Mehr brandheiße Inhalte
zur Gruppe
Genius Gesellschaft
252 Mitglieder
Das Thema ist für dich interessant? Jetzt JOYclub entdecken

Das Netz-Freiheit Paradoxon

****e_H Mann
8.282 Beiträge
Themenersteller 
hmmm
ich hätte bei Berechnung den Strich = Kalkül gesetzt.
Aber ob das groß was ändert wees ick och nicht.
Strich = Kalkül


passt wunderbar. genau, die berechnung ist das vierte.

*ggg*
vox populi
diese kleine anarchie, immer dort zu schreiben, wo andere schreiben, auch wenn es am thema vorbeigeht, ist unsere kleine freiheit.
für den heranmagnetisierten kreis der meist zusammen schreibenden, werden begriffe wie "off topic" und "thread opener" zunehmend stumpf. vor fünf jahren fielen sie noch öfter, man schob verantwortlichkeiten über den tisch, ermahnte zur themenbeachtung oder schrieb gar so unwitziges wie "scherz beiseite".

wir haben uns emanzipiert und arbeiten jetzt friedfertig nebeneinander, an einem nicht allzu großen konferenztisch hierarchiefrei unsere gedanken heraus. okay, es ist ein kleiner tisch, immer noch eine art separée in einem sonst dem ziel nach unbeachteten zug.

dann denke ich, ich möchte gerne herrn flusser sagen, gucken Sie mal, die leute ignorieren das system, sie bewässern ihre eigenen gärten, sie machen ihr ding, es ist nicht nötig programmieren zu lernen, denn man kann an diesen dingen vorbei kommunizieren.

gleichwohl irritieren mich die infiltrationen des systems immer mehr. zu beginn stand das knacken der optionen im club im vordergrund, die aufdeckung der operationen, ich hatte herausgefunden, wie man kleinschrift und farbschrift generiert, wie man eine homepage hier baut und das design gefiel mir.
die eingewöhnung hat aber eine kehrseite. eines teils nutze ich vieles nicht mehr, andererseits gehen mir diverse änderungen auf den keks. nicht nur, weil ich dann neue formen erlernen muss, während ich im grunde nur an die inhalte rankommen will, sondern weil ich nicht konform gehen will. am meisten ärgert mich beim beitragschreiben mama joy`s übernatürliche spannung auf meinen beitrag, und unter selbiger rubrik alle virtuellen bekräftigungen. diese fata morgana des aufgehobenseins im illusionären schoß einer institution aus silicium, das auch woanders, etwa auf word press, einem aufgenötigt wird. "Hurra, du hast einen neuen Beitrag veröffentlicht! Sieht gut aus!" ... *3tagewach* ..., und wenn man was ändert "Weiter so!" ... mir kommt das wie stimmenhören vor, und das will es ja auch sein. es will, wer und was auch immer e s ist, eine parallelrealität (sagt man dazu wahn?) generieren, obwohl e s ja nur die infrastruktur bereit stellen soll. ich will auf meiner domain machen, was ich will, aber ganz geht es nicht, sie geben mir allerhand dinge vor, schränkten mich ein durch selektive freigaben, dirigierten mich durch upgrades (konjunktiv, nicht imperfekt), premium-themen und andere käuflich erwerbbare scheinfreiheiten, und wenn dann noch die einschränkungen des apparats hinzukommen, sitzt man da und fingert entnervt an schaltflächen und buttons herum und die uhrenzeiger ticken.

und doch wieder: das macht das system transparent. das enigmatische lässt sich zurückverfolgen bis zum kern des ariadneknäuels, wenn man (programmieren lernen) will, ansonsten eben bis zu einem beliebigen punkt. etwa bis zur neuen clubmail (ich tippte versehentlich clubmaul), die sich mir seit gestern abend als lästige mücke auf die finger setzte. ich wollte zurück, zur alten form, eben w e i l ich den gesprächsfluss nicht unterbrechen wollte, aber es ging nicht. und allmählich werden wir alle, user hier, die neue form usen müssen, erfahre ich dann. jaja, es sei gar sinnlos zu fragen, wann es einem widerfährt, nur sicher, dass.
halb so schlimm. paar stunden später hat man die änderung inkorporiert.
aber dann frage ich mich, an welchen logiken entlang diese änderung konstruiert wurde. was kann man denn in dieses notizfeld oben rechts schreiben ?... ich kenne die geburtstage meiner mitschreiber auswendig, und was sie mir schreiben, kann ich erinnern. ... da merke ich, dass i c h aus dem system herausfalle, es ist nicht für mich gebaut.
der prototypische joyler scheint das feld zu brauchen, wohl ist es bei der organisation von unübersichtlichen mehrpersonen - veranstaltungen sinnvoll.

