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Das "ewig Weibliche", gibts das überhaupt?

**yx Mann
1.350 Beiträge
Themenersteller 
Das "ewig Weibliche", gibts das überhaupt?
Eine Debatte in der PM über Weiblichkeit erinnerte mich an Goethes Statement "Das ewig Weibliche zieht uns hinan." am Ende von Faust II.
Lange war ich bereit, den Spruch zu glauben. Aber aus verschiedenen Gründen bin ich nicht mehr sicher.

Was also ist das "ewig Weibliche" an sich?

Und, hat es die von Goethe unterstellte Wirkung?
Was fühlt Ihr?
Goethe hat vielleicht an die Geschichte mit Gaia, der Erdgöttin gedacht, die laut klassischer Sagen der Griechen zu aller erst gelangweilt durchs All wallkürte.

Gaia griff sich damals als Zeitvertreib genüsslich an den Schritt und wunderbarerweise gelang es ihr, trotz fehlenden Partner schwanger zu werden. "Oh, Du lieber Himmerl!", dachte sie, denn jener verlangte bald anstatt der Muttermilch nach delikateren Sachen, weshalb sie ihn Uranos taufte und so wurden Gaia und ihr Sohn das erste Liebespaar der Weltgeschichte. Jede Nacht umarmten sich Himmel und Erde, woraus so einiges entstand..

Und weil Uranos seine ganzen Erstlingswerke, die Monsterkinder und Kyklopen aus Eifersucht in den Tartaros warf und die nachkommende Brut hinter einem ganzen Gebirge wegparkte, wurde Gaia zickig. Sie ließ ihren Sohn Kronos, Vater der Zeit, mit einer Sichel an das Gemächt von Uranos. Versucht hat er nach der schmerzlichen Entmannung es bei Gaia weiter mit der Begattung, aber ohne Hobel keine Späne.. Und aus dem letzten Tropfen des Schnittwerkwürstchen, welches in die Meereswogen herrenlos fiel, soll ja Aphrodite entstanden sein.. Es gab dann später noch ein paar andere Familienstreitigkeiten, weshalb Gaia ins All entschwebte, seitdem dort verzickt um die eigene Achse rotiert, weiterhin ein wachsames Auge hat und auf Erden manipuliert, wo sie nur kann..

Was sagte dem Goethe das?! "Das ewig Weibliche, das uns hinan zieht", gibt es schon. Dazu schrieb er ja auch ein feines Gedicht an seine Schwester zur Hochzeitsnacht.. Aufgepasst also meine Herren... *zwinker*
Das ewig Weibliche ist eine Vorstellung, die wahrscheinlich schlüssig es nur in dem Buddismus (Yin-Yan) oder in dem Weltbild gebildeter Menschen im 18. Jh. vorhanden war.

Dabei ist es eine Bedeutung durch Deutung eines Teilaspektes der Wirklichkeit.
Meine Beobachtung:

Die Menschen erleben eine Weiblichkeit in ihrem Leben, die zeitlich ziemlich kurz gültig ist und zudem kulturell begrenzt und empfinden sie dennoch als "ewig gültig".

Das ist ein "Problem", dass in unserer Menschlichkeit steckt. Für kleine Kinder z.B. ist ganz klar, dass wenn Mama immer Kaffee trinkt und Papa immer Tee, dass Frauen eben Kaffee trinken und Männer Tee. (Gibts ein paar lustige Untersuchungen dazu.)

Später lachen wir darüber und gehen bei komplexeren, uns überfordernden Problemen dann haargenau gleich vor. Ein Teil der "Weisheit des Alters" rührt meiner Meinung daraus, dass man aktuelle Strömungen, die die jungen Menschen für ewig gültig halten schon selbst anders erlebt hat.
Das Gleiche gilt für den Spruch "Die Wahrheit wird euch frei machen". Wenn du weißt, dass für viele Jahrhunderte die Frau als die Vagina-gesteuerte galt (und nicht der Mann als Schwanzgesteuert), oder das zu vorletzten Jahrhundertwende junge Männer ihre Schläfen ergrauten um älter zu wirken oder dass rosa lange die Zeit für kleine Jungs und blau (die Farbe Marias) für kleine Mädchen war, dann relativieren sich viele "ewige" Vorstellungen zu Männern und Frauen.

