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Die Prinzipien der Welt

*******enza:
Dass das Wort "Prinzip" von lt. princeps = Fürst kommt, ist euch ja sicher bekannt.

Nee, ich dacht es wäre von principal=der Erste. Fand ich logisch, aus Princip. al
Aber nu kommt Princip ja vom Fürsten, was ja auch das gleiche ist. Nur mit Umweg. Denn altdeutsch furisto = der Erste. Sprache ist gefährlich und vor allem bei Begriffen die es lange gibt außerordentliches Glatteis. Die Bedeutung (nicht die Übersetzung) in der Lebenswirklichkeit divergiert erheblich.

Denkt man daran, das der Vorsteher einer Ordensgemeinschaft auch gelegentlich Principal hieß, könnte man nachvollziehen, das die Principien des Principals Vorrang gegenüber sonstigen Regeln haben. Auch unsere moralische Bewertung kennt Principien und Regeln und ihre "Vorfahrtsregeln". Principien haben immer "Vorfahrt" gegenüber allen sonstigen Regeln. Wenn yoko nach dem Prinzip, dem obersten Prinzip fragt, ist er ganz und gar nicht alleine. Vor 2000 Jahren gab es schon jemand der fragte: Meister sag mir, was ist das vornehmste Gebot? Die Frage nach Prinzipien ist uns allen bekannt, und wichtig, damit wir unseren persönlichen Principienkatalog erstellen können. Das ist unsere Moral.

Für den Einen wird die Erhaltung des Lebens an oberster Stelle sein, für den Anderen vielleicht Schuld (incl. Todesstrafe).
grundsätzliches
Das Wort Prinzip kommt vom lateinischen principium und bedeutet (hier) Ursprung, Anfang. Prinzipien der Philosophie sind (oberste) allgemeinste Sätze (Grundsätze). Das sind Sätze mit denen man in der Philosophie anfängt (z.B. "Die Welt ist alles was der Fall ist"; Wittgenstein, Tractatus) oder auch der Satz "Der Mensch strebt nach Ordnung" (yokowakare...). Manche nennen das dann Ordnung als Prinzip, obwohl dies keinen Satz (Grundsatz) repräsentiert, sondern nur ein Wort (Begriff).
**e Mann
2.564 Beiträge
Das Konzept des Prinzips offenbart die Angemessenheit menschlichen Denkens und damit die Richtigkeit unserer Naturbeschreibung. Der Erfolg spricht Bände, siehe Atombombe oder Digitale Technik.

Wieso sollte man mit nichthierarchischen Mitteln nicht genau so weit kommen? Dass es so weit kam, ist kein Beweis. Wer weiß, wir wären qualitativ vielleicht schon mehrere Schritte weiter.

Immerhin arbeiten wir auf den verschiedensten Gebieten immer noch am Abbau hierarchischer Systeme. Vielen Dank, Jincandenza, für den historischen Vergleich mit dem Aufbau der Gesellschaft.

Wir sind gerade mal am Anfang wirklicher demokratischer Strukturen und einer Entwicklung von Massenintelligenz bzw. ihrer sinnvollen und effektiveren Ausbeute.

Den Einzelwissenschaftler wird es bald nicht mehr geben, die Gene des Menschen wurden in einer gigantischen Zusammenarbeit rund um die Welt entschlüsselt und die Nobelpreise gehen zunehmend an Gruppen (siehe Friedensnobelpreis 2015).
Alles Zeichen des Zusammenwachsens und einer Enthierarchisierung. Das dauert noch einige hundert Jahre, bis wir die alten Baumstrukturen mit Stumpf und Stil überwunden haben.

Die eine Richtigkeit der Naturbeschreibung kann ich nicht sehen, dafür gibt es zu viele Arten, Natur zu beschreiben. Ich sehe, wie uncle auch, eher interessengebundene Beschreibungen.

Auch die Lust ist interessensgebunden sowie wie das Interesse lustgebunden ist. Ich kann kein Ersteres vor dem Anderen, kein Oberes vor dem Niederen ausmachen. Selbst das Kausalitätsprinzip kann ich umdrehen: Jede Ursache braucht eine Wirkung, denn ohne sie keine Ursache.
Ich kann noch nicht einmal ausschließen, dass es nur eine Lesart der Zeitachse gibt. Was, wenn es mehrere gibt? Wenn es Wesen oder Fälle gibt, für die die Zeit anders herum voran schreitet, es parallele oder senkrecht zueinander verlaufende Zeitstränge gibt?

Die Frage nach dem obersten Prinzip ist die Frage nach Gott, dem wir, wohl eher aus Verzweiflung über unsere Unwissenheit, die Stellung des Prinzipals einräumten. Vielleicht steht der Frage nach der Ursache allen Seins das Denken in Prinzipien, in Baumstrukturen gerade entgegen.

