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Die Bedeutung von "Bedeutung"

Selbst bei den "öffentlichsten" Begriffen wird die Bedeutung immer mit unserer individuellen Erfahrung damit vermengt. Die Verlinkung im Hirn kann nicht nur zu einer oder mehreren Erfahrungen geschehen. Diese sind jedoch immer individuell. Das ist der Hintergrund, warum wir beim Stichwort "Eisenbahn" zuerst an ICE, eine Dampflok oder so eine Regionalbahn denken. Es hängt von unseren Erfahrungen mit diesem Wort ab.

Was ist eine "korrekte Anwendung" eines Begriffes? Wie willst du ein Begriff kategorisieren, wenn du dazu wieder Kategorien brauchst. Du kannst mir ein Wort nur mit Worten erklären. Also etwas nur mit sich selbst. Ein unscharfes Wort nur mit weiteren unscharfen Wörtern. Wie soll das gehen?
*******enza Mann
3.454 Beiträge
...
Du kannst mir ein Wort nur mit Worten erklären. Also etwas nur mit sich selbst.

Das ist nicht ganz richtig. Das Wort wird ja mit anderen Wörtern erklärt.

Die Frage ist, ob die Bedeutungswolken durch diesen Prozess immer weiter auseinanderwehen, oder sich möglicherweise dadurch an bestimmten Schnittstellen so weit verdichten, dass es regnet.

Letzteres wäre eine Metapher dafür, dass wir die Bedeutung kollektiv auf eine qualitativ neue Ebene bringen können.

Bestimmte Schlüsselbegriffe aus Mathematik und Logik scheinen ja für bestimmte Teile der Sprechergemeinschaft durchaus einen anderen "Aggregat-Zustand" zu haben, denn wir können Maschinen bauen, die mit jeder beliebigen Sigma-Präzision jene Operationen des Denkens durchführen, an die die Menschheit sich über Jahrhunderte hinweg mit Begriffen wie "wahr", "falsch", "Prämisse", "Schlussfolgerung", "Beweis" etc herangetastet hat.
Ja, Mathematik ist etwas "speziell". Aber Zahlen haben eine andere Art von Bedeutung, Genauso wie Zeichnungen. Zahlen haben keine Entsprechungen in der Realität, die 5 ist eine gedachte Größe. 5 gibt es nicht in der Realität, dennoch gibt es nur die eine 5. Bei Zeichnungen empfinde ich es auch anders, als es bei Worten der Fall ist.

Die Unschärfe bei Worten resultiert aus der Vielfältigkeit der Möglichkeiten. Es gibt eben nicht nur den einen Besen. Und so passiert es, das man mal den falschen Besen holt. Worte erhalten nur in sehr großen aufeinander bezogenen Wortsammlungen (Bedeutungswolken) einen schärferen Sinn. Je kleiner die Schnittmenge all dieser Wörter ist (->Regen), um so genauer ist das eigentlich zu erklärende Wort. Damit kann ich gut leben. Das wir das im Alltag nicht ausschöpfen, liegt dann wohl in dem Zeitaufwand für eine exakte Kommunikation begründet.
Dies würde auch erklären, warum wir bei kurzen Fragen in der Philosophie (z.Bsp. auf das Wort Freiheit bezogen) auf so eine Bandbreite an Bedeutungen stoßen. Eigentlich müsste hes dann heißen: Was ist Freiheit, im Jahr 2015, unter Einbeziehung der momentanen Situation, im Einklang mit der momentanen Gesellschaftsform.........etc. Da regnet es, weil das Erfragte eine sehr kleine Schnittmenge an Antworten zulässt. Während bei nur "was ist Freiheit" allenfalls dunkle Wolken aufziehen.

Worauf ich eigentlich mal hinauswollte ist, das eine Zahl keine Kategorie ist, ein einzelnes Wort aber schon.
*******use Mann
3.197 Beiträge
Zahlen
Welche Begriffe sind realer und präziser?

