2 Beispiele
l.
Unternehmen A und B sind direkte Konkurenten.
Unternehmen A schließt im Rahmen eines Kostensenkungsprogrammes
die Betriebskantinen mit der Begründung, daß diese keinen Gewinn
erwirtschaften.
Zur Unternehmensphilosophie von Unternehmen B gehört es jedoch,
alle Mitarbeiter mit einer hochwertigen Mahlzeit zum günstigen Preis
oder gar kostenlos (gibt es) zu versorgen.
Dies verursacht Kosten, die sich beziffern lassen. Vorteile jedoch, die
sich durch bessere Mitarbeitermotivation ergeben, lassen sich nicht
beziffern und sind daher für Erbsenzähler (= BWLer) wertlos.
Fazit 1:
Unternehmen B muß die Mehrkosten erwirtschaften oder der Eigentümer
muß auf einen Teil (mehr als A) seines Gewinnes verzichten.
Ethisches Verhalten hat einen Preis.
Fazit 2:
Um Ethik zum Standard zu machen, müsste die unternehmerische Freiheit
eingeschränkt werden, so daß ethisches Verhalten keinen Wettbewerbsnachteil
darstellt.
Die Entwicklung der letzten Jahre ist gegenläufig, wie von
@**********tarii
schon dargestellt.
Fazit 3:
Gewinnmaximierung ist prinzipell unethisch.
( Niedriglohnsektor +Mindestlohn ist ebenfalls ein gutes Beispiel, aber dies
erschien mir einfacher und somit klarer.)
ll.
Der 25 Liter -Verbrauchs -Sportwagen
ist nicht unethisch, weil:
1. Die Stückzahl ist durch Preis und Unterhaltskosten so begrenzt, daß es
keinen nennenswerten ökologischen Effekt gibt.
2. Durch die mit dem Kauf verbundenen Steuern zahlt der Käufer wenigstens
doch noch Steuern...
In höchstem Maße unethisch wird dieser Sportwagen, wenn
ein legales Steuermodell die Umlegung der Unterhaltskosten auf die
Allgemeinheit ermöglicht, so daß die ihn finanzieren, die ihn sich niemals
leisten könnten.