Das zumindest sagt der Buddhismus. Er versucht die Frage nach der Wertigkeit und damit nach der Hierarchie der Fälle, aufzulösen. Die Erfassung der Welt ist für ihn mittels Sprache, Schrift und Wörtern schlicht weg unmöglich.

Ich denke, dass es innerhalb der Prinzipien neben Einheit eine Ordnung gibt. Ein Prinzip wäre dann „Alles ist geordnet“. Dem würde die Einheit als Prinzip wiederum zugrunde liegen, weil Ordnung ohne Einheit nicht möglich ist ("Es gibt Einheit, als Bedingung für Ordnung").

Die Ordnung ist interessensbedingt, wie schon oben beschrieben und eine jede Ordnung "lügt" dir etwas vor. Wenn der Knopfladen schön geordnet ist, findest du schnell den richtigen für dein Sonntagshemd. Wenn die Natur in Form eines Wirbelsturms durch den Laden fegt, kannst du hinterher sehen, was der unter Ordnung versteht. Und das auf die natürlichste Art und Weise.

Das Ordnen unterliegt dem Ordnenden und seinen Interessen. Das weiß ein jeder, der sich mit Statistiken auseinander setzt. Prinzipien sind reine Phantasie.
****e_H Mann
8.282 Beiträge
Prinzipien sind reine Phantasie.

Das lässt sich sogar noch ein wenig konkretisieren, indem gesagt wird Prinzipien sind relativ weil sie nur die Ursprünge beschreiben, die durch das menschliche Denken erreichbar sind, bzw. an dessen Grenzen entstehen. Wenn etwas relativierbar ist, dann ist es auch nicht widerspruchsfrei. Ich kann sagen, daß das Prinzip Mensch der Wurm sei, denn wenn ich die Absicht verfolge etwas bestimmtes darzulegen, kann ich an jeder Stelle der Kausalkette ein Prinzip finden, welches meine Argumentation verstärkt. Aber auch hier bleibt die Aussage ebensowenig widerspruchsfrei wie die Aussage das Prinzip Leben beruhe auf dem richtigen Mischungsverhältnis der Ursuppe.
Es ergibt sich aus diesem Gedankengang eigentlich nur ein widerspruchsfreies Prinzip, welches paradoxerweise das Sokratische 'scio, nescio' ist.
*******enza Mann
3.454 Beiträge
...
Das zumindest sagt der Buddhismus. Er versucht die Frage nach der Wertigkeit und damit nach der Hierarchie der Fälle, aufzulösen. Die Erfassung der Welt ist für ihn mittels Sprache, Schrift und Wörtern schlicht weg unmöglich.

Ich glaube, dass auch im judaischen Bilderverbot genau dieser (sichselbstaufhebende) Gedanke zum Ausdruck gebracht werden soll.

Die Frage nach dem obersten Prinzip ist die Frage nach Gott, dem wir, wohl eher aus Verzweiflung über unsere Unwissenheit, die Stellung des Prinzipals einräumten.

Und ich finde es immer wieder sehr beruhigend, dass sich Gott dann in dieser Verzweiflung unserer annimmt. Barmherzig. Was ja nicht heißt, dass wir deswegen mit dem Denken aufhören.

Natürlich hat auch für mich das Treiben im Zweistromland eine viel stärkere (macht-)politische Nuance als die überlieferten Reden Buddhas. Insofern habe ich als Anarchist auch lange damit gehadert, mich diesem Knilch auszuliefern.

Witzigerweise war es ausgerechnet George Orwell, der den entscheidenden Schubs gab. Der letzte Satz in "1984" lautet: "Er liebte den großen Bruder." Mit unserem seltsam-aufgeklärten Weigerungs-Reflex, das metaphysich Totale anzuerkennen, leisten wir gerade dem innerweltlichen Totalitarismus, der uns vor allem in Form von Technik begegnet, ungeheuren Vorschub. Adorno hätte das sicher verständlicher formuliert.
*******enza Mann
3.454 Beiträge
...
Es ergibt sich aus diesem Gedankengang eigentlich nur ein widerspruchsfreies Prinzip, welches paradoxerweise das Sokratische 'scio, nescio' ist.

Menno.
Mein Motto ward eigentlich aus einem ganz ähnlichen Gedankengang geboren.
Wo steckt jetzt der Denkfehler?
**e Mann
2.564 Beiträge
In den Begriffen paradoxerweise und Denkfehler tut sich vielleicht so etwas wie ein Prinzip auf.

Unumstritten ist, das kein Einer, so weit er auch forschte, dem Phänomen, dass überhaupt Etwas ist, nur einen Schritt näher gekommen ist. Wir können es nicht einordnen, geschweige denn einer Ursache zuordnen, denn diese ist immer unendlich größer als wir. Nenn es Gott, ich nenne es Natur oder eben die Widersprüchlichkeit an sich.

