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Was ist Philo-sophie???????

Was ist Philo-sophie???????
…woher kommt diese Lust an bleichem, blutleeren Erörterungen, die in der Art und Weise beliebig und relativ Ziellos, fortgesetzt werden können?! Was ist daran interessant?!
Philosphie ist doch kein endloses, “philosophisch“ ambitioniertes Geschwafel über alles Mögliche.

Warum sind keine Unterhaltungen in einer lebendigen, warmen (heißen), pulsierenden Weise möglich? Woher kommt das Bedürfnis euer Da-Sein in einem Friedhof aus dürren akademisch anmutenden Wörtern und Sätzen zu begraben????

Warum denkt/redet Ihr nicht über die Motive eurer Geilheit, eurer Lust, eurer Hingabe, eurer Wonne, eurer Angst, eurer Verzweiflung???… und vor allem direkt.
Warum fürchtet Ihr euch sosehr davor, euch klar und verständlich auszudrücken???
Wozu diese langweiligen, nichtssagenden, kodifizierten Sprachkonventionen????

Ich bin ganz neu hier.
Was ich an Beiträgen gelesen habe, erscheint mir als mehr oder weniger, professoral daher kommende Ergüsse gelangweilter Akademiker, die gerne Ihren eigenen Monologen ergriffen beiwohnen.

Herrgottnochmal!

Entschuldigt bitte meine Wortwahl, aber das ist einfach mein ehrlich ausgesprochener und unmittelbarer Eindruck den ich beim Lesen der Beiträge bekommen habe.
So böse wie es scheinen mag ist es nicht gemeint. Aber halt meine ehrliche Meinung.
****66 Mann
220 Beiträge
Eine mutige Einleitung. Chapeau!
Dennoch - Der Titel deines Anliegens ist nicht gleichbedeutend mit dem Wunsch nach mehr persönlichen Erkenntnissen der eigenen Bedürfniswelt.

Es bedarf selbstredend ein Regelwerk, um philosophisch im akademischen Sinne argumentieren zu können. Du aber willst Logik mit Lust oder Sehnsucht verknüpfen. Das ist sicher ein interessantes Experiment. Wo, wenn nicht in diesem Forum sollte dies legitim sein? Ich frage mich nur, wie wir uns dem Thema annähern können.
*******alm Paar
7.574 Beiträge
ganz einfach..........
Ich frage mich nur, wie wir uns dem Thema annähern können.

.....wir stellen uns vor den spiegel und fragen, welche sehnsucht möchte in mir gestillt werden.

was ist da draußen, außerhalb von mir?

kann ich hören was ein anderer sagt und empfindet oder ist alles immer nur eine reflektion durch mich?

filosofie ist eine annäherung, ein versuch, niemals bestimmt oder gar wahr.

filosofie betritt einen raum, den es ohne selbige gar nicht geben würde.

@**l ein zauberhaftes wochenende
****e_H Mann
8.282 Beiträge
Warum sind keine Unterhaltungen in einer lebendigen, warmen (heißen), pulsierenden Weise möglich?

Da hast du offensichtlich doch nicht alle Einlassungen im Forum gelesen.
Guckst du hier : http://www.joyclub.de/my/2155778.maerzmond.html
ich habe gar nicht die Absicht philosophisch im akademischen Sinne zu argumentieren!
Ich argumentiere leidenschaftlich gerne und aus tiefer Überzeugung menschlich - warm, heiß, kalt, unbeholfen, ängstlich, manchmal überheblich, vielleicht auch mal etwas dumm, wütend, fragend…

Hattest Du jemals, im ganz konkreten Moment, das Bedürfnis eine unverschämt sinnliche Frau “philosophisch-akademisch“ zu küssen… ?
Die Frage “scheint“ etwas billig zu sein, tatsächlich trifft sie aber ganz und gar mitten ins Herz deiner eigenen, konkreten Existenz. Niemand entkommt sich selbst. Du bist Du selbst in deinen Handlungen, in deinen Vorlieben und Abneigungen, in deinen Obsessionen und Abhängigkeiten.
Dem entkommst Du nicht, das bist Du und das bestimmt deine Beziehungsdefinitionen zu anderen Menschen. Das ist Durch keine noch so ausgeklügelten Gedanklichen Experimente. Auch durch keine nachgereichte Philosophie zu entschärfen oder aufzulösen. Da mußt Du mitten durch.