Ich kann nur noch grinsen, wenn jemand mir sagt "Sie mag halt rosa, sie ist halt ein Mädel".

Für mich ist die Vorstellung eines ewig Weiblichen eine Sehnsucht nach Ordnung in einer überkomplexen Wirklichkeit, eine Suche nach einem festen Halt in einem äußerst volatilen Feld. Darüber hinaus ist es eine ursprünglich zutiefst männliche Vorstellung, da ein festgefügt ewig Weibliches natürlich mehr Spielraum für das Männliche lässt als eine Vorstellung von Weiblichkeit, die sich in jede gesellschaftliche Ritze drängen kann, weil sie ebenso unbestimmbar und wandelbar ist wie Männlichkeit.

Wir erleben ja heute das Aufbäumen und die Widerstände von manchen Männern, wenn Frauen die letzten Bastionen männlicher Dominanz angreifen und wie beruhigend viele Männer es finden, wenn jemand von "weiblichen Eigenschaften" spricht. Wer bin ich denn, wenn all das, auf das ich meine Männlichkeit aufbaue nur eine menschliche Eigenschaft ist, die auch Frauen haben?

Was ist denn Mann noch, wenn die Frau genauso groß ist wie er, ihm den Heiratsantrag macht, ihn zuerst geküsst hat, mehr verdient, kein Problem hat die Kinder die Hälfte der Zeit bei ihm zu lassen, Bier trinkt, sich im Schritt kratzt, Schach spielt, gern am Auto schraubt, Pornos schaut, die Aufstellung der Weltmeistermannschaften kennt und bessere Noten an der Uni einheimst?

Wäre da nicht ein ewig Weibliches ein schönerer Ort? Wünscht man sich da nicht die alten Feministinnen zurück aus den 70ern die ganz auf Differenz auswaren (du musst nicht ins 18.JH oder in den Buddhismus um die Idee zu finden)? Damals als es noch MÄNNER und Frauen gab und kein gender? *zwinker*

gruß
Brynjar
NEWFACE
****AR Mann
1.629 Beiträge
Prinzipien wie EWIG...."irgendetwas"...
Unser Leben und unsere Erkenntnis verändert sich ständig.
Zumindest bei denen , die mitdenken und nicht unterwegs aussteigen.

Die Prinzipien um das EWIG Weibliche oder MÄNNLICHE
scheint mir, wie der Gedanke um IDEE an sich.

Aus dem Indischen ist in der Tantrischen Lehre ebenfalls ein prinzip vorhanden
das SHIVA und SHAKTI ( das weibliche Göttliche Shaktiv, das ewig Männliche Göttliche SHIVA)
Hierbei ist festzustellen das e nicht um echte Götter geht...sondern darum das MANN/FRAU das prinzip
also die IDEE des ewig göttlichen in der begegnung mit dem Anderen Wesen erkennt und ehrt.

Das ander Wesen als Göttlich ansehen.
Auch wenn man den mensch selber nun nicht gerade leiden kann, so kann Mensch doch dahinter erkennen das es sich um SHIVA oder SHAKTI handelt.
Und mit diesem Gedanken , kann mann/frau auch einen Menschen respektieren oder zumindest tolerieren der einem auf persönlicher Ebene nicht so ganz passt.
Wobei GENAU dieses NICHT passen...zu ganz vielen weitern Gedanken führen kann.

SHIVA und SHAKTI als Prinzip oder Idee im Leben ist für mich eine sehr wichtige Sache geworden.
Im tantrischen meine Prinzipien zu finden , bedeutet für mich viel.
Somit weiß ich auch das die SM Welt und die Welt im tantrischen sich stets
um die prinzipien im Leben dreht.

Vermutlich wird es
EWIG das weibliche (SHAKTI) und
EWIG das Männliche (SHIVA) geben.