Jegliche Ursache bräuchte wiederum eine Ursache. Das legt nahe, die Ursachenforschung ad acta zu legen. Ist wahrscheinlich eine Sackgasse mit unendlich vielen Auswegen.
@pue

Ich finde die prophetischen Aussagen bemerkenswert, so etwas wüsste ich auch gerne ...

Die Über- /Unterordnung von Begriffen ist uns Menschen beim erfassen der komplexen Welt im Denken notwendig gegeben; wir würden hunderte (..) Jahre brauchen, um z.B. alle Lebensmittel aufzuzählen, wenn wir uns im Gespräch darauf beziehen wollen... Wir sagen alle Muslime kommen nach Deutschland und müssen nicht jeden einzelnen aufzählen, das ist gut so (Hierarchiebaum: Mensch -> Muslim ->Adulah, Drabah->,...,->Sogan). Stell dir vor du hättest keine Möglichkeit die Dinge mit der Sprache zu ordnen und so (hierarchisch) zu bündeln. Ich spreche nicht von Unternehmens- oder Organisationshierarchien, sondern von Begriffshierarchien. Die hierarchische Struktur ist bei Begriffen und Systemen, auf die man sich damit bezieht, allerdings tatsächlich nicht die einzige, es gibt z.B. relationale und objektorientierte Strukturen. Dazu kann man noch Metastrukturen entwickeln usw.

Die Lust ist wie die Ordnung gebunden an Interessen, ja. Aber jede Ursache braucht keine Wirkung zu haben, du hast dich verschrieben, jede Wirkung braucht eine Ursache und jede Ursache bedingt eine Wirkung. Die Frage nach der ersten Ursache bleibt offen, da stimme ich dir zu. Aber zu fragen, welche Ursache mein Magenkrummeln hat nicht. Daher ist Ursachenforschung auch wichtig, denn in der Forschung geht es u.a. um Kausalität und Fehlererkennung. Die Ursachenforschung begnügt sich damit und sucht nicht nach der ersten Ursache. Nein, Ordnung lügt nicht, nur der Mensch lügt, weil nur er spricht. Die Ordnung spricht nicht. Sie kann falsch sein und dann ist sie vom Mensch (fälschlich) so gemacht.

Gott ist das erste Prinzip was sich der Mensch, neben u.a. Wasser, Feuer und Luft hat als oberstes Prinzip hat einfallen lassen, in der Tat. Ich denke dass es sehr schwer ist das oberste Prinzip zu finden, weil wir das Problem des Standpunktes haben - des Punktes, denn wir selbst immer einnehmen - räumlich und zeitlich . Dadurch wird es relativ. Allerdings halte ich die Relativität für ein wichtiges Prinzip!

Mir ging es als TE mit dem Thema darum, das Denken auch einmal in diese Richtung zu lenken und die Aufmerksamkeit darauf zu richten. Möglich dass dadurch bei einigen eine Erweiterung der eigenen Erkenntnis eintritt (vorausgesetzt man lässt das zu...).

Es könnte übrigens alles sein (umgekehrte Zeitachse, raumlose Räume und so etwas), auch, dass wir hier gar nicht da sind, blau nicht blau ist sondern gelb usw. Darüber zu reden ist aber ohne Sinn, weil es zu keiner Erkenntnis beiträgt. Es gibt auch eine Sphäre des Unsinns, an die das heranreicht. Das hängt davon ab, was für einen Standpunkt man hier hat. Ich gehe davon aus, dass jeder Unsinn kennt und so auch von Unsinn redet; in Bezug auf was auch immer. Ich kenne keinen einzige Philosophen - und ich kenne hunderte (...) - der von senkrecht zueinander verlaufenden Zeitsträngen spricht. Das wäre auch unmöglich, da die Zeit selbst kein räumliche Dimension hat und senkrecht eine solche ist. Auch eine parallele Zeit gibt es somit nicht. Es gibt aber sicher in der (einen) Zeit parallele Abläufe und Vorgänge (Prozesse). Von Carnap weiß ich, dass er mehrere Zeiten für möglich hält und er blickt hier auf die Physik (Quantenphysik). Allerdings vergeht auch für ihn, Einstein, Schrödinger, Pauli, Bohr, Heisenberg und alle der kommende Tag – jetzt, heute - gesagt, und das war auch gestern so … (ausgenommen man sagt, das heute gestern ist, gestern morgen oder dass es gar keine Zeit gibt oder so etwas...).

