@MM
Entschuldige, wenn ich jetzt erst dazu komme, auf Deine Frage einzugehen.
yang, wie meinst du das, genauer?
ich sprach von der ikonographie der kindfrau.
Und es mag zudem sein, dass ich lediglich angeregt durch ein oder mehrere Stichwörter einen eigenen Faden gesponnen habe, den ich an dieser Stelle etwas ausführen möchte:
Beim Lesen Deines Textes hatte ich folgende Assoziationskette von Marilyn über - Film - Kulisse - Show - Image - Star - Hollywood - Fiktion - fiktive Figur - Verschmelzung von wahrer und öffentlicher Identität. Als Kapitalismuskritiker empfand ich den Gedanken, in einem System eine Figur hervorzubringen, die als Projektionsfläche für Sehnsüchte, Fantasien und Träume fungiert, auch wenn es im Falle von Marilyn zu deren tragischem Ende geführt hat, als ob Norma Jean am Ende von Marilyn umgebracht wurde, um auf ewig in unseren Konsumentenköpfen als Projektion bestehen zu können. Marilyn ist demnach ein Werbeprodukt, dass uns eine Traumwelt vorgaukelt, und nach der wir (oder viele von uns) sich verzehren. Der Kapitalismus bringt uns bei, dass es erstrebenswert sei, materielle Reichtümer anzuhäufen. Dann wird man mit Status und Macht belohnt. Marilyn ist fiktiv. Sie mag die Blüte sein, von Schau und Spiel - das Spiel mit der Realität und die zur-Schau-Stellung von beliebig wechselbaren Identitäten.
Werbung und Materialismus geben das in ihren Mantren von überall her wieder. Wir sind davon durchdrungen, so sehr, dass wir den Bezug zu natürlichen Dingen verlieren.
Ein Beispiel:
Wir sollen für Bio Produkte mehr bezahlen als für andere. Ich frage wieso? Wieso soll ich für etwas mehr bezahlen, dass etwas weglässt, nämlich Pestizide, Gifte oder einen Einweg-Charakter? Sollte Bio nicht die Normalität sein? Und sollten wir nicht für das Verfälschte mehr bezahlen müssen? Klingt erstmal naiv, ich weiß.
Es ist eben alles schon so selbstverständlich und unumkehrbar, dass wir hilflos zusehen, einsam vor uns hindümpeln, in Fetische verlieren, depressiv werden oder in Süchte (Sex, Drogen, Spiel...) fliehen, um dem leisen Schrei der humanistischen Träume aus dem Hinterzimmer unseres Unterbewusstseins Herr zu werden.
Nach Marilyn darf ich fragen: Lebt der Mensch artgerecht? Lebt er nach seinen Bedürfnissen und Möglichkeiten, nach seinen Wünschen und (authentischen) Zielen? Sinnlose Frage, bestenfalls rhetorisch.
Kapitalismus will kontrollieren, manipulieren und ausbeuten. All das ist mit Marilyn zu einem Projektilen Höhepunkt getragen worden, an dem sich bis heute viele Agenten und Sternchen orientieren.
Vielleicht ist das Projekt "Mensch" auch nur eine Probe der Natur. Sicherlich.
Insofern mag ich Dein Anliegen, liebe MM im Bezug auf Marilyn etwas verdreht haben. Das bringen Stichworte und daraus folgende Assoziationen so mit sich.