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Woran erkennen wir die Dummheit?

**e Mann
2.564 Beiträge
Wie beim Bösen, dem Hass oder der Gier wird hier die Dummheit personifiziert. Das stört mich. Dummheit ist nicht aktiv und kann auch kein Bewusstsein tragen.

Danke für den Gedanken, dass einer Beurteilung von Dummheit die Referenz fehlt. Um Dummheit objektiv beurteilen zu können, bleibt mir nur mein subjektiver Bereich. Nur meine eigene Referenz, meine Ansicht von dem, was dumm ist, ist ein verlässlicher Quell einer solchen Beurteilung.
Beurteile ich das Verhalten anderer, so nutze ich meine Referenz und nicht diejenige des Handelnden. Da kann nichts Gescheites bei heraus kommen.
Stehe ich im Supermarkt an der Kasse und höre: "Die da oben machen eh, was sie wollen", dann halte ich die Aussage für dumm. Ich muss allerdings einsehen, dass ich nicht den Referenzpunkt des anderen dabei weder beurteilen noch wissen kann. Eine Aussage meinerseits: "Der Satz ist dumm" wäre so selber die Dummheit einer unbewussten Referenzpunktverschiebung. Er ist ausschließlich in meinen Gedanken dumm.

Ich halte den Satz für dumm, weil ich davon ausgehe, dass in Deutschland das Volk regiert. Na ja, regieren sollte. Mein Referenzpunkt ist der Gedanke, dass in solch einem Staat logischer Weise das Volk oben steht: "Hier regiert das Volk". Wenn das nun nicht so klappt, wie man sich das vorstellt, sollte man das zu ändern versuchen. Das tue ich nach Kräften, allein, es ist ein mühseliges Unterfangen.
Ziehe ich meine eigene Referenz heran, muss ich gestehen, dass ich bisher so dumm war, die Zustände bisher noch nicht wesentlich geändert zu haben.

Somit meine ich, dass eine Aussage über die Dummheit irgend einer anderen Person mir nicht zu steht und will versuchen, diese zu vermeiden.

Zur Dummheit von Massen:

Jedes Volk, welches seinen eigenen Verstand und seine Autonomie aufgibt ist dumm. Solche seien Herdenvölker genannt.

Das mag man heutzutage unterschreiben. Aber eher angesichts der letzten großen Kriege. Historisch gesehen ist mir nicht klar, ob den Völkern über lange Zeit eine wirkliche Alternative offen stand. Der Übergang vom Nomadentum in sesshafte Völker und das (in diesem Kontext) Ausbleiben von jeglichen Kämpfen halte ich für unwahrscheinlich.
Hieße es doch, es hätte eine reale Chance dafür gegeben, vom Nomadentum direkt in die Demokratie zu gelangen.
Die Sesshaftigkeit ist von der Spezialisierung geprägt und die schafft unterschiedliche soziale Klassen und verschiedene Bildungsniveaus. Es war wohl unvermeidlich, dass sich hier Herrschergeschlechter und religiöse Führer mit steigendem Einfluss auf eine ständig wachsende Zahl von Bürgern etablierten.

Der Weg zur Demokratie wurde erst geebnet, als ein Bildungsbürgertum heran wuchs, das nach und nach Einfluss auf die politische Führung gewann. Nach der Überwindung des Feudalsystems erst konnte sich das Wahlrecht für Frauen etablieren und so konnten sich, mit vielen Rückschlägen und immer noch völlig Mangelhaft, erste demokratische Systeme entwickeln.
Wir, die wir nun meinen, in solch einem fortschrittlichen Lande zu leben, haben sicher eine recht verklärte Sicht auf die "Halbwilden" in den "rückständigen" Ländern. Auch vergessen wir gerne, dass wir mit zu den Kriegstreibern gehören, die versuchen, aus allen Konflikten der Welt noch den meisten Gewinn heraus zu bekommen.

Noch ein Wort zu den Schweizern. Ein schönes Beispiel für ein vermeintlich kluges Volk. Sie waren so klug, einfach dem Geld nachzujagen. Eine Eigenschaft, die weiter oben zu den großen Dummheiten eines Volkes gezählt wurde. So ist des einen Dummheit des anderen Gewinn oder eine Dummheit vielleicht gar keine, wie sich erst viel später herausstellen mag.
Deutschland stünde heute nicht da, wo es steht, hätte es nicht den zweiten Weltkrieg angezettelt. Bitte nicht werten, den Satz, er soll nicht mehr oder weniger ausdrücken, als er tut und schon gar nicht einen Krieg rechtfertigen.