Die Erfassung der Welt ist, womit auch immer, nicht möglich, weil sie zu komplex ist (sie ist zudem auch in Bereichen sehr kompliziert). Das geht nicht mit der Sprache und erst recht nicht mit etwas anderem, weil Sprache auch das einzige wäre. Auch der Buddhist kann sich nur mit Sprache kommunizieren und auch er hat nur ein begrenztes Wahrnehmungsvermögen und eine begrenzte Lebenszeit. Diese Philosophie hat bei allen positiven Momenten, historisch bedingt, noch einen hohen Anteil an Lyrik und Dichtung (Veden).
**e Mann
2.564 Beiträge
Ich habe in einem anderen Fred die verschiedenen Stufen der Abstraktion dargestellt und du hast Recht, sie sind sehr nützlich im Gebrauch.
Man sollte sich aber darüber bewusst sein, dass diese hierarchische Struktur keine Qualitäts- oder Wertestruktur in dem Sinne, dass etwas übergeordnet oder wichtiger ist, darstellt.

Ein kleines Beispiel: Kluge Politiker sagen heutzutage, dass wir den vielen Flüchtlingen ein Gesicht und einen Namen geben und ihre persönliche Geschichte erfahren sollten. Sprechen wir über sie ausschließlich von „Flüchtlingen“, dann mag das gut sein, wenn man grob ihre Anzahl schätzen will, einer gelungenen Integration aber steht dieses Wort im Weg.
Es ist beides wichtig, einen Oberbegriff für sie zu haben und sie auch im Einzelnen benennen zu können. Beides dient ganz unterschiedlichen Zwecken.
Ein Oberbegriff sollte vielleicht besser ein zusammenfassender Begriff heißen, denn er steht nirgendwo darüber, im Gegenteil, er ist immer unscharf. Denn je mehr ich zusammen fasse, desto unschärfer wird das Einzelne.
Ein Oberbegriff wie „Welt“ ist so umfassend, dass seine Unschärfe einen Grad angenommen hat, der den Begriff an den äußersten Rand der Begrifflichkeit führt. Denn „alles, was der Fall ist“, ist kaum noch zu fassen. Was z.B. wäre denn dann nicht der Fall?

Umgekehrt ist der mikroskopische Fokus auf die kleinsten Einheiten zwar recht exakt, sagt aber wenig über Zusammenhänge aus. Die größten Erkenntnisse gewinnen wir, wenn wir uns flexibel zwischen den Ebenen bewegen können, vom kleinsten Detail ins Grobe und zurück.

Ein Prinzipielles kann ich aber weder hier noch da ausmachen. Weder liegt dem Groben das Feine, noch dem Feinen das Grobe zu Grunde. Entscheidend scheint mir die Wechselwirkung all der Fälle oder Zustände in der Zeit zu sein. Ob es sich um Photonenbewegungen oder Planetenbahnen handelt.

Aber jede Ursache braucht keine Wirkung zu haben, du hast dich verschrieben, jede Wirkung braucht eine Ursache und jede Ursache bedingt eine Wirkung.

Nein, ich habe mich nicht verschrieben. Nenne mir eine Ursache ohne eine Wirkung.

Die Frage nach der ersten Ursache bleibt offen? Ist es nicht die Frage, die uns am Meisten umtreibt? Wir erkennen immer mehr die mehrdimensionale Struktur der „Welt“. Konnte man früher noch vom Rand der Welt fallen, so wissen wir heute, dass wir die Erde (wir mussten sie flugs umbenennen) heutzutage unentwegt umrunden können. Die Erdoberfläche hat keinen Anfang, kein Ende und alles deutet darauf hin, dass es auch keine erste Ursache gibt. Warum sollte es auch? Keine erste Ursache anzunehmen ist logischer und weniger widersprüchlich, will ich meinen.

Die Ordnung spricht nicht. Sie kann falsch sein und dann ist sie vom Mensch (fälschlich) so gemacht.

Das die Ordnung lüge, war als Bild gemeint. Man sagt aber auch, die Ordnung spricht für sich (-;

Jede Ordnung, so gewissenhaft sie auch gemacht ist, wird oben genannte Unschärfe aufweisen, so lange sie sich nicht auf völlig abstraktem Gebiet (wie dem der Mathematik z.B.) aufhält. Es ist die Verallgemeinerung selbst, die einer Gruppe von Dingen oder Fällen gemeinsame Eigenschaften zuordnet und sie damit von anderen Dingen und Fällen abgrenzt. Es ist gerade diese Grenze, die in Realität nicht existiert und meist willkürlich vom Menschen gezogen ist.

Es macht einen winzigen emotionalen Unterschied für mich aus, ob Pluto nun ein Planet des Sonnensystems ist oder ein Kleinplanet ist. Solche winzigen Unterschiede wirken in vielen Fällen unterschwellig auf unser Denken.

