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Eine interessante Frage:

*******use Mann
3.197 Beiträge
Dass gemeinsamer Selbstmord...
verabredet war, geht aber eindeutig aus dem Eingangsposting hervor.

Oder gibt es da eine andere Lesart, @*******are?
*******enza Mann
3.454 Beiträge
...
Ihr werdet es mir nicht glauben, aber ich habe jetzt erst kapiert, dass ihr allesamt die Frage nach dem "betrogen" auf den Gemeinsamer-Selbstmord-Vertrag bezieht.

Hier in Niedersachsen verwenden wir das Verb "betrügen" nämlich synonym mit "Ehe brechen" und ich dachte ernstaft die ganze Zeit, who3s Frage zielte darauf ab, ob und wie sich aus den Ereignissen auf dem Dach auf einen solchen dem Dachspaziergang vorausgehenden Ehebruch schließen ließe.

Soviel zu meinen Denkmustern. *tuete*
**********tarii Mann
3.378 Beiträge
und...
Wo ist der Unterschied?

DeltaSagittarii
****ta Frau
2.135 Beiträge
@who3
Ich gebe yoko Recht.

Beide beschließen Selbstmord zu begehen...
Aber sie haben vorher nicht beschlossen, wann.

Sie haben sich dort oben hingestellt und wollten springen. Das war alles.
Dass sie danach tot sind, haben sie sich nicht versprochen, sondern nur den Plan.
****ulf Mann
333 Beiträge
off-topic anyone?
keine Angst, Jin, du warst nicht allein mit deinen Gedankengängen *g*

...doch da kommen wir beiläufig zu einer wirklich interessanten Frage:
Weshalb ordnen wir im Kontext exklusiver Beziehungen Begriffen plötzlich andere Bedeutungen zu?
Was hat nicht offengelegtes Fremdgehen eigentlich mit Betrug zu tun?
(und was das Wahren der Exklusivität mit Treue? um ein anderes Beispiel zu nennen)

Betrug impliziert etwas Bösartiges, ja Böswilliges gar. Bringt uns allein die Sprache dazu, im Fremdgehen dann auch etwas derartiges zu sehen? Wie würden wir das Fremdgehen des anderen empfinden, wenn wir es nicht als Betrug bezeichneten, sondern mit meinem positiven Begriff belegten? Zuliebe zum Beispiel.

(bitte verzeih die Abzweigung, Who3, aber Gelegenheit macht Fragestellungen *g* )
Beide haben betrogen...... den Tod. Der wartete schon voller Vorfreude und wurde von beiden trotz vorheriger Ankündigung versetzt. Ungeheuerlich sowas. Wenn man sich mit dem Tod verabredet, sollte man seine Verabredung auch einhalten. Alles andere ist unanständig.
Weder Er noch Sie...
... hat betrogen! Denn Sie hat nur für den "Fall" der "Fälle" (ähm ja..., eindeutig doppeldeutig) eine Reißleine bei gehabt und sie dann tatsächlich genutzt. Es wird doch davon gesprochen, dass man in den letzten Sekunden seines Lebens sein eigenes Leben nochmal vor Augen bekommt... Vielleicht war das der perfekte Zeitpunkt um einfach mal die Reißleine "wirklich" zu ziehen, weil ihr Leben ihr dann doch lohnenswert vorkam. Und er hat einfach genau das selbe wie seine Frau getan, nur das er absolut aus dem Affekt gehandelt hat. Und bestimmt haben die beiden jetzt gemerkt, dass se mal wieder wie für einander geschaffen sind, da beide doch den Mut zum weiterleben haben *g*
****ta Frau
2.135 Beiträge
Wenn man sich mit dem Tod verabredet, sollte man seine Verabredung auch einhalten.