All meine ergrübelten Gründe, Sinnhaftigkeiten, theoretischen Erwägungen fahren vor der schieren Tatsächlichkeit meines ganz konkreten Lebens allesamt und in schöner Regelmäßigkeit gegen die Wand. Das mußte ich im laufe meines Lebens so zur Kenntnis nehmen.

Das ist sozusagen mein geistiges Ausgangsmaterial (inzwischen)
Die Fragen die ich mir Stelle, die Bücher die ich lese, die vorläufigen Schlüsse die ich daraus ziehe, messe ich an genau diesem Ausgangsmaterial und nie an einem bestimmten philosophisch-argumentativen Regelwerk.
****ta Frau
2.135 Beiträge
Ich ziehe meine Schlüsse über das Leben, das Universum und den ganzen Rest in erster Linie aus meinen Erfahrungen und erst danach ergeben sich für mich Aspekte, die Kongruenzen zu Gelesenem, Gehörtem, Gesehenen anderer zulassen.
Ich vergleiche also und denke darüber nach, inwieweit dieser 'Pool' Schlüssigkeiten zulässt, die als eigentliche Philosophie durch gehen würden...

Warum sind keine Unterhaltungen in einer lebendigen, warmen (heißen), pulsierenden Weise möglich?

In meinem Fall ist das Pulsierende, Lebendige am Anfang der Kette passiert - das, was ich dann in die Tastatur gebe, ist im Grunde schon ein abgekühltes Bild meines ursprünglichen Erlebens bzw. mein Schluss daraus, vielleicht schon ein bisschen verklebt und zementiert durch den Prozess des (Be-)Denkens.
Es kommt vor, dass mich ein Wort, ein Satz, ein Beitrag derart ergreift, dass ich mich emotional gefordert fühle - dann ist es möglich, dass ich in einer Art kleinen Trance unmittelbar Gefühltes in die Tasten haue. Allerdings erfordert das dann auch eine Diskussion, in der das Thema durch ähnliche Äusserungen anderer Teilnehmer weiter getragen wird.
Ich gebe zu - in letzter Zeit ist dieser Fluss hier sehr zum Stocken gekommen, und auch ich empfinde das als sehr ermüdend.

Warum fürchtet Ihr euch sosehr davor, euch klar und verständlich auszudrücken???
Wozu diese langweiligen, nichtssagenden, kodifizierten Sprachkonventionen?


Darob bin ich jetzt ein wenig verwundert.
Es dünkte mich so, dass es hier doch recht manierlich despektierlich zuweilen zur Sache ging!
Und solltest Du die Muße finden, ältere Themen einzusehen, wirst Du auch den ein- oder anderen hochemotional geprägten Thread finden.
Ich vergleiche so ein verstärktes Mitteilungsbedürfnis versus der drögen sprachlichen Hin-und-Herschlepperei gerne mit der Bewegung: Nach der Ebbe kommt die Flut. Wenn sie nicht mehr kommt, haben wir nichts mehr zu sagen.
Freund @uncle,
dass Du gerade auf Märzmonmd verweist,
wenn es um Gefühle, Lebendiges ... geht
wundert mich zwar nicht,
aber es gibt mir zu denken.
LG
*sonne*
Julius
****e_H Mann
8.282 Beiträge
Werter @ Palap
MaerzMond dient als Paradebeispiel.
Selbstverständlich gibt es hier noch mehr Mitglieder( beiderlei Geschlechts) die ihre Beiträge in lebendiger Sprache verfassen.
*******enza Mann
3.454 Beiträge
...
Eine mutige Einleitung. Chapeau!

