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*******rse Mann
2.314 Beiträge
Gut denn, sind wir also auf dem Philosofa. Das Sofa war entstanden, weil es eine Gruppe gab, die sich aus einer Handvoll interessierter und umsichtiger Leute zusammensetzte. Diesen Haufen konnte man in der Tat eine Gruppe nennen, weil sie diesen Status eben durch Interesse und Umsicht erreichte und sich ganz natürlich ein Bewusstsein entwickelte, das man auch in einer zusammenwachsenden, gut funktionierenden WG entwickelt. In einer solchen Wohngemeinschaft weiten sich die Gemeinschaften aus, und es entsteht eine gemeinschaftliche Privatsphäre, zu der ein Sofa gehört. Ich habe nichts dagegen einzuwenden, wenn dieses Sofa nicht mehr in einem separaten Raum steht, sondern Teil eines großen Raums ist, in dem wir uns befinden.
*******rse Mann
2.314 Beiträge
Ich zeige euch mal eine Geschichte, die viel mit dem Ausprobieren und vor allem mit der Neugier zu tun hat. Ich habe sie vor Jahren geschrieben und in der Gruppe >Kurzgeschichten< gepostet.


Vom Jungen, der wissen wollte, wo die Welt aufhört

Rainer stand am Fenster seines kleinen Zimmers und sah auf die Straße hinunter. Er wohnte nämlich mit seiner Mutter im zweiten Stock eines Hauses, das genau an einer T-Kreuzung stand. Von hier aus konnte er die schnurgerade Hauptstraße bis zum Horizont verfolgen. Er liebte den Blick auf die belebte Kreuzung mit den Menschen, die in die Geschäfte gingen und mit vollen Taschen wieder rauskamen; mit den Kindern, die er alle kannte und schon aus der Entfernung an ihrem Gang erkennen konnte.

Manchmal kam es vor, daß Gerrit, der Gemüsehändler, vor seinem Laden stand und ihn am Fenster stehen sah. Dann winkte Gerrit immer zu ihm herauf und lachte über das ganze Gesicht. Gerade hatte Rainer seinen Freund Felix entdeckt, der mit seinem Vater ins Auto stieg. Er wusste, daß die beiden jetzt zu Felix’ Opa aufs Land fahren und ein Wochenende lang tolle Sachen machen; Drachen steigen lassen, im See schwimmen und das Floß zu Ende bauen. Felix hatte es ihm gestern im Hort erzählt und gefragt, ob er mitkommen wolle. Rainer wäre gerne mitgekommen, und das hätte auch fast geklappt; aber er musste zu Hause bleiben, weil seine Tante zu Besuch kommen wollte. Und weil die so selten zu Besuch kam, durfte er nicht mit.

Er sah dem Auto nach, wie es die lange Hauptstraße entlang fuhr und immer kleiner wurde. Als es nur noch ein winziger, roter Punkt am Horizont war, fragte er sich, wie groß die Welt eigentlich ist. Also zog er sich seine Jacke an, sagte seiner Mama, daß er jetzt rausgeht auf die Straße und hörte sie noch sagen, er solle nicht so lange draußen bleiben.

Er kam bei Gerrit vorbei, der vor dem Laden Gemüse nachlegte.
„Na?“ grinste Gerrit, „wo geht’s denn hin heute?“
„Ich will sehen, wo die Welt aufhört“ sagte Rainer und stiefelte an Gerrit vorbei. Der sah ihm verwundert nach und kratzte sich am Kopf.

„Hey, Rainer!“ rief Mareike, die ihm mit ihrer Mutter entgegenkam. „Wolln wir heute in unserem Garten spielen?“
„Nein. Ich muss nachsehen, wo die Welt aufhört“, sagte Rainer und ging weiter. Mareike sah ihre Mutter an und sagte: „Die Welt ist aber doch riesig groß.“ „Er macht nur Witze“ sagte ihre Mama. „Der geht bestimmt nur zum Supermarkt.“

Als Rainer am Supermarkt vorbeikam, sah er die Kassiererin neben dem Eingang stehen und eine Zigarette rauchen.
„Hallo, Rainer! Na, willst wieder ein bisschen Taschengeld für Süßigkeiten ausgeben, was?“
„Heute nicht“ sagte er. „Heute will ich sehen, wo die Welt aufhört.“ Sie lachte laut auf und meinte: „Da wünsch ich dir aber ein paar gute Schuhe!“ Ohne noch etwas zu sagen ging er weiter, und die Kassiererin sah ihm etwas nachdenklich hinterher.

