Mehr brandheiße Inhalte
zur Gruppe
Sexpositives BDSM
326 Mitglieder
zum Thema
Liebe bis der Tod scheidet. Wahrheit oder Traum?749
In vielen Beziehungen/Ehen fehlt nach einigen Jahren das anfängliche…
zum Thema
Liebe ich ihn nicht mehr?88
Vorneweg ich habe viele Beiträge zu diesem Thema bereits gelesen.
Das Thema ist für dich interessant? Jetzt JOYclub entdecken

Theorie der sexuellen Handlung

Theorie der sexuellen Handlung
Was ist eine sexuelle Handlung? Wie kann man sie definieren? Aber vor allem, wie ist sie abzugrenzen von der erotischen Handlung? Was ist dagegen nur eine reine Liebeshandlung?

Dazu Beispiele aus unserer Lebenswelt:

Wenn Papa an einem sonnigen Vormittag sein Töchterchen im Zoo vor den Affen in einer Gruppe von Besuchern auf die Stirn küsst, ist das sicher nur eine Handlung aus Liebe und Zuneigung zu seiner Tochter.
Wenn ein Student bei Einbruch der Dunkelheit seine Kommilitonin auf dem Campus (auf einer abgelegenen Bank) über die (oberen/unteren) Beine streicht (streichelt), ist das möglicherweise schon eine erotische Handlung.
Wenn Hans in der Nacht Clara im Bett mit seinem Geschlechtsteil penetriert, ist das sicher eine sexuelle Handlung.

Drei Umstände spielen also dabei eine wichtige Rolle: die Zeit (der Zeitpunkt), der Ort (Raum) und der Grad der Anwesenheit (Anzahl) anderer Menschen (Umgebung / "Öffentlichkeit").

Wer die Theorie bisher vermisst: ich denke es ist Problem der Ethik (Rechtsphilosophie), eine Frage des Menschlichen - ja sogar eine Frage der Ästhetik.

Wie denken die Teilnehmer der Gruppe darüber?
Oh weh!
Definiere Sex! Definiere Handlung! Definiere Erotik! Definiere Absicht! Das kann ja heiter werden!
?
wei wei wei.
ist ihnen langweilig?
Och, das geht schnell. Yoko hat die Lösung ja schon selbst geschrieben:

Zum einen besteht sie in der Handlung. Yoko hat hier mehrere, unterschiedliche Handlungen beschrieben. Zum einen hängt es davon ab, wie wir eine bestimmte Handlung werten (Stirn küssen, Beine streicheln, Penetration). Da eingebunden ist sicherlich auch die Intensität (incl. quantität und Qualität). Zum Anderen ist es die Intention, der dieser Handlung zugrunde gelegt wird. Überhaupt, finde ich den aspekt der Intention/Vorsatz in der Philosophie(gruppe) sehr stiefmütterlich behandelt. es kommt eben nicht nur darauf an, was jemand gemacht hat, sondern auch was er eigentlich machen wollte.
Genau, St_Serendipity, es ist wichtig die begriffe an sich zu definieren. Daneben: warum ist der Zeit und den Ort (Umgebung) wichtig ob eine Handlung eingestuft werden kann als 'liebevoll', 'erotisch' oder 'sexuell'? Alle Handlung finden statt in Zeit-Räumliche Dimensionen und sind nicht unbedingt spezifiziert.

Ich meine: wenn Hans am Morgens (um 10) seinem Geschlechtsteil beim Clara einbringt auf dem Markplatz vor dem fashion-laden, dann kann ist es vielleicht doch eine Sexuelle Handlung. Anderseits, wenn ein Vater seine Tochter nicht vor dem Affen die Stirn küsst aber beim Schlaffen gehen um 7 Uhr Abends, kann es immer noch liebevoll sein.