Der Tod hätte so eine seltsame Verabredung gar nicht erst geschlossen. Das sind Lappalien, bei denen er nie weiss, wie sie ausgehen.
Wenn er jemanden treffen will, dann trifft er ihn auch. Und zwar sofort.
*******alm Paar
7.574 Beiträge
der irrweg..........
....was ist betrug?

lüge?

täuschung?

gar hinterlist?

vielleicht hat sie ihm nur nicht gesagt, dass sie einen fallschirm hat und nur spielen wollte, er ihr nicht, dass er an höhenangst leidet.

harry, hol schonmal den wagen................
**********henke Mann
9.666 Beiträge
Ich dekonstruire das jetzt mal
Ein Mann und eine Frau beschließen in einer harten Zeit Selbstmord zu begehen.
Soweit, so gut. Aber: beschließen sie, es gemeinsam zu tun? Vielleicht trifft jeder eine isolierte Entscheidung?
Sie stehen beide auf dem Dach eines Hochhauses. Bei drei wollen sie springen.
Sie wollen vom Dach springen - oder wollen sie vielleicht bloß auf dem Dach auf und nieder springen (hüpfen)?
Auf drei springt die Frau, der Mann bleibt stehen.
Wenn die Frau "auf drei" springt, vielleicht wollte der Mann "bei drei" springen?
Er sieht zu wie die Frau acht Sekunden fällt, dann öffnet sich ein Fallschirm..
Wo öffnet sich der Fallschirm? An der Frau? Am Himmel, weil gerade Fallschirmspringer abgesetzt werden? Vielleicht hat er ihr einen Fallschirm hinterhergeworfen?

So viele Fragen.
@Traeumer...
In der Formulierung des TE steht nichts vom Wann, Wo und Wie des Selbstmords. Vom Dach zu springen legt natürlich die entsprechende Vorstellung der Absicht eines des Vollzugs dann und dort nahe, insbesondere wenn das Haus sehr hoch ist.

Auch das er nun ihren Fallschirm nicht gesehen haben will, ist nun auch sehr unwahrscheinlich; das Ding trägt sicher ganz schön auf und ist wohl schwer zu übersehen.

Meine Ansicht dazu wäre für diese Lage und Situation eher spitzfindig. Aber der TE wollte uns ein moralisches Verhaltensmodell als Problem zeigen.
*******use Mann
3.197 Beiträge
Eine Geschichte, die nie geschrieben wurde
(...und dabei jede Frage beantwortet:)

Sie:

Gerade angekommen auf dem Dach beobachtete sie ihn verstohlen. Ja, er mußte den
Rucksack bemerkt haben. Er weiß, daß es ein Fallschirm ist, denn schließlich ist er ja
nicht blöd!
Nun, in ihrer verzweifelten Lage wo dieser Fallschirm in seinen Augen ihre innige
Verbindung wie eine Seifenblase zerplatzen läßt, welchen Grund sollte er da zum
Weiterleben haben?
Sie war sicher, daß er gerade wegen des Falschirms springt.
Psychologie ist eine mächtige Waffe!

Er:

Er war sich sicher, daß sie nicht sterben wollte und rechnete damit, daß sie sich irgenwie
rausreden, rauswinden würde. Mit einem Fallschirm hatte er jedoch nicht gerechnet.
Sie wollte also tatsächlich springen!
Er dachte kurz nach, sein Gesicht war versteinert.
ZUm Hochzeitstag hatte er ihr einen Huckepacksprung geschenkt, danach hatte sie den
Schirm gekauft. Benutzt wurde er nie -wie so vieles, was sie kaufte.
Sprungerfahrung hatte sie also nicht. Mühsam unterdrückte er ein Lächeln.

Sie:

Beim Sprung sah sie noch sein Lachen aus dem Augenwinkel. Es war diese Art von Lachen,
das ihr schon immer Angst machte...

Er:

Sein gemurmeltes "Guten Flug" konnte sie nicht hören.

Gerade als der Schirm begann, sich zu öffnen schlug sie auf. Der geöffnete Schirm, der nach
6 sec. zu Boden sank, war bedeutungslos. Nein nicht ganz: Die Lebensversicherung würde
sicher keine Probleme bereiten...