Kurz darauf kam er am Werkzeugladen vorbei. Rudolf, der alte Verkäufer, sah ihn vorbeigehen und kam aus dem Laden heraus.
„Hey, Rainer!“ rief er ihm hinterher. „Wo willst du denn hin?“
„Ich will sehen, wo die Welt aufhört“ sagte Rainer. Das hatte Rudolf aber nicht recht verstanden, und so sah er ihm kurz hinterher und dachte, er hätte irgendwas von Geld gesagt.

So kam es, daß der kleine Junge dort ankam, wo die Häuser aufhören und die Felder anfangen. Im letzten Haus der Straße wohnte eine alte Frau. Die sah durch ihr Küchenfenster den Jungen vorbeigehen und dachte sich nichts dabei. Rainer blieb kurz stehen, sah sich um und entschied, weiter geradeaus zu gehen.

Als er inmitten der Felder an einer Kreuzung stand und überlegte, ob er weiter geradeaus gehen sollte, hörte er die Stimme eines Mannes.
„Jetzt sag mir doch mal, kleiner Kerl, wo du hinwillst.“

Rainer drehte sich erschrocken um und sah den Mann im kleinen Wartehäuschen der Bushaltestelle sitzen. Der hatte einen Hut auf und ziemlich alte Sachen an. Er ging zu dem Häuschen rüber und sagte: „Ich will sehen, wo die Welt aufhört.“

Der Mann sah ihn an und lächelte leicht.
„Du willst also wissen, wo die Welt aufhört“ sagte er mit ruhiger, brummiger Stimme. „Wo hast du denn angefangen zu suchen? Du kommst doch aus der Stadt, oder?“
„Ja“ sagte Rainer. „Ich wohne in der Humboldtstraße Nummer 10.“

„Hmm … in der Humboldtstraße. Und du bist den ganzen Weg hierher gelaufen? Dir müssen doch die Füße wehtun. Wissen deine Eltern, daß du das Ende der Welt suchst?“
Rainer sah hinunter auf seine Schuhe. Er merkte, daß ihm seine Füße wirklich wehtaten. „Ja“ sagte er. „Tun weh.“

„Weißt du eigentlich, warum die Straße so heißt?“
„Die Humboldtstraße? Die heißt einfach so Humboldtstraße.“
„Da irrst du dich aber gewaltig, mein Lieber. Wie heißt du?“
„Ich heiße Rainer Bergmann. Und wie heißt du?“
„Gustav.“
„Und warum heißt meine Straße Humboldtstraße?“
„Die heißt so, weil es mal einen Mann gab, der Humboldt hieß. Alexander von Humboldt. Und dieser Alexander wollte als Junge auch wissen, wo die Welt aufhört.“
„Jaa?“ Rainers Gesicht hellte sich auf. „Hat der in unserer Straße gewohnt?“
„Nein, der hat da nicht gewohnt. Aber er ist sehr berühmt geworden, weil er in der ganzen Welt herumgereist ist und alles aufgeschrieben hat, was er gesehen hat. Und weil er so berühmt ist, gibt es in vielen Städten eine Straße, die Humboldtstraße heißt.“
„Und wo hat er das gesehen, wo die Welt aufhört?“
„Bei sich zu Hause hat er das gesehen.“
„Bei sich zu Hause?“
„Ja. Er war nämlich deshalb in ganzen Welt unterwegs, weil er als kleiner Junge wissen wollte, wo sie aufhört. Genau wie du. Und er als er dann ein Erwachsener war, ist er mit Pferdewagen und Schiff auf die große Reise gegangen …“
„Mit Pferdewagen? Warum ist er nicht mit dem Auto gefahren?“
„Ich glaube, er mochte Pferde lieber. Außerdem sieht man viel mehr von der Welt, wenn man nicht so schnell ist. Na, jedenfalls hat er überall, wo er war, Sachen gesammelt und mit dem Postschiff nach Hause geschickt. Und wenn er dann wieder zu Hause war, hat er sich gedacht: Jetzt war ich soo lange in der Welt unterwegs und meine Reise ist jetzt zu Ende, wo ich zu Hause bin. Also fing alles zu Hause an, als er losging und hörte zu Hause wieder auf, als er zurückkam.“

