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Über das Wesen der Manipulation

Kant
@*******is74

Es ist überall nichts in der Welt, ja überhaupt auch außer derselben zu denken möglich, was ohne Einschränkung für gut könnte gehalten werden, als allein ein guter Wille"

Das ist das genaue Kantzitat und seine Bedeutung ist meiner Meinung nach etwas anders als es mir bei dir vorkommt:

Kant meint, es gibt nichts wirklich Gutes außer dem Guten Willen... Das deckt imho das komplette Spektrum ab - gehört aber nicht unbedingt hier rein...

Was der gute Wille exklusiv hat ist nicht, dass er gut ist. Da gibt es viele andere Tugenden, Handlungen, Einstellungen, die gut sind. Exklusiv hat der gute Wille, dass er nicht in irgendeiner Situation etwas schlechtes darstellt. Für alle Eigenschaften und Tugenden gibt es die Möglichkeit sie ins Gegenteil zu verkehren. Ein guter Wille will aber qua Definition immer das Gute und er ist (Moralphilosophisch sehr wichtig) unabhängig von der Informationslage in der du dich befindest.

In seiner Stärke liegt aber auch die Kritik an Kant. Denn es gibt nicht wenige Ethiker die sagen: Der gute Wille reicht nicht, wenn die Folgen der Handlung z.B. Katastrophal sind.
Kant würde vielleicht zustimmen und sagen: Ja, das Ergebnis ist nicht gut, aber der Wille bleibt es dennoch.

Anders gesagt und zum Thema passend:
Es gibt viel Gutes, aber der gute Wille als guter Wille ist nicht manipulierbar. Du kannst mit Manipulation sämtliche Einstellungen und Eigenschaften ins Negative verkehren, doch wenn jemand das mit gutem Willen tut, ist sein Antrieb immer noch ethisch gut.

Ich selbst würde Kant und seinen Kritikern zustimmen. Der gute Wille mag gut bleiben, aber ohne Blick auf die Folgen ist die Formel leer. Es gibt meiner Meinung nach nicht nur die ethische Pflicht einen guten Willen zu zeigen, sondern auch sich Anderen gegenüber adäquat zu verhalten, woraus z.B. die Pflicht zur Information über die möglichen Folgen der eigenen Taten besteht.

Das würde auch die Gefahr des Manipuliert-Werdens reduzieren. Der kategorische Imperativ genügt dafür meiner Meinung nach nicht in jedem Fall.

gruß
Brynjar
Danke für das genaue Zitat - ist schon lange her, dass ich ihn zuletzt gelesen habe... Aber dennoch sehe ich so und möchte es mit einem Beispiel Kants verdeutlichen...

An einer Ecke sitzt ein Bettler und hin und wieder gibt ihm ein Passant ein Almosen. Es wäre zu leicht, die Menschen einzuteilen in gut und böse, wenn man nur betrachten würde, wer den Bettler beschenkt und wer nicht. Selbst bei den Menschen, die spenden kann man nicht immer nur vom reinen guten Willen ausgehen, denn es sind andere Faktoren mit zu berücksichtigen, die für den Außenstehen unersichtlich sind... Gibt beispielsweise ein Mann in Begleitung dem bedürftigen Geld, um sich vor der Dame als großzügig darzustellen, ist die Absicht genauso korrumpiert wie die einer Oma, die versuchen könnte, sich damit ein Stück näher der Errettung im Jenseits zu erkaufen... Und da die genauen Beweggründe nicht für Außenstehende ersichtlich sind, ist und bleibt der gute Wille das einzig wirklich gute an sich, denn eigene Interessen zu verfolgen machen zwar aus Sicht des Bettlers keinen Unterschied - sehr wohl aber bei dem Geber!
Danke für deine Antwort. *g*

Ich stimme dir bei dem Beispiel zu und deiner dortigen Formulierung. Sie ist für mich jedoch nicht identisch mit deinem vorherigen Beitrag, wo du die Formulierung "es gibt nichts wirklich Gutes außer dem guten Willen" gebraucht hast.

Der Schlüssel liegt für mich in der kantischen Formulierung "was ohne Einschränkung für gut könnte gehalten werden..." Für mich heißt dies, dass es sehr wohl Gutes gibt jenseits des guten Willens, nur beim guten Willen haben wir die von dir aufgeführten Probleme nicht. Bei allen anderen guten Taten bleibt immer noch ein ",aber..." möglich, was die gute Tat eventuell in eine (auch) selbstsüchtige Tat umkehren könnte.

