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Ein Neustart

Ein Neustart
Ein Gedanke treibt mich in letzter Zeit um. Was wäre wenn all unser Elektronik versagen würde, was angesichts eines Sonnensturms ja durchaus möglich wäre? Wie würden sich die Menschen organisieren, mit dem blanken Willen zu Überleben im Nacken?

Was bliebe übrig von dem was uns die letzte Zeit so lieb und teuer war? Und tut dem Menschen so eine "Entschlackungskur" gut, wenn all sein Tun auf das Überlegen, auf die Notwendigkeit hin ausgerichtet ist? Und wenn ja, warum tun wir das nicht jetzt schon? Können wir das überhaupt noch, dieses Überleben in der Natur, oder würden wir uns durch das Festhalten an nicht überlebensnotwendigen Dingen (unser konsumorientiertes Denken, Lebensstandart, Festhalten an Besitzverhältnissen,Konservierung von Machtverhältnisse etc.) verzetteln und uns dadurch um unser eigenes Leben bringen?

Kann der Mensch in unseren Breitengraden überhaupt noch pragmatisch sein? Können wir uns überhaupt noch vorstellen das unser Tun unser unmittelbares Überleben beinhaltet/ beinhalten könnte?

Vielleicht hat ja jemand Lust zum diskutieren.
Profilbild
******ies Mann
5.496 Beiträge
Oh-ja!
Darüber zu diskutieren reizt mich ungemein ...

Auch wenn es ersten Moment arrogant klingen mag -
ich bin der Meinung, dass die JUNGEN völlig hilflos wären,
die MITTEL-ALTEN sich an einige alte Weisheiten
erinnern würden, die sie mal gehört haben -
und die ALTEN würden sehr pragmatisch vorgehen
und die Elite darstellen.
*******use Mann
3.197 Beiträge
So ein Neustart
ist ein interessanter Gedanke.
Aber ein Sonnensturm reicht dazu nicht aus. Die Menschen würden einfach reparieren
und können mit strategischen Reserven (Nahrung und Energie) diese (kurze) Zeit
einfach überbrücken, ohne ihre Lebensweise grundsätzlich zu ändern.
Im Moment fällt mir als Auslöser nur eine globale Katastrophe durch einen
Einschlag eines größeren Himmelskörpers ein (Durchmesser über 5km).
Denn ein Elektronikausfall allein scheint mir als Ursache allein nicht ausreichend
für einen globalen Neustart.
Oder würden die hochtechnisierten Gegenden entvölkert, weil die Jugend nicht
mehr ohne Smartphone flirten kann oder würde das durch den Ausfall
der Pillenproduktion ausgeglichen? *zwinker*

Elektronik ist auch nicht gleich empfindlich (Röhrenschaltungen sind wesentlich robuster
gegen äußere Einflüsse) und ein Elektronikausfall bedeutet auch nicht Rückfall in die
Steinzeit (Elektromechanik, zB. altes Telefon).

Ich bräuchte also eine Präzisierung seitens des TE um zu wissen, ob es tatsächlich
nur um einen Elektronikausfall geht oder um mehr, wie ich vermute. *g*
****e_H Mann
8.282 Beiträge
Fest steht, daß die biologische Struktur des Menschen, gegenüber seiner kulturellen, nahezu unverwüstlich ist. Es braucht nur Luft, Wasser und ein bisschen Nahrung zum Überleben. Ein Neustart wird dann nur auf kulturellem Gebiet erfolgen können und wenn zugleich alles Wissen mit der Katastrophe ausgelöscht worden war, ist es rein spekulativ wie die kulturelle Erneuerung ausfallen wird.
**********tarii Mann
3.376 Beiträge
Da gibt es...
Einen Roman, "Blackout", der beschreibt ganz nett, was ohne Strom passieren könnte....

********8864:
Denn ein Elektronikausfall allein scheint mir als Ursache allein nicht ausreichend

Kein Strom, kein Wasser (das wird gepumpt), keine Kühlung für Kernkraftwerke, keine Öl für Notstromversorgung, kein Supermarkt, kein Kühlhaus, keine Lebensmittel, ... Es würde ausreichen unser System platt zu machen. Jede Stadt mit ein paar tausend Einwohner würde zum Chaos. Ab 10 Tagen wird es richtig kritisch und wer weiß, wo die Wartungsinformationen gespeichert sind - kein Strom, keine Rechner, keine angemessene Kommunikation.