Rainer sah in die Richtung, aus der er gekommen war, und wurde sich bewusst, daß es noch ein langer Weg bis nach Hause sein würde. Er sah den Mann an und sagte: „Mir tun die Füße weh.“
„Ja“ sagte dieser und rückte seinen Hut zurecht. „Dem Alexander von Humboldt haben seine Füße sehr oft weh getan, das kannst du mir glauben. Was hältst du davon, wenn du mir die Humboldtstraße zeigst? Ich nehm dich dafür Huckepack.“ Rainer blickte dem Kerl ins Gesicht und war so erleichtert wie noch nie in seinem Leben. „Abgemacht“ sagte er grinsend. „Ich zeige dir dann auch den Gerrit und den Rudolf. Das sind meine Freunde.“ Kurz darauf sah man die beiden die staubige Landstraße Richtung Stadt gehen; der Kleine auf den Schultern des alten Mannes.
****66 Mann
220 Beiträge
@*****ond
ich liebe dieses bunte, ungeschorene hier.
Auch ich liebe es. Und wer meine Beiträge kennt, weiß, dass ich überwiegend eher polemisch, freigeistig und unorthodox argumentiere. Ich bin also ganz bei Dir. Und wir sollten diesen Geist der Gruppe auch erhalten.
Dennoch sollte (auch) diese Sicht kein Dogma sein. Wenn es gefühlte 20 Threads gibt, die parallel geöffnet sind und zur Diskussion stehen, darf es doch niemanden stören, wenn eines dieser Themen auch einmal unter akademisch-wissenschaftlichen Gesichtspunkten verhandelt werden will - wenn es der Wunsch des Themenstellers sein sollte.
Wäre diese Vielfalt der Kommunikationskultur nicht eine Bereicherung? Oder geht dann gleich das Abendland unter?

Ansonsten plädiere ich wie Du für einen offenen, unzensierten Austausch. Das steht für mich keineswegs in Frage. Nichts anderes wollte ich in meinen vorangegangenen Beiträgen zum Ausdruck bringen.
****e_H Mann
8.282 Beiträge
Ich bin beim besten Willen nicht mehr in der Lage zum Thema (explicit : zur Probe) erweiternd bereicherndes Neues hinzuzufügen.
Kann das irgendjemand anders ?
*******rse Mann
2.314 Beiträge
Kann das irgendjemand anders ?

Ja, alle. Außer dir.
****e_H Mann
8.282 Beiträge
Dann leg' Du mal los...............................................
........................................
Bitte.
****e_H Mann
8.282 Beiträge
Auch ohne extrem buchhalterische Attitüde ist es augenfällig, daß sich der Thread seit einigen Beiträgen zu sehr mit meta-formalen Inhalten beschäftigt. Dies ist meist ein starkes Indiz dafür, daß dem Hauptthema Genüge getan wurde ( alias:der Knochen ist abgenagt )
Mich persönlich berührt das aber nicht negativ, weil es ebenso zur ungeliebten Pflicht emporwüchse einem urdeutschen Charakterzug, der vervollkommneten Ordnungsliebe, nachzukommen und die willkürlich festgelegte Seitenanzahl eines Threads bis zum Ende themenstreng auszufüllen.
*******rse Mann
2.314 Beiträge
uncle aus hannover

oaky. kleiner scherz zur auflockerung. wir wollen uns ja nun nicht miteinander messen. das wäre ja vermessen. es gibt nur zwei arten von dingen in dieser welt, und die sind gut und schlecht. nicht gut und böse; auch das wäre vermessen. apropos vermessen. wusstest du, daß man alles vermessen kann? wie auch immer. es gibt in der welt den glauben und das wissen. der glaube kam als erstes in die welt und wurde in der folge durch wissen ergänzt. oder besser: erweitert. oder noch besser: ersetzt. deshalb wissen wir heute, daß es glaube und wissen gibt. das eine ist nicht schlechter als das andere. es ist aber auch nicht besser.
****e_H Mann
8.282 Beiträge
Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich ein ehrliches und vom Herzen kommendes Lob ausprechen. Die Kurzgeschichte ist gut und themennah. Danke.
(aber das willst du ja nicht wissen und zu weitergehender Literaturkritik fühle ich mich nicht fähig)
*******rse Mann
2.314 Beiträge
du könntest übrigens, lieber onkel aus hannover, an deiner ortografie arbeiten. ich erinnere mich, daß du mal, vor jahren, als du hier anfingst, ganz normal geschrieben hast. da du aber seit geraumer zeit an einer möglicherweise eloquent wirken sollenden ausdrucksweise feilst, wäre eine korrekte rechtschreibung sehr zu empfehlen, um dem schein ein kuäntchen mehr überzeugungskraft zu verleihen. vom inhaltlichen selbstredend völlig abgesehen.
****e_H Mann
8.282 Beiträge
orthografisch und inhaltlich , beides für'n A... ?
*schluck