Ich bleibe jedoch dabei, dass ohne eine Pflicht zur adäquaten Behandlung des Anderen und damit zur einer Information über seine Bedürfnisse auch ein guter Wille "unrein" sein kann. Denk nur zum Beispiel an die fürsorgende Mutter, die sich für ihren Sohn ein erfülltes Leben voller Liebe und Familie etc. wünscht und ihn deswegen einer Elektroschocktherapie unterziehen lässt, um die Homosexualität rauszuschocken.

Das Problem liegt in der Definition des "Guten". Darin trifft sich dann der gute Wille mit der Manipulation. Beide Konzepte sind (der eine potenziell, die andere definitiv) übergriffig und kommen in der reinen Form ohne einen Dialog mit den Anderen aus.
Der gute Wille bei Kant, wie auch der kategorische Imperativ, müssen die Anderen nicht im Blick haben, sondern sie sind nur eine Projektion eines inneren Monologs und im zweiten Schritt die "Opfer" der daraus folgenden Handlung.
Ähnlich die Manipulation: Die Anderen sind nicht dialogisch einbezogen, sondern werden als Hindernisse oder Spielsteine objektiviert und sind im zweiten Schritt die "Opfer" der daraus folgenden Handlung.

Ein Gegenmodell zur Manipulation wäre daher nicht Kants Ethik, sondern eher dialogisch aufgebaute Ethiken, wie z.B. Anerkennungstheorien sie zu bieten haben.
Manipulation und freier Wille
Maipulation fängt dort an, wo der freie Wille des anderen begrenzt wird. Wir wären dann bei der zentralen Frage, ob es einen freien Willen gibt. Ein vollständig eigenes Thema.
****e_H Mann
8.282 Beiträge
Welche Art von freiem Willen vieler ehem. aktiver Sportler der DDR, stand den Manipulationsversuchen und Dopingexperimenten der staatl. Funktionäre, die an ihnen durchgeführt wurden, denn gegenüber ?
Wenn sie nichts davon wussten keiner. Wenn sie etwas davon wussten, haben sie sich aus freiem Willen manipulieren lassen. Dann hatte das etwas mit ihrem Ego zu tun.
Ist das wie bei "Hände hoch oder ich schieße!"?
Ich habe ja immer noch die freie Wahl zwischen dem Schuss und dem Heben der Hände. Oder etwa nicht?

Die Manipulation ist dann schon da, wenn ich meine Entscheidungsmöglichkeiten auf "Will ich nicht" und Will ich ganz und gar nicht" eingeschränkt werden.

Im Beispiel der Sportler aus der DDR war das Doping quasi das Heben der Hände. Dieses zu verweigern bedeutete ein Schuss ins Knie der sportlichen Karriere.
*****man Mann
270 Beiträge
Viele wussten nicht, was sie da wirklich bekamen. Sie wurden im Glauben gelassen, dass alles zu ihrem Besten sei bzw. es wurde ihnen im Rahmen ärztlicher Untersuchungen "eingeimpft". Dass diese vermeintlich medizinischen Anwendungen oft gar nicht hinterfragt wurden, lag an Manipulation zur Systemtreue und an der Aussicht auf einen besonderen Status innerhalb des Systems. Die Willkür in der Form der Anwendung von Doping ist keine Manipulation mehr, sondern Missbrauch von Menschen im Zusammenspiel von Lügen und Erpressung
*****man:
Viele wussten nicht, was sie da wirklich bekamen.

und das war nicht nur in diesem Land, das gab und gibt es auch heute noch
*******alm Paar
7.574 Beiträge
die manipulation.........
.......ist eine verkaufsstrategie!

sie spielt mit der angst.

zum schluss steht nur eines im vordergrund,

gib mir dein geld zum gewinn,

oder,

gib mir deine stimme zur macht!

ein einfaches spiel,

zwischen monopoly und mensch ärgere dich nicht.

namd
****ta Frau
2.135 Beiträge
Die Manipulation
ist ein strategisches Spiel der Macht.

