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homovitrum,

*******alm Paar
7.574 Beiträge
Themenersteller 
homovitrum,
"Der Datenhunger wächst"

in den 70ern gingen menschen bei der volkszählung auf die straße, zähler wurden beleidigt und ihnen die tür vor den kopf zugeknallt.

heute weiß fast jede handelskette mehr über uns, als wir von uns wissen.

snowden hat uns aufgeklärt und gezeigt, dass es ein weltumspannendes spähnetz gibt, hier arbeiten 800.000 menschen in geheimer mission, deshalb kennen wir die zahlen auch. *ggg*

nach 11.01. werden die rufe nach der datenspeicherung und überwachung in der brd wieder lauter........

........ ist intimsphäre nur ein frommer wunsch oder müssen wir auch angst davor haben, dass uns der automatische staubsauger beim onanieren heimlich filmt und diese daten, wohin auch immer, weiter gibt? in gekauften usb soll bereits eine ausspähsoftware eingepflanzt sein.

der eine sagt, es beängstigt mich, ein weiterer, das ist doch schön, dann fühle ich mich sicherer, ein dritter, das ist mir scheißegal was die von mir wissen.

befinden wir uns in einer postsicheren menschenzeit oder war die sicherheit verblümte ignoranz im zeitalter von pseudosicheren abgrenzungen, sprich, grenzen, oder nur das glück der unausgereiften technik?

versicherungen bieten software an, die in das auto eingepflanzt wird, damit das risiko und damit die prämien kalkuliert werden können, krankenkassen elektronische armbänder zur überprüfung der körper aktivitäten.

bald auch das abbuchungsverfahren für verkehrssünder, zum monatsende eine abrechnung, sie haben dann und da falsch geparkt, die geschwindigkeit übertreten.......

der neue mensch, als homovitrum................

vorsicht glas, fragile.
fettfreies Essen
Die Angst der Menschen wird missbraucht, um die Werkzeuge staatlicher Macht über den Bürger zu perfektionieren.

Ohne Zweifel.

Aber Angst wovor eigentlich??

Wenn einer ausrechnen mag, wie sehr die Terrorismusgefahr die durchschnittliche Lebenserwartung senkt, kommt man auf einen Betrag, den man wahrscheinlich mit 3 Tagen fettfrei essen ausgleichen kann.
Freiheit oder Tod!
Hallo miteinander,

ich bin selten glücklich mit einer Zuspitzung, weil sie meist daneben geht.

Derzeit läuft wieder so eine Zuspitzungs-Debatte, gestern erst wieder erlebt bei Hart-aber-fair.
Meinung einer Interviewten:

"Lieber gläsern als tot!"

Wenn es Sicherheitspolitikern gelingt die Leute in diese Entscheidung zu treiben, gewinnt immer die Sicherheit.
Daher ist es Zeit, dem zu widersprechen. Wenn man super, super, super (Guardiola-Deutsch) positiv über die Datenspeicherwut reden will, dann kann man sagen, der korrekte Satz muss lauten:

"Sterben am Terror wirst du wahrscheinlich nicht, eher wirst du Lotto-Millionär, aber wenn es dich erwischt und du gläsern für uns bist, steigt die Chance um ein paar Prozent, dass wir die Mörder und ihre Hintermänner/frauen finden."

Manchmal ist der Weg eine politische Entscheidung durchzusetzen die richtige Zuspitzung zu finden, die genug Ängste mobilisiert.
*******l_El Mann
2.694 Beiträge
Full Ack!
@http://www.joyclub.de/my/1887943.brynjar.html

Schön geschrieben …

Lieben Gruß,
Kal
ich bedauere
so spät angekündigt zu haben, dass ich meinen facebookaccount lösche. so blieben mir nur 24 stunden für das sammeln der reaktionen (hatte ich nicht daran gedacht).
dennoch, hier die statistik (dürfte mark z. mehr interessieren als jeden anderen):
drei personen reagierten mit: "du weißt aber schon, dass die daten bei fb bleiben? ist doch egal, ob man bleibt, wir sind längst erfasst, sobald wir den rechner hochfahren."
eine person fragte, nicht mich, ob man dann whatsapp auch runterfahren wird.
eine reagierte auf meine nachträgliche eingabe, ich habe bereits in einem totalitären staat gelebt, mit der feststellung: "und das brauchste nicht mehr".
eine fand sich bei der ankündigung eines analogen schrittes selbst <mutig>.
eine traute sich socherlei nicht.
die anderen meiner etwa 50 verknüpfungen hielten still. im löschvorgang selbst mailte ich nebenher unter zeitdruck mit einer person, die schrieb: "haaalt! nicht, bevor ich deine mail habe!".

tja.
.
.
.
herrlich, so bissl sterben im netz. auch wenn das nur unvollständiges verbrennen ist und binnen zweier wochen der account wieder aktiviert wird, sobald man versehentlich einloggt (kann ja passieren, wenn man das jahrelang im traum noch tat).
herrlich. wie urlaub in den alpen und am meer zugleich.