das treibt mich wieder in die Isolation der niederen Joy Gefilde.
*******rse Mann
2.314 Beiträge
da gehörst du nicht hin, bei allem respekt. wobei ich gern wüsste, was und wo diese niederungen sind.
****e_H Mann
8.282 Beiträge
ich habe mal vor langer Zeit eine Einladung in die Gruppe 'fuck 'n funny' erhalten und angenommen. Ich habe da zwar außer der Vorstellung kein Wort je geschrieben, aber wenn man da nur mitlesen muss, dann weiß man was man an der Philo Gruppe hat.
(inhaltlich).
Danke Philo Gruppe, daß es dich gibt.
*******rse Mann
2.314 Beiträge
die bjutifoolgruppe ist jedenfalls unterhaltsamer als die filo. so viel ist sicher. für diskursinteressierte ist allerdings jede gruppe interessant.
leute,

es brennt nirgendwo. nicht dort, wo es uns unmittelbar beträfe. ok, es stellt sich heraus, dass der herbst so kühl wird, wie der sommer heiß war, das bringt den kater auf das dach. aber alles in allem geht es uns gut, wenn wir noch raum finden zum krallen wetzen, glauben von wissen unterscheiden und die noblesse haben, unbeachtete stories zu verschenken oder die chance auf ne retourkutsche.

ich gebe ne runde heißen kakao aus. mit cardamom gewürzt und rohrzucker gesüßt. und einem schuss rosenlikör.

http://gedichte.xbib.de/Ringelnatz_gedicht_Mein+harmlos+Lied.htm

Mein harmlos Lied

In einem Untertäßchen
Voll Schnee und Rosenlikör
Erwachte das kleine Prinzeßchen.

Noch ganz verschlafen und ohne Gehör
Gewahrte sie mit Erröten
Auf ihren niedlichen Brüsten
Sechsundvierzig breite Warzenkröten,
Die sich gegenseitig auf den Podex küßten.
Und schrie, als sie sowas erblickte:
»Pfui Keks!« Woran sie erstickte.

Und nun ist in jeder Zeitung zu lesen:
Sie sei ein großer Schweinigel gewesen.

Joachim Ringelnatz
****66 Mann
220 Beiträge
Für mich bitte ohne Rohrzucker. Vielen Dank.
*******enza Mann
3.454 Beiträge
Mut zur Lücke
@*******rse

Tut mir leid, wenn ich mich zu sehr von dem Bilde hinreißen ließ, ihr würdet hier gelangweilt in Illustrierten blättern. Und dabei rote Fäden aus dem Mittelteil übersah, der mich kaum noch mitnahm, so dass ich ihn ausnahmsweise mal nur quer gelesen habe.

Die Vorliebe zur Beinlücke ist weder neu, noch ein Werbeprodukt, denn die gab es schon

Danke für das deutsche Wort.

Meine ersten Beinlücken sah ich im Alter von dreizehn Jahren im Rahmen einer Klassenfahrt, bei der ein Tagesausflug ins KZ Dachau auf dem Programm stand. Das war sicher nicht als Teil des sexualkundlichen Curriculums gedacht, scheint bei mir aber offenbar bleibende Schäden hinterlassen zu haben. Ob Wilhelm von Humboldt solchen Erziehungsmaßnahmen seine Zustimmung erteilt hätte, wäre einen eigenen thread wert.