Egal in welchem Zusammenhang - die Mittel der Wahl sind nie die direkten, sondern sind immer versteckt.
@Mazita
Ja, genau so. Ich stimme völlig zu! Danke!
Ja, stimme auch zu. So ist es auf den Punkt gebracht.
*******use Mann
3.197 Beiträge
Manipulation beinhaltet Entscheidungsfreiheit
Wenn Leistungssportler bewußt Doping betreiben, ist und war das immer auch eine freie
Entscheidung -egal ob früher in der DDR oder BRD oder heute.
Bei dieser Entscheidung kann Doping verharmlost worden sein, der Sportler wurde bei
seiner Entscheidung also beeinflußt = manipuliert.
Nur befreit ihn dies nicht von der Eigenverantwortung -er/sie hätte sich ja informieren können.
Wurden Sportlern dagegen ohne eigenes Wissen Dopingmittel verabreicht, so ist dies
Betrug, Körperverletzung etc. (gab es auch in der BRD).

Aber folgendes Beispiel scheint mir treffender, weil nicht nur eine Minderheit betreffend:

Nach der Wende brachte eine bekannte Firma ein Waschmittel heraus -@**ee,
eine jedem Ossi bekannte Marke.
Nun gehörten WM zu den langlebigen techn. Geräten in der DDR.
Aber wer hat nicht schon die Werbung gesehen, die jeder WM ein kurzel Leben ohne
Wasserenthärter prognostiziert -von führenden WM -Herstellern empfohlen- ?

Ich rief also die Hotline des erwähnten bekannten Waschmittelherstellers an und von
einer freundlichen Dame bekam ich folgende Antwort:
In modernen Waschmitteln ist der Wasserenthärter schon enthalten und ist dieses dem
Leitungswasser entsprechend dosiert, ist ein Wasserenthärter überflüssig.
Spee ist ein solches modernes Waschmittel.

Wie kompetent diese Aussage war, zeigte sich dann in den nächsten 18 Jahren nach denen ich
eine funktionstüchtige WM ausrangieren musste, die nie einen Wasserenthärter gesehen hat,
weil ich mir eine neue gönnen wollte (mein Leitungswasser hatte KH 11).

Wieviele Millionen wurden also für ein Produkt ausgegeben, dessen Entwicklung, Produktion
und Vertrieb bloße Resourcenverschwendung ist?
( Dies Beispiel genügt allein schon auch als Argument gegen Anhänger des Marktliberalismus).

Ein krasses Beispiel, welches zeigt, wie das Manipulationsopfer buchstäblich zum Täter wird
(gezeigt in der Serie Medical Detectives):

Eine verheiratete Frau knüpft Kontakt zu einem ehemaligen Mordermittler.
Sie macht ihn nicht nur nach allen Regeln der Kunst "heiß" sondern beklagt auch, daß sie
und ihre Kinder vom Ehemann mißhandelt wird. So schickt sie ihm nicht nur ein scharfes
Video, sondern auch Bilder von (arrangierten) Verletzungen.
Scließlich sieht dieser ehem. Ermittler keinen anderen Weg, als diesen Ehemann umzubringen
und hinterläßt den saubersten Tatort, den die zuständigen Ermittler je gesehen haben.
Ein perfektes Verbrechen? Fast.
Einige Woche später hat sie einen neuen Freund und läßt den Täter fallen wie eine heiße
Kartoffel. Ihm wird klar, daß er nur als Werkzeug benutzt wurde.
Er schreibt einen Abschiedsbrief und schießt sich eine Kugel in den Kopf.
@*****mer: Der Beitrag hat mir gut gefallen. Bis auf eine Kleinigkeit.

Die Möglichkeit sich zu informieren sehe ich nur eingeschränkt. Ja, man kann sich informieren, nur hast du die Möglichkeit dich über alles zu informieren? Abgesehen vom Zeitaufwand, wie oft müssen wir uns dann schlussendlich doch auf die Meinung eines Dritten verlassen? Nichts anderes macht man mit Gütesiegeln, Testergebnissen (z.Bsp.ADAC.....) und anderen Dingen. Wir informieren uns bereits, und sind dennoch der Manipulation hoffnungslos ausgeliefert, weil die Informationsquellen bereits ebenfalls "entsprechend bearbeitet" sind.
*******use Mann
3.197 Beiträge
@Domsub_18209
Dein Einwand ist natürlich berechtigt.

Es ist aus Zeitgründen nicht möglich, sich über alles zu informieren -es ist also nötig, Prioritäten
zu setzen.
Mehrere Quellen sind sicher für ein vollständiges Bild unerläßlich. Leicht zugänglich sind
Fachbücher zumindest in Universitätsstädten. Mit Hilfe eines med. Fachwörterbuches zB.
läßt sich auch für den Laien ein Lehrbuch über Innere Medizin lesen.
Am besten bin ich jedoch immer mit direkten Fragen an Fachfrau oder -mann gefahren.