Dem stimme ich zu

Was ich an Beiträgen gelesen habe,...

Du darfst gerne mit Zitaten belegen, dass der Plural in Deinem Satz die angemessene Form ist.

Es könnte sich dann zutragen, dass diese Beiträge überwiegend von demselben ebenso staubtrockenen wie unbeliebten Schreiberling stammen, der keineswegs repräsentativ für diese Gruppe ist.

Deine Herangehensweise gefällt mir. Auch die Art und Weise, wie Du das formulierst. Wenn Du Dir jetzt noch vorstellen kannst, dass es anderen ähnlich geht, und dass die Auseinandersetzung mit der kathedralen Philosophie dem Zweck dient, herauszufinden, woher wir das haben, welche anerkannte philosophische Autorität dieses oder jenes am schönsten oder prägnantesten formuliert hat, weil wir nur so uns die Peinlichkeit ersparen können, fremde, ältere Gedanken als eigene Entdeckungen auszugeben, dann kann sich das hier alles sehr fruchtbar entwickeln.

Da mußt Du mitten durch.

"Oh nein, wir müssen mit-ten-rein.
Wischel waschel, wischel waschel."

Michael Rosen, Helen Oxenbury: "Wir gehen auf Bärenjagd."
(aus dem Gedächtnis zitiert, Datum, Seite und Übersetzer unbekannt)

@utamaro
Lies in ein paar Wörterbüchern unter "Philosophie" (es können auch philosophische Wörterbücher sein..). Erstaunlich und typisch ist, dass dort verschiedenes steht. Es gibt Bücher zur Einführung in die Philosophie. In der Philosophie ist die Differenz der Meinungen und Aussagen extrem groß und aber typisch.

Wer immer das "genau" auf den Lippen hat und zu dem gesagten immer "genau" hören will, sollte nicht philosophieren.

Ich würde philosophieren als eine geistige Übung ansehen. Sie bedingt sogar eine gewisse Technik und es bedarf sogar einer gewissen Begabung, die leider nicht alle haben. Wer Musik oder Malerei betreiben will, sollte auch etwas Begabung dafür haben.

Wer Selbstdarsteller, Schwätzer, Dummköpfe mag, ist in der Philosophie am richtigen Ort - denn es gibt sie hier im Überfluss. Aber nirgend wo findet man auch so viele redliche Autoren, wie in der Philosophie. Das gilt nicht nur für die schon toten Klassiker.

Philosophie ist eine Bereich der Gegensätze.

Auch in dem Sinne, dass man einer Meinung einfach seine eigene entgegensetzt und dann wieder geht. Es ist eine Gebiet der Freiheit und wer sich dort nicht wohl fühlt, kann wieder woanders hin gehen. Dorthin vielleicht, wo man immer "genau" sagt ...
Ein wenig
akademisch!

Philo-Sophie!

Die beiden Wörter allein füllen schon Bände!
Freunde der Weisheit, oder so ähnlich.
Spreache ist natürlich, meistens, ... jedenfalls, wenn's akademisch wird,
ziemlich intellektuell,
These, Antithese, Widerspruch ... hick-hack ... alles emotionslos, strikt rational!
Wer glaubt das?

Weisheit kann sich völlig praktisch wortlos zeigen,
aber auch Wörter haben ziemlich viel Power,
wenn diese Wörter zahlreich Zustimmung bekommen.

Versteht wer, was ich meine?
*sonne* *hotlady*
Julius
****ta Frau
2.135 Beiträge
Ja!
Deshalb lese ich meistens nur die Headlines *smile*
Aus Ihnen erschliesst sich schon der Rest der Wortparade.