Ich weiß nicht, was mich mehr anekelt: Der Anblick als solcher, oder die Unterstellung, es gäbe tatsächlich eine nennenswerte Anzahl von Männern, die auf so einen Schmarrn erotisch abfahren und damit jene Nachfrage generieren, die die armen, armen Models in den Hungertod treibt.

Apropos Ekel: Was ist bei all dem Proben und Posen und Sich-Entwerfen eigentlich mit dem Moment des Selbstekels? Dies saure Sahnehäubchen Selbstekel, ohne welches jede Selbstkritik und jede Skepsis [hier bitte ein rhythmisch gelungenes Satzende selber eintragen]. Es wäre eine Schande für die ganze Zunft, wenn all die tumben BDSM-Miezen mit ihren seltsamen Experimenten individuell-intuitiv tiefer vordringen als wir mit all unserer geballten Geisteskraft.

"Mit ihrem löffelförmigen Schnabel stöbern sie im modrigen Seegrund nach Pflanzen und Würmern."

Meyers Kleine Kinderbibliothek: " Der Bauernhof und seine Tiere." S 13, Mannheim (1992)

Ansonsten plädiere ich wie Du für einen offenen, unzensierten Austausch.

Dies ist nicht immer möglich.

Ich erinnere aus Studienzeiten dunkel einen kulturwissenschaftlichen essay, in dem es um die von den britischen und amerikanischen Besatzungstruppen für das neu aufzubauende deutsche Schulwesen geplanten Umerziehungsprogramme zur Entnazifizierung ging. Relikte davon finden sich nach wie vor in den oben erwähnten regelmäßigen Besuchen unserer pubertierenden Kinder in diversen KZs. Die historische Notwendigkeit solcher Programme für die von der NS-Propaganda massiv beeinflusste Generation der Kriegskinder wird niemand bestreiten, ebensowenig wie die Bedeutung des Themas für den Geschichtsunterricht. Ob die konkrete Umsetzung des Themas nach heutigen psychologischem Stand aus (sexual-)pädagogischer Sicht für die nunmehr zu erziehenden Kriegs-ur-ur-Enkel noch angemessen ist, wurde entweder nie untersucht, oder hat im Ergebnis keine breite Öffentlichkeit erlangt, oder würde von der political correctness im Keim erstickt.

Ein thread zu diesem Thema würde innerhalb kürzester Zeit geschlossen, wetten?

Und doch berührt das auch diesen hier: Die meisten deutschen Männer können gar nicht mehr wirklich männlich posen, weil wir beim vierten Gebot mit einem Fuß auf der Bremse stehen müssen. Und wo du als Mann Deinen Energiestrom nicht mehr sauber aus der Kette deiner Väter Väter Väter Väter tanken kannst, verharrt jede erotische Pose notwendig abgeschnürt im Lächerlichen.

leider fehlt mir im moment die muße und auch die leichtigkeit, daran etwas zu ändern.

Yo. Leicht wird das nicht.

Jin darf träumen. Aber bitte leise.

Mach ich. Aber sag bitte nicht, Du hättest von all dem nichts gewußt, wenn mein Stern irgendwann wieder zu tanzen beginnt.

ich liebe dieses bunte, ungeschorene hier.

Es ist doch kaum noch da. Die routinierte Achterbahnfahrt auf den Metaebenen der Kommunikation wirkt tough und schnell und brilliant. Wir können jetzt "Do not lean out" in 27 Sprachen übersetzen. Na toll.

"Der Truthahn schlägt ein Rad, bläht den Hals und kollert, um die Pute zu umwerben."

ibid.: S. 19

****ta Frau
2.135 Beiträge
Liberazione di uomini!
Die meisten deutschen Männer können gar nicht mehr wirklich männlich posen, weil wir beim vierten Gebot mit einem Fuß auf der Bremse stehen müssen.

Neuerdings bin ich ja sensibilisierter geworden, was das Posen betrifft. Ursächlich Folge dieses Threads, und ich danke MM für diese schöne Gelegenheit, Bewusstsein und Auge zu schärfen.

Häufig habe ich in diesem Fred die männlichen Aufschluchzer vernommen (und sei's in Gedanken), weil die holde Männlichkeit meint, nicht mehr so zu dürfen, wie sie möchte, und nun ihre brach daliegende einstige Domaine mit Wehmut beweint.
Daran dachte ich in der Folge, nachdem mir ein Vertreter der Gattung Mann über meinen zunächst eiligen, dann sich doch zunehmend verlangsamenden Weg lief, der offensichtlich keinerlei Probleme damit hatte, sich männlich-gekonnt in Szene zu setzen.