für mich ist es irrelevant. allein, es hat es verursacht, dass ich diesen beitrag schrieb. als ob ein stein im schuh eine rede über ledergerben und messingschnallen rechtfertigte. tut er.
****e_H Mann
8.282 Beiträge
Themenersteller 
Die Fähigkeit des Abstrahierens ist ja keine primär naturgegebene Eigenschaft und wurde viel eher vom Menschen nach und nach entwickelt. Zum Zwecke der zwischenmenschlichen Kommunikation war es einfach unabdingbar, daß die subjektiven Sinneseindrücke unter einem gemeinsamen Nenner abstrahiert werden mussten um innerhalb einer überschaubaren Zeit kommunizierbar zu sein. Das Denken ist ursprünglich auch nicht abstrakt, aber es transformiert die subjektiven Wahrnehmungen zur Abstraktheit, als wie wir sie in Mimik, Gestik, Symbolik, Sprache, Schrift...etc. aufnehmen und widerum in einer subjektiven Retransformation
begreifbar(=wörtlich zu nehmen) machen können.
Am jetzigen Entwicklungsstand muss der Mensch das Abstrahieren nicht jedesmal neu erfinden, sondern es wird ihm schon beim Erlernen von Sprache und Schrift gewissermaßen 'frei Haus' mitgeliefert.
Ich persönlich erkenne im Bereich der Schriftsprache eine weiter reduzierende Entwicklung zu tieferer Abstraktion. Seit einigen Jahrzehnten beherrschen und verstehen die meisten Menschen schon die Abk.von gängigen und wichtigen Bgfn.
Eventuell geht die Entw. dahin, daß wir uns in mittlerer Zkft. nur noch mittels Sil. und Kür. verständigen können.
ich hatte mal eine brieffreundin. mehrere, aber jetzt eine spezielle. wir hatten es beide mit der schrift, haben kalligraphie geübt, besondere papiere benutzt und mit farbiger tinte und federhaltern experimentiert.
und wir hatten es auch mit monty python; also bauten wir zur überleitung öfter das "ANFSCD" ein. and now for somethig completely different.

sieht als karolingische majuskel besonders putzig aus, etwa so gegrätscht, wie dies ganze paramaterielle ztlt.

glg

(nein, nicht zeltlagertoilette)
*******rse Mann
2.314 Beiträge
der joyclub ist eine privatwirtschaftlich organisierte firma. in ihr sind funktionäre am werk, die den profit steigern wollen. das ist völlig in ordnung, und völlig in ordnung ist es, daß die user das wissen. ihr wissen sollte sich aber nicht darauf beschränken, daß es sich um eine privatwirtschaftlich organisierte firma handelt, sondern insbesondere darauf, daß hier funktionäre am werk sind, die darüber bestimmen, was auf dieser plattform möglich und nicht möglich ist.

wir akzeptieren diese bedingungen.
****e_H Mann
8.282 Beiträge
Themenersteller 
Nicht zeltlagertoilette aber Zeitlostapete.
*******rse Mann
2.314 Beiträge
>zeitlos< ist das stichwort der wahl. wir leben in der zeitlosigkeit, also jenseits des historischen bewusstseins. wir haben noch keinen namen dafür, aber ich schlage >nuismus< vor, das zeitalter der zeitlosigkeit, wo alles im nu verfüg-, konsumier-, erleb-, verschick-, kommunizier-, verbrauch-, bestell-, produzier-, entsorg-, transportier-, beschaff-, nutz- und darstellbar ist.
wo alles im nu verfüg-, konsumier-, erleb-, verschick-, kommunizier-, verbrauch-, bestell-, produzier-, entsorg-, transportier-, beschaff-, nutz- und darstellbar ist.

das ist das nirwana. dumm nur, dass es kaum einer mitbekommt. der teil von uns, der das kapiert, müßte stets feiern. dass er diese "elite" ist. aber das "nu" ist nicht so leicht zu haben.
diese historienlast wird evolutionsbedingt noch anhaften, aber die entkopplung geht schneller voran. so denke ich auch. und das ist auch historisches denken.