Manche Probleme lösen sich von selbst, dachte er bei sich. Was für ein Tag!

Er am Abend:

Als die krampfartigen Schmerzen in der Brust auch nach den Herzpillen noch mehr zunahmen,
dämmerte ihm, daß die Schmerzen eine andere Ursache haben.
Schlagartig wurde ihm klar, was sie mit ihrem dahingemurmelten "Doppelt hält besser."
gemeint hatte. Schnell wählte er den Notruf.

Dem Notarzt blieb nur noch, seinen Tod festzustellen.

Am nächsten Tag erschien eine kleine Notiz in der Lokalpresse:

Frau B. starb durch einen tragischen Unfall. Dieser Schicksalsschlag war für das kranke Herz
von Herrn B zuviel, so daß er noch in der selben Nacht seiner geliebten Frau folgte.
Was für eine tragische Geschichte!

3 Monate später:

Lindsey ging ans Telefon: "Hallo Frau B, die Prüfung des Versicherungsfalls ist abgeschlossen
und ich freue mich, ihnen mitteilen zu können, daß die 400 000;- in den nächsten Tagen
zur Auszahlung kommen. Nochmal unser tiefempfundenes Mitgefühl, Frau B:
Sie antwortete mit einem schlichten "Danke" und legte auf.
Es war höchste Zeit, Tom abzuservieren...

Aber, wie die Tochter solcher Eltern eine Trennung vollzieht, ist eine andere Geschichte... *g*
Ich glaube das im Endeffekt wir die betrogenen sind, diejenigen, die sich über die Geschichte Gedanken machen. Diese erdachte Geschichte spielt ja offensichtlicherweise nicht in Europa, zumindestens nicht, wenn wir annehmen sollen, die Frau soll überlebt haben. Würde die Geschichte in Europa spielen, würde das bedeuten, das der Fallschirm sich erst post mortem geöffnet hat....
Marsdummheit
Die Geschichte spielt eigentlich auf dem Mars und wir wurden zu Dummen... gemacht...
*******ranz Mann
1.556 Beiträge
auf dem Mars braucht man aber gar keinen Fallschirm, da reicht es wie Superman die Windjacke zu schwenken .... da macht es Spaß vom Olympus Mon abzuspringen und die Lüfte zu durchpflügen ....
Wäre die Vereinbarung so gewesen, in dem Fall einmal unterstellt, dass sich beide dort und zu dieser Zeit selbst zu töten versprechen, dann haben beide die Vereinbarung gebrochen und ihr Versprechen nicht eingelöst (das Modell kann man ja mit einer Pistole, in der sie keine Patrone gegeben hat und er nicht abdrückt, umformen o.ä.).

Praktisch wäre ein solcher Fall dann gegeben, wenn sich beide zu einer bestimmten Zeit versprechen immer (überall und zu jeder Zeit) eheliche Treue zu wahren und nicht fremd zu gehen; er aber vorgibt am Di immer zum Stammtisch zu gehen, aber in Wirklichkeit seine Geliebte besucht und sie an diesem Di zu Hause, anstatt Staub zu wischen, sich von ihrem Lover pudern lässt.
Erstaunliche Ansichten
Ich bin ziemlich erstaunt, dass hier mancher von einem gegenseitigen Betrug ausgeht.

Wenn ihr euch mit jemandem verabredet, derjenige taucht auch nach einer angemessenen Wartezeit einfach nicht auf und ist auch nicht zu erreichen... habt ihr ihn dann auch versetzt, wenn ihr irgendwann nach Hause geht? Spielt es dabei eine Rolle, ob ihr für den Fall, dass er nicht auftaucht, die frühere Heimfahrt schon geplant habt?

