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BDSM & Polyamorie
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Philosophie und Sex - Überflüssig wie ein Kropf?

Philosophie und Sex - Überflüssig wie ein Kropf?
Die menschliche Sexualität ist ein altes Thema der Philosophie. Wie haben sich Philosophen von Aristoteles, über Thomas von Aquin über Immanuel Kant bis Alans Soble zur Sexualität geäußert, wie Sexulität gelebt. Was sagt uns, dass große Philosophen vielleicht kleine Verklemmte waren? Ich halte das für ein spannendes Thema und würde das gerne hier diskutieren.

Ich stelle mal einige Aussagen von Richard David Precht in den Raum und bin auf eure Reaktionen gespannt.

"Sex ist eine Art Beschäftigungstherapie für das Gehirn, ähnlich wie Philosophie, Kunst oder Musik. Das alles ist fürs Überleben überflüssig wie ein Kropf"

"Unsere Form der extremen Sexualität ist purer Luxus".


"Geschlechtliche Liebe ist für mich die Fortsetzung der Elternliebe mit anderen Mitteln. Und Eltern kann man ja auch nicht einfach austauschen." (Deshalb würden wir der Idee der Monogmie anhängen

*********Roll Frau
178 Beiträge
wer precht anführt, kann ja nicht ernsthaft einen philosophischen disput anfangen wollen, sondern bewegt sich da schnell in provokationsstammtischgefasel *zwinker*
also: willst du mit philosophen über philosophen reden oder dich auf dem philosophischen meinungsaustausch mit precht bewegen?
für mich sind das qualitative unterschiede bzw unterschiediche zielsetzungen.
daher die anmerkung - nicht, um das in grund und boden zu stampfen
Ich halte Herrn Precht
jetzt auch nicht für den begnadetsten Philosophen, aber er hat Professuren an der Uni Lüneburg und in Berlin. und 2011 wurde ihm der IQ-Preis der Hochbegabten-Organisation MinD Mensa in Deutschland verliehen.
Also ganz blöd ist er sicher nicht. Auch wenn er Interviews für die Frauenzeitschrift "Für Sie" gibt, aus der die Zitate stammen *zwinker*

Aber um zum Einstieg was anderes zu anzubieten: Vielleicht Bertrand Russel, der mit seiner Aussage, wie ich auch als Christ meine, völlig recht hat:
„Das schlimmste an der christlichen Religion ist ihre krankhafte und unnatürliche Einstellung zur Sexualität.“

Das ist in der Tag ein großes Problem zumal die Bibel alles andere als Lustfeundlich ist wie man im "Hohelied der Liebe" nachlesen kann. Bhagwahn wollte die Bibel ja sogar als pornographische Literatur verbieten lassen. Schlimm ist die Sexualmoral der katholischen Kirche, die nun wirklich keine Grundlage in der Bibel findet.
Danke für die letzten Beiträge. Ich glaube wir sind bereits am Ende dieser Diskussion angelangt und ich bitte die Mods um Schließung dieses Themas.

Wird es so wieder ablaufen?

Oder lohnt es sich ausnahmsweise sich von diesem Thema tangieren zu lassen, ohne ein philosophus interuptus befürchten zu müssen?
*********Roll Frau
178 Beiträge
ich sagte nicht, dass er dumm wäre. er ist nur auf der ebene unterwegs, die sich sehr vom reden über philosophen und ihre theorien unterscheidet, was du auch an deiner quelle erkennen kannst.
nebenbei: dass du aus einer frauenzeitschrift zitierst, sagt schon alles *zwinker*
ich ziehe mich dann mal aus dem thema zurück und wünsche dir noch alles gute und viele bereichernde beiträge *g*
Tja, was kann ich dafür,
wenn Frauen so was lesen?
***na Frau
2.685 Beiträge
Gruppen-Mod 
Precht
also: willst du mit philosophen über philosophen reden oder dich auf dem philosophischen meinungsaustausch mit precht bewegen?

also man kann ja übern Herrn Precht denken was man will, aber bei einem bin ich mir sicher,

mit seiner Intelligenz und seinem philosophischen Wissen kann er jedem! hier das Wasser reichen und noch mehr.

