das mit den werten ist für mich wie ein brettspiel. ich habe eine anzahl figuren und ein umfeld dazu. mal die hierarchie der figuren beiseite gelassen, sie sind in gewisser weise archetypisch oder absolut, entitäten, in anderer aber auch systembezogen. es kann sein, dass ich ehrlichkeit an die stelle von freundschaft rücken muss, dann muss ich aber freundschaft vorher auf ein anderes feld bewegt haben, sonst fliegt sie raus.
den wert, andere nicht zu verletzen, kann ich hochhalten, aber er kann mir mit einem windstoß auch aus den händen gefegt werden. "rein ums prinzip" ist immer theoretische rede, und den wert, prinzipien zu reiten, zähle ich nicht zu den meinigen.
mir ist wichtig, mich selbst nicht zu verraten, was etwas anderes ist als ehrlichsein. so wichtig, dass bisweilen freundschaft doch rausflog. mitunter darf ich aber auch das, wenn etwa mitgefühl haushoch über ichgefühl stehen muss, und das brett dazu erzählt von echten nöten.
achtung. ganz sicher ziemlicher trumpf, eine königsfigur. fällt die weg, ist das spiel schrottreif.
frieden. für frieden bin ich bereit eine ganze menge marginalien vom tisch zu wischen, aber eben nicht die, die zum zeitpunkt x spielbildend sind. für frieden kann ich mal die klappe halten, wenn ich nicht reden muss, nicht aber, wenn ich reden muss. ansichtssache.
daher: wahrhaftigkeit. auf der hut sein, der welt nicht meine optik knietief einzuprägen, abwägen, und also auch
neutralität. in zweifelsfragen immer an beide waagschalen denken und wissen, dass gleichgewicht auf nur einem punkt ruht, genau in der mitte.
mitgefühl ist das, was ich anstrebe. ein hoher wert, den oft unwissen aushebelt. milde, eine echte kostbarkeit, wird auch in fortgeschrittenen spielen von temperament rausgekickt.
großzügigkeit. großherzigkeit. schenken. spenden. gutes oder geld. ganz wichtig, macht vieles erst möglich. wenn möglich, also wenn vorhanden. keine kohle, kein geschenk.
absichtslosigkeit. also bei-mir-sein, und nicht beim der-könnte-das-wollen. keine manipulation. mir ganz wichtig, möglichst reine rede zu führen, ohne lenkung, ohne hintersinn. die figur landet abseits, wenn ich selbst keine ahnung habe, dass ich es tue. kann vorkommen.
und zeit. zeit ist der wert überhaupt. auch wenn es sie an sich nicht gibt, zeit zu haben, zu schenken, mit jemandem zu verbringen. daher hasse ich hatz und hast und dauerdruck. und dann lebe ich sie doch, weil wieder was anderes zuvor kam.
bitte schön.
antworten, wenn man gefragt wird. auch ein wert. höflichkeit.
geht nur, wenn der hof selbst existiert. staat gemacht werden kann. fliegt leider oft raus, wenn anarchie herrscht.
daher wohl auch hierarchie. wenn auch nur um sie zu hinterfragen.