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Was ist der "Mensch an sich"?

****ulf Mann
333 Beiträge
da irrst du dich tierisch, uncle *zwinker*

...aber irgendwie sagtest du das ja schon
*lach*
****e_H Mann
8.282 Beiträge
sich > tierisch irren < ist ein Paradoxon.
Immerhin machen wir jetzt wenigstens sprachphilosophisch Fortschritte.
*g*
**********henke Mann
9.666 Beiträge
Es irrt...
...der Mensch, solang er strebt *g*
@*******enza

Hegel steht nur in geringem Maße für die Frage was (wie) der Mensch ist; er ist bei ihm als gesellschaftliches Wesen (abstrakt) in einer ständigen gesellschaftlichen Entwicklung begriffen. Hegel hat hauptsächlich eine Geschichtsphilosophie entwickelt; es gibt von ihm keine explizite Ausarbeitung zur Anthropologie des Menschen, also dazu was der Mensch als Individuum ist (sein Kernbegriffe sind bei ihm Geist, Idee und Natur, methodisch hat er die Dialektik wesentlich ausgearbeitet).

Kant (17 24 - 1804) dagegen hat am Ende seines Lebens aus seinem Kosmos zum Menschen heruntergeblickt und ihn durch die Psychologie als beschreibbar erkannt. Das Ergebnis war sein letztes Buch die "Anthropologie in pragmatischer Hinsicht" (1796).

Bringt man beide hypothetisch zusammen so lässt sich das Äußere des Menschen bei Kant, in seinem Charakter als Volk, zugleich auch als organisierte Form von Gesellschaft mit diesem Entwicklungsgedanken verknüpfen. So lässt sich der Mensch in seiner kollegialen Typus in einem Wechselverhältnis denken, welches sowohl die Entwicklung der Gesellschaft als auch die des Individuums, als unter einer Regel stehend, beschreibt. So wäre dann auch eine kollektive Vernunft, die sich einem Prozess der gesetzmäßigen Entwicklung ausgesetzt sieht, möglich. Eine Entwicklung, die also die natürliche Entwicklung des Menschen, vor einem gesellschaftlichen Hintergrund begleitet, abbildet.

Die verschiedenen Lebensräume als kultureller und materieller Bedingungsrahmen von Gesellschaft hierfür (u.a.) Verkehrsmittel, Fußballstadien und Klassenzimmer, das ist völlig richtig ; der Darm als Inneres des Menschen, wäre dann ein neues Kapitel, was man bei Kant nachschlagen könnte... (um dann wieder zur Menschlichkeit zurück zukehren...).

@****ta

Wenn Du von Menschen in seiner Komplexität und Differenziertheit kein anders Bild entwickeln kannst, dann will ich der letzte sein, der Dich dabei stört. Vielleicht können wir durch Dich sogar die Beschreibung der Welt endlich vereinfachen und damit abschließen, indem wir sie als einfaches Netz (ich meine nicht das Einkaufsnetz!) von Atomen erklären.

Der weitere Diskurs in der Philosophie würde dann in folgender simplen Weise ablaufen:

Frage: Was ist der Mensch?
Antwort: Eine Mengen von Atomen.
Frage: Was ist Denken?
Antwort: Auf eine Menge von Atomen geründetetes. usw.

Endlich haben wir (Menschen) es geschafft...
****ta Frau
2.135 Beiträge
yoko, ich habe an keiner stelle behauptet, dass die definition einfach ist. ich benutze nur eine andere ableitung des begriffes 'mensch', und glaube nicht, dass ein wesen, das sich selbst definiert, dabei objektiv bleiben kann. ich versuche, alle anderen geschöpfe, denen wir auf unserem planeten begegnen, in der ihnen eigenen komplexität zu würdigen, und möchte die arroganz, mit der wir unsere art schon immer vor alle anderen gestellt haben, nur weil wir in der lage sind, ANDERS, vielleicht nicht mal besser zu reflektieren, gar nicht als masstab für menschsein heranziehen.

