Kant
@*******is74Es ist überall nichts in der Welt, ja überhaupt auch außer derselben zu denken möglich, was ohne Einschränkung für gut könnte gehalten werden, als allein ein guter Wille"
Das ist das genaue Kantzitat und seine Bedeutung ist meiner Meinung nach etwas anders als es mir bei dir vorkommt:
Kant meint, es gibt nichts wirklich Gutes außer dem Guten Willen... Das deckt imho das komplette Spektrum ab - gehört aber nicht unbedingt hier rein...
Was der gute Wille exklusiv hat ist nicht, dass er gut ist. Da gibt es viele andere Tugenden, Handlungen, Einstellungen, die gut sind. Exklusiv hat der gute Wille, dass er nicht in irgendeiner Situation etwas schlechtes darstellt. Für alle Eigenschaften und Tugenden gibt es die Möglichkeit sie ins Gegenteil zu verkehren. Ein guter Wille will aber qua Definition immer das Gute und er ist (Moralphilosophisch sehr wichtig) unabhängig von der Informationslage in der du dich befindest.
In seiner Stärke liegt aber auch die Kritik an Kant. Denn es gibt nicht wenige Ethiker die sagen: Der gute Wille reicht nicht, wenn die Folgen der Handlung z.B. Katastrophal sind.
Kant würde vielleicht zustimmen und sagen: Ja, das Ergebnis ist nicht gut, aber der Wille bleibt es dennoch.
Anders gesagt und zum Thema passend:
Es gibt viel Gutes, aber der gute Wille als guter Wille ist nicht manipulierbar. Du kannst mit Manipulation sämtliche Einstellungen und Eigenschaften ins Negative verkehren, doch wenn jemand das mit gutem Willen tut, ist sein Antrieb immer noch ethisch gut.
Ich selbst würde Kant und seinen Kritikern zustimmen. Der gute Wille mag gut bleiben, aber ohne Blick auf die Folgen ist die Formel leer. Es gibt meiner Meinung nach nicht nur die ethische Pflicht einen guten Willen zu zeigen, sondern auch sich Anderen gegenüber adäquat zu verhalten, woraus z.B. die Pflicht zur Information über die möglichen Folgen der eigenen Taten besteht.
Das würde auch die Gefahr des Manipuliert-Werdens reduzieren. Der kategorische Imperativ genügt dafür meiner Meinung nach nicht in jedem Fall.
gruß
Brynjar