Wäre spannend...

DeltaSagittarii
Halloween
och.. wer den Horror mag.. kann sich in seiner Vorstellung zusätzlich auch noch das Sonnenlicht wegdenken.. Wie lange würden wir eigentlich ohne Sonne & Strom überleben? Und darüber einen Dokumentarfilm, äh.. der ja nur als Hörspiel läuft..
Gedankenfolge
Die Frage scheint zuerst oberflächlich. Sie ist es aber nicht. Sie berührt die Frage von Kant, "Was ist der Mensch?", indem sie fragt, "Was braucht der Mensch". Vielleicht war das so nicht intendiert, aber es hat diese Gedanken so (kausal) zur Folge.

Also: Was brauchen wir? Was bedeutet "brauchen" eigentlich?
**********tarii Mann
3.376 Beiträge
Bis...
Die Batterien im Sender leer sind...

******nia:
äh.. der ja nur als Hörspiel läuft..

Aber, am Lagerfeuer erzählen ist noch...

DeltaSagittarii
L-L-W
Ich brauche

• Luft
• Licht
• Wasser

mehr nicht.

Was mein Ihr?
**********tarii Mann
3.376 Beiträge
Ein ausreichendes...
Revier...

Können wir uns überhaupt noch vorstellen das unser Tun unser unmittelbares Überleben beinhaltet/ beinhalten könnte?

Schwierig in unseren Ortschaften, bei uns kommen Strom, sauberes Wasser aus der Wand und verschwinden mit allem Müll auch wieder...

In einer Stadt ohne Wasser, Strom nd Lebensmittel zu leben... Schwer vorstellbar.

Sauberkeit, Wärme, Abstand, brauchen wir auch... Von Kleidung und ärztlicher Betreuung gar nicht zu sprechen.

DeltaSagitarii
L-W-B ... S? ~L
Das sind die großen Fragen. Wir brauchen Luft, Wasser und Brot. Ich will auch scheißen können. Brauche ich Liebe? Nein! Was meint unser Moderator?
Ja, dann will ich mal präzisieren.

Ja, ein Sonnensturm reicht aus, dann wird sämtliche Elektronik (alles mit einem Prozessor) gegrillt. Es gibt Bauteile in unserer Stromversorgung (Leistungstransformatoren), die hochanfällig für so eine Strahlung sind. Selbst wenn man das Kohlekraftwerk wieder in Betrieb nimmt, bekommt man immernoch keinen Strom.


Es neu zu bauen funktioniert auch nicht, weil die Produktion auch prozessorgesteuert sind. Und diese Prozessoren sind auch nicht mehr funktionstüchtig. Ebenso die Prozessoren die die Produktion in der Prozessorenfabrik steuern.

So ein Sonnensturm, wenn die Erde mal wirklich getroffen wird, was schon öfters mal vorkam, aber wegen Nichtvorhandensein von Elektronik niemanden gestört hat, knippst wirklich die Lichter aus - für sehr lange Zeit......

1859 wurde in der Nacht vom 1. zum 2. September der bisher mächtigste geomagnetische Sturm registriert, der heute als Carrington-Ereignis bezeichnet wird. Er führte zu Polarlichtern, die selbst in Rom, Havanna und Hawaii beobachtet werden konnten.[5] In den höheren Breiten Nordeuropas und Nordamerikas schossen Starkströme durch Telegrafenleitungen, diese schlugen Funken, Telegrafenpapiere fingen Feuer und das gerade weltweit installierte Telegrafennetz wurde massiv beeinträchtigt. Eiskernuntersuchungen zeigen, dass ein Ereignis dieser Stärke im statistischen Mittel alle 500 Jahre auftritt.