Ich will damit nur aufzeigen, dass die Dummheit zum natürlichen Prinzip gehört. Im Groben ja auch zur Kategorie "Fehler". Und ohne die ergibt sich keine Entwicklung.
So bleibt mir nur, meine Dummheit bewusst anzunehmen. Ganz genau so wie meinen Hass, meine Bosheit und meinen Neid. Für mich ist es nur ein Unterschied, ob ich die negativen Eigenschaften bewusst an mir erkenne und damit umgehe, oder sie beiseite schiebe, sie lieber anderen anhänge. Aus diesen Gründen fühlt sich eine jegliche Personifizierung von Dummheit in anderen Menschen und Massen für mich falsch an.
@pue
Ja mich stört das auch. Wir sind jahrszeitbedingt mit der Themenstellung ohnehin am Stammtisch angelangt.... Nichts dagegen, man sollte es nur wissen (wenn dazu noch das Bier gut ist...).

Würde man es versuchen philosophisch anzugehen, müsste man von z.B. Irrtum (Fehler) oder Grenzen der Vernunft reden (eine Personifikation von dumm halte ich auch für falsch).

Jeder kann sich (hier) immer nur auf das Thema beziehen. Es „hört“ uns niemand über uns zu und nirgendwo gibt es eine Instanz auf die wir und beziehen können; die einzige Referenz bleibt unser Gesprächsgegenstand. Wir sind in der Philosophie und nicht in einer (konkreten) Wissenschaft. Wir können jemand zitieren oder versuchen mit Beispielen zu argumentiere, um gemeinsame Referenzpunkte in der Erfahrung zu finden. Vielleicht gelingt dabei eine Verständigung.

Allgemeine Aussagen sind immer problematisch. Besonders wenn die Begründung fehlt. „Die da oben“ ist lediglich ein Allgemeinplatz, dem liegt sicher keine tiefe Analyse in der Überlegung zugrunde. Übe ganze Völker und ihr Verhalten in einer bestimmten historischen Situation etwas seriöses zu sagen halte ich innerhalb der Philosophie nicht für möglich, es ist gar nicht ihr Gegenstand. Es kann nur Gegenstand einer politischen, gesellschaftlichen oder sozialpsychologischen Analyse innerhalb eines Fachs sein. Dafür ist hier nicht der Raum.

Andererseits gibt es politische Tatsachen. Das Volk hat in Deutschland keine Möglichkeit sich an grundsätzlichen Entscheidungen der Politik zu beteiligen, weil es beispielsweise weder mit entscheiden darf, ob sein erwirtschaftetes Geld in andere Länder überwiesen wird (z.B. Griechenland) oder ob es Teile anderer Völker auf sein Gebiet lässt und hier aufnimmt (z.B. Einwanderer / Migranten / Flüchtlinge). Das ist undemokratisch. Der Deutsche darf sich heute leider nur die vorselektierten Herren und Damen der Politik alle paar Jahre auswählen. Das ist zu wenig Mitbestimmung.

Es gibt aber inzwischen die Möglichkeit politische Macht über Internetforen auszuüben (z.B. http://www.abgeordnetenwatsch.de). Ich tue das und hoffe zudem auf die weitere Entwicklung dieser Möglichkeiten. Es wäre schön, wenn es so auch u.a. einen Einfluss von unten auf die Zahl der Zuwanderer oder auf die Anzahl Nullen vor dem Komma auf Überweisungsbelegen für Zahlungen an fremde Staaten gäbe.

Für solche Entscheidungen hat das Volk genügend Wissen. Es ist ja auch unmittelbar davon betroffen. Politiker sind mit ihren Einkommen kaum von erhöhten Steuerbelastungen betroffen. Flüchtlingsheime werden nicht im Regierungsvierteln eingerichtet, sondern in Schulen oder Feuerwehrgebäuden der Region.

Politische Aktionen sind im allgemeinen von Politikern selbst gar nicht mehr richtig zu erkennen, weil ihre Rhetorik den Blick auf die Sachlage immer mehr verstellt. Aber das ist auch nicht ganz neu.
****e_H Mann
8.282 Beiträge
Man kann ja darin übereinkommen die Dummheit als rein kognitives Leistungsdefizit zu betrachten.
Aber dann relativiert sie sich nur irgendwo auf der Intelligenzskala.
Es gibt weder für Dummheit noch für Intelligenz je ein objektivierbares Betrachten.
Im Grunde ist es (und ich muss dabei selbst über mein Beispiel lachen), wenn man versucht kognitiv die Dummheit zu begreifen, so als wolle man mit einem Stück Seife und nur einer Hand, versuchen beide Hände zu waschen.
@uncle_H
Je genauer man ein Urteil abgeben will, um so schwerer gelingt Objektivität; sie verschwimmt unter dem Mikroskop oder im Seifenschaum.

Im Grundsätzlichen (allgemeinen) ist sie allerdings (negativ) erkennbar: wer nach 10 Jahren Schule 1 + 1 nicht zu 2 zusammenzählen kann, hat objektiv eine geringe mathematische Intelligenz. Dabei ist immer nur sinnvoll eine bestimmte Art von Intelligenz (mathematisch, musisch usw.) zu betrachten. Mozart als Beispiel hatte eine hohe musische Intelligenz.