Jedoch haben diese Worte und Ihre tiefere Bedeutung , in all den Kulturen verschiedenen Ausdruck
und unterschiedliche Sichtweise. Wäre mal klasse wenn es eine Übersicht über alles Kulturen udn alle Zeiten gäbe, wo man erkennen kann wie sich diese Welt des EWIGEN entwickelte.

EWIG ist eh nur eine Bezeichung das für Wesen wie uns Menschen gilt,
die eben nicht EWIG am Leben sind.
Hmmm huch...bissle sehr weit ausgeholt...
Hoffe es stört nicht zu sehr.
(Kritiken und sonstiges sendet mir einfach an meine PM)
**yx Mann
1.350 Beiträge
Themenersteller 
@ lightonia & Brynjar
Das ist genau mein Verdacht, dass man Goethe diesbezüglich auch sehr viel profaner sehen kann, denn sein prägendes Erleben von Frau ist an den Namen Charlotte von Stein gebunden, die sieben Jahre älter und sehr kultiviert ihn aus seinen männlichen Sturm & Drang-Zeiten hinausbegleitet und entwickelt? hat.

Da ist möglicherweise individuelles Erleben generalisiert worden und deshalb vielleicht beliebig.

Und dennoch, - wenn man die Unterschiede von Mann und Frau nach dem Prinzip der großen Zahl zusammentragen würde, ist dann die Vorstellung von etwas ewig Weiblichen, das für das geistig-Menschliche nützlich ist gänzlich absurd?
stimmt, Charlotte von Stein...,

und ich habe in verwirrter Umnachtung Goethe einen Brief an seine Schwester schreiben lassen, dabei war es Mozart mit :

Drum, wenn dein Mann dir finstre Mienen,
Die du nicht glaubest zu verdienen,
In seiner übeln Laune macht,
So denke, das ist Männergrille,
Und sag: Herr, es gescheh' dein Wille
Bei Tag, und meiner in der Nacht.

Also wenn die Vorstellung von etwas ewig Weiblichen, das für das geistig-Menschliche nützlich ist, gänzlich absurd wäre, dann wäre unser Sein aufgeschäumte Pampelmuse mit zu viel Säureanteil. Vielleicht ist es das auch, aber die Verweigerung dieser Annahme macht fröhliche Grinsebacken..
*******use Mann
3.197 Beiträge
Das "ewig Weibliche"
regiert die Welt der Menschen
-mal offen, mal verborgen, mal direkt, mal indirekt
und unabhängig von Zeitgeschmack und Quote.

Das "ewig Männliche" glaubt, es hätte die Wahl
-das "ewig Weibliche" hat sie tatsächlich. *g*
*******enza Mann
3.454 Beiträge
...
"Das ewig Weibliche zieht uns hinan."

Nunja, es gibt auch Tage, da zieht's einen ganz schön runter, oder?

Was also ist das "ewig Weibliche" an sich?

Nach meinen Beobachtungen zeichnet es sich (im Kontrast zum ewig Männlichen) unter anderem stark durch den diametral entgegengesetzten Schwerpunkt beim Verständnis des Begriffs "Ewigkeit" aus, die wir ja auf zweierlei Weise erfahren können:

a) als stehendes Jetzt (nunc stans) in der Meditation.
b) als gedanklich ins Unendliche prolongierten Zeitfortschritt.

In der Terminologie Simone de Beauvoirs würde Ersteres als Immanenz, Letzteres als Transzendenz bezeichnet. Physikalisch wäre beides eine Grenzwertberechnung, wobei Limes delta(t) im ersten Fall gegen null geht und im zweiten Fall gegen unendlich. Mit zunehmender Annäherung an diesen Grenzwert werden im ersten Fall die körperlichen Befindlichkeiten relevant, im zweiten die Zinsen.

Goethe hatte starke Yin-Elemente. Wie wichtig ihm seine körperlichen Befindlichkeiten waren, wird nicht nur in seiner Farbenlehre deutlich, sondern auch in seinen berühmten letzten Worten:

Mer licht de Kisse schief.