.

was ich nun bemerken darf, nach unreif heruntergefallenen datenpflaumen: e s i s t tatsächlich sinnlos. die maschine ist an und wird nicht mehr gestoppt werden. allenfalls noch in utopistischen avantgarde-filmen. die konzerne haben uns verschluckt, unsere entscheidungskraft paralysiert, uns mit neuen werten versehen und uns kaisers-neue-kleider verkauft.
wir sind vieh.
ware. wahllos ausgeliefert, zum affen degradiert, zu nichts nutz als zum klicken. unsere gehirne werden in den nächsten jahren noch zu brei gestampft, wir werden nichtmal mehr wissen, was wir beklicken, geschweige denn für wen. für wessen bereicherung. wir werden rabatte sammeln wie hörnchen und sie nicht wiederfinden und uns wundern, was da alles ungesät heranwächst. und dabei hungrig bleiben-

unsere kinder werden deformierte gehirne haben, solche mit fünfjahresplan-lücken, callosumanomalien oder präfrontalinfarkte. wir werden uns in die hose machen, weil wir ein online-spiel noch schnell zu ende hämmern wollen und ab der achten runde blendet fb werbung für inkontinenzeinlagen ein. automatisch, mussmansichnichtkümmern.

unsere kindeskinder werden gedichte für ausufernde fraktalposts halten und sich wundern, dass da nicht "mehr lesen" steht, unter dem letzten reim. sie werden gar keinen reim mehr machen, denn alles verreimte wird ihnen vorab in die hirnspiralen injiziert worden sein.
sie werden eine aufmerksamkeitsspanne haben, die eine eintagsfliege für demenz halten würde; ihr gelerntes wird an losen, unbelinkten, unbelikten daten-mülldeponien gasreich zu käuflichem werbehumus vergären. sie werden kaufen, bis die gyri glühen, bis das letzte einloggen noch rußig verdunstet, bis sie nichts mehr sind, als käufer.

sie werden ihre entmenschlichung blasiert hinnehmen, wie roboter, mit nur noch einigen standby-organen unterwegs, antennengleich errigiert um noch heil über die straße zu kommen, während man in sein torturgerät tippt. sie werden den katechismus der resignation runterbeten und ihr ausgeliefertsein mit religiöser hingabe feiern. sie werden sich schmunzelnd daran erinnern, dass es vor ihrem kompletten kapitulieren noch eine welt gab, in der man zwischen x und y unterscheiden konnte. sie werden über uns lachen, reaktionäre, die sich kindisch noch einmal gegen die umfassende strukturelle vereinnahmung durch die medien sträubten.
man wird mit ihnen machen können, was man will. verweichlicht und mit rechteckigen sichten gestraft, werden sie kaum mehr wissen, dass es zum ausschalten buttons gibt und werden mitunter verdursten, weil sie den kaufknopf für getränke nicht finden.

(wenn ihr das emphatisch und überdreht findet: reden wir in 15 jahren nochmal darüber)

die letzten, die noch was tun können, sind wir. wir sind die, die vor der chip-revolution auf die welt kamen, die noch auf echten bäumen kletterten. die letzten affen.
das einzige, was uns bleibt, ist die verweigerung.
aber die können wir noch nutzen.
die nachkommenden haben diese chance nicht mehr, sie sind kinder einer bereits intermedial getroffenen wahl. sie haben das letzte paradies verloren. wenn es dann noch aufstand gibt, dann mit repressalien. wir aber könnten noch einmal aufschreien und uns weigern vasallen zu sein. den datenmogulen den rücken kehren und es noch einmal klein aufwärts treiben lassen, mit kleinen netzwerken, behutsamem sammeln und wachem walten.
wir haben nicht mehr jahrzehnte und nicht mehr jahre; die zeit der überlegungen ist längst abgelaufen, sie haben uns mit haut und haaren verschlungen, die märchendämonen, was uns noch bleibt, ist selbst trojaner zu werden.
****e_H Mann
8.282 Beiträge
Whats Off Maunz,
..aber bleibe bitte noch bis ans Ende Deiner Realität im Philo Forum.
Da macht es Sinn und löst Begeisterung aus.
Danke
*g*
*click
*******l_El Mann
2.694 Beiträge
Sehr schön geschrieben …
@http://www.joyclub.de/my/2155778.maerzmond.html

Das Problem ist, wenn man nicht in den sozialen Netzen ist, kommt man nicht mehr an die Leute ran, um sie da wieder raus zu holen *lol*

Aber eine andere Sache ist mir aufgefallen:
Nicht die sozialen Netzwerke sind das Übel, sondern die Konzerne und Machtstrukturen dahinter.

