Nicht das etwas und auch nicht die Art und Weise, wie etwas 'Neues' entsteht ist ausschlaggebend.
Das Wesentliche ist die Zeit des Prozesses, die Probezeit. In ihr von besonderer Bedeutung das Zusammenspiel von mentaler illusorischer Erwartung und emotional passiven Wartens. Ich nenne diese Mischung : Geduld.
interessant! ist das ernst gemeint? dass also der zeitfaktor wichtiger sei als das probethema an sich? und du stiftest eine ebenfalls interessante trennung zwischen mentaler erwartung und emotionalem warten, der ich nicht auf die schliche komme.
dass da die geduld aufkommt, leuchtet mir aber ein. im sinne eines offen zu haltendes zeitfensters, in dem ein probegang zugelassen wird und stattfinden, und insofern auch ungeduld den
prozess verändern, beeinträchtigen kann.
Das heisst, dass kein fester Kern existiert sondern ein elastisches Gebilde aus ganz vielen flexiblen Schichten. Da bietet sich eher etwas Rundes an.
sehr schön, danke. ein wort macht zur zeit karriere, eins, das mir viel sympathischer ist als etwa authentizidings:
resilienz.
du beschreibst das ganz plastisch, ist ja ein begriff aus der mechanik, und der um die mind-body-soul-einheit bemühte zeitgeist hat ihn übernommen. diese assoziationen von fasern und schichten erscheinen mir glaubwürdiger, als der kern-gedanke, sie bieten auch weit mehr spielraum.
Gerne würde ich auf der Zielgeraden dieses Threads noch die Kunst, besser gesagt die Avantgarde in den Topf werfen - das Proben im Niemandsland der Ausdruckssuche, um die Welt von morgen zu kommentieren.
gerne! bin gespannt. wobei da wieder der zweifel an der vollständigen neuheit lauern wird, denn das niemandsland wird es ja nicht geben. diejenigen, die als vorhut zu einem neuen aufbrechen, nehmen ja ihren standpunkt zu einem guten teil mit, der boden des neulands ist zumindest mit dem staub der alten welt, den die neuen mitbringen, bedeckt. stichwort amerika, neuengland, new york. ist etwas neu, schwingt das alte immer mit. wie ist es in der kunst?
das ego schleift die relativität zur vermeindlichen realität.
schleift mit, oder schleift ab? beziehst du das auf den deutungsaspekt durch ego?
Oder wird das zur Geschmacksprobe vorliegende deshalb diffus schmecken, weil es dem struggle Hunger vs.Geduld als Opfer anheim fiel ?
Schöne Sprachspielchen!
im normalfall schmeckt es besser, wenn man hungrig ist. loggt man ausgehungert ins forum ein, findet man die filo spannend, hat man anderweitig input bekommen, empfindet man das hier als gelaber.
darauf, ob auf die eigenen gedanken eingegangen wird, hat man wenig einfluss. mag man noch so brillante konstrukte in die welt setzen, es kommt auf die leserschaft an und deren interesse, bereitschaft, resonanz.
ich finde, das hier ist gepflegte, unverkrampfte und sicherlich nicht allzu anspruchsvolle unterhaltung, und, bis auf das dritte attribut, würde ich es gerne auch so belassen.
wenn "posing" einem zu häufig fällt, möge es daran liegen, dass der begriff stört. spräche man von "darstellung", könnte sie gar nicht oft genug fallen, denn sie ist für kommunikation konstitutiv. jedes wort, das wir unter den fingerkuppen heranformen ist abdruck unserer position. auf der landkarte des eigenen sprachterritoriums und der folie dieses speziellen forums, der ausgesuchten gruppe und der gemeinschaft der mitschreiber.
yang, danke für das kompliment. der absicht nach würde ich gerne zum schluss, wie früher, eine echte zusammenfassung abtippen, mir also die postingteile herauspicken, die mir zu diesem
zeitpunkt am ehesten harmonieren und sie aneinander setzen.