Denn in dem Beispiel liegt doch eine klare zeitliche Reihung vor. Erst geschieht der gemeinsam geplante Sprung, bei dem sich der Mann verweigert, erst einige Sekunden später öffnet sich der Fallschirm. Es gibt keinerlei Beweis und auch in der Geschichte keinen Anlass zur Vermutung, dass die Frau den Fallschirm geöffnet hätte, wenn der Mann mitgesprungen wäre.
Sie kann ihn durch die nachträgliche Öffnung auch nicht betrügen, da die zu brechende Vereinbarung bereits gebrochen worden ist. Geplant war der gemeinsame Selbstmord, dieser war zu dem Zeitpunkt hinfällig. Der Frau die Absicht zu betrügen zu unterstellen ist nichts mehr als eine Unterstellung... und die ist auf dem Niveau von "du willst eine Ehevetrag? Dann liebst du mich nicht!!" Sprich: wer Vorsicht walten lässt (und selbst wenns ums Leben geht), ist der Böse.

Das ist so als würdet ihr eine Überweisung rückgängig machen, weil der Lieferant die vereinbarte Ware nicht liefert. Betrügt ihr damit den Nicht-Lieferanten? Betrügt ihr ihn, weil ihr aus Vorsicht die Rückbuchoption in petto hattet? Wohl kaum.

Wie schon festgestellt, ist das Beispiel sehr knapp und mein Urteil kann sich bei zusätzlichen Fakten ändern. Doch wir wurden ja aufgefordert uns zu dem Fall zu äußern und nicht alles mögliche hinzuzudichten. Allein an den dürftigen Fakten orientiert gibt es einen Betrüger und das ist der Mann.
Dekonstruktion
Da ich mich jetzt seit über einen Jahr mit Derrida beruflich beschäftige, würde mich eine Dekonstruktion auch reizen. *zwinker*

Ein Mann und eine Frau beschließen in einer harten Zeit Selbstmord zu begehen.
Sie stehen beide auf dem Dach eines Hochhauses. Bei drei wollen sie springen.
Auf drei springt die Frau, der Mann bleibt stehen. Er sieht zu wie die Frau acht Sekunden fällt, dann öffnet sich ein Fallschirm..

Wer hat wen betrogen?

Weshalb stehen dort oben ein Mann und eine Frau? Wir erfahren nichts über Alter, Schicht, Rasse, Gewicht oder Haarfarbe, allein das Geschlecht scheint wichtig. Das einzige Merkmal, was wir erfahren, ist bereits etwas Trennendes. Er ist nicht sie, sie ist nicht er. Wären sie beide gesprungen, wenn es zwei Männer oder Frauen gewesen wären? Wie hätten wir sie unterschieden? Es scheint als sei die Trennung in der Mitte bereits im Anfang beschlossen.
In ihrer Gemeinsamkeit auf dem Dach, für den Selbstmord ist bereits ein erster Riß, ein Sprung, ein Sprung zwischen ihnen. Um ihn im Leben zu überwinden, müsste eine(r) zum anderen springen. Gleichzeitig müssen beide miteinander springen, um den Sprung nicht noch zu vergrößern. Der gemeinsame Sprung in den Abgrund, der zwischen ihnen steht, wie der Riß-Sprung, ist gleichzeitig die Verschmelzung, Einebnung der Unterschiedlichkeit im Tod. Doch die Schaffung einer dritten Gemeinsamkeit (Vereinbarung, Sprung, Tod) muss scheitern. Der Tod ist der Ursprung der Einzigartigkeit, denn den eigenen Tod geben, dass kann nur jeder selbst. Der Tod ist der Ort der Unvertretbarkeit, hier zeigt sich die Einzigartigkeit und die Einsamkeit, hier kann niemand meinen Platz einnehmen.
Wollen sie gemeinsam sterben um einander die Einzigartigkeit ein letztes Mal zu beweisen? Oder wollen sie die Trennung, die sie voneinander spüren, die der Tod besiegeln wird, noch einmal überspringen?