Wenn mann es vereint mit Zeit-Räumliche Dimensionen, dann geht es primair um moralische Essenzen.
Wenn der Papa in der Nacht im Schlafzimmer sein Töchterchen küsst ist das vielleicht ein Beispiel für eine andere Dimension dieser (gleichen) Handlung; wenn Hans auf einer Party (alles Besitzer von "Freudenhäusern") aus Jux (...) Clara vor aller Augen mit dem Penis penetriert, vielleicht auch (wir haben als Studenten im Internat mal aus Jux zu acht das "Flaschenspiel" gespielt; wer es kennt...).

Ein Kuss in einer Kirche in Bagdad ist etwas anderes, als ein Kuss auf dem Oktoberfest (am Vormittag), denke ich.

Das sind zugespitzte Beispiel aus der Lebenswelt.

Was führt zu einer Theorie? Nun ich denke zum einen (z.B.) die Antwort auf die Frage nach den Gründen (Motiven) und Folgen einer Handlung und deren jeweilige Bedingungen.
Es geht um Kontext und Intention...... Mehr brauchst du nicht um diese Fragen zu klären.


Ich weiß momentan nicht, welche Basis deine Theorie haben soll. Geht es darum, was alles zum Kontext gehört? (Umfeld, persönliche Präferenzen, Moralische einordnung etc..)?????

Ich weiß nicht so recht, was du von uns wissen willst.
****66 Mann
220 Beiträge
@yokowakare
Was ist eine sexuelle Handlung?
Noch verstehe ich die Intention hinter der Frage nicht. Warum stellst Du diese Frage?

Ist es nicht so - ob Sprache, Bilder, Handlungen jeglicher Art - dass es immer auf die Motivation ankommt, den Ausdruck des eigenen Empfindens? Dann ist es doch egal, wie es geschieht, im Kontext gesellschaftlicher Konventionen.
Ich habe gesagt, dass es mir um die Abgrenzung der sexuellen von der erotischen Handlung geht. Zugrunde liegt die Annahme eines Unterschiedes zwischen eine sexuellen, erotischen und schließlich einer („neutralen“) Handlung aus (reiner) Liebe (so wie sie meist z.B. zwischen Eltern und Kindern besteht).

Die bisherige Reaktion zeigt, dass die Frage berechtigt war; denn es wurde nicht sofort eine Antwort gefunden. Eine Theorie versuchen zu beschreiben, bedeutet hier natürlich etwas anderes, als das auf dem Server im Departement Philosophie der Universität Yale; hier soll man sich (nur) geistreich unterhalten und hier kann man munter oder (noch/schon) müde Hypothesen aufstellen - wir sind (dabei) in einen Portal für Sex und Erotik... Da wir aber in der Gruppe Philosophie sind und das Thema auch schon aus einer bestimmten Sicht behandelt wurde, wollte ich es versuchen im Dialog schärfer und aus neuer Perspektiven zu fassen ( als geistreiche Unterhaltung).

Dazu will ich einen ersten Versuch machen und einen konkreten Vorschlag unterbreiten. Ausgangspunkt ist, wie schon in der Themenstellung angesprochen, welche Beziehungen zwischen Gründe und Folgen einer Handlung bestehen. Im nächsten Schritte will ich die Folgen einer sexuellen und einer erotischen Handlung betrachten, weil diese mir eher erkennbar scheinen. Erst danach will ich versuchen den Schluß auf die Gründe zu finden.

Dazu betrachte ich das Phänomen der (sexuellen) Erregung. Eine solche Erregung ist beim Mann (und hier ist es zunächst einfacher) erkennbar an der Steifigkeit des Penis. Ich könnte nun versuchen diese zu operationalisieren, indem ich sage, die Erregung ist gegeben, wenn der Penis, ausgehend von seiner hängenden Position, die 0 Grad ausmacht, 180 Grad nach oben steht. Danach wäre eine teilweise Erregung vorhanden, wenn er nach vorn steht, also 90 Grad einnimmt. Wenn er hängt (0 Grad) soll also keine Erregung angenommen werden.

Nun stelle ich die These auf, dass eine Handlung dann als sexuell gilt, wenn der Penis komplett steif ist. Das ist in der Tat bei der Penetration der Fall. Also ist das Einführen eines erigierten Penis eine sexuelle Handlung. Das leuchtet zunächst sofort ein.