Ich lese gerade ein Buch, worin die Frage gestellt wird, seit wann der Mensch Musik mache. Der Oberbegriff „Musik“ stellt hier das Kästchen dar, das zeitlich einsortiert werden soll. Nun lässt sich unschwer erahnen, dass das, was wir heutzutage Musik nennen, in frühen Zeiten aus menschlichen Lauten entstanden sein wird.
Die Frage nach dem Wann ist einigermaßen absurd, denn das Wann richtet sich ja nur danach, was wir Musik und was wir noch nicht Musik nennen.
Der Oberbegriff Musik nutzt uns also wenig, denn auch, wenn wir nun einen genauen Zeitpunkt per Definition festlegen, so legen wir nur den einen Begriff fest. Die wirkliche Entwicklung vom Laut zur Musik bleibt unbeleuchtet.

Auch Sinn und Unsinn sind solche Schubladen. Das Unsinnige zu denken ist für mich eine Methode, das Sinnige zu hinterfragen.

Ob Zeit eine räumliche Dimension hat, kann ich nicht sagen, auch nicht, ob es ohne Zeit überhaupt Raum geben kann. Dass damit aber mehrere zeitliche Dimensionen ausgeschlossen sind, halte ich für unbewiesen. Es gibt in der Tube einen schönen Film über die ersten zehn Dimensionen. Ich bin in Urlaub und habe kein Internetvolumen, sonst würde ich dir den mal heraus suchen. Da werden etliche merkwürdige Zeitdimensionen erklärt.
@pue
Ich stimme dir zu, das ein übergeordnetes nicht wichtiger ist, als ein untergeordnetes. Das übergeordnete bedingt, aber das untergeordnete. Die Welt (Erde, Mond und alle Sterne – alles, was es gibt...) kann man als einem Sein übergeordnet annehmen, weil es ohne Welt auch kein Sein gäbe; die Welt bedingt das Sein, ohne Welt gäbe es kein Sein - es wäre einfach nichts da. Sicher gibt es noch einleuchtendere Beispiele für diesen Zusammenhang. Nimmt man einen Gott als Schöpfer an, so hängt die Welt von Gott ab und er ist ihr übergeordnet, denn wäre er ihr untergeordnet könnte er sie nicht erschaffen haben.

Die wichtig etwas dabei ist (Wert), spielt hier gar keine Rolle, den es ist eine Bewertung. Für eine solche gibt es gar keine Kriterien, außer man nimmt die Bedingtheit dafür her.

Grob und fein kommen Sand beispielsweise zu, aber nicht Prinzipien. Diese können eine Staus haben gültig oder ungültig. Sie können in der Philosophie auch nicht allgemein sein, da habe ich geirrt. Denn es gibt hier keine konkreten Prinzipien, sie sind hier immer allgemein. Sie können allerdings in bestimmten Disziplinen der Wissenschaft, wie der Rechtswissenschaft, konkret sein.

(Eine) Ordnung kann scharf (genau) oder unscharf sein, ja das ist richtig. Wir (er)kennen Ordnung in der Natur (Minerale, Zellen usw.) und Beschreiben sie und verwenden (graphische / anschauliche) Modelle (Graphen, Schaubilder, Übersichten, Tabellen usw.) dafür (z.B. Periodensystem der Elemente) . Der Mensch schafft auch Ordnung(en) wie z.B. in Organisationen der Wirtschaft oder Gesellschaft oder in Systemen der Technik (Maschinen, Computer usw.).

Die Musik ist eines der schönsten Beispiele für die Ordnung von Tönen bzw. Klängen. Den Aufbau dieser können die Musiker genau beschreiben. Ich bin kein Musiker, aber könnte mir denken, das eine (eine...) ist: Ton, Klang, Satz, Lied, Stück, Sinfonie - vielleicht weist du hier besser Bescheid (eine Satz würde hier durch einen Klang bedingt, d.h. ein Satz kann nicht ohne Klang sein ) . Die Kunst enthält insgesamt einen hohes Maß an vom Menschen gestalteter Ordnung.

Das die Zeit keine räumliche Dimension hat, hatte ich glaube ich schon nachgewiesen. Ich denke ansonsten auch, dass Zeit ohne Raum nicht möglich ist und beide eine Einheit bilden.

