@ rotesohr
So wie ich es aus meinen eigenen Erfahrungen heraus sehe hast Du völlig Recht, dergestalt vom Leder zu ziehen!
1. herrscht hier wirklich eine erschreckende Bescheidenheit in den Ansprüchen, die an "Kunst" (- die meisten meinen damit Edelnippes und etwas anderes wollen sie nicht, denn dazu müssten sie nachdenken) gestellt werden, und 2. eine abstoßende Arroganz, die Leute den Künstlern gegenüber an den Tag legen, die glauben, dass das wahre Leben sich an der Börse abspielt- vor allem jene, die auf Grund ihres geistigen Horizonts gar nicht ermessen können, was es heisst, zu malen, zu musizieren, zu denken...
Ich habe immer dann, wenn ich gezwungen war, einen dieser gehirntötenden und schlecht bezahlten Jobs anzunehmen, das Gefühl gehabt, meine Seele zu verkaufen... für ein paar Kupfermünzen, nicht mal Silberlinge.
Wenn ich daran denke, wie vielen wirklich innerlich und äusserlich engagierten Menschen die ich kenne, es so geht, und hochrechne, wie viele es davon in unserer Republik geben mag, sehe ich einen See von Potential.
Alles Leute, die dazu verdammt sind, in ihren Herzenssachen faul zu werden, weil sie die Mittel nicht haben, WIRKLICH zu arbeiten und nicht nur um das pure Überleben zu kämpfen.
Ein Argument gegen das BG ist immer in aller Munde, wenn ich beliebige Leute frage, wie sie dazu eingestellt sind: Niemand wolle dann noch arbeiten, sondern nur noch seine Zeit damit verbringen, das Lauscheppertum zu kultivieren und die Vorteile abzusahnen.
Die wenigsten kapieren, dass es für alle, die ihre Umwelt gestalten wollen, eine Riesenerleichterung wäre, nicht ständig in diesen Existenzkampf verwickelt zu sein.
Statt dessen werden irre Gelder zum Fenster hinaus geschmissen, die Staatsdiener und Zeitarbeiter zu bezahlen, die die Leute nur verwalten und den Staat nicht einen Schritt in die Zukunft lenken. Das berühmte 'Fordern und Fördern' des SGBII erschöpft sich doch ausschliesslich für die meisten bei den Konsequenzen, die das 'Fordern' mit sich bringt.
Statt Perspektiven zu weisen blockiert sich unser Staat im Grunde nur selbst, und es ist ein offenes Geheimnis, dass das BG ihn keinen Cent mehr kosten würde als das, was zur Zeit hier an Bürokratismus abläuft.
Aber offenbar ist es politisch gewollt, um jeden Preis den Schein aufrecht zu erhalten, dass es sich hier a) um einen Sozialstaat und b) um einen Staat handelt, in dem durchgehend Wohlstand herrscht, obwohl die Berichte der paritätischen Wohlfahrtsverbände schon lange dagegen sprechen und schon etliche Wirtschaftswissenschaftler den Finger auf die wunde Stelle gelegt haben.
Die Massen sollen lenkbar bleiben, und ertragen den zunehmenden Druck erstaunlicher weise stoischen Gemüts. Denjenigen, die es jetzt noch recht komfortabel haben, kriecht die Armut auch schon entgegen, aber lieber bleiben sie blind, als sich ihrer Existenzangst zu stellen. Das Plätzchen an der Sonne wärmt noch genug, auch wenn der A.... schon auf Grundeis geht.