Als Themenersteller
möchte und muss ich mich bei den Beiträgern der vergangenen Tage erstmal bedanken für das Wiederaufleben lassen der Diskussion. Sie war seit längerem eingeschlafen, auch durch mein Zutun bzw. Nichttun.
Ich gebe zu, die Überschrift des Threads ist eine Provokation - allzu verknappt die Aussage.
Mir ging es um die gesellschaftliche Gleichberechtigung, Gleichstellung, eingedenk des alten Satzes "Von Natur aus sind alle Menschen gleich" bzw. "Vor Gott sind alle gleich". Hübsch.
Hier auf Erden und in der menschlichen Kultur sind Männer und Frauen aber doch nicht gleich. Den Gender pay gap gibt es, trotz einer langen Diskussion darum. UNd zahlreiche andere Pänomene, bei denen Frauen benachteiligt sind; gemeint sind Phänomene der gesellschaftlichen Institutionen, höhere Posten in Wirtschaft und Verwaltung z.B. sind faktisch mehrheitlich von Männern besetzt, obwohl bzw. auch wenn es keine formelle Vorschrift dafür gibt. Es wird informell hergestellt.
Ich wollte nicht die Sexualität abschaffen (im Gegenteil), sondern die Geschlechterrollen hinterfragen, die seit langer Zeit die Gesellschaft bestimmen - und das ziemlich radikal, wie ich zugebe (so war das Eröffnungs-Posting gemeint).
Beispiel gefällig? Strapse als Reizwäsche - erscheinen in Werbung, im Porno, in der Mode, sonstwo. Es gibt Männer, die von Frauen unverblümt verlangen, Srapse zu tragen - es gibt Frauen, die tragen sie freiwillig. Und Männer? Auch für Männer gibt es Sockenhalter, die genauso wie Strapse funktionieren - und als völlig lächerlich angesehen werden. Aus einem Selbstversuch vor vielen Jahren (1988 oder so) weiß ich, wie schmerzhaft, verstörend, juckend, die Haut reizend, Blut abschnürend usw. sie sind )nach ein paar Stunden weggeworfen). Und, wie ich lernte, sind sie bei Frauen auch. Wie kann man da verlangen, dass sie aus erotischen Gründen dergleichen tragen? Nein, geht nicht. Wenn Frauen (und DWT-Männer) es freiwillig tun, ist es was anderes.
Männer und Frauen sollen ihre Individualität, ihren Individualismus ausleben können, adrum ging es mir.
Die Profile hier im Joy sind bei einer Gesamtschau eindeutig, wie ich finde: Gerade in sexuell-erotischer Hinsicht gibt es weder "die Frauen" noch "die Männer" als geschlossene Gruppe. Die Mag- / Mag nicht-Listen sprechen eine eindeutige Sprache: Mag Parfüm, mag kein Parfüm, mag Tantra, mag keni Tantra usw. es lässt sich fortsetzen. Die Vorlieben sind extrem variantenreich.
Damit man noch gemeinsam über den Weg kommt, hilft nur eine nie versiegene Freundichkeit (jaja, den volkstümlichen Satz kenne ich auch, "wer ficken will, muss freundlich sein", aber darum geht es mir jetzt nicht). Freundlicheit als allgemeine gesellschaftliche Maxime, quasi ein gesamtgesellschaftliches Gleitgel, damit alle besser durch die Welt kommen.
So in dem Sinne etwa meinte ich meine Provokation.
In diesem Sinne in die Runde grüßend
alterAdel
(Hellmuth)