Oder ist es ganz anders? Sind sie auf das Hochhaus gegangen, damit sie fallen können. Wollen sie die Trennung annehmen, sich fallen lassen, das Schicksal annehmen? Wieso ist es wichtig, dass der Selbstmord in einer "harten Zeit" stattfindet? Weil, wenn sie sich fallen lassen der Aufprall auch hart sein wird? Wäre ein Selbstmord in einer guten Zeit ein Verrat am Leben, an der Gemeinsamkeit? Liegt in dieser harten Zeit nicht schon die erste Ausrede, die dann zu einem Riss, einem Sprung führen wird, nur einem Sprung? Ist hier nicht schon der Keim des Zweifels gesäht? Würde ein wirklich intrinsischer gemeinsamer Selbstmord nicht ohne eine harte Zeit auskommen? Ein weiterer Riss, beide blicken auf die harte Zeit, nicht aufeinander, sie sterben nicht füreinander, nicht miteinander, sondern auf Grund der harten Zeit. Ihre Gemeinsamkeit, ihr Schwur steht dem Dritten, der harten Zeit gegenüber. Sie ist der Grund des Sprung, Grund des Falls, Grund/Ort des Aufschlags. Sie springen, doch die Flucht misslingt, der harte Grund des Sprungs wird sie schon erwarten. Ist es dieser harte Grund, der beide die Reißleine ziehen lässt?

Ist es jenes trennende Dritte, der Grund des Sprungs, der das Scheitern von Anfang an in sich trug? Das Scheitern am Dritten, das Scheitern bei drei. Zweisamkeit ist nicht möglich, das Dritte, das Andere ist konstitutiver Teil der Zweisamkeit. Das Andere ermöglicht erst die Gemeinsamkeit. Doch das Andere ist dadurch stets Teil der Zweisamkeit. Die Drei ist Ermöglichung der Zwei und Scheitern der Zwei in einem. Es gibt kein Scheitern ohne Ermöglichung. Ist das Scheitern bei drei vielleicht der Weg zurück in die Zweisamkeit?
Gibt es in dieser Geschichte vielleicht gar keinen Betrug, sondern vielmehr eine Vereinigung? Der Mann springt nicht, er gibt sich nicht den Fall in die Einzigartigkeit und in die Einsamkeit hin. Er verweigert es den Tod zu geben, den Ort aufzusuchen, den nur er belegen kann. Weist er die Frau zurück, oder die harte Zeit? Was ist der Grund des Sprungs, der zurückgewiesen wird. Betrügt er die Frau, oder hilft er ihr die verschleierte Einsamkeit zu erkennen, den gemeinsamen Tod als maskierte Einsamkeit zu demaskieren. Sie springt alleine, wie sie allein den Ort ihres Todes aufsuchen wird. Er verlässt sie, ehe der Weg unumkehrbar wird, er gibt ihr eine letzte Wahl. Er ent-täuscht sie in doppelter Weise, er stößt sie in die Einsamkeit und beschirmt sie damit vor dem Irrtum des Gemeinsam-den-Tod-geben-könnens. Nicht zufällig wird sie vor dem Tod beschirmt. Sie wird den Grund erreichen, doch die Landung wird sanft. Der harte Grund des Sprungs, wird weich, neue Wahlmöglichkeiten tun sich auf.

Sie ist gesprungen, ist sie über den Riss, den Sprung, den Abgrund, die harte Zeit hinweg? Ist sie jetzt wieder bei ihm, der sie enttäuscht, ent-täuscht und vereinsamt hat? Oder ist sie bei sich, jetzt da ihre Einzigartigkeit sich entfaltet hat, sie sich selbst gerettet hat? Oder ist sie gerade jetzt mit ihm und bei ihm, da sie sich ihm, sich und der harten Zeit gestellt hat? Kann sie zu ihm, der den Sprung nicht geschafft hat, der zurückgeblieben ist?