Versteht ein Engländer unter five apples etwas anderes als ein Deutscher unter fünf
Äpfeln? Mengen existieren real und Zahlen sind die perfekte Beschreibung dieser.
Versuche "fünf" zu umschreiben und du merkst, wie umständlich das ist und es
entsteht unweigerlich Mathematik. *g*

Oft ist auch nicht schwammige Bedeutung, sondern unpräzise Formulierung das
Problem:
Wenn @********8209 einen Besen fordert, bekommt er womöglich den falschen,
weil er die Strasse fegen wollte. "Besen" als Oberbegriff beschreibt jedoch eine
Teilmenge von Reinigungsgeräten und ist somit zu ungenau.
Hätte er präziser einen Strassenbesen gefordert, hätte er nicht unberechtigt
mit seiner Frau gemeckert und hätte womöglich heute Abend Sex... *smile*

Oft ist es also nicht die Unschärfe in der Bedeutung, sondern die Unschärfe in
der Anwendung von Begriffen.
**e Mann
2.564 Beiträge
Fast in jedem Philosophie-Thread geht es darum, Begriffe zu definieren, sie scharf zu umschreiben, Unschärfe aufzuheben und sie im historischen Kontext sauber einzuordnen.
Vielleicht sind die Deutschen in der Philosophie gut aufgestellt, weil sie die Ordnung so lieben und eben gut in all die Kästchen sortieren können.

Ich möchte nun das Gegenteil tun und einen kleinen Lobgesang auf die Unschärfe anstimmen. Warum sollte die Schärfe das Ziel sein, warum lassen wir Wolke nicht Wolke sein? Wir sind doch immer wieder überrascht und beglückt von den Beiträgen unserer märzmondischen Wolkenmalerin. Ihre poetisch durchtränkten Gedankenschwaden spielen genau mit der Unschärfe und rücken gerade damit den einen oder anderen Aspekt in ein neues, ungewohntes Licht.
Nur durch die Unschärfe kann es überhaupt Poesie geben. Warum wollen wir auf Teufel komm raus alles einnorden, wo unser Gehirn selbst doch ganz anders funktioniert. Es scheint zwar abgegrenzte Gebiete darin zu geben, wo bestimmte Funktionen abgerufen und verarbeitet werden. Dennoch weiß man, dass Hirnbereiche durchaus mit unterschiedlichen Aufgaben belegt werden können. Wir wissen auch, dass wir für einen Begriff nicht eine Karteikarte haben, wissen, dass er nicht als alleinstehende Information in irgend einer Synapse steckt, sondern aus einem Muster besteht, das abgeglichen wird.
Da spielen erst mal alle Sinne eine Rolle, das Auge liefert Form und Farbe, die haptischen Eindrücke Form, Material, Festigkeit, der Geruchssinn den Geruch, die Ohren akustische Informationen, den Klang eines Objekts aber auch den Klang des Begriffes selbst. Dann liefert das Hirn sämtliche Assoziationen, die mit einem Ding verbunden werden und wurden. Ich kann nicht schätzen, wie viele Synapsen beim Sehen einer Bank, beim Hören oder Lesen des Wortes angesprochen werden. Ich schätze aber, es werden weit über 10.000 sein.
Dieses angesprochene Muster ist die Wolke in uns und gottlob ist sie anders strukturiert als bei jedem anderen Mitmenschen.

Dieser Umstand führt sicher ab und zu dazu, dass wir uns missverstehen, dennoch sind die Basisstrukturen bei den meisten Begriffen bei allen ähnlich. Sonst könnten wir nicht schreiben, lesen, kommunizieren. Vielleicht triggert das Wort Bank bei mir und domsub 10.000 Synapsen an, wovon 7.945 mit gleichen Assoziationen belegt sind.
Das reicht für eine ungefähre Verständigung (-:gut, nicht immer). Nein, es soll nur die Unschärfe zeigen, so wie ich sie mir vor stelle.