kann man unhistorisch denken? selten, in glücksmomenten.
*******rse Mann
2.314 Beiträge
das historische denken emergierte aus der geste des schreibens. wir können nicht aus dem historischen denken herausspringen wie aus einem karussell, weil wir in der drehbewegung aufgewachsen und begriffen sind. wir begreifen das leben als in diesem karussell gefangenes. sprängen wir heraus, verlören wir den boden unter den füßen. diese bodenlosigkeit beschreibt flusser in seiner schrift >bodenlos<.
*******rse Mann
2.314 Beiträge
ich empfehle jedem eine beschäftigung mit der geschichte. nutzt eure zeit, eure herkunft zu ergründen! >deutschland< ist ein ergebnis komplexer vorgänge, und so ist es mit jeder nation. es ist zwar im laufe der letzten jahrzehnte durch die digitale revolution weniger wichtig geworden, ob man ein thai, ein norwege oder ein brasilianer ist, aber es ist immer noch das wichtigste.

wir sind kinder unserer persönlichen, aber auch unserer nationalen geschichte. wir sind deutsche, weil wir deutsch sprechen und somit deutsch denken.
****e_H Mann
8.282 Beiträge
Themenersteller 
Paranationale und paraethnische Herkunft.
Unser aller tiefste Wurzeln liegen im heißen Herzen Afrikas.
Diese globale Sicht dürfte Missverständnissen vorbeugen, die einer eventuellen Bewertung aus allzu enger, lokalcolorierter Historie entsprängen.
wir sind kinder unserer persönlichen, aber auch unserer nationalen geschichte. wir sind deutsche, weil wir deutsch sprechen und somit deutsch denken.

ich verstehe dich gut. gerade weil ich nicht deutsche bin, weiß ich, was dies für ein feld ist, für ein raum, für ein horizont. sich diese sprache in die hirnwindungen zu hämmern war nicht leicht, und fällt keinem leicht, aber wer sich in sie verliebt, tut es, weil er eine affinität zu ihrer inneren logik hat.

wir, die wir hier schreiben, sind schon lange europäer. bei vielen reichen die ahnenwurzeln bis nach polen mindestens. im berufsalltag hatte ich mit den jahren immer öfter das vergnügen kombinierte namen zu lesen, aus nationalen hälften komponierte, bögen von sizilien nach westfalen, vom saarland in die ukraine spannend. zwar sprechen dann alle deutsch, einigen sich also, aber in den bedeutungspools wabern fremdländische redewendungen, traumsequenzen, märchenmotive. es ist ein großer spaß diese migrierten schatztruhen zu öffnen, sprichwörtern nachzuspüren, etymologien, fremdem kolorit.

noch gibt es die nationalität und die nation, in der dominanten alten form. aber isolieren und konservieren lässt sich das nicht mehr. wir leben mitten in einer universalen völkerwanderung.
**e Mann
2.564 Beiträge
Genau deshalb scheint mir der Begriff der Fusion unser Zeitalter besser abzubilden als der Nuismus.

Liest man alte Bücher, so ist ständig von der Beschleunigung zu lesen. Kein Wunder z.B. zu Zeiten des großen technischen Wandels mit Eisenbahn und Auto.

Dazu kommt, dass wir alten Säcke, so wie alle in allen Jahrhunderten vor uns, die Zeit im fortgeschrittene Lebensalter als extrem beschleunigt fühlen. Das Gefühl, was ein Jugendlicher heutzutage hat, wird eine Beschleunigung gegenüber meiner Jugendzeit nicht fest stellen können. Für ihn ist sie objektiv nicht gegeben und die Zeit verhält sich völlig normal.

Da wir nicht wissen, ob die Beschleunigung nicht noch über hunderte von Jahren zu nimmt, scheint mir die Sichtweise, dass wir in einer zeitlosen Welt und nach einem historischen Bewusstsein zu leben, doch äußerst subjektiv.

Das Wesentlichere ist das Zusammenwachsen der Kulturen. Multikulti ist angesagt und wird sich in noch für uns kaum vorstellbaren Maße weiter entwickeln. Mit der großen Kulturfusion, die ungefähr mit den 60er Jahren, oder, bezeichnender Weise nach dem zweiten Weltkrieg, angefangen hat, wird sich die gesamte Kommunikationsstruktur und damit auch die politischen, wirtschaftlichen und sozialen Strukturen ändern.

Aber wir werden nicht schneller denken und fühlen. Unsere Reaktionsgeschwindigkeit hat sich seit Jahr und Tag nicht verkleinert. Und die ist der Maßstab unseres Zeitgefühls. Wir werden weiterhin musizieren, essen, trinken und vögeln. Wir haben nur bessere Prothesen.
*******enza Mann
3.454 Beiträge
...
Das "Nu" ist der große Bruder von Stracia.
Wer den gemeinsamen Nachnamen beider verrät, bekommt der Konigin ihr Kind.

---------------

Die entscheidende Grenze für die Beschleunigung bleibt die Lichtgeschwindigkeit: Selbst ohne Routerschaltzeiten benötigt der Verkauf eines Derivats ca zwei Millisekunden von Frankfurt nach London.

