Was ist das Menschliche an mir, was mich unterscheidet den Menschen vom Säugetier?
Uhh, ich hätte vor dem Posting der Eingangsthemaerläuterung noch mal kontrollieren sollen, ob meine schlecht entprellte Tastatur nicht wieder Sperenzchen gemacht hat, - so habe ich da jetzt einen ziemlichen Kauderwelschsatz stehen, - wie peinlich...
Aber auch aus Gründen des bisherigen Debattenverlaufs ist es vielleicht ganz gut, die Fragestellung zu präzisieren.
Aber zunächst sammle ich einmal auf, was sich inzwischen (für MICH) an wichtigen Ideen aufgetan hat:
1. Menschen können "mittels inneren Brennens ich selbst und die Welt zu einem Besseren verändern" wollen.
MaerzMond
2. Der Mensch abstrahiert von der Welt ein inneres Abbild, auf das sich sein Bewusstsein beruft.
neowulf
3. Der Mensch kann von sich selbst abstrahieren.
Domsub/plantnurse
4. "Wir [können] eigentlich gar kein Selbst haben" weil das Selbst oder das Ich-Gefühl ein Bio-Konstrukt [nachgewiesener] neuronaler Prozesse und damit unwirklich ist.
Aber "Weshalb gibt es immer jemanden, der das Erlebnis [des Ich-Gefühls] hat?"
»Unser bewusstes Wirklichkeitsmodell ist eine niedrigdimensionale Projektion der unvorstellbar reicheren und gehaltvolleren physikalischen Wirklichkeit, die uns umgibt und uns trägt.«
neowulfs Buchempfehlung
Ich bin durch ein Experiment auf dieses Thema aufmerksam geworden, das Ihr jederzeit wiederholen könnt: Wenn Ihr Menschen bittet, Euch den "Menschen an sich" zu zeichnen, dann werden Männer Männer zeichnen und Frauen werden Frauen zeichnen, weil beide sich für einen Menschen halten. Für
Mädchen und Jungen gilt das gleichermaßen.
Die Aufgabe ist damit aber nicht gelöst, denn abgebildet sind zwei unterschiedliche Sachen, gefordert ist aber nur eine. Der Gegenüber-Gender ist bei den Zeichnern in der eigenen Mensch-Vorstellung nicht eingeschlossen.
Was ist die logische Folge?
Meine Antwort ist: So, wie jede organisierte Religion von sich behauptet, als einzige die Wahrheit zu beschreiben und dabei im Recht zu sein, dabei aber nur herauskommen kann, dass
keine Recht hat,
genau so kann die Behauptung von so unterschiedlichen Wesen wie Mann und Frau, ein Mensch zu sein nur bedeuten, dass die Eigenschaft "Mensch zu sein" genderunabhängig ist.
Eigentlich eine Plattitüde, nicht?
Interessanter wird es, wenn man mit Geschlechts- auch Körperunabhängigkeit gleichsetzt und behauptet, der Mensch sei zwar an den Körper gebunden, aber nur als sinngebender Bewohner, nicht aber als körperlicher Bestandteil.
neowulfs Buchempfehlung ist nicht weit weg davon, wenn da die Frage gestellt wird: Wenn der Mechanismus des Selbst-Bewußtseins Unwirklichkeit nahelegt, weshalb gibt es dann trotzdem eine Wahrnehmung davon?
Wer ist dieser neurounabhängige Beobachter?
Ist das der Mensch in uns?
Also, um auf den Anfang zurückzukommen lautet die Frage: "Was ist der Mensch an sich?", eine Frage, die schon Platon vor 2400 Jahren umgetrieben hat und ich denke, vorher und seither nicht nur ihn...