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Biergenuss
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Ich bin Charly

****e_H Mann
8.282 Beiträge
Je suis...
Ich bin Richter (virtuell)
Aber ich beantrage daß GW Bush und Konsorten nachträglich vor ein Kriegsgericht gestellt und verurteilt werden für den Tod hundertausender Unschuldigen, auf Grund von Lügen und falschen Verdächtigen.

Das wäre auch eine Methode Aufarbeitung zu betreiben.
Du, liebe bjutifool bist schonmal nicht Charlie:
Und sicher setze ich mich auch in meiner Realität für die Meinungsfreiheit (übrigens in den Grenzen der geltenden Gesetze) ein

So manche Satire von Charlie wäre unter deutschen Gesetzen nicht möglich gewesen:

(1) Wer öffentlich oder durch Verbreiten von Schriften (§ 11 Abs. 3) den Inhalt des religiösen oder weltanschaulichen Bekenntnisses anderer in einer Weise beschimpft, die geeignet ist, den öffentlichen Frieden zu stören, wird mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.

(2) Ebenso wird bestraft, wer öffentlich oder durch Verbreiten von Schriften (§ 11 Abs. 3) eine im Inland bestehende Kirche oder andere Religionsgesellschaft oder Weltanschauungsvereinigung, ihre Einrichtungen oder Gebräuche in einer Weise beschimpft, die geeignet ist, den öffentlichen Frieden zu stören.

Die Ideale der Freiheit des Denkens und der Meinungen beinhaltet zwingend, nicht der Beliebigkeit der Gesetzgebung, der Behörden und Ministerien unterworfen zu sein.
Schönes abbild der deutschen hier.mir echt zu gruselig.
******nyx Frau
1.322 Beiträge
Mut hat einen Namen.
mit wem soll ich mich jetzt solidarisieren? (oberarm)

Welcher Charly? Das Hundefutter heißt Chappy, nicht Charly.

Seit wann haben die Opfer von Terroristen Namen und seit wann spielt das für uns eine Rolle? (Domsub_18209)

Symbolische Zeichen zu setzen für eine empfundene Solidarität mit einem konkreten Geschehen, mag den einzelnen Fall ins Licht der Aufmerksamkeit ziehen. Dass die Vielzahl anderer Missstände, Verbrechen und Grausamkeiten nicht ebenfalls einbezogen werden, wertet diese nicht ab – es liegt in der Natur der Aufmerksamkeit und des Gewichtes des gerade konkret Geschehenen, ad hoc zu reagieren und eine Haltung der Bereitschaft, sich für Grundrechte einzusetzen, nicht nur seit dem 7.1., aber eben auch und in Zukunft.

Mut hat einen Namen.

Solidarität zollt Respekt für den konkreten Mut der Mitarbeiter und Herausgeber des französischen Satiremagazins 'Charlie Hebdo', die sich Tag für Tag für die freie Meinungsäußerung einsetzten und uns stellvertretend zeigten, dass es eine Frage der Menschenwürde ist, die Grundrechte auf Presse-, Meinungs–, Versammlungs- und Handlungsfreiheit tatsächlich einzufordern und zu nutzen.

Solidarität zeigt Empathie für die konkreten Menschen: Chefredakteur Stéphane Charbonnier, die Zeichner Wolinski, Cabu und Tignous und die weiteren Opfer, die ihren Einsatz für unsere Grundrechte mit dem Leben bezahlten.

Sie zeigten Mut und führten uns die Funktion und Qualität der Freiheit der Meinungsbildung in praxi vor und zeichneten mit ihrer Feder politische, soziale und religiöse Fanatismen auf.

Ein Engagement für Toleranz und Pluralismus, für Fairness und Respekt vor der Differenz und für die Unveräußerlichkeit der mühsam erkämpften Grundrechte, ist nicht begründungspflichtig.
Die Bildrechte liegen bei mir. Ich halte meinen Kopf dafür hin.
In to the void - beauty goes „vertigo“
******ool Frau
31.731 Beiträge
Amen
Die Bildrechte liegen bei mir. Ich halte meinen Kopf dafür hin

Echt?