Das gilt aber für den Kuss nicht nicht unbedingt. Oft küsst man als Mann eine Frau, ohne das der Penis komplett erigiert ist, die Erregung also beispielsweise 50 % (90 Grad) ist. Dann könnte man diese Handlung in Abgrenzung zur sexuellen Handlung erotisch nennen. Dieser Kuss ist dann ein erotischer Kuss. Wenn eine Mann eine Frau küsst und die Steifigkeit ist 0, dann ist diese Handlung hier ausschließlich aus Liebe/Zuneigung geschehen. Ob der Penis steif ist, kann man natürlich nur z.B. in der Sauna oder am FKK-Strand deutlich ausmachen.

Würde sich ein Mann also, um es zuzuspitzen, auf der Liege in der Sauna nackt an seine nackte Tochter kuscheln und es wäre absolut keine Erregung zu beobachte, wäre dies eine Handlung aus Liebe und Zuneigung; würde er ihr dort allerdings (und sogar mit einem gewissen Abstand) nur (sanft) über das Haar streichen und eine volle Erregung zeigen, wäre diese Handlung bereits sexuell.

Streicht er ihr also einen zweites mal und mehr über den Kopf (wir unterstellen beim ersten mal, dass dies plötzlich und unerwartet geschah) ist somit auf den Grund zu schließen, dass der Mann sich hier (bewusst) erregen will und in dieser Definition ein sexuelle Handlungen vornimmt oder sexuell handelt.

Es geht mir nicht um den Penis und diese Zahlen (man könnte auch andere physiologische Merkmale wie Blutdruck, Adrenalinspiegel usw. betrachten), sondern um das Kriterium (Merkmal) der Erregung, um genauer zwischen eine sexuellen, einer erotischen und schließlich einer Handlung aus Liebe/Zuneigung zu unterscheiden. Und das bezieht sich natürlich auch immer auch mit auf die Frau (nicht zum Thema gehören für mich die Handlungen, die Gewalt in Verbindung mit Erregung darstellen; wenn also z.B. ein Man eine angekettete Frau, ohne dass eine Erregung bei beiden gibt, mit der Peitsche bearbeitet).

Diese Überlegung könnte nun versuchen an lebensweltlichen Situationen zu überprüfen und daraus einen kleinen Baustein für eine (kleine) Theorie zu entwickeln … (zum Hausgebrauch im JC...).

Keine sexuelle Handlung ist also eine Handlung auch dann, wenn sich ein Mann und eine Frau auf einem Platz in einer Stadt gegenseitig überall berühren, ohne das eine Erregung vorhanden ist. Gäbe es eine Erregung, wäre je nach dem Grad, diese Handlung dann als erotisch oder als sexuell zu bezeichnen.

Es wäre dagegen schon eine sexuelle Handlung, wenn ein Mann im Schuhgeschäft für Frauen, beim betrachten von Schuhen, eine volle Erektion bekommt (wir nehmen an, er trägt dort an diesem Tag im Sommer bei 40 Grad Celsius Außentemperatur einmal ein weite Turnhose).

Es wird abschließend bemerkt, dass zur Begrenzung hier nicht die (mögliche) Erregung weiterer (anderer) Menschen betrachtet wurde.

Meine Frage: Kann man dem zustimmen?
Nein Kontext und Intention.

Ich kann meiner Frau auf die Schulter klopfen, und die ist sowas von spitz. Warum: weil wir abgesprochen haben, das wenn ich ihr auf die Schulter klopfe ich spätestens 15 Minuten später folgendes mache:.................

Wie gesagt, Kontext und Intention.


Ps.: definiere, was "sexuell" und "erotisch" bedeutet, und warum dies zwingend zwei verschiedene Dinge sein müssen.
****66 Mann
220 Beiträge
Meine Frage: Kann man dem zustimmen?

Meine Antwort: Nein.