Darauf zu warten, das die Kassen im Supermarkt wieder funktionieren wird also nicht funktionieren. Kein funktionierender Supermarkt (andere Märkte ja ebenfalls nicht). Geld wird ersteinmal wertlos, weil ich nichts davon kaufen kann, bis sich ein neuer Markt etabliert hat. Das der Euro sich hält wage ich stark zu bezweifeln.

Insgesamt denke ich, werden wir wieder den Lebensstil des 18. Jh annehmen, mit mehr Landbevölkerung und kleineren Städten, regionalen "Staaten" (wie ein Fürstentum). Ich denke auch, das Familie wieder ein anderen Stellenwert bekommt und könnte mir vorstellen, das auch unsere Vorstellungen von Moral daher wieder auf den Weg ins 18.Jh. unterwegs ist.
Das alles passiert nicht, weil das 18.Jh mit seinen Vorstellungen so toll ist, sondern weil die Vorstellungen die Lebenswirklichkeit am Ehesten abbilden. Also aus pragmatischen Gesichtspunkten.

Die Grausamkeit eines solchen Szenario liegt nicht darin, was dann passiert, sondern bereits schon darin, das wir alles was wir uns erarbeitet habe an die Elektronik hängen. Wir sind derart abhängig von ihr das ohne Elektronik nichts davon bestehen kann. Die Grausamkeit dieses Szenario ist das unsere Werte von der Anwesenheit von Elektronik abhängig ist.

Also mir fällt kein Weg ein, wie man infolge solch eines Szenarios einfach weitermachen könnte. Um zu überleben müssen wir grundlegend anders denken lernen. Ein neues Selbstverständnis wäre eine Folge....
Noch ein Gedanke:

Luft+Wasser+Nahrung

Wir sind in unserer technisierten Welt meilenweit davon entfernt zu wissen wie wir nachhaltig mit Wasser und Nahrung umgehen können. Das Wissen um diese Dinge ist heute in wenigen Menschen konzentriert (ein paar Bauern, Wasserwirtschaft). Der Nachteil einer solchen Spezialisierung ist dann von Nachteil, wenn die Möglichkeit der Kommunikation wegfällt. Ich hätte keine Ahnung, mit was und wie wir in einem solchen Fall die Felder bestellen sollten, oder wie wir nachhaltig mit dem Wasserbedarf incl. Abwasser umgehen sollten.
Die alten Städte sind so geplant worden das dies durch natürliche Gegebenheiten gewährleistet wurde (Wasserkanäle, Bäche und dergleichen). Es war sogar geplant wo Frischwasser und wo Abwasser lief. Für die Planung heutiger Städte hat dies kein Belang mehr, die Technik macht es möglich. Fällt die Technik ganz oder Teilweise aus, wird es kritisch.

Vieles in unserer Gesellschaft braucht Kommunikation und Transport um zur Verfügung zu stehen. Unser komplettes Wirtschaftssystem ist ohne globale Kommunikation undenkbar. Unser Lifestyle ist davon abhängig das wir wissen, was in der Welt abgeht. Schon allein die Vorstellung nicht mehr zu wissen was in der übernächsten Stadt passiert, weil es keine breitgefächerte Kommunikation mehr gibt ist für uns heute befremdlich. Unsere ganze Lebensplanung beruht auf Kommunikation, Transport und Mobilität.

Spannend ist nun die Frage: Wie verändern wir uns, angesichts dieser Einschränkungen? Wären wir bereit unseren Lifestyle völlig über den Haufen zu werfen um über die Runden zu kommen. Das mit dem Lifestyle geht ja noch tiefer: Wären wir bereit viele Kinder in die Welt zu setzen, damit im Alter jemand für uns sorgt, oder beharren wir auf Kinderarmut und riskieren einen jämmerlichen Lebensabend?
Kabellos
Ich denke unsere Vorfahren waren ebenso glücklich wie wir, auch ohne Kabel. Ihnen hat aber das Kabel gefehlt, denn sie haben es geschaffen. Oder sie hatten einfach Langweile. Dann also waren sie doch nicht ganz so zufrieden. Auf jeden Fall scheinen Wasser, Luft, Nahrung und Sonne nicht zu genügen

Nun drehen wir alles im Experiment des Denkens zurück und fangen neu an. Wir bleiben glücklich, das ist schon mal gut. Und dann machen wir wieder nur Kabel? Stehen die Kabel auf einem Programm?