Das sieht für mich aber eher nach deinem *arsch* aus

scnr

Ich nutze gerade meine satirische Freiheit
******nyx Frau
1.322 Beiträge
@bjutifool
nur zu... ich liebe Sarkasmus und messerscharfe Schlüsse ,-)
große Schuhe
Angesicht der Tatsache, dass 'Charlie Hebdo' das weltweit einzige Medium war, das sich traute, die Mohamed-Karikaturen zu veröffentlichen, wundere ich mich, wo plötzlich die ganzen Charlies herkommen... Die laufen mit ganz schön großen Schuhen rum - ich wünsche denen, nicht zu stolpern!
****e_H Mann
8.282 Beiträge
Die laufen mit ganz schön großen Schuhen rum

Lippenbekenntnisse für 3-4 Tage unterliegen doch dem Umtausch-bzw. Rückgaberecht.
In to the void - beauty goes „vertigo“
******ool Frau
31.731 Beiträge
Ich bin mal so frech zu behaupten
Angesicht der Tatsache, dass 'Charlie Hebdo' das weltweit einzige Medium war, das sich traute, die Mohamed-Karikaturen zu veröffentlichen, wundere ich mich, wo plötzlich die ganzen Charlies herkommen... Die laufen mit ganz schön großen Schuhen rum - ich wünsche denen, nicht zu stolpern!

Dass viele der neu-erstandenen Charlies (und da sich Charlie Französisch mit -ie und nicht amerikanisch mit y am Ende schreibt sollte der Titel dieses Themas dringend korrigiert werden, damit wir die "grande nation" nicht beleidigen, die wehren sich nämlich gegen derartige Einflüsse) - diese Publikation bis zum Tage des Anschlags nicht einmal namentlich kannten geschweige denn einen Blick hineingeworfen hatten

BTW
Ich habe nun mal bei google bildersuche dies als suchbegriff eingegeben

Und ja: es gibt Meinungsfreiheit und ich bin auch bereit, mich dafür einzusetzen

Und ich bin sicher nicht der Meinung, dass jemand, der sich beleidigt fühlt, andere erschießen darf

Die Karikaturen besonders auf den Islam aber auch auf's Christentum bezogen finde ich! Jenseits jeden guten Geschmacks
glaub auch nicht,das da irgendwas von nen geschmack treffen soll
ist doch wohl keine vogue,liebe 'bjutifool'
****e_H Mann
8.282 Beiträge

*******use Mann
3.197 Beiträge
Jetzt kommen wir der Sache schon näher...
Will ich mit meinem Nachbarn friedlich zusammenleben, sollte ich tunlichst
unterlassen, ihn zu beleidigen.
Das bedeutet, sein TABU zu respektieren, da sonst nicht möglich.
Hier wurde das Tabu einer ganzen Kultur mißachtet.
Rechtfertigt das eine solche Bluttat?
Natürlich nicht.
Aber diese rechtfertigt nicht, dies als Angriff auf die Pressefreiheit generell
zu werten und diese Karikatur zu deren Symbol hochzustilisieren.

Im Rahmen des "Krieges gegen den Terror" werden Todeslisten abgearbeitet.
Sind bei einem solchen Einsatz bis zu 10 zivile Opfer zu befürchten,
entscheidet der betreffende Kommandeur, sind mehr als 10 zu befürchten,
entscheidet eine höhere Kommandoebene.