Es gibt also doch einen objektiven Standpunkt, wenigstens EINE trockene Hand.
****66 Mann
220 Beiträge
Exkurs zur Objektivierung
Hm... Mich stört ein bisschen diese dogmatisierte Sehnsucht nach Objektivität. Der Aspekt oder Wunsch von objektivierter Annäherung an einen Gedanken, eine Idee oder ein Bild, ist sicherlich reizvoll und anspornend, jedoch niemals dem Universum des Denkens ausschließlich gerecht werdend.

Ich weiß nicht, wie die Welt außerhalb meines Körpers beschaffen ist. Und dennoch fahre ich mit 180 km/h über die Autobahn, im Vertrauen, dass meine Augen mir einen Raum wiedergeben, der diese Geschwindigkeit rechtfertigt. Ich vertraue darauf, dass keine Wand und kein Baum im Weg steht, obwohl ich die Welt und den Raum außerhalb meines begrenzten Wahrnehmungsspektrums nicht objektiv beschreiben resp. erkennen kann. Zwar objektiviere ich diesen Raum. Ich kann Längen, Tiefen und Höhen beschrieben, all die Dinge, die in diesem Raum vorhanden sind, deren Position, Größe und Bewegungspotential. Und doch ist diese Objektivierung ein Trugschluss, denn es ist kein objektives Bild meiner Außenwelt, sondern lediglich das Spektrum meiner Wahrnehmung. Meine Wahrnehmung reicht gerade dafür aus, zu überleben. Wenn jemand in eine dunkle Kiste gesperrt wird, muss er seinen Ohren mehr abverlangen, um zu überleben, da er seine Augen nicht verwenden kann. Manche Menschen sind aufgrund ihrer individuell ausgeprägten Wahrnehmung in bestimmten Betrachtungsweisen sensibler als andere.

Wenn Denken (auch) eine Art Überleben ist, so mag sich die Wahrnehmung (Ideenfindung) bei den Menschen unterschiedlich ausgeprägt sein, je nach Prägung, An- und Herausforderung.

Denken ist mehr als ihr objektivierter Betrachtungsansatz. Ob mit oder ohne wissenschaftlichem Korsett. Es geht um Logik. Und Logik folgt oft recht unorthodoxen Gesetzen. Die Objektivierung kann etwas beschreiben, jedoch nicht erklären. Philosophie, wenn sie etwas erklären oder gar verstehen will, darf sich niemals nur auf objektive Aspekte der Betrachtung beschränken.

Wer schon einmal wirkliches Brain Storming betrieben hat, weiß, dass aus Chaos und unlogischen Verknüpfungen ein Weg in die richtige Richtung gebahnt werden kann. Und am Ende erscheint es recht logisch.

Auch in der Mathematik und gerade in der Philosophie ist Kreativität ein wichtiger Treibstoff und folgt oft nur dem Instinkt, dem Bauchgefühl.
suchtfreie Räume
Ja das sehe ich auch so (oder etwas genauer: ich denke in einigem ähnlich...). Ein guter Beitrag, den ich mit Interesse gelesen habe.

Nur mit "Sucht" gehe ich nicht mit (genauer:...). Es gibt das Streben nach Gewissheit und Objektivität. Letzteres sehe ich aber vor allem in der Wissenschaft. Es ist das Ziel der Wissenschaft objektiv zu sein. Ich wüsste keinen Grund hier etwas negatives zu sehen, wenn es in der Mathematik (Logik) oder in der Physik gelingt.

Auch die Ingenieurwissenschaften streben das an und wir können uns freuen, wenn es hier glückt (und Flugzeuge wie Computer nicht abstürzen...).

Im Leben gibt sicher auch objektiv Unglück, aber das ist mir jetzt ein zu weiter Raum...
Ein alter Witz: Ein Autofahrer, der auf der A3 unterwegs ist hört in den Verkehrsnachrichten. "Achtung ein Geisterfahrer befindet sich auf der A3 in Richtung...." Darauf er:"Was heißt hier einer? Hunderte!"

Die Dummheit definiere ich meist in Bezug auf die Handlung von anderen. Das gibt mir das Gefühl der geistig Überlegenere/Bessere zu sein.
Wenn ich dieses Mittel nicht brauche um mich selbst gut zu fühlen gibt es auch keine Dummheit mehr, sondern nur noch Unwissen.
Vergleichen wir was wir selbst nicht an Wissen besitzen mit dem Unwissen der Anderen, sind wir plötzlich alle gleich.
Ja, in einer Hinsicht sind wir (alle) jeweils gleich, aber es wäre einfältig zu denken, wir wären es (als Menschen) in jeder Hinsicht...
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