Und das ging so:
Eine Haustür öffnete sich, und ein etwas gedrungener Kerl mit kurzgeschorenen Haaren und imponierendem Bauch betrat die Szene. Wahrlich kein Ausstellungsstück, aber...
Sein Adlerauge streifte die Szenerie der Straße mit abschätzendem Blick, dann griff er in seine Hemdtasche, zog etwas Rauchbares daraus hervor, schob es sich kantig in den Mundwinkel, entfachte das Ding mittels Streichholz in der hohlen Hand, zog daran, prüfte noch mal die Gegend, und paffte den Rauch in einer grandiosen 180 Grad-Kurve um sich herum in Richtung Bürgersteig und griff gleichzeitig zu seinem Schal, den er sich mit gestischer Grandezza um den Hals warf. Dann setzte sich diese männliche Staturette mit wohlbemessenen Schritten in Bewegung, leicht wiegend, - denn der Bauch will getragen sein -, aber jeder Schritt drückte aus: Ich siege!!

Boahhhh!!! Ich hatte gar nicht gemerkt, dass mein Schritt ganz versiegt war vor lauter fasziniertem Geglotze, und nun klappte ich den Mund wieder zu und mein erster Gedanke war: Das gibt's tatsächlich noch! Ein Mann, offensichtlich in vollem Bewusstsein seiner Männlichkeit und unbeleckt von jedem Zweifel an seiner wahren Berufung.
Wie kann es sein, wie schafft der Mann das, mit seinem Rollenverständnis kein Problem zu haben? JederMann wälzt sich in Zweifeln, aber der geht, herrschergleich, einfach seinen Weg - wohin weiss nur er, vielleicht in die nächste Spielhalle oder zum Doc oder um einen Liter Milch zu kaufen, aber er tut es, als hätte er vor, die Schlacht um Waterloo zu schlagen!

Und, jetzt mal ganz ehrlich *rotwerd*: Mir hat's gefallen. *gg*

Tja, meine Herren. Es kommt nicht drauf an, was man tut, sondern wie.
****ta Frau
2.135 Beiträge
Liberazione di uomini!
Die meisten deutschen Männer können gar nicht mehr wirklich männlich posen, weil wir beim vierten Gebot mit einem Fuß auf der Bremse stehen müssen.

Neuerdings bin ich ja sensibilisierter geworden, was das Posen betrifft. Ursächlich Folge dieses Threads, und ich danke MM für diese schöne Gelegenheit, Bewusstsein und Auge zu schärfen.

Häufig habe ich in diesem Fred die männlichen Aufschluchzer vernommen (und sei's in Gedanken), weil die holde Männlichkeit meint, nicht mehr so zu dürfen, wie sie möchte, und nun ihre brach daliegende einstige Domaine mit Wehmut beweint.
Daran dachte ich in der Folge, nachdem mir ein Vertreter der Gattung Mann über meinen zunächst eiligen, dann sich doch zunehmend verlangsamenden Weg lief, der offensichtlich keinerlei Probleme damit hatte, sich männlich-gekonnt in Szene zu setzen.

Und das ging so:
Eine Haustür öffnete sich, und ein etwas gedrungener Kerl mit kurzgeschorenen Haaren und imponierendem Bauch betrat die Szene. Wahrlich kein Ausstellungsstück, aber...
Sein Adlerauge streifte die Szenerie der Straße mit abschätzendem Blick, dann griff er in seine Hemdtasche, zog etwas Rauchbares daraus hervor, schob es sich kantig in den Mundwinkel, entfachte das Ding mittels Streichholz in der hohlen Hand, zog daran, prüfte noch mal die Gegend, und paffte den Rauch in einer grandiosen 180 Grad-Kurve um sich herum in Richtung Bürgersteig und griff gleichzeitig zu seinem Schal, den er sich mit gestischer Grandezza um den Hals warf. Dann setzte sich diese männliche Staturette mit wohlbemessenen Schritten in Bewegung, leicht wiegend, - denn der Bauch will getragen sein -, aber jeder Schritt drückte aus: Ich siege!!