Oder würden wir als Menschen etwas ganz anderes anfangen? Wir kennen die Wurzel der Idee unzureichend. Aber sie muß als Möglichkeit für die Welt etwas zu sein existieren.

Diese Möglichkeit liegt im anderen. Er braucht ein Kabel und ich ein Brot. Das wiederum bedarf der Kommunikation. Habermas hat sie von der modernen Gesellschaft her gedacht. Ich denke sie gab es schon immer. In der Höhle, in der Stube oder auf dem Platz (Agora).

Heute hat sie sich der Organisation bedient und mit Technik ausgestattet. Damit ergibt sich die perfekte Manipulation: Du brauchst Kabel und ohne dieses bis Du nicht(s) bei uns.
Ja, es ist ein Kausalitätsparadoxon: Wenn ich mir die Bildungsinhalte der Kinder von verschiedenen Zeitperioden anschaue, so sind wir heute in der meines Wissens nach einzigen Zeitperiode, bei der die Grundlagen des Überlebens nicht unterrichtet wurden. Wir wissen nicht mehr, wie wir auf dem eigenen Planeten, im eigenen Umfeld überleben könnten - ohne Kabel.

Ich glaube sogar, das wir glücklicher wären. Untersuchungen haben gezeigt, das es signifikant weniger Depressionserkrankungen in Kriegszeiten gibt als in Friedenszeiten. Der Hintergrund ist, das in Kriegszeiten es keine sinnlosen Handlungen gibt. Alle Handlungen haben den Sinn: Überleben, und nicht Erfolg (likes bei Facebookk etc., Status). Offenbar hat die tatsächliche Sinnhaftigkeit unseres Handelns einen tiefgreifenden Einfluss auf unsere Psyche. Ich gebe zu, das ich bei dem Gedanken Bankkaufmann zu sein und den ganzen Tag Geld von einer Stelle auf die andere Stelle zu schieben auch depressiv werde, auch wenn ich mir dann einen Mercedes leisten kann. Das was du mit dem Selbstverständnis angesprochen würde ich gerne ggf. weiter verfolgen. Unser Selbstverständnis hat heute nur noch sehr wenig mit dem eigenen Überleben zu tun. Unser Denken ist nicht auf das Überleben hin gerichtet, sondern auf das Leben in einem Status.

Dieses Selbstverständnis und die daraus resultierende "Prioritätenliste" stände uns auch bei so einem Szenario wie dem geschilderten im Wege. Wir würden wahrscheinlich zuviel Energie in Prozesse der gesellschaft hineinstecken, die unserem aktuellen Selbstbild gerecht werden, statuserhaltend sind - aber in dieser Situation Kontraproduktiv sind.

Unser Selbstbild und auch das daraus resultierende Denkmuster arbeitet ausschließlich mit weiter fortschreitenden Entwicklung. Wir können uns eher vorstellen, das Autos in 30 Jahren fliegen können, aber nur schwerlich, das wir in 30 Jahren keine Autos mehr haben und wieder zu Pferd unterwegs sind.
Wir sind eine immer weiter fortschreitende Entwicklung gewohnt. Bei einem solchen Szenario werden wir aber nicht mit einer Entwicklung, sondern einer plötzlichen Anti-Entwicklung konfrontiert. Das ist für unser Denken eine immense Umstellung.
Dieses Entwicklungsdenken sorgt auch dafür, das wir Entwicklungen immer gern bis zum bitteren Ende durchziehen, bis es gar nicht mehr anders geht, selbst wenn es schon lange Zeit wäre von dieser Entwicklung abzuspringen. Wir wissen heute schon, das die globale Vernetzung Streß verursacht der für den Menschen schädlich ist. Nachgewiesen ist auch, das wir ganze 2 Stunden am Tag weniger schlafen als die Menschen vor 200 Jahren. Ist das ein Grund diese Entwicklung zu stoppen? Offenbar nicht. Wenn wir auch ohne Kabel glücklich sind, warum hängen wir so am Kabel? Der Mensch scheint den Zwang zu besitzen dem Fortschritt anheim zu fallen - zwanghaft. Ich vermute es ist die Ehrfurcht vo dem Bestehenden (daher auch Interesse an Kunst....?). Wer hätte denn den Mut in solch einer Situation zu agieren und erstmal alles Bestehende mit einem Mal über den Haufen zu werfen?