Dabei will ich abschließend bemerken, dass das was wir in Produkten der Kunst oder der Medien wahrnehmen nicht als verbindliches Wissen gelten kann. Hier geht es um Unterhaltung und dass es den Leuten gefällt. Utopische Romane oder Filme des Science Fiction als Quelle für Erkenntnisse der Philosophie zu verwenden ist sehr problematisch. Hier bestimmen Illusion und Faszination einfach das Feld und nicht Erkenntnis (gültige, hypothetische, vage usw.) . Die beste Quelle für unser Wissen hier sind nun mal die Werke der Philosophie und deren Autoren.
*******alm Paar
7.574 Beiträge
wissenswertes.........
Die beste Quelle für unser Wissen hier sind nun mal die Werke der Philosophie und deren Autoren.

die beste quelle ist die realität!

was nützt ein sexualforscher, der hundert stellungen kennt, aber keine frau!?

ohnmacht ist der momemt, wo wir die karten auf den tisch legen müssen.

demokratie ist verschleierung in westlicher form.

warum nennen wir menschen, die das recht haben auf unserem erdball eine neue bleibe zu suchen, flüchtlinge?

wenn wir sagen wollten, alle flüchtlinge aus dem ruhrgebiet raus, dann wäre das ruhrgebiet ganz schön leer!

und das ruhrgebiet ärmer derer die es ausmacht!!!!!

namd
**e Mann
2.564 Beiträge
Das übergeordnete bedingt, aber das untergeordnete.
Ohne Atome gäbe es keine Sterne und Planeten. Wer bedingt da was? Ohne Atome wäre genau so einfach nichts da.

Nimmt man Gott als den Schöpfer an, so musste er irgend woher die Materie nehmen, es sei denn, er wäre die Materie selbst. Das bringt keinen Schritt vorwärts, denn es erklärt nicht, woher Gott kommt. Die Frage nach der Urursache wäre wieder offen. Lassen wir ihn besser aus dem Spiel.

Ich schrieb nicht, dass es feine und grobe Prinzipen gibt, sondern dass ich in verschiedenen Dimensionen, makro- und mikroskopisch, Ordnungen erstellen kann. Ein Prinzip gilt als gültig, wenn es, den Interessen dienlich, in einem gewissen Rahmen befriedigende Ergebnisse liefert.
Prinzipien sind da konkret, wo sie selbst vom Menschen erstellt oder definiert werden. Richtig, z.B. in der Rechtswissenschaft oder auch in der Mathematik. Sie berühren ausschließlich die Kultur und sind keine Prinzipien außerhalb dieser.

Zur Musik: Es gibt Sätze ohne Klang: John Cages 4’33“. Ist aber eine Ausnahme. Ansonsten geht es in der Kunst oder den Medien seltener um verbindliches Wissen, das stimmt. Aber gerade Kunst reflektiert in der Regel immer die Gesellschaft.

Ganz wie die großen Paläste vergangener Jahrhunderte ist die Sinfonie aufgebaut, während die afrikanische Musik daher kommt wie Dörfer aus kleinsten Hütten.
Ganz interessant, wo es doch um Ordnung und die Sichtweise geht, die mit ihr einhergeht. Wir kennen Hauptsatz und Nebensatz, Thema, musikalisches Motiv, den Takt, dessen Viertel Achtel und Sechszehntel. Alles Teile des großen Ganzen.

Ganz anders die afrikanischen Wurzeln der Musik. Die Einheit ist hier nicht das Größte, sondern das Kleinste: die einzelnen Trommelschläge:

dudududududududududu.

Rhythmus entsteht hier, indem Schläge ausgelassen werden und damit zwei Zeiten zu einer größeren aufaddiert werden:

dududu dudu dududu dudu du

Beide, Europäer und Afrikaner, machen Musik und können sogar zusammen musizieren. Schaut man aber auf das Konstruktionsprinzip, so sind das zwei völlig verschiedene Ansätze.

Das Große teilen oder das Kleine zusammen ziehen. Das ist eins zu eins auf den Aufbau der verschiedenen Gesellschaften und eben sogar auf ihre Architektur übertragbar.

Prinzipien sind nicht außerhalb der Kultur zu finden, sondern ausschließlich Gedankengerüste, die unser Denken, Rechnen, Forschen etc. vereinfachen.
Dabei gebe ich aber immer wieder zu bedenken, dass die Art, wie wir Ordnen und welche Prinzipien für uns gelten, kulturell bedingt ist und das diese Art unser Bewusstsein von den Dingen prägt. Das Ordnen verändert die Sicht auf die Dinge, baut Grenzen auf, wo keine sind oder verschweigt Eigenschaften, die gerade nicht von Interesse sind. So hat eine jede Ordnung auch eine manipulierende Eigenschaft. Das meinte ich mit Lüge.
Die einzigen Prinzipien der Welt wären für mich die Naturgesetze. Alles anderes kann nicht in Prinzipien gefasst werden, weil das Merkmal des Prinzips seine unveränderbarkeit ist, das Merkmal des Lebens ist aber Veränderung.
Schlimmer noch als die Veränderung des Lebens ist die Veränderbarkeit der Wahrnehmung. Wir können etwas wahrnehmen, was wir im nächsten Moment aber anders sehen könnten, wodurch die Bildung eines Prinzips maßgeblich behindert wird.
Nur wenn die Wahrnehmung konstant bliebe, wäre es möglich Prinzipien zu formulieren. Diese aber bezögen sich nicht auf die variable Welt, sondern auf die Konstante in der Wahrnehmung. (Wasser ist nass)

