Ich hatte immer eine Theorie für mich. Seit meiner Jugend. Ich dachte, es müsste doch ein jeder genau so klug, oder sagen wir, erfahrungsreich sein, wie ein jeder andere.
Nehmen wir ein Extrem:
Der 17 Jahre lang ausgebildete Vorzeigeschülerstipendiatsdiplomdoktor und einer, der die gleiche Zeit tumb in einer dunklen Kammer verlebt hat, egal, wer oder was ihn am Leben hielt.
Weder des einen, noch des anderen Erfahrung kann der gemeine Mensch, der mittelmäßige, nachvollziehen. Beides sind Spezialisten. Sicher hielte ich, ganz spontan, den Doktor für schlauer.
Wenn ich aber in mich hinein horche, so deucht mir, dass ich den Fehler begehe, des Doktors Erfahrung als die wichtigere anzusehen und die Erfahrung dessen, der über all die Jahre einsam in seiner Hütte saß, als unbedeutend einzustufen.
Ein jeder, der mein Alter hat, hat die gleiche Zeit durchlebt. Ob er nun nichts getan, oder Himmel und Hölle in Bewegung versetzt hat, ich kann das und will es nicht werten.