****e_H Mann
8.282 Beiträge
Die Begrifflichkeit des Ying / Yang hat schon wieder so einen verklärten Charakter, daß sie den dichterischen Leiden der Frühromantik gleichkommt.
Realphilosophie wird im Zusammenhang mit der Unterscheidung männl/ weibl. Prinzip einfach von ' nur zu dichotomischen Zusammenhängen befähigtem Denken' sprechen.
Wenn die zeitliche Bestimmung 'ewig' beibehalten werden soll so ändert sich das Substanzielle. Aus dem Weiblichen wird der 'struggle for life'.
Der labile Mann zerbricht heutzutage nicht mehr am Liebeskummer, sondern an finanziellen Nöten.
****jar:
Wäre da nicht ein ewig Weibliches ein schönerer Ort? Wünscht man sich da nicht die alten Feministinnen zurück aus den 70ern die ganz auf Differenz auswaren (du musst nicht ins 18.JH oder in den Buddhismus um die Idee zu finden)? Damals als es noch MÄNNER und Frauen gab und kein gender? *zwinker*


Das verstehe ich nicht. Das "ewig Weibliche" ist für mich ein Ausspruch, der in dem angesprochenen Sinne nur durch eine zeitgenössische Definition kommunizierbar ist. Ich selbst kenne das 18.Jh. zu schlecht, um zu verstehen was es für ein Menschen zu dieser Zeit bedeutete.
Und das wird etwas anderes sein, als meine Interpretation dieses Begriffes, oder die buddhistische Interpretation des Begriffes. Goethes Worte (mit ihrer Bedeutung) lassen sich ohne den kulturellen oder gesellschaftlichen Kontext SEINER Zeit oft nicht in ihrer Tiefe verstehen. Wie gesagt, ich kenne das 18.Jh zu schlecht.
Und der Feminismus kommt bei mir kurz nach dem Rassismus. Blöde Parolen und sonst nix weiter. Die Ehe war bis weit ins 18.Jh, in einigen ländlichen Bereichen wohl noch bis ins 19.Jh. eine REINE Arbeitsgemeinschaft, und keine Gefühlsgemeinschaft (Stichwort Liebe). Und bei Arbeitsgemeinschaften, das wird einem selbst heute noch jeder Betriebswirt sagen, ist es kontraproduktiv wenn jeder alles machen will. Und in sofern ist das traditionelle Rollenverständnis nichts weiter als die Spezialisierung innerhalb einer Arbeitsgemeinschaft und war notwendig um die Arbeit in dieser Gemeinschaft effizient zu bewerkstelligen. Reine Ökonomie also.

Das klingt aus heutiger Sicht furchtbar, aber im Kontext zu dieser Zeit war es vollkommen logisch und auch die beste Lösung. Ein Feminismus in der heutigen Ausformung wäre zu damaliger Zeit undenkbar gewesen, weil er total ineffizient und kontraproduktiv war, und Ineffizienz war tödlich zu dieser Zeit (auch für Frauen). Wer einigermaßen leben wollte brauchte effiziente Strukturen, dazu zählt auch eine genau umrissene Aufgabenverteilung. Und das bringt es mit sich, das man mal für die andere Rolle mit ihren Vorteilen schwärmt. Das ist so, als wenn wir in unserer Fantasie mal Arzt sind und mit unserer Gattin Golf oder Tennis spielen. Einfach mal träumen aus unserer eigenen Rolle zu fallen. Und so KÖNNTE ich mir vorstellen ist auch Goethes "Ewig Weibliche" eine Ode an die andere Rolle der Frau mit ihren Vorteilen. So wie in vielen Geschichten aus dem Mittelalter die Ode an die Männlichkeit durch Ritter und Königsgeschichten (und erst recht Prinzen) ausgedrückt wird. Es geht dabei um den Traum in eine andere Rolle zu schlüpfen.

Was den Begriff "Ewig" anbelangt, aus Goethes Sicht verständlich: Für ihn war diese "Spezialisierung" mit den rollenbezogenen Besonderheiten schon immer vorhanden, und das es sich mal derart ändert, war für ihn nicht abzusehen. Insofern ist es verständlich, das er das Wort "ewig" verwendet hat.
*******enza Mann
3.454 Beiträge
...
Der labile Mann zerbricht heutzutage nicht mehr am Liebeskummer, sondern an finanziellen Nöten.