Der Turbokapitalismus ist dadurch geprägt, dass das Kapital sich selber kaufen bzw besitzen will, anstatt sich dem Produktionsprozess zur Verfügung zu stellen. Möglich wurde dies durch mathematische Abstraktionen über den Aktien und Währungen, die kaum noch jemand versteht.

Die durchschnittliche Haltezeit (=Besitzdauer) von Aktienpaketen ist in den zurückliegenden Jahren von einigen Wochen auf wenige Sekunden gesunken. Der Turbokapitalismus schrabbt gerade an jener Grenze, an der die angestrebte Besitzdauer eines Vermögenswerts geringer ist als die Dauer der Kauf-Verkauf-Deals über die Datenleitungen.

Verkaufsprozess und Verkaufsobjekt verschmelzen in ählicher Weise wie
Erkenntnisprozess und Erkenntnisobjekt bei der Suche nach dem Ich oder
Beobachtungsprozess und Beobachtungsobjekt bei Quantenphänomenen oder
Beweisverfahren und bewiesener Satz bei Gödel.

Mich deucht, von historischer Kontinuität wird da wirklich bald keine Rede mehr sein können.

Im Nu is allet janz anders.
****e_H Mann
8.282 Beiträge
Themenersteller 
Bezügl. Rotverschiebung durch Historie
Mich deucht, von historischer Kontinuität wird da wirklich bald keine Rede mehr sein können.

Stell dir am besten vor, Du bist mit zwei anderen Menschen zusammen, die im Abstand von 10 Metern stehen. Du sollst von einer Person zur anderen gehen, darfst aber maximal 2 m/s (7,2 km/h) schnell gehen. Normalerweise brauchst Du für die Strecke 5 Sekunden (10m / 2m/s = 5s). Nehmen wir nun an, die beiden Personen gehen nun mit 1 m/s (3,6 km/h) in entgegengesetzte Richtungen. Wenn Du nun die 10 Meter gegangen bist, ist die Zielperson mittlerweile 5 weitere Meter weiter von dir entfernt. Wenn wir das alles einrechnen, brauchst Du insgesamt nun ca. 10 Sekunden um von einer Person zur anderen zu gelangen. Beide Personen gingen in dieser Zeit jeweils ca. 10 Meter. Der Abstand zwischen beiden Personen beträgt nun also ca. 30 Meter.

Stracia und Nu kommen nie zusammen auf dem Tella.
****e_H Mann
8.282 Beiträge
Themenersteller 
Das kulturelle Sprachposing
nimmt Fahrt auf.
Vom Lehrling über den Azubi zum Entrepreneur in Residence !
Die Gesten des ersten Lehrjahres hingegen bleiben traditionell=>
Bierholen (m), Kaffeekochen (w).

http://www.gruenderszene.de/ … eur-in-residence?ref=sidebar


Da steckt viel entrepreneurial Spirit drin.
**e Mann
2.564 Beiträge
Richtig, Sprachposing und Sprachfusion. Und mit der Fusion entsteht die Konfusion. Der Babelfisch übrigens ist ein Symbiont, der sich von externen Gehirnwellen ernährt und deren Bedeutung in Form telepathischer Energie direkt ins Gehirn des Trägers ausscheidet. Das schließt des Flussers Kreis.
ich les`immer résistance.

wie kommt es, dass wir im deutschen unter nehmen, andere aber zwischen?

eine prise nehmen, enter drücken.
****e_H Mann
8.282 Beiträge
Themenersteller 
hashtagging
eine prise nehmen, enter drücken
Wenn es mit der #Verschlagwortung nicht auf #Anhieb klappt, kann man immer noch auf die #copy 'n paste Methode zurückgreifen.

Weiß jemand was es mit dem Begriff #Fersengeld auf sich hat ?
*******ata Frau
28.037 Beiträge
****e_H Mann
8.282 Beiträge
Themenersteller 
Im vorangegangenen Thread war auch von Funktionären, Kontrolle und maßloser Kommerzialisierung des Internets die Rede.
Es dürfte ja schon bekannt sein, aber ich weise trotzdem auf eine, seit wenigen Jahren bestehende Initiative, hin. Der Zeitungsartikel ist 2 Jahre alt und in der Zwischenzeit ist die Anzahl der darin beschriebenen Zugangsknoten von damals ca. 70 auf über 1.500 angewachsen. Das heißt, man hat schon fast tatsächlich in der ganzen Stadt freien und kostenlosen Zugang zum Internet, nicht ganz veraltete Technik vorausgesetzt. Ich begrüße diese Initiative sehr, zumal man nicht von einem teuren Netz Provider abhängig ist. Leider bleibt es vorerst wohl nur auf Ballungsräume beschränkt.
Sicherheitsbedenken, zB. bei Bankgeschäften, haben sich doch auch in den als sicher geltenden Verbindungen längst als Absurduum geoutet.
http://www.abendblatt.de/ham … e-andere-Netzinitiative.html
neinnein, ich melde mich da nicht an. nicht noch ein nick, noch eine mail, noch ein konto. hab neulich erst eine handvoll benutzernamen in den äther gesprengt, noppenfolie-, staubsaugerbeutel-, wollene, beschuhte, bekleidete identitäten.