Nur weil er es schafft die Philosophie aus dem Turm zu holen und allgemeinverständlich zu schreiben ist er kein schlechter Philosoph, im Gegenteil..dies ist in meinen Augen eine größere Kunst als 50 Meter über dem Boden zu schweben.

Wollte er hier in die Diskussion mitmischen würde ich ihn mit offenen Armen empfangen *g*

grüße Azana
***na:
Wollte er hier in die Diskussion mitmischen würde ich ihn mit offenen Armen empfangen *g*

ich auch *ja*
Also dann doch Precht?
Bin mal gespannt, welche Meinung ihr zu seinen Äußerungen habt.

Ich halte sie für granatenmäßig falsch *nono*

Dass die Gattung Mensch Sex zum Überleben braucht, hat er wohl völlig übersehen.

Sex ist eines der wichtigsten und schönsten Dinge im Leben und eines der wichtigsten Bindemittel in einer Partnerschaft - Wie kann das überflüssig sein?

Der letzte Gedanke Prechts hat dagegen einiges für sich.
*********wein Mann
277 Beiträge
Nun, was Precht kann und was nicht, kann man gut nachlesen.
Was er hier sagt, ist schlicht falsch, vermutlich sogar dumm (im Sinne des berühmten mangels an Urteilskraft)
Ob Kant, Hegel oder Nietzsche fröhlich beim vögeln unterwegs waren oder ob sie eher griesgrämig und verklemmt waren, hat klarerweise mit Philosophie nichts zu tun - die rede: wie jemand seine Philosophie "gelebt" hat, ist bescheuert wie nur irgendwas. Als könnte man die Kritik der praktischen Vernunft leben, oder die Genealogie der Moral, oder die Theorie des kommunikativen Handelns ...
Wer so redet, sollte lieber sich mit Sex befassen - in der Hoffnung, dass er wenigstens davon was versteht
Zwischen Sex und reiner Fortpflanzung ist dann doch noch ein Unterschied. Die Intention zu dieser Tätigkeit ist vollkommen verschieden. Ich kann mich auch ohne Genuss fortpflanzen.
Ach ich weiß nicht,
ob das seine nichts mit dem anderen zu tun hat. Nicht an ihren Worten, an ihren Taten sollt ihr sie erkennen *g* Mich hat schon immer mehr interessiert was einer tut, als was er sagt.

Also wenn der Kirchenvater Origines so lustfeindlich war, dass er sich sogar kastrierte *kondom* , lässt mich auch das seine Sexualmoral hinterfragen. Eigenes Leben und geistige Äußerungen stehen in einem unmittelbaren Zusammenhang wie die Hermeneutik schon seit Schleiermacher lehrt.
*******eif:
Also wenn der Kirchenvater Origines so lustfeindlich war, dass er sich sogar kastrierte, lässt mich das seine Sexualmoral kritisch hinterfragen.

Wie gut, das fast ausschließlich alle anderen Gläubigen dieser Auffassung nicht gefolgt sind.

Letztenendes hat Origenes seine Meinung zu diesem Thema vertreten. Dieses in einem Land wo Meinungsfreiheit oberste Devise ist zu akzeptieren sollte nicht schwer fallen. Und seine Meinung hatte wohl weniger Gefolgsleute als Pegida. Warum also jetzt dieser Aufstand?
**********henke Mann
9.666 Beiträge
Sex ist eine Art Beschäftigungstherapie für das Gehirn, ähnlich wie Philosophie, Kunst oder Musik. Das alles ist fürs Überleben überflüssig wie ein Kropf

Wieder einmal wissen wir nicht, was genau gemeint ist. Wenn Herr Precht mit "Sex" zweigeschlechtliche Vereinigung zum Zwecke der Zeugung neuer Nachkommen meint, dann hat er sicher Unrecht. Sollte er "Liebe" meinen, dann hat er vielleicht Recht, wobei ich mir nicht ganz sicher bin, ob das Gehirn nicht ab und an mal den Synapsenfasching des Verliebtseins braucht, um nicht anzugammeln.
Mich würde mal der Kontext interessieren, in dem Precht dies geäußert hat. Sofern ich die Ankündigung seines Interviews gelesen habe (und von da stammen alle von Tantra zitierten Sätze) geht es ihm wohl um ein teilweise übertriebenes Bedürfnis für Sexualität - oder wie er formuliert: Unsere Form der extremen Sexualität. Das dazugehörige Interview habe ich nicht gelesen, es erschien wohl heute in der Zeitschrift: "Für Sie", eine Zeitung die ich nicht lese....