Erstaunlich, welche da so alles im Joy zu finden sind. *top*

Manche mußten freilich schon lachen, wenn sie hörten, über welche Themen ich mich auf
einer Erotikplattform schon so ausgetauscht habe... *g*
@Traumer8864 vom 17.05.2015
Manipulation und Verantwortung haben miteinander zu tun, das ist richtig. Sie liegen aber auf verschiedenen Ebenen. Manipulation ist ist der bewußte Einfuß (Einwirkung) auf einen auf der psychischen (psychologischen) Ebene, um seinen Handlungen den eigenen Zielen unterzuordnen Verantwortung entsteht aus Freiheit und ist eine philosophische Ebene, so wie es hierbei auch eine juristische Ebene gibt.

Man kann sich sowohl einer Manipulationssituation entziehen, als auch - mit z.B. durchschauen der Absicht - mit eigener Vernunft entgegenstellen.Dabei sind die Grenzen zwischen freier Entscheidung, Unterordnung, Anpassung usw. und Einfluß fließend.

Es gab in der DDR Leistungsdruck, wie in allen Ländern Erfolgsdruck bei Leistungssportlern herrschte und noch herrscht. Das besondere in der DDR war, dass das Training der Sportler staatlich organisiert war. Alles unterstand somit der Partei der Arbeiterklasse (SED). Die Dopingspritze war Klassenkampf und ebenso zur Erfüllung der welthistorischen Mission der Arbeiterklasse und für den Sieg des Sozialismus (Endsieg) notwendig, wie die Reiseverbote und Schüsse an der Mauer. Zudem wurde der Sportliche Erfolg zur Anerkennug der DDR in der Welt und zur Kompensation der ansonsten problematischen wirtschaftliche Situation als Instrument eingesetzt. Wichtig ist, dass sich niemand eine Spritze geben lassen oder an die Mauer musste (manche nennen das fair, aber es war politisch / psychologisches Kalkül - eigenes Thema). Die Kader für den Spitzensport wurde planmäßig selektiert und später massiv manipuliert. Aber jeder konnte ohne Sanktionen immer wieder aussteigen. Die Vorteile fielen halt dann weg. Es gab innerhalb des Systems der Manipulation, insbesondere Belohnungen wie (große) Pkw oder Wohnung. Die Sportler durften auch in westliche Länder reisen. Katharina Witt war hier wohl das bekannteste Beispiel dafür (ob sie sich hat dopen lassen weis ich natürlich nicht).

Die Waschmaschinengeschichte lass ich mal den Bach runter, ich muß es - weil ich sie hier im Thema nicht verstehe...

Die Ermittler-Story enthält hier kein Argument für den Manipulationserfolg, weil man mit einem scharfen Video sicher niemanden zum Scharfrichter machen kann.

Scließlich sieht dieser ehem. Ermittler keinen anderen Weg, als diesen Ehemann umzubringen

So simpel funktioniert Manipulation bestimmt nicht. Die Geschichte wäre zu hinterfrage, tue ich aber jetzt nicht...

Wenn wir den Machtwillen von Individuen in der Form von Manipulation in den Blick nehmen, entdecken wir sicher oft komplizierte und komplexe Handlungssstrukturen.

Also immer Augen auf... *zwinker* .
****ta Frau
2.135 Beiträge
Eins ist klar
Die Einflussnahme auf andere muss so subtil erfolgen, dass die Konditionierungen und Bedürfnisebenen der Objekte sofort angesprochen werden. Dazu muss das Objekt zunächst beobachtet, ja regelrecht studiert werden, um zu erfahren, wo diese Triggerpunkte liegen.

Nichts anderes tun Marktforscher und Psychologen - sie fordern ihre Objekte heraus, indem sie sie bei ihren eigenen geheimen Wünschen packen, die sich aus komplexen Zusammenhängen ihrer Lebenswirklichkeit zusammen setzen. Dann sind sie erreichbar und recht leicht zu handhaben, wenn man etwas von ihnen will. Das, was erreicht werden soll, muss schlussendlich zum erklärten Ziel des anderen werden.
@Mazita
Das Objekt darf es dabei in der betreffenden Situation nicht bemerken, ja.

Im Wettbewerb (Kampf) der Produzenten ist es das probate Kampfmittel. Argumente der Qualität und Dauerhaftigkeit von Produkten kommen erst später dazu. Zu Beginn ist noch der Preis und seine Dynamik ein wesentlicher Akteur auf der Bühne (Vergänglichkeit: „Sonderpreis, … Schnäpchen, … Bonus, ...letzte Gelegenheit, … billig wie noch nie usw“).