auch für mich erhebe ich keinen anspruch auf objektivität mit meiner sicht der dinge, möchte mich aber davor verwahren, dass man (du?) mir unterstellt, nicht in seiner komplexität zu erfassen, was ein mensch ist, besser, sein sollte, wenn ich zugrunde lege, dass menschlichkeit ein begriff ist, der den menschen auch charakterisiert. dafür ist sie zu selten.
so sehe ich es, und jeder mag darüber denken wie er will. wem das zu einfach ist - bitte: mir ist es gleich.
ich mache es mir nur mit der herausragenden stellung des menschen nicht einfach, und gehe nicht davon aus, dass alleine die art, der wir angehören, uns zu einem inbegriff der komplexität adelt.
Dass wir manche dinge besser können als jedes andere geschöpf hier - keine frage - aber wir können vieles nicht annähernd so gut wie unsere sogenannten 'tiere'.

Brynjar's Ausführungen waren sehr komplex und sehr menschlich ohne überheblichkeit.
danke dafür.
*******use Mann
3.197 Beiträge
Biologisch,also naturwissenschaftlich
läßt sich eine Sonderstellung des Menschen nicht begründen,
die er ja aus Gründen der Moral anstrebt.
Als moralisch denkendes Wesen braucht er eine Begründung für die
Behandlung anderer Lebewesen, zB. in der erwähnten Massentierhaltung.

Die Nomenklatur bedient sich weitestgehend objektiver Kriterien, hier die
Systematik von Homo sapiens (S12):

https://books.google.de/book … q=homo%20sapiens%20bin%C3%A4
*******enza Mann
3.454 Beiträge
...
Hegel steht nur in geringem Maße für die Frage was (wie) der Mensch ist;

Mir ging es eigentlich nur um die philosophischen Termini "an sich" und "für sich", die - soweit ich weiß - in der Philosophie des 18. und 19 Jahrhunderts eine ganz bestimmte Bedeutung hatten (vgl Kants Ausführungen über das "Ding an sich," die ja immer auch für den einen oder anderen Kalauer gut sind).

Meine Frage wäre, ob diese Bedeutung möglicherweise von unserer heutigen ein wenig abweicht und ob ich das richtig in Erinnerung habe, dass die Formulierung "für sich" ganz besonders von Hegel breitgetreten wurde.

Biologisch,also naturwissenschaftlich,läßt sich eine Sonderstellung des Menschen nicht begründen,

Wie ist denn dann der link auf die biologische Nomenklatur zu verstehen, den Du netterweise bringst? Heißt das , dass die Biologie nicht den Anspruch erhebt, diesen Unterschied zu begründen, sondern ihn lediglich beschreibt und benennt?

Wie tragfähig ist eigentlich die Trennung von Natur- und Geisteswissenschaften noch?
Ich denke da vor allem an die Verhaltensforschung als Bindeglied zwischen Biologie und Psychologie.
*******use Mann
3.197 Beiträge
Die Nomenklatur sagt,
daß der Mensch eine eigene Gattung innerhalb der Primaten,
also ein Tier ist.

Gattung ist alles andere als eine herausragende Position, die des Menschen ist
dabei noch nicht mal monotypisch, bildet also keine eigene Familie.
**yx Mann
1.350 Beiträge
Themenersteller 
das Tier
Können wir uns denn einigen darauf, dass der Menschenkörper der Biologie nach ein "Tierkörper" ist?
**yx Mann
1.350 Beiträge
Themenersteller 
das Ding
Danke, genau so, wie Du es oben ansprichst habe ich mein "an sich" in der Eingansfrage gemeint:
"...der Mensch in uns, der unabhängig von der Tatsache existiert, ob er durch ein Subjekt wahrgenommen wird."
Es geht also um Wahrheit, der wir uns nur durch Zusammentragen nähern können, wenn man unterstellt, dass der Mensch zur absoluten Wahrheit nicht fähig ist.
Meine Sorge ist, dass wir zu diesem "Zusammentragen" nicht fähig sein könnten...
Können wir uns denn einigen darauf,

das könnte man. aber er ist ein "menschenkörper".
**yx Mann
1.350 Beiträge
Themenersteller 
... ein SäugeTierkörper, der dem Menschen gehört?
****ta Frau
2.135 Beiträge
Keyx
Wo willst Du die Grenze zwischen 'Tierkörper' und 'Menschengehirn' ziehen? – Das Gehirn ist Teil des Körpers.
Wo sollen wir die Grenze zwischen Tiergeist und Menschengeist suchen?