würde ich jeden morgen alle meine online- avatare real begrüßen wollen, die pfleger hätten mühe mir das frühstück einzuflößen.
ich geh in résistance. ein tag ohne benicken.
diese aspiration von daten, das unverdrossene aufsaugen cookiehungriger welse in den gigantischen datenaquarien, das zwar stumm und höflich sich gibt, und doch meinen schirm mit unsichtbarer tinte vollkleckert, das ist heute mal kurz abgestellt. ich weiß, lang hält es nicht an, in einer stunde spätestens hole ich mir ein paar neue googleberingte viruskleine datenwarzen, aber eben will ich fromm sein. rein, vestalisch, kastalisch ... unbeschrieben. nur für ein paar takte.

unbeschrieben ... ein putziges wort.
jedes mal, wenn ich ein reales blatt papier hervorhole, um darauf den hergang eines tuns etwa zu skizzieren, eine mind-map hervorzumalen, gluckst in mir ein kleiner schauer auf: ich trage verantwortung für jeden bleistiftstrich. auch wenn ich durchstreichen und reißen kann, das blatt ist einmalig und substanziell, eine ressource. das leben ohne radiergummi.
lass ich das weißblatt im netz aufglimmen, ist es zwar auch ein klein wenig spannend, so dass sogar der joy die spannung spürt, aber ich kann jederzeit aussteigen, löschen, die seite verlassen. verwerfen. abbrechen, canceln.

hab ich nur einen . auf materie gesetzt, stecke ich in ihr drin. und wenn ich das bepunktete blatt schreddere und verbrenne, es bleibt asche übrig.
lesen im netz ist automatisch schreiben.
*******rse Mann
2.314 Beiträge
Das ist ein Aspekt unserer Massifizierung; wir stellen reine Information her – bereinigt vom Papier, das, wenn man es gewollt hatte, ein besonderes sein konnte, und bereinigt von der unverwechselbaren Spur der Handschrift, die mit dem Strich der Feder ein unauflösliches Formenspiel aufführte. Ganz zu schweigen von der Anmutung eines Entwurfs, dessen Umsetzung man in der Hand und vor Augen hatte.
****e_H Mann
8.282 Beiträge
Themenersteller 
@ MM,
nein nein, da habe ich mich wohl mißverständlich ausgedrückt. Diese 'Hamburg Freifunk' Methode des Internetzugangs erfordert eben keine Neuprofilierung oder andere als die ohnehin schon personenbezogenen Daten im Äther. Du kannst ruhig unter 'MaerzMond' auf der elektromagnetischen Welle weitersurfen. *g*.
Erwähnenswert ist lediglich, daß dieser Zugang für viele kostenlos und völlig legal ist.
Klar, als Voraussetzung muss ein legaler Zugang (über Internetprovider) in erreichbarer Funknähe (max. 100m) vorhanden sein, der allerdings aus technischen Gründen die Möglichkeit schafft, mehrere Teilnehmer quasi' huckepack' mitzunehmen.
Hier käme dann ein philosophischer Aspekt ins Spiel, nämlich der, der die elektromagnetische Welle tatsächlich als immaterielles Gut betrachtet, woraus sich ein positiver sozialer Aspekt entwickelte, wonach in dieser permanent wertesteigernden Gesellschaft, in der man sonst für jeden Pups bezahlen muss, endlich mal etwas gratis ( für Viele) zur Verfügung (von Einigen) gestellt wird.Vielleicht ein Lichtblick in einem System in dem schon Regensteuer bezahlt werden muss, vielleicht auch ein Misserfolg, weil zu erwarten ist, daß einige damit Missbrauch treiben werden.
Dann ist halt wieder eine Utiopie zerplatzt wie eine Seifenblase.
Anmelden und mitreden
Du willst mitdiskutieren?
Werde kostenlos Mitglied, um mit anderen über heiße Themen zu diskutieren oder deine eigene Frage zu stellen.