Deshalb geht niemand auf die Straße und es gibt keine Flaggen auf Halbmast.
Ich bin ein großer Anhänger der Deutsch -Französischen Freundschaft,
aber ich bin keinesfalls Charlie.
Denn ich hasse Bigotterie.
Lippenbekenntnisse


genau.
ich finde es verstörend, mal erschreckend, mal nur bizarr, mal abstoßend, wie bereitwillig sich so viele unter diesen manna-brunnen stellen, der uns allen die möglichkeit gibt, endlich stellung zu beziehen. jeder, der bislang, eben: noch nicht mal den namen der zeitschrift kannte, sich kaum die laune hat von den totenzahlen irgendwo in den abendnachrichten betrüben lassen, kaum sich noch rührte, wenn an entfernten staatsgrenzen kapitale verbrechen an der menschenwürde nagten ..., wie jene also sich nun mit der plötzlich infizierten zeigefingerwunde emporrecken. wie sie nun die werte des urmenschlichen, folgefranzösichen dreiklangs nachbeten, als hätten sie sie aus dem rosarium inwendig wegdigeriert ..., wie leicht es ist,
dort zu sein, wo man zur rechten stunde zu sein hat. zur falschen zeit befanden sich die in der redaktion befindlichen journalisten, die haben für uns stellvertretend die spruchbanner hochgehalten. ich finde es ok, dass wir ihnen nun im nachhinein respekt zollen, sie würdigen und uns bedanken.
dennoch, wie leicht es ist!

das zu den verhältnissen, von denen hier einige schreiben, zu recht: sie sind asymmetrisch, die balken dieser betroffenheitsbühne. es ist sehr viel raum für willige statisten, für die lichtmaschine entstanden. und dort sonnen sich nun alle, die bis eben noch keine stellungnahme abgegeben hatten und nun endlich die möglichkeit ergreifen.

ich bin nicht charlie.
ich habe mich bis vor ein paar tagen einen teufel um die nachrichten geschert und hatte am donnerstag plötzlich pippi in den augen (pippi darf ich doch sagen?) ... und dabei wurde mir selbst vor mir selbst bang, und ich dachte: du blöde nuss, jetzt! raffst du es auch, dass es brennt.
ich bin nicht charlie. ich habe in den vergangenen Xx12 monaten nicht einen deut meine existenz wissend riskiert, indem ich meine meinung leuten gesagt habe, von denen ich annehmen musste, dass sie mich daraufhin töten.
ich habe nichts von dem getan, was diese menschen taten,
das heißt,
ich bin nur deshalb charlie, weil ich auch aaahne, dass die bleistifte der redaktion die symbole für unsere moderne sind
UND
zugleich für die dem erdboden gleichgemachten towers
und mir das nungaarnicht in den kram passt,

weil ich ja europäerin bin, in der schule mich für den revolutionsdreiklang begeisterte und ich mir einbilde, teil der moderne zu sein.
mir ist diese pandemische betroffenheit suspekt. mit uns kann man das spiel machen, wir eingebildeten, aufgeblasenen abendländer. uns kriegt man so leicht auf die palme und auf die dünnbretter zwielichtiger illuminatensalons, wir ließen uns noch in kriege hineinmanövrieren, vor lauter überlauter posthumer ergriffenheit und medialer gasblase!
mehr noch, mir macht sie angst, diese heilscheindende ick-war-ooch-dabei-bewappnung. ich wünschte mir, wir würden nachprüfen, wie manipulierbar und verzärtelt wir sind und wie leicht man uns einpferchen kann, so man weiß, wie es geht.

und das wissen immer mehr.
****_hh Mann
186 Beiträge
@träumer
Er hat „Jehova“ gesagt … das betrifft selbstverständlich das „Tabu einer ganzen Kultur“ und das gehört folgerichtig: gesteinigt …
Aus dem Leben des Brian:


... doch, es ist ein allgemeiner Angriff auf die Pressefreiheit.
Relativierung
Ich stelle fest, das teilweise der Tatbestand relativiert wird, mit der Begründung, die Satire sei ja eh geschmacklos gewesen, oder dass man ja auch seinen Nachbarn nicht beleidigt, wenn man in Frieden leben will, etc.

Das geht doch völlig am Thema vorbei! Ich muss nochmal folgende Zitate bemühen:

Voltaire: „Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst.“
George Orwell: “Wenn Freiheit überhaupt etwas bedeutet, dann das Recht, anderen Leuten das zu sagen, was sie nicht hören wollen.”