Das Überleben des Menschen in solche einem Szenario hängt davon ab, ober es noch nicht vergessen hat was der Unterschied zwischen "brauchen" und "haben wollen" ist. Und das "brauchen" eigentlich nur auf das Überleben gerichtet ist.
Ich bin mir nicht ganz sicher, ob der Fortschritt - als immer weiter gehen - zur Natur des Menschen zu gehören scheint. Wie wenn unsere Phantasie an uns wirkt und werkt - einerseits. Und der Wille zur Verwirklichung - es wirklich (real) zu machen - dann hinzu tritt.

Wir sind im Überleben absolut gesichert. Das Netz der Möglichkeiten ist vom Menschen (!) zu dicht gesponnen worden, als das der Mensch durchfallen könnte.

Insofern ist genau das kein Thema der Menschheit. Ein Neustart steht nicht an, ja er ist gar nicht gewollt - ihm wurde tausende von Jahren vorgebeugt.
Nicht zur Natur des Menschen, zum Selbstverständnis. Also gewissermaßen nicht die Hardware und das Betriebssystem, sondern die Apps die wir uns angeeignet haben. Klar wäre der Mensch prinzipiell dazu in der Lage anders zu denken. Allerdings läuft gerade folgendes perpetuum mobile:

Wir lernen von Kind auf "richtig" zu denken damit wir uns in der vorhandenen Gesellschaft zurechtfinden können, wir haben nichts anderes gelernt. Wir haben nicht gelernt wie wir uns in eine völlig andere Gesellschaft (siehe weiter unten) integrieren könnten. Und genau das, und auch nichts anderes, bringen wir unseren Kindern bei, weswegen sie unsere Gesellschaft fortführen, sie haben ja auch nichts anderes gelernt. Genauso wie wir.

Um einen Neustart oder aus dem Stand die Schaffung einer komplett anderen Gesellschaft zu ermöglichen, die auf völlig anderen Grundlagen basiert, müssten wir unseren Kindern beibringen die Mechanismen einer anderen Gesellschaft beibringen, obwohl wir selbst noch in einer anderen Gesellschaft leben. Ich sage dazu immer: Den Kindern zu zeigen, wie sie in Ihrer Welt leben können, nicht in unserer Welt. Kinder müssen einmal in der Lage sein Ihre eigene Welt zu erschaffen. Doch mit Erziehung (dem "Eintrichtern" von dem was wir als richtig und falsch ansehen) zementieren wir in ihren Köpfen unsere Welt und verdammen sie dazu unseren Weg fortzusetzen.

Nun wird sicherlich die Frage aufkommen wie überhaupt eine komplett andere Gesellschaft aussehen könnte. Ich weiß es nicht, ich weiß nur, das sie sich "falsch" anfühlt, weil sie mit der erlernten Richtigkeit unserer Gesellschaft kollidiert. Ein Denkanstoß in diese Richtung gab mir ein Gleichnis aus der Bibel. Jetzt bitte nicht lachen darüber, denn in dieser Geschichte ist ein hochbrisanter philosophischer Kern drin. Dieses Gleichnis bringt unser Verständnis von richtig/falsch/gut/Böse mächtig ins Wanken, indem dieses Gleichnis einem vor die Wahl stellt richtig zu handeln, aber dadurch nicht gut zu sein. Oder aber Falsch zu handeln, dafür handelt man gut. Es gibt keine Möglichkeit sowohl gut zu sein, und trotzdem richtig zu handeln......

Bei einem Neustart sieht es ähnlich aus. Um auf diese Veränderung zu reagieren müssen wir eine Gesellschaft und auch Gesellschaftsformen etablieren, die sich für uns nach jetzigen Verständnis "falsch anfühlt" und auch als falsch beurteilt werden würden. Damit wir mit dieser Veränderung klarkommen müssen wir richtig von gut absprengen und falsch von böse trennen. Wir müssten lernen falsch und dadurch gut zu handeln.