Ich glaube wir Menschen brauchen aber beides. Jeder hat seine (zumeist längerfristigen) Prinzipien (z.Bsp Ethik), und auch variable Ansichten (Z.Bsp:Mode). Auch die konstant und variabel ist also ebenfalls ein Dualismus, der Teil unserer Lebenswirklichkeit ist. Und wie bei jedem Dualismus, sind die Polbereiche nicht gut für den Menschen. Weder ist eine ausschließlich prinzipiengelenkte Welt glückselig, noch ist eine auf nur Variabeln beruhende Welt erstrebenswert.




**e:
Ohne Atome gäbe es keine Sterne und Planeten. Wer bedingt da was? Ohne Atome wäre genau so einfach nichts da.
Ist ja auch nichts da. Laut Stephe Hawkin passierte der Urknall und alles bildete sich aus dem Nichts. Folgt man einigen Wissenschftlern, dann besteht auch Materie nur aus Energie, woraus folgt, das alles eigentlich nicht da ist. Es bleibt spannend in der nächsten Zeit. In einer Zeit, in der die "klassischen" Ansichten und Wahrnehmungen von Materie und Zeit mächtig ins Wanken geraten.
**e Mann
2.564 Beiträge
Ob ich es Energie oder Materie nenne, macht diese Diskussion betreffend letztendlich keinen Unterschied.

Die Naturgesetze sind von Menschen erfundene Modelle zur Erklärung, Beschreibung und Berechnung natürlicher Phänomene. Selbst die werden in der Geschichte des öfteren umgeschrieben (Äther->Luft; Materie->Energie) oder umgedeutet.

Prinzipien sind wiederholbar und erfolgreich anzuwendende Denkmodelle, die wir beibehalten, solange sie hinreichend unseren Interessen dienen.

Die Welt hat somit kein Prinzip.
*******enza Mann
3.454 Beiträge
...
Nimmt man Gott als den Schöpfer an, so musste er irgend woher die Materie nehmen, es sei denn, er wäre die Materie selbst.

Wenn ich das richtig in Erinnerung habe, bestand seine erste Amtshandlung darin, das Licht anzumachen.

Dies betrachte ich metaphorisch als Aufforderung, erstmal genau hinzuschauen, bevor wir voreilig mit irgendwelchen Welterklärungen daherkommen; damit kann ich mich als Philosoph vollauf identifizieren.

Und wenn ich mir anschaue, welche Bedeutung das Licht (respektive Strahlung in Form elektromagnetischer Wellen) heute in allen physikalischen Modellen hat, dann kann ich mir die Bemerkung nicht verkneifen, dass.

Ohne Beleuchtung keine Aufklärung.
**e Mann
2.564 Beiträge
Als erstes schuf er Himmel und Erde, danach erst das Licht.
Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und Gott war das Wort.


Die Bibel, und da denken wohl einige etwas anders (auf atheistischer und orthodoxer Seite), ist ein Buch ÜBER Gott, nicht VON Gott. Insofern ist selbst der Schöpfungsbericht keine eidesstattlich beglaubigte Handlungsbeschreibung Gottes über seine Tätigkeiten bei der Schöpfung. Vielmehr ist es eine Beschreibung der Schöpfung aus der Sicht des damaligen Menschens, welcher mit Protonen, Urknall, Gravitation, Relativitätstheorie und Quantenmechanik nicht viel anfangen konnte, und deshalb im Buch Mose auch nicht weiter darauf einging. Es mag ihm verziehen sein.

Ob die Welt nun kein Prinzip hat, hängt maßgeblich mit dem eigenen Glauben zusammen. Es kommt darauf an, ob die Ursache der Welt Zufall war, oder ob die Schöpfung Absicht war. Die Frage nach der Ursache und die eigene Antwort auf diese Frage ändert ja alles. Ohne den Glauben an Gott wären viele meiner Ansichten, Prinzipien und Handlungen einfach nur sinnlos. Dies gilt gleichermaßen für den Atheismus und alle anderen Religionen. Unser Denken und Handeln, unsere Prizipien und der Sinn des Lebens ist eng damit verknüpft, wie wir für uns die Frage nach der ersten Ursache beantworten. Der Sinn kommt aus der Frage nach dem "Woher".
*******rse Mann
2.314 Beiträge
Vielmehr ist es eine Beschreibung der Schöpfung aus der Sicht des damaligen Menschens, welcher mit Protonen, Urknall, Gravitation, Relativitätstheorie und Quantenmechanik nicht viel anfangen konnte, und deshalb im Buch Mose auch nicht weiter darauf einging.