Vielleicht ist das Ganze mehr eine Geschichte der Emanzipation als eine des Betrugs?
*******use Mann
3.197 Beiträge
Nochmal einige Gedanken
1. Harte Zeiten

Wer würde in guten Zeiten an Selbstmord auch nur denken, von psych. Erkrankungen und
Medikamentnebenwirkungen mal abgesehen?
Dabei zählt natürlich nur die subjektive Bewertung der Situation durch die/den Protagonisten.
Ich bin sogar sicher, daß viele hier in harten Zeiten schon mal selbst über Selbstmord
nachdachten, der Selbsterhaltungstrieb stärker war und sie heute dafür dankbar sind.

2. Betrug

im eigentlichen, strafrechtlichen Sinne kann natürlich nicht stattfinden, das weder Selbstmord
noch der Rücktritt von selbigem eine Straftat ist -moralisch dagegen schon.
Mit dem Fallschirm hat sie eine Sicherheitsoption, die zu einem Zeitpunkt wirkt, wenn
es für ihn schon kein Zurück mehr gibt.
Selbstmord ohne Selbsttötungsabsicht ist ein großes Risiko, aber wenn er gelingt, ist es ein
Unfall, denn er war nur als "Hilfeschrei" gedacht (zB eine Überdosis und rechtzeitige
Rettung durch Magenauspumpen weil der Zeitpunkt so gewählt wurde).
Durch den Fallschirm hat sie ungleiche Bedingungen geschaffen.
Wer wirklich Selbstmord begehen will, will keine zusätzliche Sicherheitsoption -wozu auch?

3. Hypotetisch

Wenn er Anstalten macht, sie beide mit Handschellen vor dem Sprung zu verbinden, was tut
sie dann? Und was tut sie, wenn er sie noch vorher bittet, den Fallschirm abzulegen? *g*

4. Nochmal zu meiner Geschichte

Diese wirft, auf zugegeben etwas gemeine Weise, eine der wichtigsten Fragen überhaupt auf:
Die nach der Wahrheit -die natürlich auch hier schon diskutiert wurde.
In der Realität gäbe es keinen Beobachter in "überhöhter" Position, der die Ereignisse mitteilen
könnte. Bekannt würde nur das, wie in der Zeitungsnotiz angedeutet.
Ist das dann die Wahrheit, oder existiert Wahrheit unabhängig von der Wahrnehmung des
Menschen, ja von dessen Existenz?
Und nein, meine Geschichte bietet keinen Interpretationsspielraum hinsichtlich ihres Überlebens
-sie ist tot.
Profilbild
**o3 Mann
592 Beiträge
Themenersteller 
Ah, endlich geht's los...
*******ranz Mann
1.556 Beiträge
zermanscht! zerdrückt! geplatzt! Matsch!

wer freut sich jetzt?


... die Fliegen ....
*******enza Mann
3.454 Beiträge
advocatus diaboli
Ich bin sogar sicher, daß

a) viele hier in harten Zeiten schon mal selbst über Selbstmord nachdachten,
b) der Selbsterhaltungstrieb stärker war und
c) sie heute dafür dankbar sind.

a) ja
b) ja
c) nein

Für dieses Jammertal auch noch Dankbarkeit zu erwarten, ist wirklich der Gipfel der Demütigung.

Non serviam.
****e_H Mann
8.282 Beiträge
Man möge mal bitte 'harte Zeiten' definieren und zwar objektiv die ganze Allgemeinheit betreffend.
*******ranz Mann
1.556 Beiträge
wenn du ins Fettnäppchen trittst und dabei selber ausrutschst
****e_H Mann
8.282 Beiträge
Suicide Bombers
Bei der Ursachenergründung für subjektiv empfundene 'harte Zeiten' stellt man rasch fest, daß die Gründe meist in der Objektivität, sprich mindersinnigen Beiträgen von anderen, liegen.
Wozu dabei dann nur an Selbstmord denken, das ist doch unlogisch?
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