Das liegt wie gesagt an der Sache mit den Zinsen, die ohne einen Ewigkeitsbegriff als unendliche Zeitreihe ziemlich absurd wird.

Seit das ewig-weibliche an den Universitäten zugelassen wurde, hat es die Sache mit der Zinsrechnung ja in Ansätzen begriffen. Wenn wir als Männer uns aus diesem Joch befreien wollen, tun wir gut daran, vice versa ebenjenes nunc stans zu erforschen. Auf Sachbearbeiterebene sind in den Banken eh meist Frauen beschäftigt, und die können tatsächlich Zins und Zinseszins und son Zeuch. In solchen Gesprächen mal kurz den Beckenboden anzuspannen und das Wurzelchakra leuchten zu lassen, kann eine ganz erstaunliche Wirkung entfalten.

Wer einigermaßen leben wollte brauchte effiziente Strukturen, dazu zählt auch eine genau umrissene Aufgabenverteilung.

Ich glaube, wir müssen sehr vorsichtig sein, wenn wir uns mit der heute so weitverbreiteten ökonomischen Arbeitsteilungs- und Effizienz-Brille dem Lebensgefühl des 18. Jahrhunderts annähern. Dies betrifft übrigens ganz banal und basal tasächlich auch wieder die Zeitwahrnehmung. Sehr interessant in diesem Zusammenhang sind Max Webers Beschreibungen der verzweifelten Versuche der Fabrikbesitzer (etwas später Mitte des 19. Jhdts) die Schichtarbeiter überhaupt erstmal auf Pünktlichkeit einzunorden. Außerdem wäre in diesem Zusammenhang an die Leibeigenschaft zu erinnern, die in einigen Regionen Deutschlands bis in die Mitte des 19. Jhdts gang und gäbe war. Solange Dein Leib mit Haut und Haaren Deinem Feudalherren gehört (ebenso wie der Deiner Frau), machst Du Dir über Deine Geschlechterrolle vermutlich wenig Gedanken?

Das ist so, als wenn wir in unserer Fantasie mal Arzt sind und mit unserer Gattin Golf oder Tennis spielen.

Das ist aber jetzt mal eine ziemlich eigenwillige Interpretation von Doktorspielchen.
*******enza:
Solange Dein Leib mit Haut und Haaren Deinem Feudalherren gehört (ebenso wie der Deiner Frau), machst Du Dir über Deine Geschlechterrolle vermutlich wenig Gedanken?

Ja. Die Geschlechterrollen haben ihren Ursprung ja auch nicht in geschlechterrollen, sondern sind ein Ergebnis der Notwendigkeit durch die damaligen Umstände der Lebensrealität. Und ja, es war nicht das heutige, in Deutschland übliche Verständnis von Arbeit. Arbeit wurde getan, wenn sie notwendig war, und nicht dann, wenn jemand sagte, es wäre an der Zeit. Und nicht zu vergessen, das etwa 1/3 aller Tage im Jahr Feiertage waren - mit den damit verbundenen "Einschränkungen in der Arbeitszeit", an die sich auch ein Feudalherr halten musste. Ich wage aber zu bezweifeln, das der Feudalismus derart grausam war, wie wir heute es von ihm denken, bzw. steht global gesehen der moderne Lobbyismus sowie die Wirtschaftspolitik und seine Auswirkungen dem Feudalismus in nichts nach. Beides großes Potential zur Grausamkeit.