Wirklich zu blöd, daß er all diese Dinge schlicht ignoriert hat. Was hat er sich wohl dabei gedacht? Wahrscheinlich nichts, denn er hat ja geglaubt. Aber so gläubig war er dann doch nicht, daß er an den ganzen Mumpitz von Protonen, Urknall, Gravitation, Relativitätstheorie und Quantenmechanik hätte glauben können. Er war wohl weiter als wir heute …
Naja, er war vor allem eins, ein Mensch seiner Zeit. Was er gesehen und niedergeschrieben hat, war in allererster Linie für seine Zeitgenossen bestimmt. Das trifft auch auf das neue Testament zu, dessen politische und gesellschaftliche Sprengkraft auch heute viel zu sehr unterschätzt wird.

Was für unser Thema von diesem Exkurs übrigbleibt ist die Frage nach der Bedeutung des Lebens: Was bedeutet es zu leben? Was bedeutet es das der/dieser Mensch lebt? Und wenn es keine Bedeutung hat das ich lebe, warum ist dann mein Leben schützenswert? Ist mein Tod dann nicht egal, weil ebenso bedeutungslos?
Weltgrundsätzliches
Prinzipien der Philosophie sind Grundsätze der Philosophie. Das sind grundsätzliche Sätze. Solche Sätze kann man nicht auf andere Sätze zurückführen. Ein Beispiel ist "Die Welt ist da.", "Die Welt war nicht immer da", "Die Welt wurde geschaffen", "Die Welt wurde geschaffen, weil eine Welt nicht, ohne dass sie erschaffen wurde, da sein kann.", "In der Welt gibt es Beziehungen (Relationen)", "Es gibt die in der Welt Dinge, die miteinander verbunden sind und somit Beziehungen haben.", "Dinge und Beziehungen (Relationen) haben Eigenschaften." usw. Man kann solche Sätze nicht bestreiten.
**********tarii Mann
3.378 Beiträge
Was...
*******are:
"Die Welt wurde geschaffen, weil eine Welt nicht, ohne dass sie erschaffen wurde, da sein kann."

zu beweisen wäre. Nur weil wir uns nichts anderes vorstellen können, muss das nicht richtig sein.

Die Welt ist Anfang und Ende in einem. Die Unendlichkeit besteht darin, dass das (tatsächlich) kleinste Teil Bestandteil des (tatsächlich) größten Teils, und umgekehrt, ist.

DeltaSagittarii
*******rse Mann
2.314 Beiträge
Naja, er war vor allem eins, ein Mensch seiner Zeit. Was er gesehen und niedergeschrieben hat, war in allererster Linie für seine Zeitgenossen bestimmt. Das trifft auch auf das neue Testament zu, dessen politische und gesellschaftliche Sprengkraft auch heute viel zu sehr unterschätzt wird.

Exakt so nehme ich Domsub mit der Nummer Eins Acht Zwei Null Neun wahr, mit dem Unterschied, daß ich es – mit einer kleinen Korrektur – im Präsenz formulieren müsste, und das lautete, um es dir unmissverständlich zu kommunizieren, exakt so:

Naja, er ist vor allem eins; ein Mensch seiner Zeit. Was er sieht und niederschreibt, ist in allererster Linie für seine Zeitgenossen bestimmt. Das trifft auch auf das neue Testament zu, dessen politische und gesellschaftliche Sprengkraft er auch heute als viel zu sehr unterschätzt annimmt.
Bin ein Evangelist Namens Mose? Wenn ja, würde ich wohl nach Kos fahren und das Meer teilen. Das wäre dann mein Beitrag die Schleuser zu bekämpfen, und das sogar friedlich. Das wollte die EU doch, oder? *ggg*
@DeltaSagittarri
Ja richtig, dann beweise es. Du kannst das, denn alles was du sagst ist immer vollständig bewiesen.

Beweise bei der Gelegenheit, wenn du gerade schon dabei bist, gleich noch mit " Die Welt ist Anfang und Ende", "Die Unendlichkeit besteht .." usw. Vielen Dank!
**********tarii Mann
3.378 Beiträge
@yokowakare
*******are:
"Die Welt wurde geschaffen, weil eine Welt nicht, ohne dass sie erschaffen wurde, da sein kann."

**********tarii:
Die Welt ist Anfang und Ende in einem. Die Unendlichkeit besteht darin, dass das (tatsächlich) kleinste Teil Bestandteil des (tatsächlich) größten Teils, und umgekehrt, ist.

Sowenig, wie ich meinen Satz beweisen kann, kann dein Satz bewiesen werde.

*******omin:
Jeder meint, dass seine Wirklichkeit die richtige Wirklichkeit ist.

DeltaSagittarii
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