Der Weg zur Manipulation ist die Sympathie. Das bedingt Nähe und Bereitschaft sich verführen zu lassen (Aufmerksamkeit, Interesse, Neugierde usw.)

Was kann der Mensch tun, um sich der Manipulation zu entziehen? Er muß rational handeln. In dem Maße, wie er Rationalität für die Herstellung seiner Produkte einsetzt, muß er sich der Rationalität beim Kauf (Konsum) bedienen. Man sagt dazu auch 'bewußt (ein)kaufen'.

Dazu gehört Planung, Steuerung des Einkaufs und Analyse. Das klingt zunächst formal, trifft aber sachlich den Kern.

Ich gehe zu Aldi mit einer Karteikarte auf der meine Einkaufspositionen stehen, beim Kaufen mache oft Tiefkniebeuge..., ich hebe die Einkaufszettel hinterher auf und hin und wieder werfe ich einen kurzen Blick drauf. Das protokolliere ich nun jetzt nicht noch …; aber es wirkt unbewußt rationalisierend. „Ich habe die Kontrolle.“ ist hier so gemeint.. Auch hier wirkt das Unter- /Nichtbewußtsein.

Ich bin hier nicht hinreichend konsequent, sondern manchmal schwach. Das wird permanent bei Milliarden Menschen von Produzenten und Händlern ausgenutzt. Die Menschen gehen nach der Arbeit erschöpft einkaufen und haben keine Kraft mehr zu überlegen, was sie brauchen; sie greifen dort hin wo sie sollen: das schöne, gute, sympathische und besonders teure.

Menschen empfinden das Einkaufen (Konsumieren) als Vergnügen. Das ist ein Fehler. Es ist s auch nach einem harten Arbeitstag; ein sehr teueres Vergnügen „Ach ist doch jetzt egal, … ich lebe nur einmal, … wer arbeitet muß sich auch etwas gönnen … usw.

Im Extremen kann man allerdings auch sagen : „Wie gewonnen, so zeronnen“:Es gibt „Vielverdiener“, die geben auch eben so schnell ihr Geld wieder aus. Die, welche manipulieren, werden auch selbst leicht manipuliert. Sie horten in der Folge Tonnen von Tand in ihren Villen, nutzloser Plunder aus "Gold" - versehen mit sinnleeren Labeln. Eine absurde Welt. Aber sie gehört zur Welt.

„Einmal im Jahr“ gehe ich zu Käfer und kaufe die teuerste Pastete und Sachen, an die ich sonst nie denke, ich habe 100 EURO dabei und behalte die Kontrolle. Manches Jahr gehe ich zwei mal oder ich zahle in einem Restaurant 200 EURO.... Gut ich hatte ein Erlebnis und werde es so schnell nicht vergessen. Das Gericht für 5,50 beim Thailänder ist es dagegen sehr bald.

Das sind nur einige Beispiele, man kann sie reflektieren und verallgemeinern. Der Mensch muß versuchen die Kontrolle zu behalten. Er darf sich emotional nicht so schwächen lassen, dass er der Manipulation hilflos ausgeliefert ist. Der Mensch sollte seien Willen zur Geltung bringen und durchsetzen: Ich will jetzt schlemmen, es Zeit: 18 Uhr....

Ich will. Ich will machen was ich will. Ich will nicht das machen, was andere wollen. Ich bin Ich (Stirner, siehe wikipedia) Das ist die Tageslosung an jedem Tag meines (einmaligen ) Lebens. Mein Leben besteht aus Tagen.
****ta Frau
2.135 Beiträge
yoko, der letztere Satz ist der entscheidende.

Um die Kontrolle zu bekommen, müssen wir es genau so machen wie die "Verführer" es bei uns tun: Uns kennen lernen, unsere Lebenswirklichkeit sezieren. Wir sollten unsere Trigger kennen. Erst dann können wir leichten Herzens auch darauf verzichten, was uns angeblich glücklich machen soll, weil wir es nicht mehr brauchen. Weil wir vielleicht erst dann wirklich glücklich werden, wenn wir frei sind und nicht mehr nach Mustern leben.
Das Gefühl des Habens- und wer-sein-Wollens ist doch eine große gemeinsame Triebfeder, die sich durch die ganze Menschheit zieht. Dahinter steckt in meinen Augen nichts anderes als der Wunsch, zu existieren ,, sich seiner Existenz zu versichern. Wir versichern uns dessen durch Surrogate, die uns angeboten werden (mein Haus, mein Auto, meine Yacht).
Den Manipulatoren die Stirn zu bieten und ungehorsam sein - das schreibe ich jetzt bewusst, denn es ist eine grundlegende Erfahrung, bei der fast alle irgendwann ein schlechtes Gefühl haben, wenn sie sich vermeintlich gegen die 'Allgemeinheit' stellen, die es vordergründig richtig macht - ist ein Akt des Ersetzens von Behaglichkeit in der Herde durch unbehaglich fühlen, weil wir hinaus wollen.


