschiedliche ausgangsbasis, unterschiedliche fähigkeiten und unterschiedliche bedürfnissen haben. und er funktioniert sogar wenn man weder weiss wie er funktioniert noch wenn man daran glaubt das er funktioniert
Hier reden wir von verschieden Sachen. Natürlich kann der Mensch unterschiedlich sein und die Freiheit würde ihm es gestatten sich so frei zu entfalten, dass es funktionieren könnte …
Er wäre sogar noch freier als in unserer Gesellschaft.
Aber: Wenn einer mit einer Kanone vor mir steht, weil er sich eine leisten kann, ist es mit meiner Freiheit schlecht bestellt. Durch diese Freiheit kommt das Prinzip wieder, der Stärkere gewinnt. Und wenn es nicht der Staat ist, dann eben der Konzern. Und wenn dann noch zu wenig Allgemeine Unterstützung herrscht, dann Prost Mahlzeit …
*****enz:
Problem dabei ist, dass die Regeln, die schon existieren uns Menschen wahrscheinlich auslöschen würde, wenn man die Freiheit hätte das zu tun, was man will.
sorry, den satz verstehe ich nicht.
Das ist das, was ich zum vorherigen Zitat versucht habe zu erklären:
Heute haben die Menschen das meiste Geld/Power, die am Asozialsten sind. Wenn nun die Freiheit, Entkopplung des Zwangs auf Hilfe kommen würde, würden die Asolzialsten uns Regieren. Nicht in einem Staat, sondern in Zwangsarbeitsstuben oder Hallen. Wer krank ist fliegt raus … Weil der Kapitalismus eben nur so funktioniert. Er dient der Profitsteigerung. Und nur wenn Du Asozial bist - der Gesellschaft also abgewandt - kannst Du etwas daraus machen. Natürlich gibt es einzelne Ausnahmen, aber der größte Anteil ist so …
*****enz:
die einfachste lösung wäre, menschen die möglichkeit zu lassen produktiv zu sein. die heutige hauptursache für armut ist, dass genau das gegenteil passiert und menschen in abhängigkeit und verschuldung getrieben werden.
Da stimme ich Dir zum Teil zu. Die Verschuldung ist allerdings Systemrelevant. Unser System - ich rede nicht vom Staat, sondern vom Geldsystem - besteht nur aus Schulden. Du kannst nichts produzieren, wenn Du keine Schulden machst. Und wenn Du keine machst, dann muss es jemand anders machen - und es ist BEDINGUNG das so etwas passiert. Weil es uns so "gut" geht, müssen andere Menschen sterben (Asien, Afrika, Südamerika)
Und unser Geldsystem und damit auch der Markt sind im Moment einer unserer größten Freiheitsräuber die wir haben.
Die Hauptsache für unsere Armut ist, dass das Geld nicht für jeden reicht!
*****enz:
Was bitte sind die Früchte "Deiner"/"Ihrer" Arbeit?
beispiel: oma müller hat 5 apfelbäume in ihrem garten. weil sie die äpfel nich alle alleine essen kann/will, erntet sie diese, wäscht sie, schnippelt sie in stücke und bäckt davon mehrere apfelkuchen. nun stellt sie sich vor ihrem haus auf die strasse und verkauft den kuchen. das erhaltene geld sind die "früchte ihrer arbeit".
Und was ist mit Herrn "Walter PPK" und seine Schergen, die nicht für den Staat arbeiten? Die neben Dir sitzen, während Du den Vertrag unterschreibst …
Du gehst von der Oma Müller aus … warum nicht von Herrn Osama … Der auch die Früchte seiner Arbeit verkauft … Nur eben an religiöse Fanatiker …
Um wieder zurück zu kommen:
Das mit der Freiheit ist wirklich, das meine ich im Ernst, ein sehr schönes Modell. Ich habe vor ein paar Monaten auch ein Modell eingebracht, dass Teilweise auf dem Konzept basierte.
Doch in unserem System wäre es tödlich, weil der Bildungsstand (und den braucht man nun mal, um einen Vertrag anständig zu lesen) zu unterschiedlich ist und dadurch Menschen missbraucht werden. Und das ist dann auch das kleinste Übel. Von den Unterschieden des Geldes her, die damit einhergehende Macht und Ihre Durchführung und Durchsetzung (zu beobachten in Afrika und Asien) ganz zu schweigen.
Ein BGE ist da eine sehr gute Alternative, um den Leuten die Möglichkeit zu geben, ggf. Alternativen zu unterstützen und damit vielleicht irgendwann mal Freiheit dafür zu bekommen.
Denn wer denkt, dass der Kapitalismus und damit die "kapitalistischen freien Märkte" irgendwas mit Freiheit zu tun haben, der treibt den Beelzebub mit dem Teufel aus (oder umgekehrt
)
Ach ja - ich hatte deshalb Probleme mit dem Ausdruck "freie Märkte" weil es in der Finanzwelt einen ganz anderen Sinn ergibt - dort ist es Versklavung des Menschen indem das Kapital frei ist.
Lieben Gruß,
Kal