Ähnliches werden wohl die Leute gesagt haben, die negativ dem Telefon gegenüberstanden …

Es ist meiner Meinung nach nicht die Technologie "schuld", sondern was wir daraus machen.

Allein hier im JC - ich als Mann der nichts für den Account zahlen will, muss innerhalb von 7 Tagen die Mails beantworten, ansonsten sind sie weg …

Freiheit ist anders … wie http://www.joyclub.de/my/2155778.maerzmond.html so schön geschrieben hat …

Nun gut.

Viel Spaß noch im Web … *matrix*

Lieben Gruß,
Kal
*******use Mann
3.197 Beiträge
Soziales Netzwerk
ist schon ein irreführender Begriff, denn es handelt sich um eine
Dienstleistung und somit um ein Geschäft, welches mit einer
Gewinnerzielungsabsicht verbunden ist.
Wie könnte es da kostenlos sein, welcher Samariter sollte die
Betriebskosten zahlen?

Bisher kann ich hier zwei unterschiedliche Geschäftsmodelle erkennen:

1. Hier müssen die Nutzer kein Geld bezahlen. Er zahlt mit seinen Daten
und erst deren ungegrenzte Nutzung generiert Geld, wobei auch
Schaden für den Nutzer keineswegs ausgeschlossen ist.
Diese Kosten sind in letzter Konsequenz für den Nutzer nicht
absehbar, daher intransparent und da es keine Beeinflussungsmöglichkeit
gibt, ist auch Freiheit der Preis.
Beispiel hierfür ist FB, aber auch Suchmaschinen.

2. Für dieses Modell steht der Joy.

Hier wird ein Nutzungsentgeld für klar definierte Leistungen fällig.
Die kostenlose Nutzung ist mit einem Probeabo für eine Tageszeitung
vergelichbar. Nur ist dieses nicht zeitlich begrenzt, sondern dafür
gibts eben nur die "halbe Zeitung".
Wer mit den beschränkten Möglichkeiten Erfolg haben will, muß Inhalte
liefern - es steckt also hier ein bißchen Geschäftsmodell 1 drin. *g*

Ohne gleich eine Parallele zum Ethik -Thread ziehen zu wollen, ist für
mich Modell 2 das deutlich fairere.
Deshalb habe ich es schon eine Weile beim Joy ausgehalten und war nie
bei FB. *g*
natürlich
ist es nicht die technologie, "das Übel". und ich kenne die anekdote, wie bell´s erfindung als nutzlos betrachtet worden war.
nur war damals die welt simpler: man bezahlte eine rechnung und bekam dafür eine leitung bereitgestellt. in meinen sehr jungen und sehr simplen jahren wackelte ich an oma´s hand zur dörflichen postzentrale, wo ein nettes fräulein schnurstifte in eine tafel steckte und mich mit den städtischen eltern verband. fas-zi-nie-rend. dagegen erschien das blaßgelbe radrechteck in der stadt, an dessen kabel man unentwegt zwirbelte, bereits entzaubert.

nun sind wir der weltkomplexität längst nicht mehr gewachsen.
jeder liest beim einloggen das mantra "fb ist und bleibt kostenlos", und bei (hoffentlich) vielen blinkt im hinterkopf ein alarmbutton auf, der da sendet: als erstes blechst du mit deiner zeit.
aber gut, "fb ermöglicht es mit menschen in verbindung zu bleiben und inhalte mit ihnen zu teilen". achso, das beruhigt, naja, dann hab ich ja was davon.
kaum einer rechnet nach, wie viel von den x investierten onlinestunden tatsächlich "inhalt" sind. ich habe das ein wenig überrechnet in den letzten wochen ... es war ein bruchteil. abgesehen von der fragwürdigen inhaltslastigkeit solcher getauschter sätze wie: alles gut bei dir? lass dich mal wieder blicken - mach ich.
der große teil bestand aus likes und reaktionen auf likes und da hat es mich buchstäblich angewidert, dass ich allmählich auch dinge likte, die ich gar nicht likte, aber diffus das gefühl bekam, die person braucht das (weil ihre inhalte zum beispiel entlarvend haltlos und einsam rüberkamen). auch war oft klar, da ich einige der verbundenen sogar persönlich kannte, dass sie meine (vornehmlich tierhaften possenvideos, echte inhalte wollte ich auf fb nicht posten) nicht wirklich liken konnten, es aber taten, um mir zu signalisieren, dass wir in verbindung sind.
das alles ist derart elend und unwürdig, dass es schon dazu reicht, auszutreten und einem eichhörnchen auf dem baumast in völliger wieseneinöde ein ehrliches daumenhoch zu spenden, das es nicht versteht.