*******enza:
Das ist aber jetzt mal eine ziemlich eigenwillige Interpretation von Doktorspielchen.
Wer spielt Doktor? Ich hätte auch den Piloten als Beispiel nehmen können.
Was fühlt Ihr?

ich fühle, dass über ein terminus geredet werden soll, über ein konzept. wurde ein konzept einmal formuliert, muss es nur noch durch die panade der historie gezogen und lange genug im fühlofen gebrutzelt werden, schon schmeckt es nach schnitzel. etwas ranzig, aber immerhin, bekannt.

man könnte auch über archetypen reden. das der "göttin" etwa. das hätte dann mehr substanz.
****e_H Mann
8.282 Beiträge
Oh ja, lass uns über das prometheische in der Göttin sprechen.
dann landen wir wieder bei pandora. das nächste konzept. mieser, fieser, dezidierter als eva, greifbarer.
in allen hypostasien, des männlichen und des weiblichen, geht es um eine unwägbarkeit. die frau / den mann nicht zu verstehen, läßt eine vielfalt an termini zu. termini sind terminal, sie sagen aus, wie weit man in einer sache zu denken bereit ist. will man aufhören, sagt man pandora, lilith, artemis, apollo, adonis, oo7 oder darth vader. alles nur beschlossene sachen.

ich kann mit "ewig" etwas anfangen, und mit "weiblich" auch. sobald ich die begriffe verknüpfe, werden sie in teilen pleonastisch. was sonst, als ewig? kein informationszugewinn.

erst wenn man die epoche als weitere koordinate einfügt, zu welchem zeitpunkt wird welche art von ewigem an welchem weiblichen angehängt? - dann gewinnt man info dazu.
ist hiermit geschehen, durch die frage des verfassers. und daher hat es etwas richtiges nach dem fühlen zu fragen. zu grunde liegen aber reine konzepte. leerheiten, zum befüllen.
****e_H Mann
8.282 Beiträge
ich fühle,
daß das Konzept des Dichters zu separatistische Züge trägt und sich die Diskussion darüber konsequenterweise in Haarspaltereien verlieren muss.
(Selbstverständlich in noch nie dagewesene Haarspaltereien... *zaunpfahl* )

und der schönste Pleonasmus im Zusammenhang wäre es von der ( noch zu gewinnenden) Erkenntnis auszugehen, daß die archaische Göttin geschlechtliche Diversitäten zur ungeschlechtlichen Neutralität zu einen im Stande ist.
**yx Mann
1.350 Beiträge
Themenersteller 
...daß die archaische Göttin geschlechtliche Diversitäten zur ungeschlechtlichen Neutralität zu einen im Stande ist.

Was für ein schöner Gedanke!

Unterstellte man, dass der separatistische Goethe diesen Gedanken nur niederschrieb, damit Du diesen Satz schreiben konntest, *neck* dann ist zu bedenken, dass schon die Griechen in ihrer Bildhauerei ein androgynes Ideal verfolgten.
Der Gedanke kann also so falsch nicht sein.

Und er wird in der modernen und kritischen Theosophie in ein Konzept eingegliedert, das für den Einzelnen auch zu einer schönen Lösung zu führen vermag, - wenn man denn mitfühlen kann und nicht auf der Oberfläche des glatten Logos verbleiben muß.
FM
Es ist eine schöne Unterhaltung bei Regen, der den (prinzipielle) Unterschied in der Erkenntnis (woran erkenne ich Sie/Ihn) von Frau (weiblich) und Mann beleuchtet (ob nun ewig oder nicht, es kling immer ewig erhaben...).

  • Strümpfe anziehen
  • Brüste hervorstrecken
  • leise vor sich hin weinen
  • tausend Schuhe im Schrank horten
  • Kinder lieb streicheln
  • Tempotaschentücher in der Bluse
  • hi, hi sagen

  • Taschenmesser in der Tasche
  • Aktien kaufen
  • Autos bestaunen
  • Eisen beschlagen
  • Boxen im Ring
  • einen Krieg beginnen

Wetten, dass kein einziger Teilnehmer in der kategorialen Zuordnung F/w-M hier fehlt ... Warum? Biologen wissen noch mehr darüber, Physiker gar nichts. Sexualtheoretiker wissen, dass die Männer die Frauen ficken und sie nehmen; Frauen ficken nicht die Männer (Frauen wollen verführt und erobert werden, Männer sind dann der aktive Teil).
*******rse Mann
2.314 Beiträge
Das ewig Weibliche ist die Verlockung. Das ist eine ungemütliche Sache, wenn man sich den Begriff näher ansieht, den man sich von >Verlockung< macht. Ich sehe hinter den naheliegenden Bildern von den reizvoll in Szene gesetzten Frauenzimmern in den ausgesucht körperbetonenden Klamotten, den wohlüberlegten Worten auf den sorgfältig geschürzten Lippen, den feingesetzten Gesten und dem gespielten Desinteresse die Verlogenheit eines uralten Spiels, das, wenn es nicht >Spiel< genannt würde, einen passenden Namen trüge: Blendung.