Ob ein Verhalten, das über das Gefühl erzeugt wird, mit den Mitteln der Ratio alleine zu lösen ist, weiss ich nicht. Vielleicht ist die Ratio das Vehikel, um unser Gefühl bewusst erreichen zu können, weil sie den Weg dafür frei macht. Dieser Weg ist steinig, und kann mit Hilfe der Ratio allein nicht gegangen werden, denn wir brauchen auch die nötige Begeisterung, die uns in der Spur hält.
*******alm Paar
7.574 Beiträge
leicht, ganz leicht,
wir werden nicht manipuliert,

wir sind manipuliert!

einfach, ganz einfach.

namd
Eine Freiheitstechnik...?
Ein begeisterter Verstand vielleicht. Ich meinte auch Verzicht auf Konsum. Aber das bedeutet

nicht Verzicht auf das was mir notwendig erscheint. Also kommt es eben auf die genaue

Unterscheidung an: was ist dem Produzenten notwendig und was mir. Was brauche ich? Was

brauche ich nicht. Was will ich haben und besitzen?

Was will ich überhaupt? Das zu beantworten ist schwierig Das ist auch dadurch schwierig, dass

ich als gesellschaftliches Wesen auch einen Bezug zur Gesellschaft und damit zu anderen

Menschen habe. Damit auch zu den Produzenten.

Ich will doch auch als etwas erscheinen?

Ich muß also unterscheiden und zunächst gegenüber den Produzenten kritisch sein. Ich muß

dazu innerlich frei und unabhängig sein. Das Bedeutet zunächst auch Distanz.

Es mündet also in letztlich in die Kategorien Freiheit und Autonomie des Menschen. Und somit

ist es wieder philosophisch...

Aber durchaus auch praktisch, denn welche Prinzipien der Handlung sind betroffen?

Zum einen sind es die Handlungsmuster oder die Regeln unseres Handelns. Diese hängen eng

mit Gewohnheiten zusammen. Der Mensch muß bestimmte in diesem Sinne falsche oder

schlechte Gewohnheiten beiseite lassen und seiner Freiheit förderliche Gewohnheiten erlernen.

Dazu könnte er sich vielleicht bestimmter Methoden oder Techniken bedienen.

Also beispielsweise wie konsumiere ich und wessen bediene ich mich dabei. Planung und

Analyse/Abrechnung der Ausgaben wäre eine Methode. Einkaufszettel zur Verbrauchsteuerung

wären vieleicht eine Technik.

So wie es Techniken der Hamonisierung des Selbst oder meines Inneren wie Meditation gibt, so

müssten Techniken der Harmonisierung meines Verhältnisses zur Gesellschaft und zu den

Prouzenten geben.

Könnte es Techniken zur Verwirklichung von Freiheit denn überhaupt geben?
****ta Frau
2.135 Beiträge
Wohl nichts, was nicht ins Esoterische abdriftet...
*****_bw Frau
1.443 Beiträge
Manipuliert werden nur die Menschen, deren Selbstwertgefühl nicht genügend ausgeprägt ist, um sich selbst zu lieben.

In einer Welt welche das Egoismus überwiegt, ist Manipulation nicht unbedingt das Motto, sondern das Nebeneffekt einer Welt, welche die Motivation fehlt.
@Mazita
Ja, wohl nichts. Aber warum soll man die Frage nicht stellen? Meditation, Yoga oder Tai-Chi sind Techniken, die den Menschen in Bezug auf sich und die Welt stärken. Der Mensch kann davon eine Erfahrung erlangen. Von Esoterik gilt das nicht. Hier wir gleich so (wieder) - jetzt nicht auf der Ebene von Produkten, sondern von geistigen Inhalten - manipuliert. Dazu werden Bücher und Kurse für Geld angeboten. Die von mir angesprochenen Techniken sind kostenfrei.
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