das system verbiegt uns.
es simplifiziert alles; es erleichtert, und zwar um den verstand und die urteilskraft.
was amazon schon alles an inspirierten browserpartikeln von mir ausspuckt ist eine versicherung gegen spätere demenz. kunden, die das kauften, kauften auch das.



aber das alles ist ja bekannt. langweilig, da verdrehen die leute die augen, wenn man das darlegt. und genau das macht mir am meisten sorge.
die t r a n c e .

alle diese sätze und daten, die da vor unseren augen rauschen, haben hypnotische wirkung. man kennt es von kindern, wenn man sie ins bett schicken will und sie bleiben bis zur tür noch mit dem blick auf die glotze haften. "erwachsene" nutzen sie deshalb auch als einschlafmittel, sofern die hirnkapazität an ihre grenze stieß.
die trance aber wird verteidigt. diese ernüchternden "kannste auch drin bleiben, wir sind doch eh überall erfasst, da musste den stecker ganz rausziehen" - wendungen ..., die fand ich wirklich erwähnenswert. das wird unterschätzt, ein jeder glaubt, ihm könne nicht passieren, dass ihn der sog erwischt, dabei steckt er längst im maul des datenmammuts. gut, zunächst natürlich als harmloser zahnstocher.
ein weiteres mantra ist "ich hab doch nichts zu verstecken". genau, solange man nicht geheimdienstlich relevante inhalte postet, ist man ja in sicherheit.
und genau das sind die zwei standbeine des nun wohl unverrückbar eingeimpften standby-hormonstäbchens: ich bin in sicherheit
und
ich werde erhört.
das bedürfnis nach mitteilen, nach resonanz, gar nach entblößung, je nach grad der persönlichkeitsverkrümmung, ist riesig. irgendwo las ich, dass das interagieren auf fb als so befriedigend wie sex registriert wird. es macht high, sich sehen zu lassen, sich zu öffnen, es feuert feine sachen im gehirn herum und deshalb ist diese trance so lieb und teuer.
homovitrum ist ein homunkulus, ein kümmerlicher replikant in den tiefen unserer hirnfalten, unfähig der welt zu folgen, entkräftet, entwaffnet, von der komplexität überrollt, einer, dessen bewusstsein soweit noch reicht, dass er sich durch zeigen noch vor der unkenntlichkeit, der unbedeutung in dieser ozeanischen welt einkleinwenig zu retten versucht.
deshalb hilft alles aufklären nix, es ist drogengleich und die süchtigen werden immer mehr. einzig das anbieten einer noch befriedigenderen droge könnte helfen.
bin gespannt, was als nächstes kommt.
Maerzmond, ich wollte erst den Danke Button drücken, allerdings zuckte ich dabei zusammen. Danke=Like it?............ In sozialen Netzwerken verschwimmt die Grenze zwischen Dank und Lob und Zustimmung.


Die eigentliche Gefahr der sozialen Netzwerke ist für mich der Sog, das wir uns immer mehr über unsere "Außenwirkung in sozialen Netzwerken" identifizieren und schließlich auch unseren Selbstwert auch daraus ziehen. Es ist vielleicht auch nur eine logische Konsequenz unserer Gesellschaft, das wir die Anerkennung die wir bekommen und unseren Selbstwert mit Zahlen belegen wollen, wie Anzahl FB-Freunde oder Anzahl der gelikten Beiträge.

Zieht man den Stecker, was bleibt dann davon übrig? Wieviel Selbstwert bleibt offline übrig? Schlimm, das unsere Psyche schon von der Anwesenheit von Strom beeinflusst wird.

Letztens hatten wir ein längeren Stromausfall. Wie hilflos wir waren, nichts ging mehr....... Die Entwicklungen des letzten Jahrhunderts wurden oft als größere Freiheit angepriesen. Aber mittlerweile sind wir abhängig geworden von diesen "Annehmlichkeiten" des modernen Lebens.
****e_H Mann
8.282 Beiträge
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