Boahhhh!!! Ich hatte gar nicht gemerkt, dass mein Schritt ganz versiegt war vor lauter fasziniertem Geglotze, und nun klappte ich den Mund wieder zu und mein erster Gedanke war: Das gibt's tatsächlich noch! Ein Mann, offensichtlich in vollem Bewusstsein seiner Männlichkeit und unbeleckt von jedem Zweifel an seiner wahren Berufung.
Wie kann es sein, wie schafft der Mann das, mit seinem Rollenverständnis kein Problem zu haben? JederMann wälzt sich in Zweifeln, aber der geht, herrschergleich, einfach seinen Weg - wohin weiss nur er, vielleicht in die nächste Spielhalle oder zum Doc oder um einen Liter Milch zu kaufen, aber er tut es, als hätte er vor, die Schlacht um Waterloo zu schlagen!

Und, jetzt mal ganz ehrlich *rotwerd*: Mir hat's gefallen. *gg*

Tja, meine Herren. Es kommt nicht drauf an, was man tut, sondern wie.
****ta Frau
2.135 Beiträge
Tschuldigung für das Doppel, das war der lahme Joy-Server!
--
****e_H Mann
8.282 Beiträge
Jincandenza for President ! *top*
*******rse Mann
2.314 Beiträge
man kann mir nicht mehr mit männlichkeit kommen. mit weiblichkeit schon gar nicht. womit man mir kommen kann, ist beides, denn wer auf das eine pocht, hat mit dem anderen ein problem. ich verbringe meine zeit mit zumeist einseitig problembeladenen leuten in der hoffnung, jene zu finden, denen ich mit meiner widersprüchlichkeit kommen kann. wer seine eigene widersprüchlichkeit unerschrocken zu markte trägt, hat bei mir freies spiel.

freies spiel erfordert kredit. was mich betrifft, hat jeder allen nötigen kredit, wenn er mir das erste mal begegnet. er kann ihn also einsetzen, um ihn zu rechtfertigen. er kann ihn aber auch verspielen, und das geht bei ostfriesen sehr schnell. mit denen kann man es sich nämlich zwischen zwölf und mittag verscherzen. ist das einmal geschehen, sieht es für den spieler ziemlich schlecht aus.

spiel ist ja an sich das schöne am leben. wer aber falsch spielt, verspielt.

>falsch< ist übrigens ein schönes wort. mir fällt darauf – wie auch bei >mensch< – kein reim ein. ich werde mir ein t-shirt mit diesem wort drucken lassen. ein bisschen posing, wenn man so will …

in diesem sinne ist das >Tut mir leid, … (usw.)< von Jincandenza überhaupt nicht am platz.
****e_H Mann
8.282 Beiträge
spiel ist ja an sich das schöne am leben. wer aber falsch spielt, verspielt.

in diesem sinne ist das >Tut mir leid, … < von Jincandenza überhaupt nicht am platz.

Das ist Ansichtssache, werter Mitspieler.
Genauso gut könnte diese Form der demütigen Rhetorik als ein Muster dafür dienen, wie ein friedfertiger Dialog zu führen sei. Eleganter hätte es selbst Jesus auf dem Tempelberg nicht ausführen können, als er den Pharisäern einen Spiegel vorhielt.
Pharisäer ist nun ein sehr harter Ausdruck, aber vergleichbar ist deren Doppelmoral durchaus mit dem 'geposten' Sturm der Entrüstung wie er all jenen aus der Anonymität des Internets entgegenbläst, die nahe an der Wahrheit ihre Meinung ausdrücken.
Mit einem einzigen Satz die moralgezinkten Karten der Mitspieler aufzudecken und seine eigene daraus erwachsende Verdammnis mitzuerleben war eine charakterliche Hochleistung.
*******enza Mann
3.454 Beiträge
...
weil die holde Männlichkeit meint, nicht mehr so zu dürfen, wie sie möchte, und nun ihre brach daliegende einstige Domaine mit Wehmut beweint.

Ja. Einige deutsche Männer können inzwischen tatsächlich weinen. Und einige wenige sogar ein wenig öffentlich. Und ein paar wissen bereits um das energetische Potential, welches entsteht, wenn nicht das Mitleid der Umgebung, sondern die eigene Runderneuerung Ziel dieses Tuns ist.