Du versuchst Erektion als körperlich sichtbare Reaktion festzuschreiben. Wieso?

Und Deiner 180 Grad Theorie für einen steifen Penis fehlt eine plausible Herleitung. Und sie ist äußerst wackelig. Es ist reine Annahme. Ein steifer Penis ist nur eine Form von sexueller Erregung, es gibt aber auch die emotionale oder geistige Erregung, welche sexuell motiviert ist.

Was steckt hinter Deiner Idee der Abgrenzung von Liebe und Sex? Warum abgrenzen? Hier bleibst Du mir eine Antwort schuldig. Mehr Sinn würde anhand Deiner Beispiele ergeben, wenn Du fragt:
Wann beginnt Pädophilie?
Wann beginnt Inzest?
Steckt dieser Gedanke hinter Deiner Themenstellung?

Eine Fragestellung, welche für mich einen Sinn ergeben könnte, müsste lauten:
In welcher Beziehung zueinander stehen Liebe, Sex und Zuneigung? Dann könnte man das "Wesen" der einzelnen Determinanten näher untersuchen und Gemeinsamkeiten, Korrelationen und Abgrenzungen definieren.
*******ata Frau
28.053 Beiträge
... wenn ich morgenmuffelig beim *kaffee* schon herzlich lachen muss... *gg*



meine gänzlich unphilosophische sicht dazu:
sexuell ist, was den kontext sexualität hat - ist (mehr oder weniger) zielgerichtet
erotik findet sich im kontext sinnlichkeit und ist mehr ein subtiles spiel mit dem kopfkino
liebe ist liebe ist liebe ...

sexuelle erregung beschränkt sich nicht auf primäre/sekundäre geschlechtsmerkmale
und ist deshalb nicht so einfach meßbar *g*
schmetterlingsflügelschlag- erotisches ist ebenso schwierig messbar, weil flüchtig und höchst individuell
liebe ist manchmal sichtbar - aber meßbar?


p.s. ich bevorzuge in diesem fall eine philosophische versuchsreihe der praktischen art *rotfl*
Der Sex, die Liebe und die Erotik
Es geht dir also um eine Abgrenzung von Handlungen in einer stimmigen Theorie. So gesehen willst du

1) eine Handlungstheorie erstellen, die sich dann auch auf erotische und sexuelle Handlungen anwenden lässt und
2) gleichzeitig eine Unterscheidung zwischen Erotik, Sex und Liebe ermöglicht.

Davon geht meine Antwort aus. Wenn das falsch verstanden wurde von mir, passt meine Antwort wohl nicht.

Zuerst zu 1):
Es gibt diverse Handlungstheorien in der Philosophie. Eigentlich basieren alle auf der Frage welches Menschenbild du hast, was du "frei" nennst. Wenn du vom klassischen Subjekt ausgehst, dem souveränen, autonomen Individuum, dann kommst du zur sogenannten "negativen Freiheit". Freiheit ist die Abwesenheit äußerer Zwänge, die mich an meiner Intention zu handeln hindern. Eine Handlung ist in diesem Sinne Ausdruck eines freien Willens, der über etwaige Gegenkräfte obsiegt. (Freiheit von etwas)
Spätestens ab Kant und Herder kennen wir auch die positive Freiheit. Es ist die Freiheit zu etwas, die Möglichkeit eigene Ziele zu setzen. Geschichtlich sind Kant und Herder verständlicherweise isolationistisch und wollen dem Subjekt ermöglichen unabhängig (von der reflexionsfeindlichen Gesellschaft ihrer Zeit) zu sein.
Heute werden Handlungen oft im Zusammenhang mit anderen Gesehen. Axel Honneth hat in diesem Zusammenhang von der "sozialen Freiheit" gesprochen. Will heißen Freiheit entsteht im Miteinander mit anderen.
Der für mich überzeugenste Ansatz für eine Handlungstheorie ist der poststrukturalistische. Er geht, in Kurzform, davon aus, dass es verschiedene Arten von Handlungen gibt. Manche Dinge werden von den Menschen einfach gemacht, hinter anderen stehen reflektierte Entscheidungen. Wenn du also unhinterfragt einem geschlechtsmarkiertem Dresscode folgst, oder dem Inzestverbot oder du gruppenspezifische Intimitätserwartungen für allgemeingültig hälst und deswengen einfach nachlebst, dann sind das Taten, aber weniger "Handlungen".