Ja, ich gebe dir recht, das selbst solch ein globales Ereignis nicht die gesamte Menschheit ausrotten wird. Aber bei der städtischen Bevölkerung wird es Böse enden..... Überall dort, wo der Mensch nicht mehr unmittelbar mit seiner Lebensgrundlage verbunden ist, sondern der Kontakt nur noch mittelbar stattfindet (->Essen wächst im Supermarkt).
**********tarii Mann
3.376 Beiträge
Und...
Totengräber werden nicht arbeitslos...

Wort zum Wochenende!

Das Beste was unserer Gesellschaft passieren konnte: Vernetzung
Das Schlimmste was unserer Gesellschaft passieren kann: Vernetzung

Der Preis ist hoch, es werden aber ausreichend Exemplare überleben und Wege finden Teile der Technik zu reaktivieren.

Delta
Netzvorzüge
Die Vernetzung ist einer der größten Fortschritte des Menschen, weil er sich so mit seinen Artgleichen verbinden kann - für den Einsiedler allerdings bedeutungslos.

Der Mensch kann damit sein Wissen erweitern und das weltweite Gespräch führen - ein gefundenes Fressen auch für den "bösen Wolf" (Hacker).

Nach der Erfindung des Buchdrucks die größte Errungenschaft des Menschen (auch ein Festschmaus für den Märchenerzähler und Lügner) - für den Analphabeten somit ohne einen Wert (der JC ist übrigens dadurch möglich geworden).
*******enza Mann
3.454 Beiträge
...
Ich glaube nicht, dass wir erst auf einen sonnensturminduzierten Stromausfall warten müssen, bis wir gezwungen werden, unser (materielles) Wertesystem vom Kopf auf die Füße zu stellen. Und ich halte es in der Tat für sehr sinnvoll, hierüber nachzudenken. Danke für das Thema.

Vieles in unserer Gesellschaft braucht Kommunikation und Transport um zur Verfügung zu stehen. Unser komplettes Wirtschaftssystem ist ohne globale Kommunikation undenkbar.

Dies ist völlig richtig. Die Kommunikation regelt aber nicht nur Zeit und Ort des Warenaustauschs, sondern in ihrem innersten (mit dem besten verfügbaren Verschlüsselungssystem geschützten) Kern: Die Eigentumsverhältnisse.

Ein Blick auf die historische Leitzinsentwicklung ist diesbezüglich sehr erhellend:

https://de.wikipedia.org/wiki/Leitzins#/media/File:Leitzinsen.png

Man sieht sehr schön, wie die Zentralbanken versuchen, die im Mittel etwa 6-8 Jahre währenden globalen Nachkriegs-Konjunkturzyklen in den Griff zu bekommen.

Zwar verkünden unsere Medien in den letzten 2-4 Jahren recht positive Konjunkturdaten und die Arbeitslosigkeit ist in der Tat sehr niedrig; der damit üblicherweise einhergehende Anstieg der Leitzinsen bleibt aber aus. Stattdessen will das Gerede von einer Krise am Kapitalmarkt einfach nicht aufhören.

Denn die Welt ist 2008 definitiv eine andere geworden:

1) Die Immobilienblase hat das psychologisch-religiöse Moment der kapitalistischen (Finanz-)Werte, an die wir glauben, sehr deutlich sichtbar gemacht. Der Wert eines Hauses wird nicht dadurch definiert, dass es vor Regen schützt. Noch offensichtlicher wird der ganze Irrsinn am Kunstmarkt.

2) Es wurde 2008 deutlich, dass die Illiquidität eines einzigen großen players das gesamte Kirchengebäude zum Einsturz bringen kann. Kennern war das schon eher bewußt, denn Basel II und Basel III waren bereits auf dem Weg. Diese Eigenkapitalrichtlinien verhindern aber derzeit, dass die Welt-Konjunktur und die Leitzinsen wieder nach oben gehen. Die Geschäftsbanken schleusen nämlich das Problem der Eigenkapitalabsicherung einfach nur an ihre Kunden durch: Kredite bekommt nur noch, wer die nötigen Sicherheiten hat, also eigentlich keine braucht. Eine gute Geschäftsidee allein reicht nicht aus. Dies ist der Anfang vom Ende der Informationsgesellschaft.