Im Übrigen hat das im internationalen Vergleich sehr weite Vordringen der deutschen Emancipationsbewegen eine ganz wesentliche Ursache auch in oben beschriebenen Umerziehungsprogrammen. Ist bissl wie mit der überdehnten Südfront anno 42.

ein etwas gedrungener Kerl mit kurzgeschorenen Haaren und imponierendem Bauch

Der hätte es kaum bis zum Gauleiter gebracht.
Hinter jedem erfolgreichen Mann steckt eine kluge Frau.

...Schal, den er sich mit gestischer Grandezza um den Hals warf.

in der Medizin wird das Adjektiv "raumgreifend" zur Bezeichnung von Tumoren verwendet.

Es kommt nicht drauf an, was man tut, sondern wie.

Die Entscheidung, Gewehrkugeln durch Kohlenmonoxid und später Zyklon B zu ersetzen, erfolgte in erster Linie aus Kostengründen. Psychologische und erotische Motive spielten nur eine untergeordnete Rolle. Du brachtest weiter oben den Begriff "Verantwortung" ins Spiel. Die Frage wäre, inwieweit sich dieser auch auf die Rezeption und Bewertung von Handlungen ausdehen läßt.

wer seine eigene widersprüchlichkeit unerschrocken zu markte trägt, hat bei mir freies spiel.

...
wer aber falsch spielt, verspielt.

In widersprüchlichen (Spiel-)Regelwerken sind die Begriffe wahr und falsch nicht mehr sonderlich sinnvoll. Da kommt es dann nur noch auf die energetische Eigenkapitalbasis an. Etwas Schokolade zum Kakao?
****ta Frau
2.135 Beiträge
@ jin
Es kommt nicht drauf an, was man tut, sondern wie.
Du brachtest weiter oben den Begriff "Verantwortung" ins Spiel. Die Frage wäre, inwieweit sich dieser auch auf die Rezeption und Bewertung von Handlungen ausdehen läßt.

Da kommt es auf den Kontext an.
Nicht jeder steht im Zeichen der Gewalt.
Somit können wir auch die Frage der Verantwortlichkeit als Metakonsens im philosophischen Sinn relativ verbindlich beantworten, indem wir annehmen, dass jemand für seine Handlungen und Gedanken immer verantwortlich ist, selbst wenn er diversen Infiltrationen ausgesetzt ist/war.

Das sagt aber über den Zweck der Handlung nichts aus.
So kann praktisch jede Handlung von jeder beliebigen Warte aus gesehen werden.
Du bevorzugst den perfiden Ansatz. Verständlich, so als Kriegsenkel.
Ich frage mich nur, wie Du den Sprung von einer zu Anfang eher erotischen Gedankenkomponente in den von Dir herauf beschworenen Horrorkanal so schnell schaffen konntest.

Da ich mit den Geboten nicht mehr so wirklich vertraut bin (ich hatte sie tatsächlich endlich fast vergessen!), und Du Dich in einem Passus Deiner Ausführungen zur männlichen Rolle darauf bezogen hast (Gebot 4), habe ich noch mal nachgeschaut und frage mich nun, was es mit den Bezügen, die Du da herstellst, auf sich hat.
Ich habe, da ich einen allgemeinen spirituellen Mangel in dieser Gemeinde vermute, die Gebote mal kopiert und hoffe, alle freuen sich über die Ermunterung zum wohlgefälligen Lebensstil:
1. Du sollst keine anderen Götter neben mir haben.
2. Du sollst den Namen Gottes nicht verunehren.
3. Du sollst den Tag des Herrn heiligen.
-----> 4. Du sollst Vater und Mutter ehren.(? Hast Du das wirklich gemeint? Nach dem, was dann an Einlässen von Dir folgte, passt Nr.5 schon besser!)
5. Du sollst nicht töten.
6. Du sollst nicht ehebrechen.
7. Du sollst nicht stehlen.
8. Du sollst nicht falsch gegen deinen Nächsten aussagen.
9. Du sollst nicht begehren deines Nächsten Frau.
10. Du sollst nicht begehren deines Nächsten Gut.

Genau besehen handelt es sich hier auch um Erprobungen: Schafft es der Angesprochene, ein gemeinschaftsverträgliches Leben zu führen? Und das über Jahrzehnte?
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