Hätten wir keine Unschärfe, so kämen wir nicht weiter. Absolut scharfe Grenzen eines Begriffs, die komplette Übereinstimmung der Assoziationsstruktur zwischen domsub und mir hätte zur Folge, dass wir gar nicht kommunizieren müssten oder wollten. Wir wären quasi Klone unserer selbst.
Es gäbe auch keinerlei Kreativität mehr, wir würden nicht mehr improvisieren beim Kochen und könnten in großer Runde nicht eine "neue" Idee entwickeln. All das können wir nur dadurch, dass Begriffe unscharf sind und ihre Bedeutungen für uns noch unschärfer.

Selbst Zahlen, mathematische Symbole unterliegen der Unschärfe, weil eine Zahl eine Assoziation hervorruft. Es gibt Lieblingszahlen, es gibt bevorzugte Untersuchungsmethoden und neue mathematische Ideen, wenn alte Ideen zusammengeführt werden.
Die Entdeckung der negativen Zahlen z.B. ist eine kreative Leistung, eine phantastische Idee, die auch Widersprüche aufwirft. Wir kennen das Problem mit der Null. Sie sträubt sich immer noch, sich organisch in die restliche Zahlenwelt zu integrieren und die Mathematiker sind unterschiedlicher Auffassung von ihrer Funktion als Teiler.
Natürlich ist der abstrakte Begriff einer Ziffer scharf umrissen, aber nur, weil er ausgedacht, definiert ist. Es gibt ja keine dingliche Abbildung dessen, was der Begriff fünf aussagt.

Ich glaube, wir sind so ordnungslieb, weil wir Angst haben, zu schwimmen. Wir lassen nicht los, vertrauen zu wenig darauf, dass sich die Strukturen gegen uns wenden, wenn wir sie nicht bestimmen.

Eine in allen Bereichen bestimmte Struktur ist tot.
Ich habe sowohl mit als auch ohne meckern später Sex mit meiner Frau, ich muß noch nicht mal bis Abend warten. *ggg*

Wenn 5 eine eigene Entität ist, also real existiert, dann zeig sie mir. Nein, nicht die Äpfel. Bring mir eine 5 vorbei, oder zeig sie mir. Nein, nicht das Symbol FÜR eine 5, direkt die 5. Wenn du mir eine Autobahn (und nicht ein Bild von einer Autobahn) zeigen solltest, würdest du mir ja auch nicht nur das Symbol zeigen. Du würdest mit mir zur Autobahn gehen und sie mir zeigen. Komm, lass uns anschließend zur 5 gehen.

mmh, das Problem der 5 setzt sich auch bei Vergleichen fort, welche selbst keine Entität haben, sondern nur durch das "Verstehen" im Denken vorhanden sind. Ohne Bewusstsein im Universum gäbe es kein höher oder tiefer, und schon gar keine 5. Achtung: Sich selbst dabei vorzustellen, es gebe kein bewußtes Leben im Universum schließt aber auch sich selbst als Beobachter dieser Szene ein. Es reicht nicht alles andere Leben wegzudenken, auch man selbst und damit das letzte vorhandene Bewusstsein in dieser Szenerie müsste noch "verschwinden". Dann erst wäre es komplett, allerdings wäre auch niemand mehr da, der diesen Zustand erkennen könnte.

Dem Einwand mit der Formulierung stimme ich zu. Ich frag mich aber, wie wir das im Alltag hinbekommen. Die alltägliche Konversation ist ja nicht gerade für präzise und vollkommen eindeutige Formulierung bekannt.
*******use Mann
3.197 Beiträge
Fünf
ist genauso ein von uns geschaffener Begriff, wie Baum.
Lebewesen, die einen Bezug zum Baum haben (zB. als Brutstätte), wissen vermutlich
nichts mit dem Begriff anzufangen, denken vermutlich nicht einmal in Begriffen,
wissen aber trotzdem, was das ist, was wir "Baum" nennen, genauso das Äste
und Laub Teil des Baumes sind.
Bäume existierten schon lange, bevor es diesen Begriff gab.

