vox populi
diese kleine anarchie, immer dort zu schreiben, wo andere schreiben, auch wenn es am thema vorbeigeht, ist unsere kleine freiheit.
für den heranmagnetisierten kreis der meist zusammen schreibenden, werden begriffe wie "off topic" und "thread opener" zunehmend stumpf. vor fünf jahren fielen sie noch öfter, man schob verantwortlichkeiten über den tisch, ermahnte zur themenbeachtung oder schrieb gar so unwitziges wie "scherz beiseite".
wir haben uns emanzipiert und arbeiten jetzt friedfertig nebeneinander, an einem nicht allzu großen konferenztisch hierarchiefrei unsere gedanken heraus. okay, es ist ein kleiner tisch, immer noch eine art separée in einem sonst dem ziel nach unbeachteten zug.
dann denke ich, ich möchte gerne herrn flusser sagen, gucken Sie mal, die leute ignorieren das system, sie bewässern ihre eigenen gärten, sie machen ihr ding, es ist nicht nötig programmieren zu lernen, denn man kann an diesen dingen vorbei kommunizieren.
gleichwohl irritieren mich die infiltrationen des systems immer mehr. zu beginn stand das knacken der optionen im club im vordergrund, die aufdeckung der operationen, ich hatte herausgefunden, wie man kleinschrift und farbschrift generiert, wie man eine homepage hier baut und das design gefiel mir.
die eingewöhnung hat aber eine kehrseite. eines teils nutze ich vieles nicht mehr, andererseits gehen mir diverse änderungen auf den keks. nicht nur, weil ich dann neue formen erlernen muss, während ich im grunde nur an die inhalte rankommen will, sondern weil ich nicht konform gehen will. am meisten ärgert mich beim beitragschreiben mama joy`s übernatürliche spannung auf meinen beitrag, und unter selbiger rubrik alle virtuellen bekräftigungen. diese fata morgana des aufgehobenseins im illusionären schoß einer institution aus silicium, das auch woanders, etwa auf word press, einem aufgenötigt wird. "Hurra, du hast einen neuen Beitrag veröffentlicht! Sieht gut aus!" ...
..., und wenn man was ändert "Weiter so!" ... mir kommt das wie stimmenhören vor, und das will es ja auch sein. es will, wer und was auch immer e s ist, eine parallelrealität (sagt man dazu wahn?) generieren, obwohl e s ja nur die infrastruktur bereit stellen soll. ich will auf meiner domain machen, was ich will, aber ganz geht es nicht, sie geben mir allerhand dinge vor, schränkten mich ein durch selektive freigaben, dirigierten mich durch upgrades (konjunktiv, nicht imperfekt), premium-themen und andere käuflich erwerbbare scheinfreiheiten, und wenn dann noch die einschränkungen des apparats hinzukommen, sitzt man da und fingert entnervt an schaltflächen und buttons herum und die uhrenzeiger ticken.
und doch wieder: das macht das system transparent. das enigmatische lässt sich zurückverfolgen bis zum kern des ariadneknäuels, wenn man (programmieren lernen) will, ansonsten eben bis zu einem beliebigen punkt. etwa bis zur neuen clubmail (ich tippte versehentlich clubmaul), die sich mir seit gestern abend als lästige mücke auf die finger setzte. ich wollte zurück, zur alten form, eben w e i l ich den gesprächsfluss nicht unterbrechen wollte, aber es ging nicht. und allmählich werden wir alle, user hier, die neue form usen müssen, erfahre ich dann. jaja, es sei gar sinnlos zu fragen, wann es einem widerfährt, nur sicher, dass.
halb so schlimm. paar stunden später hat man die änderung inkorporiert.
aber dann frage ich mich, an welchen logiken entlang diese änderung konstruiert wurde. was kann man denn in dieses notizfeld oben rechts schreiben ?... ich kenne die geburtstage meiner mitschreiber auswendig, und was sie mir schreiben, kann ich erinnern. ... da merke ich, dass i c h aus dem system herausfalle, es ist nicht für mich gebaut.
der prototypische joyler scheint das feld zu brauchen, wohl ist es bei der organisation von unübersichtlichen mehrpersonen - veranstaltungen sinnvoll.
für mich ist es irrelevant. allein, es hat es verursacht, dass ich diesen beitrag schrieb. als ob ein stein im schuh eine rede über ledergerben und messingschnallen rechtfertigte. tut er.