Im März dieses Jahres hat die schweizer Notenbank verkündet, dass sie nicht mehr bereit ist, die Bindung an den Euro mitzutragen. Für mich die wichtigste Nachricht des zurückliegenden Jahres. Die Ratten verlassen das sinkende Schiff.

Ich will dieses sehr schöne Thema nicht okkupieren, sonder mal hierauf fokussieren: ein wichtiges Teilszenario eines globalen Stromausfalls wäre nämlich dieses, dass auch in Deutschland für einige Wochen aus den Geldautomaten kein Bargeld mehr kommt und allgemein Kontenverfügungen gar nicht oder nur sehr eingeschränkt möglich sind.

Die Griechen und Iren hatten das ja auch.

Was, wenn aus diesen Wochen Monate werden, was angesichts der aktuellen Zerstrittenheit der EU...

Die tagesaktuellen sogenannten Nachrichten verfolge ich in aller Regel nur alle paar Tage. Ich glaube, dass dies die einzige Möglichkeit ist, zwischen der sensationslüsternen, themenfokussierenden Eigendynamik der Journaille den Blick frei zu behalten für die historisch wirklich bedeutsamen Ereignisse. Und ich glaube, dass es möglich ist, einen solchen Zusammenbruch des internationalen Bankensystems mit einigen wenigen Tagen Vorlauf zu erkennen, bevor die Geldautomaten gesperrt werden.

Was steht ganz oben auf eurem Notfall-Hamster-Einkaufs-Zettel?

Ouzo?
*******alm Paar
7.574 Beiträge
ist doch auch eine.......
"Wer früh aufgibt, kann Anderen beim Verlieren zusehen." (Nico Semsrott)

......marx_ime
**********henke Mann
9.666 Beiträge
Ich weiß nicht, was ...
... die Menschheit tun würde, aber ich weiß, was sich tun würde: 10 km nach Süden laufen, meine Kindern von ihrer Mutter wegholen und dann zusammen 200 km nach Norden laufen in das Dorf, aus dem ich stamme. Dort ist Wasser und Holz, ein Wald mit Wild und ich kenne den Förster. Unterwegs in die Heimat muss ich Saatgut stehlen. Liebe Menschen können mit mir kommen.
Später schmiede ich aus nutzlosen Autofedern Messer und tausche dafür ein Pferd ein. Ich weide es auf einer grünen Wiese und ihm wird es an nichts mangeln.
*******use Mann
3.197 Beiträge
@Kamelienschenke
Für den Fall, daß es funktioniert (für eine Übergangszeit):

Berücksichtige ich die Lehre der Natur und besorge einige Schußwaffen nebst
Munition, denn wer will schon mit dem Messer zu einer Schießerei gehen? *g*

Anfangs würde ich allerdings die modernen Medien vermissen:
Zu gern würde ich einige dumme Gesichter sehen... *lach*
*******enza Mann
3.454 Beiträge
...
Ein Denkanstoß in diese Richtung gab mir ein Gleichnis aus der Bibel.

Äääähm: War das jetzt eigentlich eine Aufforderung, nochmal kurz die ganze Bibel zu lesen und zu raten, welches Gleichnis Du meinen könntest?

Überall dort, wo der Mensch nicht mehr unmittelbar mit seiner Lebensgrundlage verbunden ist,

Wie wahr, wie wahr. Ein Mensch, den ich sehr schätze, wies mich einmal auf den Umstand hin, dass es nach dem zweiten Weltkrieg in Westdeutschland zwar eine Währungsreform, aber keine Land-/BodenReform gegeben habe. Sowas setzt sehr weitreichende Akzente.

"Die Basis muss die Grundlage aller Fundamente bleiben."

(Dieter Hildebrandt)

****e_H Mann
8.282 Beiträge
Immerhin es wird im elektronischen Zeitalter möglich unsere Seele nicht nur mühevoll im Wesen zu beschreiben, sondern auch abzubilden.

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