Der Punkt ist doch genau der, dass es nicht um Geschmack geht oder Harmoniebedürfnis, sondern um die Basics einer freiheitlichen Gesellschaft!
****_hh Mann
186 Beiträge
@niob
Was spricht dagegen, dass die Freiheit, Satire zu veröffentlichen sowohl von denen entschlossen verteidigt wird,
• die sie inhaltlich begrüßen als auch von solchen,
• die sie bislang nicht zu ihrer bevorzugten Lektüre zählten?
Ich selbst zähle mich eher zur zweiten Gruppe.
Worin siehst du da eine Relativierung?
@ Niob: Was ist eine Satire, und was ist für dich eine Beleidigung? Und wo ist der Unterschied?
Und vor allem: Warum muss das jeder gleichermaßen einteilen?

****ta Frau
2.135 Beiträge
*ja* auf den Punkt gebracht!
***na Frau
2.685 Beiträge
Gruppen-Mod 
titeländerung
Dass viele der neu-erstandenen Charlies (und da sich Charlie Französisch mit -ie und nicht amerikanisch mit y am Ende schreibt sollte der Titel dieses Themas dringend korrigiert werden, damit wir die "grande nation" nicht beleidigen, die wehren sich nämlich gegen derartige Einflüsse) -

@ bjuti

mir lag es auch schon mehrmals in den Fingern den Titel umzuändern...

aber da pluie ihn als Französin mit Muttersprache französisch eröffnet hat, dachte ich mir, sie hat es wohl mit Absicht so geschrieben.

Sobald pluie mich darum bittet werde ich dem selbstverständlich nachkommen.

grüße Azana
@ Adam und Domsub:
Die Antwort findet ihr in dem köstlichen Beitrag, den uns märzmond zeigt!
Sorry adar! Nicht Adam... Die blöde Rechtschreibkorrektur...
Ich habe das Video gesehen, und es greift für mich zu kurz. Ich bevorzuge da eine Position, die Träumer hervorragend auf den Punkt gebracht hat. Nur so funktioniert es.

Satire darf nicht alles was möglich ist, wenn ich in Frieden leben will.

Wenn Satire Missstände offenlegt, auch innerhalb einer Glaubensgemeinschaft, kann und soll sie das tun.
Wenn Satire dazu mißbraucht wird, um den Glauben (welchen auch immer ) durch Pauschalisierung zu diskreditieren, geht Satire eindeutig zu weit.

Ich kann sehr gut mit "Tebartz van Elst ist doof" leben. Womit ich nicht leben kann ist "Alle Katholiken sind doof".
Nein, eine Diskussion über die Qualität von Satire gehört nicht in diesen thread. In einem anderen könnte sie mal ein interessantes Thema sein, aber nicht in diesem. Nämlich genau weil sie relativiert: die Fanatiker sind ja gar nicht sooo böse, denn die Satiere war ja übergriffig. Sollen sie halt netter schreiben, dann passiert ihnen nächstes Mal nix.

Das ist genauso unsäglich wie in eine Debatte über Vergewaltigung einzustreuen, ja SIE hätte doch nicht in Minnikleid und Stöckeln rumlaufen müssen. Oder das Thema Holocaust mit Analysen zum jüdischen Verhalten zu bereichern.
Nein, eine Diskussion über die Qualität von Satire gehört nicht in diesen thread. In einem anderen könnte sie mal ein interessantes Thema sein, aber nicht in diesem. Nämlich genau weil sie relativiert: die Fanatiker sind ja gar nicht sooo böse, denn die Satire war ja übergriffig. Sollen sie halt netter schreiben, dann passiert ihnen nächstes Mal nix.

Das ist genauso unsäglich wie in eine Debatte über Vergewaltigung einzustreuen, ja SIE hätte doch nicht in Minnikleid und Stöckeln rumlaufen müssen. Oder das Thema Holocaust mit Analysen zum jüdischen Verhalten zu bereichern.
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