Mengenzustände, die wir mit Zahlen beschreiben, gab es ebenso schon vorher.
Kraken haben immer 8 Arme, Paarhufer, manche Blüten sind fünfzählig, schaue Dir
die Hände Deiner Frau an und du findest die 5. 5 mal Sex wäre eine Alternative... *smile*

Wir könnten uns auf eine andere Begrifflichkeit einigen, aber diesen Zustand
würde das nicht ändern -nur den Begriff.

Unschärfen gibt es auch so genug, wie die erwähnte 0, deshalb muß ich mir keine
konstruieren und die herrlichen Doppeldeutigkeiten gibt es ja auch zur Genüge. *g*
**e Mann
2.564 Beiträge
Es gibt ja keine dingliche Abbildung dessen, was der Begriff fünf aussagt.

schrieb ich. Ich bin da ganz deiner Meinung, domsub. Warum der wortreiche Widerspruch?

In der Regel haben Begriffe einen Abstraktionsgrad. Der unterste wäre ein Name für ein einzelnes Ding. Wenn ich meinen Sohn Leon nenne, dann gehört der Name zu ihm und ich bezeichne ihn damit. Auch wenn es noch weitere Leons gibt, so steht der Name für mich doch nur für ihn und nicht für die Gruppe der Leons. Letzterer Umstand führt mitunter zu Missverständnissen.

Exklusiver und schärfer wäre natürlich ein erfundener Name. Solche sind aber nicht erlaubt nach deutschem Gesetz.

Die nächste Klasse der Abstraktion bilden Begriffe für Gruppen dinglicher Gegenstände. Der Begriff Baum steht für die Gruppe von Bäumen, zu denen ich ein Einzelexemplar zähle.

Die nächsthöhere Klasse benennt abstrakte, nichtdingliche Phänomene wie die Angst, die Parallele, die Fünf, das Wachstum oder das Ziel.

Noch abstrakter wird es dann, wenn sich Begriffe auf abstrakte Begriffe beziehen, z.B. die Kausalität, die sich auf die Wirkung bezieht oder Moral, die sich an der Geisteshaltung vieler fest macht.

Tja, war nur so ein Versuch, mal ein bisschen zu sortieren.

PS.: Eine ganz andere Gattung bildete der Spunk, wie mir heute gesteckt wurde. Aber auch der ist Schnee von Gestern.
Danke für die "Mühe der Sortierung, hat mir zugesagt. Vor allem die "Höhe" war hierbei von wesentlicher Bedeutung! Nicht ganz klar ist mir er Unterschied von Name und Begriff.
**e Mann
2.564 Beiträge
Der Name wird für ein einzelnes Ding oder eine einzelne Person vergeben. Schiffe, Haustiere, Autos und Kinder bekommen Namen.
Begriffe werden für Gruppen von Dingen vergeben, erfunden, entdeckt, die ähnliche Attribute aufweisen.
Ja, verstehe es geht um die Attribute. Die Rosi muß nicht duften...
**e Mann
2.564 Beiträge
@yokowakare
Bedeutung besteht im Zusammenhang mit Nutzen.

Das lese ich gerne. Wenn auch im anderen Frettchen. So eben auch der Prozess, überhaupt eine Bedeutung zu vergeben.
*******alm Paar
7.574 Beiträge
wenn es mit deuten zu tun hat........
.......sehe ich einen menschen der auf den richtigen weg deutet.

also eine alternative zum navi.............

*ggg*
... was gilt, wenn ...
... man die Eingabe eines Ziels voraussetzt. Das aber ist nicht immer bekannt oder vielleicht doch, vielleicht suchen wir immer nach etwas, um es zu deuten: etwas neuem eine alte Bedeutung zuschreiben oder etwas altes neu deuten und uminterpretieren - umdeuten.
*******rse Mann
2.314 Beiträge
Es gibt nichts neues unter der Sonne, außer das Vergessene.
(George Santayana)
Das ist für mich neu.
*******rse Mann
2.314 Beiträge
dann hattest du es wohl vergessen.
vergessenes ENDE ...
Ja und deshalb ist es zu ENDE (aber nicht ohne Bedeutung) - postum...
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