Für mich macht Precht auf einen Aspekt aufmerksam, wenngleich er in einigen Sätzen, (ohne sein dazugehörigen kontext gelesen zu haben) das Kind mit dem Bade ausschüttet. Ich sehe, wie der Leistungsgedanke und auch das Bedürnis nach ständig verfügbarem "Entertainement" die Sexualität, den Umgang mit ihr und auch die Erwartungshaltung der Menschen diesbezüglich verändert. Und diese Form der Sexualität halte ich tatsächlich auch so überflüssig wie ein Kropf.

Precht spricht m.M.n nicht vom "normalen" Sex, sondern um die Tendenz zum Leistungssex. Precht in diesem Zusammenhang mit der katholischen Sexualmoral in Verbindung zu setzen (Sex nur zur Fortpflanzung) ist völlig an den Haaren herbeigezogen. Ich kann da keinen Punkt entdecken, die dieses vermuten ließe.
Auch wenn er
Sex nicht im Sinne der biologisch wichtigsten Funktion meinte, hat Precht Unrecht. Sex ist Nähe, Lust, Freude, gut für Körper und Geist, Extase, kommunikativ, metaphyschisch, spirituell, spielerisch, öffnend, nachbarschafts- und karrierefördernd. Da ist Vieles drin, was das Menschsein aus- und lebenswert macht. Also da liegt er völlig daneben.

Ich belege dies mit dem Gegenwartsphilosophen Harald Schmidt:

„Laut einer US-Studie verlängert täglich guter Sex das Leben des Mannes um acht Jahre. Das heißt: Franz Beckenbauer erlebt noch ca. 20 Weltmeisterschaften.

„Für viele Männer ist Auto fahren wie Sex: Die Frau sitzt teilnahmslos daneben und ruft immer: Nicht so schnell, nicht so schnell.“

„In Deutschland, hat man festgestellt, dauert der Sex im Schnitt 18 Minuten. Dann klopft der Nachbar an die Wand und ruft: Ey, mach’ mal DSF leiser!“

„Sex verkürzt übrigens auch die Studiendauer, haben Sie das gewusst? Am stärksten dann, wenn der Sexpartner Professor ist!“

„Schatz, wir haben schon seit zwei Monaten keinen Sex mehr gehabt! - Du vielleicht.“

„Viele Frauen geben beim Sex keinen Laut von sich, weil sie gelernt haben: Mit vollem Mund spricht man nicht.“

Wobei man auch mit Harald Schmidt nicht immer einer Meinung sein muss *zwinker*

P.S: Origines lebte übrigens um 200. Von Meinungsfreiheit wusste und hielt der noch nichts *g*
***na Frau
2.685 Beiträge
Gruppen-Mod 
Interview
Hallo Tantra,

kannst du bitte das ganze Interview verlinken...

habe es gesucht bin aber nur hier fündig geworden.

http://www.presseportal.de/p … -ueberfluessig-wie-ein-kropf

grüße Azana
Gibt es im Internet
leider nicht (mehr?). Musst du "Für Sie" kaufen *zwinker*

Originaltext: FÜR SIE Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6558 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6558.rss2

