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womöglich gibt es solche korrelationen.
Meine Frage zielte wirklich ernsthaft darauf ab, ob es hierzu empirische Studien gibt.
daß gott nicht besser wissen kann, daß eins und eins zwei ist
Diese Faszination für die universelle Gültigkeit von Logik und Mathematik teile ich voll und ganz, ebenso Deinen Rausch an der Ästhetik ihrer strukturellen Eigenschaften. Und auch den HErrgott freut's sicher ganz besonders, wenn wir auf diese Weise seine Schöpfung lobpreisen.
Ich habe aber auch gelernt, dass die natürlichen Zahlen und die Addition in den Grundlagen der Mathematik erst ziemlich weit hinten kommen. Dass dieses Denksystem dann in der Folge sehr schnell zu theoretischen Problemen führt, die jedwedes Wissen, das auf solchen Fundamenten gründet, als auf sehr wackeligen Beinen stehend outet.
daß... die menschen... sich nicht unter einen gott, sondern über die dinge beugen,
Genau mit solcherlei oben und unten, mit diesen gedanklichen Assoziationen von Hierarchie, Ordnung, Klassifizierung und Klassenbildung, ohne die eine wissenschaftliche Naturbeschreibung undenkbar erscheint, haben diese Probleme im innersten Kern zu tun. Diese Gedankenwolke ist historisch, technisch, ethisch, pragmatisch und diskurstheoretisch nur einen Fingerbreit vom Themenkomplex Herrschaft entfernt. Und zwar sowohl als vermeintliche Naturbeherrschung durch unvollkommene Technik als auch als Herrschaft von Wissenden über Unwissende.
Diese Erkenntnisse haben mich irgendwann wieder beten gelehrt.
Unter den mir bekannten Wissenschaftlern, die diese fundamentalen erkenntnis- und wissenschaftstheoretischen Kern-Probleme in ihren elementaren mathematisch-logischen (und ethischen) Aspekten in notwendiger Tiefe reflektiert haben, ist eine erstaunslich hohe Quote von Menschen, die das entstandene spirituelle Vakuum in irgendeiner Weise zu füllen trachteten, mithin dem Gottesbegriff überweigend interessiert-wohlwollend bis positiv gegenüberstanden.
Das mag Zufall sein, welcher der Auswahl der Schriften/Autoren geschuldet ist, welche Auswahl wiederum nur bedingt meinem freien Willen unterworfen war. Gleichwohl ist bei mir dadurch der Eindruck entstanden, dass eine allfällige Korrelation zwischen Bildungsniveau und Gottesfürchtigkeit - so sie denn existiert - keine lineare wäre, sondern eher von einer "atheistischen Delle" im mittleren Bildungsniveau geprägt sein dürfte.
Soll heißen: Wer blöd ist, klammert sich an Vorurteile, Gott und das Prinzip Hoffnung. Wer mit dem Denken anfängt, beginnt an Gott zu zweifeln. Gründe dafür gibt es genug. Wer aber lange genug an den Grenzen des Denkmöglichen entlangsegelt, findet irgendwann nichts mehr dabei, der fraktalen Struktur dieser Grenzen und dem Dahinter auch wieder diesen altehrwürdigen Namen zu geben. Das heißt ja nicht, mit dem Segeln oder Denken aufzuhören. Was wir so wissen und erkennen, ist in der Tat
unfassbar wundervoll und zauberhaft
Will man das dann nicht in die Welt hinausschreien?
Halleluja.