Bei dir sehe ich eine gewisse Verwirrung. Denn einerseits beschreibst du Intentionen, dann wieder was tatsächlich passiert. Im ersten Schritt würde ich klären, ob du eigentlich von Handlungen/Entscheidungen sprechen willst, also einem Subjekt, dass sich in einem Moment der Freiheit für eine von mehreren Varianten entscheidet. Oder ob dich mehr die Kategorisierung dessen interessiert was passiert und wie man es unterscheiden kann, unabhängig ob das Subjekt in dem Moment frei ist, oder von gesellschaftlichen, biographischen, geschlechtlichen etc. Zwängen beherrscht wird.

Ich gehe bei Schritt 2 von letzterem aus, da deine bisherigen Äußerungen dahin zu zielen scheinen.

Zu 2.)
Ein ganz basaler Fakt: Eine Identifzierung verlangt immer eine vorhergehende Differenzierung. Um etwas als etwas zu identifzieren zu können, muss ich es von dem Anderen abgrenzen. Daher ist es richtig was geschrieben wurde: Sex, Erotik und Liebe müssen getrennt werden.
Diese Trennung musst du schon rechtfertigen. Das geht, wenn du z.B. sagst, dass es nur um eine Analytik geht und nicht um eine Trennung in der Lebenswirklichkeit. Denn in der Wirklichkeit verschwimmen die Gesten in einer Vielzahl der Fälle bzw. sie überlappen sich oder vereinen sich gar.
Hier musst du noch klarer dein Erkenntnisinteresse formulieren. Geht es dir darum jene Handlungen zu identifizieren die NUR Sex sind, oder den Anteil von Sex, Erotik und Liebe in einer Handlung zu quantifizieren? Oder geht es nur darum in einer Handlung die dahinterliegenge Intention zu verstehen? Oder welche Folgen die Handlung hat sowohl für den Handelnden als auch für diejenigen welche die Folgen tragen? Oder willst du alles in deiner Theorie haben.
Für ein Theorievorhaben ist die Abgrenzung was du NICHT untersuchst genauso wichtig, wie die Frage was du untersuchst.

Gehen wir davon aus, dass es dir um das geht was passiert und du herausfinden willst, was die "reinen" Fälle sind, denn so liest sich dein Text mit den Beispielen. Weiter liest er sich, so als ginge es dir vor allem um die Perspektive des Handelnden. Du definierst den Charakter einer Handlung aus der Intention des Handelnden heraus. In diesem Fall führt dich deine Theorie zu der Frage, wie der Handelnde zu seiner Intention kommt:
Der aktuelle Stand in der Philosophie, jedenfalls der Überzeugenste für mich, ist die Verschränkung von Materie und Diskurs. Wir haben eine Materie die bestimmten Deutungen und Ausprägungen Widerstand entgegenbringt, anderen neutral oder affirmativ entgegensteht.
Beispiel:
Wenn du joggst oder durch tanzen deinen Körper in eine leichte Anstrengung versetzt, dann öffnest du die Materie für verschiedene Deutungen. Wieso? Weil dein Körper diese Anstrengung nicht unterscheiden kann durch Aufregung weil du einem potentiellen Sexualpartner begegnest. Das führt dazu, dass Menschen kurz nach dem Sport Bilder von Menschen sexualisierter und emotionaler betrachten als wenn sie keinen Sport machen. Das Hirn reagiert auf Körpersignale und deutet sie in Bezug auf die soziale Situation. "Oh, du siehst auf das Bild und gleichzeitig schwitzt du etwas und dein Herz schlägt schneller? Wir finden ihn attraktiv!!"