Dieses Spiel könnte in der Tat ein Spiel sein, aber dazu braucht es ein paar Freiheiten, insbesondere die Freiheit, sich selbst entwerfen zu können. Um zu dieser Freiheit vordringen zu können, muss man sich als Mensch verstehen lernen, der sich mit Selbstgesuchtem identifizieren kann. Diese Freiheit bedeutet den Ausbruch aus den Zuschreibungen, die vom Beginn des eigenen Lebens an in die Blutbahnen geflößt wurden und sich in Überzeugungen wandelten.

Wer diese Freiheit erlangt, kann jedes Spiel spielen, auch das der Blendung. Bis dahin aber ist er überzeugt, daß es das ewig Weibliche wirklich gibt.
Das ewig Männliche
Die Verlockung kommt auch dem Mann zu (Pendant: das ewig Männliche). Sie haben Muskeln und einen kraftvollen Auftritt (scharfer Blick, Bart, tiefe Stimme, Dominanz usw.). Männer tragen auf dem Volksfest enge, kurze Lederhosen (u.a. Arsch, Wade) zum tiefen Ausschnitt der Frauen (Busen).

Überhaupt sind Kleidung und auch Wohnung bei Männern und Frauen jeweils spezifisch (Männer haben ein Fahrrad im Flur stehen, Frauen eine Waschmaschine usw.)

Das männliche Wesen (Mann) zeigt im Verhalten eine besondere Form von Macht (z.B. Aggressivität). Im Denken ist es die Besonderheit in der Anwendung von Vernunft/Verstand (z.B. Logik, Abstraktion, Strukturierung).
*******rse:
Diese Freiheit bedeutet den Ausbruch aus den Zuschreibungen,

Und was ist mit in Freiheit sitzenbleiben?
****66 Mann
220 Beiträge
Da ich jetzt erst in das Thema einsteige, bitte ich etwaige Wiederholungen bereits formulierter Thesen um Nachsicht.

Die letzten Beiträge habe ich gelesen. Entgegen der "Verlockung" (plantnurse) möchte ich den Begriff der "Schöpfung" einbringen. Das ewig Weibliche ist nach meinem Verständnis das Sinnbild des "Leben Schenkens", des "Gebärens", die primäre Basis der Evolution.
Im Zuge dessen mag die Verlockung ein Mittel zum Weg sein, mehr nicht.

Der Sinn des Lebens ist Sex. Alles zusätzliche andere ist Attitüde. Wir leben demnach in Prozessen der Anbahnung von Sex. Sex ist das Ziel. Die biologische Programmierung macht uns zu Huren, Freiern, Bänken, Autofahrern, Fernsehschauern, Arbeitsbienen, Modehäschen, Sportlern, Philosophen, Kaufleute, Richtern... Alles geschieht im Kontext sexueller Stimulation - passiv oder aktiv - sich positionieren, behaupten, durchsetzen, frohlocken, zerstören, Besitz ergreifen, hingeben, nehmen, geben, haben, wollen, lieben, erdulden...
**yx Mann
1.350 Beiträge
Themenersteller 
Der Sinn des Lebens ist Sex.
Dann stimmt das sicher für unsere Säugetierkörper als aquatische Nacktaffen.
Für uns als geistige Wesen ist das nicht ausreichend.

"Das ewig Weibliche zieht uns hinan.", - es geht also in der Ausgangsfrage auch darum, ob das "geistige allgemeinWeibliche" etwas sein kann, was uns als Menschen geistig weiter zu entwickeln hilft.
Bleibt noch der Wille zur Schöpfung. Das betrifft den Nacktaffen und seinen Geist.
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