Aus der bisherigen Diskussion ging kein eindeutiger Entschluss hervor.
Wer will denn wirklich sagen können, was und wie ein 'Tier' denken kann?
Unsere wissenschaftlichen Tests sind so angelegt, dass immer Unschärfen entstehen müssen, weil der Beobachter (wie hinlänglich bekannt) das Testergebnis beeinflusst.

Aus dem Elfenbeinturm heraus, angesiedelt bei Kant und Hegel, werden wir der Frage nach dem 'Menschsein' auch nicht näher kommen, allerhöchstens Idealen. Denn 1. haben die Thesen Menschen aufgestellt, die zwar einer Beantwortung näher kommen wollten, aber aus einer Zeit stammen, wo die Erkenntnisse, die darauf hindeuten, dass z.B. Intelligenz nicht nur dem Menschen als primäre Eigenschaft innewohnt noch gar nicht bekannt waren, und 2. die Prämisse noch immer Gültigkeit hatte, dass der Mensch isoliert von der übrigen Schöpfung der Gipfel aller Entwicklung ist.

Intellektuelle Spielereien haben, was die Beantwortung der Eingangsfrage betrifft, wenig Substanz.
Dennoch: Die Suche an sich hat was. Nur sollten wir die Paradigmen ändern, und unser `Menschsein`als Schöpfungsideal auch in Frage stellen können.
meinetwegen säugetierkörper.
ich glaube ja nicht, dass die eingangsfragen auf diese kategorien zielten.
diese körperfrage ist müßig.
der mensch ist kein schmetterling und kein opossum. er ist ein enthaarter affe mit corsage, suspensorium und wlan, ok, aber was bringt uns diese sicht?
**yx Mann
1.350 Beiträge
Themenersteller 
@ Mazita
Wo willst Du die Grenze zwischen 'Tierkörper' und 'Menschengehirn' ziehen?
Gar nicht. Diese Trennung ist unwesentlich, solange ich nur darauf hinaus will, dass die Unterlage unseres Menschseins ein Tierkörper ist, den uns die Evolution zur Verfügung gestellt hat.
@ MaerzMond
Diese Körperfrage ist beileibe nicht ist müßig, denn sie kann den Blick freimachen auf die Vermutung, dass die Identifizierung des Menschen mit sich selbst als Körper ein Fehler sein könnte, weil man damit zu früh zu denken aufhören kann, sodass der Blick auf die wahre Natur seiner selbst verstellt bleibt.
dass die Identifizierung des Menschen mit sich selbst als Körper ein Fehler sein könnte,

das erscheint mir gar so fehlerhaft, dass ich gar nicht auf die idee kam, du könntest davon reden. gibt es das ...oft? menschen, die glauben, mit dem kaputtgehen des radios wird auch die nachricht zugrunde gerichtet?
ok.
ich war etwa hier:

Was ist das Menschliche an mir, was mich unterscheidet den Menschen vom Säugetier?

wie wäre es mit impulskontrolle, triebsteuerung, planung. aufschub. die zeitebene, die aus einer kurzkettigen planung (eines geschickten affen, der einen regenschirm nutzt, um sich etwas herbeizuholen) eine längerfristige strategie macht ...?
**yx Mann
1.350 Beiträge
Themenersteller 
Aus dem Elfenbeinturm heraus, angesiedelt bei Kant und Hegel, werden wir der Frage nach dem 'Menschsein' auch nicht näher kommen,

volle Zustimmung Mazita, aber nur in der Sache, nicht in der hier spürbaren resultierenden resignativen Haltung, die die Chancen verwirft.

