Heile Geschichten
Eine herausragende Idee. Ja, die Philosophie ist entstanden als Märchen und hat noch heute ihre Geschichten. In der Geschichte der Philosophie gab es jedoch zweifelnden Kinder. Noch vor Descartes können wir Occam hier sehen. Auch ein Raimond Lull aus Mallorca, den kaum jemedan (dort) kennt, wollte schon klare Linien in den Märchenwald ziehen... (man lese über wikipedia über ihn nach). Kant hatte dieser Märchenzeit entgültig ein Ende setzen ('Kopernikanische Wende') und Philosophie als Wissenschaft begründen wollen, was zum Teil gelungen ist. Die Neukantianer und Logischen Positivisten können als seine Schüler gelten. So konnte sich dann die Sprachphilosophie daraus entwickelen (u.a. Austin, Quine, Ryle).
Wir sind natürlich alle kein Wissenschaftler, sondern Geschichtenerzähler, mich eingeschlossen. Ich mache vor einem Beitrag keine geschlossene Konzeption oder wissenschaftliche Ausarbeitung (wer es schon bemerkt hat, ich bin auch schon in der Rechtschreibung echt schlampig...).
Selbst mit dem Buch bin ich ja nicht systematisch-methodisch am Werk, wie ich das bei einer Dissertation beispielsweise mache, lese was mir gerade in den Sinn kommt (meine gestrige Reihenfolge: 1. Adorno: Unterwegs zu Wagner 2. Carnap: Scheinprobleme in der Philosophie...3. Tetens: Philosophisches Argumentieren 4. Aristoteles: Nikomachische Ethik 5.Canetti: Masse und Macht 6. Bühler: Sprachtheorie). Heute ist die Reihenfolge (etwas) anders, anderes kommt dazu, etwas fällt weg. Völlig intuitiv, ganz ohne Systematik. Mal hier eine Seite, da ein Satz oder ein neuer Abschnitt.
Nein, nicht ganz. Ich habe einen 'roten' Faden und für das Lesen eines Autors gibt es auch meistens einen Grund... Die Grundlinie ist nun inzwischen Aristoteles, Kant, Carnap (Analytische Philosophie).
Aber viele Nebenzweige füllen sie mit großen Unbekannten in vielen Verästelungen aus wie: Laotse, Occam, Montaigne, Frege, Nelson... (wer Platon, Husserl/Wittgenstein, Hegel/Heidegger vermisst, tut es zurecht;
es sind nur die alten vertrauten bekannten aus der Studienzeit und bilden einen eigenen weiteren Strang).
Den große erhabenen Block des letzten Jahrhunderts bilden für mich Kant, Schopenhauer und Nietzsche.
Die Liebe zur Weisheit ist alt und jung. Das war einmal früher so in der Philosophie - in der Antike waren richtige echte Weise aufgetreten, die von einem stoischen Leben geschrieben und manche auch entsprechend gelebt haben (Epikur, Seneca, Cicero, Marc Aurel).
Wer heute in das Vorlesungsverzeichnis der LMU München blickt, erkennt davon nicht mehr viel (außer vielleicht die Religionswissenschaft - München liegt in Bayern...). Es gibt hier jetzt einen Bereich Wissenschaftstheorie und Logik. Wo ist da der (alte) Weise? Die Professoren werden immer jünger und kommen mit dem Moped auf Arbeit...
Aber es gibt jetzt neue Märchen und Geschichten: Angefangen von einer Vorlesung 'Einführung in die philosophische Mystik' über 'Liebe und Sexualität als Heilungsgeschichte' (ein Thema für den JC?) bis 'Ist das Gute rein privat? Zur Unterscheidung des Rechtlichen vom Guten'.
Das war ein weiter Weg und wir spazieren hier fröhlich in unserem kleinen Forum mit - so gut es geht...Jeder hat Spaß dabei und darum geht es. Der eine geniesst seinen eigenen Furz, der andere will das Allerletzte noch letztgültig begründen..
Versuche den Mittelweg - wage Deine Weisheit.
yokowakare 2015...