Ähnlich geht es mit Männerbeinen in der Modeindustrie. Wenn du Männern ein Bein eines Mannes zeigst, der für Damenstrümpfe wirbt (gibts wirklich), dann sind Männer von diesem Bein im Strumpf leicht erregbar. Zeigst du den ganzen Mann mit Strumpf und dann das Bein, rührt sich nichts mehr.

Anders gesagt: Begehren ist eine Mischung aus Reizen und sozialer Situation, schon auf einer Ebene, die die meisten Leute noch rein biologisch erklären würden. Warum ist das wichtig?

Weil du die Definition von Erotik und Sexualität oder Liebe überhaupt nicht über die Biologie regeln kannst. Messwerte biologischer Reaktionen sind immer schon kulturell eingefärbt...

Was also gilt es zu tun?
1) Ist eine Handlung nur eine Handlung wenn sie frei ist, oder reicht es dir über "Taten" zu sprechen?
2) Warum willst du die Handlungen trennen und geht es dir um "Reinheit" oder auch um die Taten in denen sich das ganze mischt?
3) Gilt für die Kategorisierung nur der Standpunkt des Handelnden? Hat er die Macht die Tat zuzuweisen? Was ist wenn die Täterin eine liebevolle Handlung begeht, die das Gegenüber als erotische Offerte betrachtet?
4) Ist "Erregung" als biologischer Terminus hilfreich? Was ist mit sexuellen Handlungen, die der Täter aus Gründen der Macht ausführt (oft bei Vergewaltigung und Missbrauch). Dort wird nicht selten von kaum vorhandener sexueller Erregung gesprochen, während der Akt definitiv als sexuell erlebt wird vom Opfer.
5) Willst du mit der Theorie etwas verstehen, erklären oder analysieren? Deine Intention beeinflusst das Forschungsfeld nämlich erheblich, da die Methode unterschiedlich sein wird.

Danach kann man weiter gehen. *g*

gruß
Brynjar
*******enza Mann
3.454 Beiträge
...
Im nächsten Schritte will ich die Folgen einer sexuellen und einer erotischen Handlung betrachten...

Dazu betrachte ich das Phänomen der (sexuellen) Erregung. Eine solche Erregung ist beim Mann (und hier ist es zunächst einfacher) erkennbar an der Steifigkeit des Penis.

In dem Augenblick, wo ich über die Gründe oder Folgen meiner Handlungen nachdenke, hat sich das mit der Steifigkeit des Penis üblicherweise erledigt.
****e_H Mann
8.282 Beiträge
Aus der spezifischen Sicht der Skeptikerbewegung dürfen nur empirische Aussagen als Theorien bezeichnet werden.
aus: Wiki , Definition Theorie.
****e_H:
dürfen nur empirische Aussagen

Das braucht ein wenig Zeit. Bitte warten............ *ggg*
Ich werde alles, was sich auf mich persönlich bezieht übergehen (… du ....). Das betrifft auch das, was offenbar nicht hinreichend gründlich genug gelesen wurde (auch ausgefallenen Beispiele, die manchmal vorgebracht werden, um durch Falsifikation mit einer scheinbaren Widerlegung recht zu behalten, übergehe ich; ich versuche das typische in den Blick zu nehmen und wenn ich Beispiele bringe, dann sollen sie lediglich unterhalten und Anlass geben, damit jeder aus seiner Erfahrung das hervorbringt, was in einem Sachverhalt als allgemein üblich anzunehmen ist).

Noch zu Beginn ein Beispiel für Kontexte von Handlungen. Ich stand mal spät abends in New York allein neben einer vollbusigen Farbigen im Fahrstuhl. Es war ein Moment ganz innigen Erlebens. Wir waren beide leicht erregt (man spürte es an der Atmung; die Deutung, ob es Angst war, statt ei9ner erotischen Erregung. steht auf einem anderen Blatt) - es war für mich eine stark erotische (sinnliche) Situation (über meinen Penis kann ich nichts mehr sagen...). Wer Fantasie hat, kann das zuspitzen auf eine Situation nachts in einem einsamen Wald (wie wir beide dahin kommen wollen, weis ich im Augenblick nicht....). Die Situation ist noch einmal verschieden zu der im gefüllten Fahrstuhl am Morgen.

