Damit meine Kritik am Studium in der heutigen Form besser verständllich ist, werde ich euch mal mit etwas Hintergrundwissen über meine Situation versorgen, auch wenn es mir eigentlich zu "privat" ist:
**********tarii:
a) für die musikalische Gestaltung einer Liturgie zuständig bin
b) selber die Orgel bedienen, bzw. als Vorsänger agieren soll
c) pädagogisch und fachlich einen Chor anleiten soll (Kinder oder Senioren oder "normal")
Habe ich alles schon gemacht, oft. Ich habe sogar schon in einem Konzert (Bezahlkonzert!!!) die Orgel gespielt. Was mir fehlt ist in einigen Bereichen die Perfection und das "Drumherum"-Wissen. Ich habe ein Buch zu Hause, wo ich alles sehr gut aufbereitet lernen kann was für ein B-Examen notwendig wäre. Das Wissen und die Erfahrung ist also kein Problem.
Das Problem ist, das ich eben kein reguläres Studium mehr antreten DARF. Denn sobald ich ein Studium antrete verliere ich die Grundlage für Hartz 4.
Wie bin ich dahingekommen? Bis vor kurzen war ich nie ungewollt arbeitslos. Ich war nur ein halbes Jahr mal arbeitslos um meine Selbstständigkeit vorzubereiten. Ich habe Tischler gelernt, und anschließen eine Orgelbauerlehre absolviert. 2 Jahre danach habe ich mich als Orgelbauer selbstständig gemacht und konnte mich irgendwann sogar vor Aufträgen nicht retten, eben weil ich gut war. Doch dann kam die Hausstaub(milben)-Allergie....
Seitdem muss ich mich am Tag teilweise von der Nacht erholen, was ja eigentlich andersrum sein sollte. Durch die unvermeidbare Staubbelastung auf Arbeit war kein normales Arbeiten mehr möglich. Den letzten Auftrag konnte ich gesundheitlich gar nicht mehr zu Ende bringen und musste ihn für teuer Geld abgeben. Nun stehe ich da, 2 Lehrberufe und eine Firma zu Grabe getragen......
Natürlich habe ich mich längst informiert, welche Möglichkeiten mir die Zukunft bringen kann. Ich bin maximal zu 50% arbeitsfähig momentan. Mehr ist nicht drin.
Bei den meißten Umschulungen des Arbeitsamtes gibt es danach gar keine Arbeit, und wenn, dann nur ähnliche Arbeit. Als umgeschulter Autoverkäufer kann ich dan DSL Verträge verkaufen (das ist kein Witz....). Dererlei "Arbeitsangebote" finden sich zu Hauf beim Arbeitsamt. Oder Europaweiter Einsatz.
Was mich jucken würde braucht alles ein Studium. Kirchenmusiker, Innenarchitekt etc... Es wird auch vom Arbeitsamt nicht unterstützt (übrigens auch nicht geduldet). Diese hat nur schlechte Alternativen für mich. Und nun frage ich mich, warum, wenn ich das Wissen und die Erfahrung mitbringe ich nicht einfach dies als Arbeitnehmer anbieten kann, und warum ich UNBEDINGT das Wissen an einer Hochschule erarbeitet haben muss, und nicht mühevoll in der Freizeit der letzten Jahre...... Heißt ja nicht, das ich mich keiner Prüfung unterziehen würde.
Gäbe es diesen ganzen trara nicht, und wäre für ein Studienabschluss ALLEIN das Wissen und Können ausschlaggebend würde ich von alleine dahin kommen. Da aber die Anwesenheit offenbar genauso entscheidend ist werde ich von einem immer größer werdenden Bereich an Entwicklungsmöglichkeiten ausgeschlossen. Das diese studierten Personen auch noch wegen eines Scheines besser bezahlt werden finde ich dann (aus meiner Sicht vielleicht verständlich) nicht gut. Es sei denn, an den Universitäten wird zusätzlich zum "normalen" Wissen noch okkultes Geheimwissen weitergegeben.....
Also entweder ein Universitätsabschluss ist für jedermann erreichbar, oder er sollte abgeschafft werden. Ein Abschluss bekommt dann jeder, der die Anforderungen besteht, so wie bei jeder anderen Fortbildung. Und dann kann ich auch akzeptieren, das die Fortbildung/höhere Qualifikation sich auch im Gehalt niederschlagen KÖNNTE, aber nicht muss. Es sollte keiner studieren um des höheren Gehaltes willen, sondern um der Sache willen. Dann erhöht sich übrigens auch automatisch die Qualität der Absolventen.