So schlecht ist "Für Sie" jetzt auch wieder nicht. Ich lege die immer mit der "Brigitte" bei mir im Geschäft aus und die sind richtig abgegriffen. Und meine Kunden sind nicht die Dümmsten. Ob es an den Themen liegt? Männer greifen am meisten "Wirtschaftswoche" und "Focus" ab *g*
Profilbild
**o3 Mann
592 Beiträge
Denken und Sex
Unser Denken ist dafür verantwortlich was wir als lustvoll empfinden, Kindheitserlebnisse, Traumata im Erwachsenenleben und vieles andere, triggern die Reaktionen unseres Hormonhaushaltes und als Ergebnis ist ein und dieselbe Handlung toll oder laangweilig oder einfach abturnend.
Wie ich kürzlich erst in einer packenden Diskussion über BDSM erleben durfte sind die Sichtweisen völlig unterschiedlich zwischen fast jedem Menschen. Wir ziehen unsere Lust aus vielem, z.B. Vanilla, Unterwerfung oder Dominanz. Mit Toleranz ist es in einer Partnerschaft bei zu unterschiedlich gepolten Menschen nicht getan.
Die Psychologie erklärt die Beweggründe für unser Verhalten, die Philosophie hilft uns zu überprüfen: was ist richtig oder falsch und was kann besser gemacht werden.
Monogamie, Polyamorie, philosophische Konzepte oder Dogmen die unterschiedlich daherkommen? Aber Sex? Ich finde zu Sex gehört das alles zusammen, die Fähigkeit zu erkennen was der Partner sich wünscht, auch wenn es nicht ausgesprochen wird und zu erkennen wo die Grenze für sich selbst ist. Sex ist also ganzheitlich zu sehen und die Philosophie gehört dazu. Was meint ihr?
*********wein Mann
277 Beiträge
Nein,
Die Philosophie hat mit diesem ganzheitsquatsch relativ wenig zu tun. Sie ist auch keine Form von Ratgeberliteratur. Wer dies sucht, lese "für Sie" - oder wie immer dieses Blatt heiß - der Name ist so bezeichnend, dass man sich das schon aus hygienischen Gründen versagen sollte.
Was Philosophie allenfalls damit zu tun haben könnte, wäre die Kritik an all diesen Allerweltsfloskeln und diesem wohlfühlgerede
Schade,
dass hier keiner "Für Sie" lesen will. Wie wäre es mit Alan Soble, Philosophy of sex?
****ta Frau
2.135 Beiträge
Ungeachtet dessen, was welcher Philososoph zum Thema Sex zu sagen hatte oder nicht, erschliesst sich mir immer noch nicht so ganz, warum Philosophie und Sex überhaupt etwas miteinander zu tun haben sollten.
Und wen interessiert das?

Wir könnten darüber diskutieren, wie sich die Sache mit dem Sexismus durch die Zeiten dar stellt, ob Sex zu einem erfüllten Leben führen kann, oder ob Sex zur Erleuchtung führt, wenn man sich ins Nirwana vögeln will ... Aber was soll das Vergesellschaften der beiden Begriffe "Sex" und "Philosophie" denn an den Tag bringen?
Sex ist ein Akt des Körpers und Denken ein Akt des Verstands, wobei ich leider zugestehen muss, dass letzterer zur Verneblung durch Sexualhormone neigt.
Denkt wer beim Sex? Und auch noch etwas Sinnvolles?– Wer vögelt beim Philosophieren und erläutert dabei beispielsweise seine Gedanken über Nietzsche oder den Weltfrieden?

Ich grabe nach dem Sinn von's Ganze und werde nicht fündig!
**********tarii Mann
3.378 Beiträge
Fuck my brain?
Oder wie war das?

Hab ich schon mal gelesen...

Darum geht es doch bei Philosophie und Sex?

DeltaSagittarii
Profilbild
**o3 Mann
592 Beiträge
Argumente
Freunde, bei der Philosophie geht es auch darum zu argumentieren. Nicht einfach nur Quatsch rufen, sondern das warum aufzuführen. Wenn die "für Sie", ein Zitat von Platon bringt, wird daraus nicht automatisch Unsinn. Wer glaubt die Philosophie und die philosophischen Erkenntnisse die daraus gewonnen wurden, währen keine Ratgeber, hat Nix verstanden.
Hier zu noch ein kurzes Zitat von Nietzsche: man muss schon mit einem Esel in die Stadt einreihten bevor das Volk "Hosianna" ruft.
Profilbild
**o3 Mann
592 Beiträge
@Mazita
Vergleiche Daniel Kahnemann, schnelles Denken, langsames Denken. Und im übrigen: unsere sexuellen Vorlieben entspringen nur unseren Gehirn. Wer versucht aus seinem Praktiken einen rein körperlichen Vorgang zu machen, lügt sich selbst in die Hosentasche.
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