Handlungen sind gekennzeichnet durch Emotionen (Gefühle) und stehen immer in einem raum-zeitlichen Kontext.

Wer ansonsten keine Erfahrung mit Penetration (ficken) und küssen hat, den Unterschied also nicht kennt (...), kann an dieser Diskussion leider nicht teilnehmen (es ist zudem völlig richtig, dass der welcher hier keine verschiedenen Merkmale bemerkt, auch keine verschiedenen Begriffe verwenden muss). Ich denke, dass es für viele Menschen einen solchen aber gibt (…) und somit begrifflich gefasst werden kann; und zwar mit Hinweis auf Unterschiede im Grad der sexuellen Erregung, als einer wesentliche Handlungsbedingung. Darum bewegt sich die Fragestellung.

Die sexuelle Erregung, die begleitet wird von einem erigierten Penis, sagt etwas über die Bedeutung des Unbewussten bei unseren Handlungen. Dabei sind ansonsten Handlungen wesentlich auch bewusst und von einem Grund (Motiv) geleitet. Diese Erregung ist (biologisch) eine besondere Form einer physischen Reaktion auf eine psychische (innere) Bestimmung und damit auch an physiologische Bedingungen geknüpft (von denen hier nicht die Rede sein soll).

Wir kennen ansonsten noch z.B. erröten, zittern oder schwitzen. Diese treten ungewollt auf und sind Ausdrucksformen unseres Körpers. Sie sind sinnlich wahrnehmbar. Wir sehen hier also ein Beispiel von Zusammenhang zwischen psychischem und physischem. Diese genannte Erektion zeigt, wie keine zweite, einen psychischen Zustand unmittelbar an. Sie offenbart unsere Gefühle, die wir sonst verbergen können. Damit ist sie objektiv und wahr; wir können keine sexuelle Erregung der Art vortäuschen.

Das macht sie somit geeignet zur Bestimmung und Abgrenzung einer erotischen von einer sexuellen inneren Verfassung. Damit kann sie in der Folge zur Bestimmung einer Handlungsmotivation dienen (0 – 90 Grad sind hier nur exemplarisch vorgetragen worden, weil man sie sich gut vorstellen und den Gedanken gut begreifen kann; jeder kann das genau unterscheiden, wir könnten den Grad einer sexuellen Erregung hier sogar mit dem Winkelmesser bestimmen; ein ansonsten einmaliger Fall).

Wir können nicht feststellen, was in der Vorstellung eines Menschen im Hinblick auf erotische und sexuelle Inhalte tatsächlich vorhanden ist. Aber wir können seine unbewussten (vegetativen) Reaktionen erkennen.

Ein Mensch kann lügen und einer Frau sagen, dass er ganz stark erregt ist. Sie kann das mit Blick auf seinen Penis (Sauna) leicht überprüfen und feststellen, ob es wahr ist. Umgekehrt straft dieser Penis jeden der Lügen, der behauptet, dass ihn jetzt die von ihm ausgeführte Handlung, wie beispielsweise das streicheln, überhaupt nicht erregt; wenn er doch dabei einen senkrecht nach oben aufgerichteten Penis hat. Damit entfällt die Möglichkeit eine sexuelle Motivation für seine Handlung abzustreiten.

@****jar

Die Punkte 1) und 2) sind korrekt zusammengefasst. Du bringst zum Thema einen weiteren wichtigen Begriff ins Spiel, die Freiheit. Ich kann frei meine Handlungen bestimmen. Ich kann von mir aus eine Frau streicheln oder nicht, ich habe die Wahl. Ich kann aber nicht über meine unbewussten psychischen Reaktionen verfügen, wie das im Falle einer sexuellen Erregung der Fall ist. Hier bin ich also nicht frei. Ich unterliege dem Zwang meines Unbewussten.