Ich geh genau andersherum dran, ich sage, alles was jemand sagt ist richtig und weiterführend, - man weiß nur nicht, wieviel! - Also hilft das Weiterstrampeln wie der Frosch im Milchglas.
Außerdem ist meine Annahme, dass in uns allen die Wahrheit schon steckt, - wir sind uns nur dessen nicht bewußt.
Meine Annahmen mögen objektiv falsch sein, aber ich frage Dich, in welcher unserer beider Haltungen steckt mehr Potential?
****ta Frau
2.135 Beiträge
MM
Vielleicht die erste Erkenntnis, nämlich die, dass das besondere in uns die fähigkeit zur verfeinerung dessen ist, was schon in uns angelegt war. deshalb sind wir bis auf weiteres der primus.

das 'was ist der mensch an sich?' kann nicht beantwortet werden, weil wir keinen statischen zustand finden können, in dem wir uns bewegen. deshalb tendiere ich eher zu einer anderen fragestellung: was ist das menschliche in uns? Gibt es eigenschaften, die wir besitzen, die noch eine entwicklung zulassen und verfeinert werden können? meiner meinung nach träfe das die intention eher.
**yx Mann
1.350 Beiträge
Themenersteller 
das erscheint mir gar so fehlerhaft, dass ich gar nicht auf die idee kam, du könntest davon reden. gibt es das ...oft?

Mann, bist Du weit entwickelt! *zwinker*
Mir begegnete dieses Sprach- und Selbstgefühl sehr häufig.

Was ist das Menschliche an mir, was unterscheidet mich als Mensch vom Säugetier?

Diese Frage hätte ich am besten nicht gestellt, merke ich inzwischen, jedenfalls nicht SO. Denn sie führt erst mal in die Irre. Heute würde ich fragen, "Was haben wir mit den Säugetieren gemeinsam?" Dann kann sich nämlich das gleiche Endergebnis herausstellen.

Gemeinsam haben wir den ähnlichen Körperentwurf. Gemeinsam haben wir, und jetzt wird es höchst spekulativ, Psyche und Seele, wenn ich mir meine Kommunikation mit meinen Katzen vor Augen führe, die Gefühle, Bedürfnisse und Kommunikation zeigen.

Und übrig bleibt die Frage für uns und die Primaten und vielleicht auch noch andere tierische Intelligente:
Wenn wir denn unser Körper nicht sind, können wir uns denn in ihm verorten?
Und wer sind wir dann dort?
**yx Mann
1.350 Beiträge
Themenersteller 
Mazita, verstehe ich Dich richtig, dass Du meinst, meine Eingangsfrage sei nicht zu beantworten?
****ta Frau
2.135 Beiträge
Keyx
Ich bin nicht resignativ, aber ich sehe den menschen auch nicht verklärt.
Ich bin von der tatsache ausgegangen, dass erst dann der blick auf das besondere frei wird, wenn das verbindliche beiseite geräumt wird.
oder, um mit michelangelo zu sprechen, als man ihn fragte, wie er solche kunstwerke schaffen könnte: ich brauche nur den überflüssigen stein zu entfernen.
****ta Frau
2.135 Beiträge
Keyx
ja.
mazita,

ich vermute, wir reden vom gleichen oder selben.
das meinte ich eingangs mit brennen.
wir sind in der lage uns selbst zu planen, zu verbessern, unser lernen kann langfristig angelegt sein, wir können verzichten, auch auf befriedigung, wir können abstrahieren. und das alles reflektieren, verstehen, vermitteln, sortieren.

Gibt es eigenschaften, die wir besitzen, die noch eine entwicklung zulassen und verfeinert werden können? meiner meinung nach träfe das die intention eher.

genau, wir arbeiten an uns selbst.
naja, wenn grad zeit dafür übrig ist ...
Wenn wir denn unser Körper nicht sind, können wir uns denn in ihm verorten?
Und wer sind wir dann dort?

pardon, mir scheint, ich kann da nicht folgen. irgendwie denke ich ganz anders.
wenn ich mich im körper verorten will, haue ich mir die pfote wund oder sowas. dann bin ich im körper, zweifelsfrei.

für mich ist der körper das raumschiff, mit dem ich die welt bereise. und nicht weil ich ein alien bin, sondern weil wir es alle sind.
*******rse Mann
2.314 Beiträge
"...der Mensch in uns, der unabhängig von der Tatsache existiert, ob er durch ein Subjekt wahrgenommen wird."

Ein Mensch ist nicht unabhängig von Wahrgenommenwerden denkbar, weil er nur über den Weg des Wahrgenommenwerdens – und, natürlich, der unwiederholbaren Folgen – zum Menschen wurde und wird.
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