Zweif/el...ach -...
Solidarität ist ein politischer Begriff. Gleichlautend verwendet man hierzu Bündnis und meint damit Machtvergrößerung. Der Begriff war in den sozialistischen Staaten des Ostblocks sehr geläufig und wurde dort als Formel gebraucht (FRIEDEN – FREIHEIT -SOLIDARITÄT), so wie man die 'Macht der Arbeiterklasse' (Diktatur) oder die 'führende Rolle der Partei der Arbeiterklasse (SED), als beliebte Schlagworte in der Propaganda gebrauchte. So hieß es auch z.B. Solidarität mit dem chilenischen Volk, weil man Interesse an den Ressourcen und an politischen Einlfuß hatte (z.B. Kupfer).
Solidarität mit benachteiligten Gruppen (Opfer von Katastrophen) wird hier zusammen mit 'Hilfe' von den Medien, oder in der kommunalen Politik, gebraucht (Gruppen sind Menschen einer bestimmten Klasse mit gemeinsamen hierfür charakteristischen Merkmalen)..
Betrachtet man einen Staat als Gemeinschaft von Menschen, so liegt eine Solidarität als Funktion immanent zugrunde. So gab es schon früher die Unterstützung in der Dorf- oder Stadtgemeinschaft bei Brand. Dafür gibt es heute ganze Systeme (Sozialsysteme) in unterschiedlichen Ausprägung. Begleitend gibt es dazu in einem Staat neben Sicherheit (Armee, Polizei) Administration (Verwaltung) und Organisation.
Au individueller Ebene spricht man von Hilfe, Beistand oder Unterstützung. Nachbarschaftshilfe beim Bau einer Garage sollte hierbei nicht als Hilfe oder gar solidarische Handlung angesehen; meist liegt hier nur eine bestimmte Art der Arbeitsorganisation zugrunde, indem man jedem der Reihe mal 'hilft'. Hilfe ist dagegen grundsätzlich nicht auf eine Gegenleistung gegründet. Ich persönlich 'helfe' gern, auch zu ungelegener Zeit, meiner großbusigen Nachbarin, weil es ihr dabei – während ich bei ihr am PC herum fummle – oft nur unpräzise gelingt den Morgenmantel korrekt zu schließen (und die Situation so auch oft bei einem Gläschen endet...).
Der Mensch ist grundsätzlich egoistisch (dem liegt hier noch keine Wertung bei). Dazu verfügt er auch über Mitgefühl (legt man dem Leben Leid zugrunde, so wäre auch der Begriff Mitleid gerechtfertigt). Auf der Linie a. Hass – b. Gleichgültigkeit – c. Liebe lässt sich Mitgefühl zwischen b. und c. Anordnen. Egoismus und Altruismus mögen zwei Pole in unserem Verhalten sein.
Wir Menschen bewegen uns ständig zwischen ICH und WIR. Das tun wir vor allem innerhalb der Familie. Hier hilft jeder jedem, so gut er kann... Ist das so? Ich lebe in keiner Familie... Von Solidarität hier zu sprechen wäre unpassend.
Der Mensch ist wesentlich durch die Gesellschaft geprägt (Familie, Schule, Arbeit). Das wirkt auf ihn und wir haben auch in einem gewissen Grade eine Bindung an Menschen dieser Gruppen. So kann es durchaus sein, dass wir einem Arbeitskollegen in der Not mal helfen, ohne an eine Gegenleistung zu denken. Kinder helfen ihren Eltern im Alter.
Ich denke sogar der Mensch ist a priori solidarisch... Ja, Solidarität scheint bereits zu unseren Reflexen zu gehören: unlängst habe ich bei starkem Sturm einer alten Frau blitzartig ohne zu überlegen unter die Arne gegriffen (und wäre dabei fast selbst hingefallen...).