Ich unterliege dem Zwang einer sexuellen Erregung, wenn ich nachts in einem einsamen Wald mit einer vollbusigen Farbigen bin. Sie kann aber auch ausbleiben, weil ich vielleicht Angst habe. Darauf habe ich keinen willentliche Einfluss und damit bin ich nicht frei. Ich kann mir zum Ziel setzen eine Frau zu verführen, indem ich ihr viele schöne Dinge sage, ich kann mir aber nicht zum Ziel setzen, sexuell erregt zu sein.

Das kann von anderen abhängen. In einer Gruppe von 20 Leuten mit Kamera werde ich wahrscheinlich bei einer Frau weniger erregt sein, als zu zweit nachts im Wald.

Ich bin allerdings genau in der Wahl dieser Umstände (Kontexte) wieder frei. Genau das hat dich vielleicht verwirrt. Ich kann eine Absicht (Intention) verfolgen und eine Frau zum Spaziergang in den einsamen Wald überreden. Was dann emotional passiert, kann ich mir nicht vornehmen, aber der Umstand, dass dort eine Erregung (Erektion) eintritt wird dadurch begünstigt, d.h. die Wahrscheinlichkeit dafür wird größer.

Das handelnde Subjekt entscheidet in Freiheit über variable zeitliche und räumlichen Bedingungen einer Handlung (wie du gesagt hast, betrifft das noch weitere Umstände, wie die Biographie oder die Erziehung in der Gesellschaft).. Es hat dabei eine Intention . Was dann erfolgt, ob es nur zu 90 Grad sexuell oder gar nicht erregt wird, kann es nicht entscheiden.

Aber es ist genau erkennbar dadurch, dass es sinnlich wahrgenommen und sogar gemessen werden kann. Es ist objektive gegeben und bildet die Grundlage für eine genaue begriffliche Unterscheidung (Kategorisierung) zwischen verliebt/zugeneigt, erotisch und sexuell (von einer Unterscheidung zwischen Begriffen wie Inzest oder Pädophilie ist jetzt noch gar keine Rede; diese Bestimmung kann aber dafür später vielleicht hilfreich sein).

In der Wissenschaft sind aufgrund dessen exakte begriffliche Bestimmungen möglich.

Das von dir unter 2) ausgesagte betrifft die Problematik der Begriffsbildung (Kategorisierung) und findet mein volle Zustimmung. Ich hoffe aber oben etwas zur Erhellung der von dir angesprochenen Probleme gesagt zu haben. Das Kriterium der Steife des Penis war nur als gedanklich Hilfe gedacht, um die Definition zu erleichtern (und passt ansonsten ganz gut in eine Erotik-Portal).

Dein Beispiel belegt sehr deutlich den vom mir oben dargelegten Zusammenhang. Aber genau dieses „etwas“, „schneller“ „leicht“ (erregt) ist das Problem. Damit kann man nichts definieren.

Du hast auch völlig recht, dass es kulturelle Einflüsse gibt. Aber auch die sind nicht messbar. Deine Fragen 1) – 4) meine ich werden relativiert durch die von mir vorgeschlagene Hypothese, dass Handlungen in Bezug auf ihre Beurteilung kategorisiert werden können, indem man durch Messung ein objektives Kriteriums einführt.

Deine aufgeführten Fragen reichen im Grunde viel weiter, als es meine Intention bei der Themenstellung war. Insbesondere wollte ich das Thema möglichst eng begrenzen und habe auch verhaltens- und sozialpsychologische Gesichtspunkt außer Betracht gelassen.

Ich meine, dass du jetzt, nachdem wir uns über den Nutzen der oben angesprochenen begriffliche Differenzierung verständigt haben, selbst Vorschläge zur Begriffsbestimmung machen solltest.
Anmelden und mitreden
Du willst mitdiskutieren?
Werde kostenlos Mitglied, um mit anderen über heiße Themen zu diskutieren oder deine eigene Frage zu stellen.