– aber Quatsch beiseite: Worte haben Macht. Sie können verunsichern, befrieden, uns erschauern machen, den Atem nehmen, umhauen, aufrichten, bestätigen, abweisen, durchdringen, besänftigen und ja, auch weiser, weiter, besser machen!
****e_H Mann
8.282 Beiträge
Versteht wer, was ich meine?
auch ja !

mit dem Zusatz zu Mazitas Einlassung, daß auch Schweigen eine unheimliche Power besitzt.
Man müsste aber eigentlich diese Kraft des Schweigens eher unter esoterischen Gesichtspunkten erkennen, denn unter philosophischen. Denn die Werkzeuge der Philosophie sind nun mal a) Denken, b) Reden.
Jaaa..., Philosophie ist ohne sprechen (reden; schreiben) nicht möglich. Daraus ergibt sich das erste Axiom der Philosophie:

1. Philosophie ist ohne Sprache nicht möglich.

Ein großer Tag, das erste Axiom in dieser Disziplin ...(Kant hätte seine Freude und Hilbert wäre neidisch ...). Wer versteht das (/nicht)? Bitte melden ...!

Die Sophie der Philo, das Zusammenspiel dieser beiden Damen unter dem Pseudonym "Philosophie", gehört noch zu den ersten großen Mythen der Geistesgeschichte und wurde eine Selbstbeschreibungsmetapher für eine geistige Tätigkeit des Menschen.

Mit Aristoteles traute man sich das nicht mehr und wurde gar wissenschaftlich, indem man diese Art Tätigkeit unter dem Namen Metaphysik betrieb.
Ein Einwand,
den ich schön öfter vorgebracht habe.

Natürlich ist Sprache ein wesentliches Werkzeug der Philosophie, ABER!

Sprache, Logos, männlich ...
Bild, gleichnis, Eida, weiblich ....

Akademische, wissenschaftliche Sprache ist ja eine Sprache für sich.
Mit einem Gedicht zB, das nicht der präzisen aristotelischen Logik folgt,
kann schlecht ein Diskurs geführt werden,
und was sagen Bilder?

Und, wie weit kommt akademische Sprache
bei der Beschreibung von
Seele, Psyche, Liebe, Eros, Wut oder Zorn?

Oder, wie in dem Buch "Denken am Rande des Undenkbaren:
Wie beantworten wir die Frage,
ob es Geister gibt?
Geist gibt es ja wohl,
aber gibt es den Plural?

*sonne*
Julius
****ta Frau
2.135 Beiträge
Schön gesagt
Ein großes DANKE für Deinen Einlass!

Meiner Meinung nach kann philosophisches Denken in vielfältiger Weise ausgedrückt werden.
Man denke nur an japanische oder chinesische Schrift-Bilder, die den Geist des Zen wiedergeben.
Im Tanz kann sie sich genau so ausdrücken wie im Gesang.

Aber um philosophische Inhalte weiter als über den Augenblick zu transportieren, kommt Philosophie ohne die Sprache als primäres Element nicht aus.

Und, wie weit kommt akademische Sprache
bei der Beschreibung von
Seele, Psyche, Liebe, Eros, Wut oder Zorn?

Gar nicht. Philosophie ist im Grunde ein Gelände, dessen dichter Blütenfloor schon verdorrt ist.
Was übrig bleibt, ist der Samen, der die Essenz der Blüte trägt. Wir haben dann nichts mehr als dürre, selten blumige Worte, um zu beschreiben, was passierte oder welchen Schluss wir aus der Betrachtung der Blüten ziehen.
Dennoch berühren wir mitunter das Folgende:
Obgleich sie sehr alte Fragestellungen behandeln, sind die Philosophie des Geistes bzw. die Philosophie des Bewusstseins noch junge, interdisziplinär angelegte Disziplinen, die an die Kognitions- und Neurowissenschaften angrenzen. Im Mittelpunkt stehen Fragen nach dem Wesen von Geist bzw. Bewusstsein, nach dem Verhältnis von Leib und Seele, Materie und Geist. Aber auch die Möglichkeit eines freien Willens, sowie das Wesen mentaler Zustände, von Bewusstseinsinhalten und Emotionen (Qualia) wird hier untersucht.
aus Wiki, mal wieder


Hier versagen akademische Worte. Wie sollen wir Emotionen beschreiben, ohne emotionale Begriffe zu gebrauchen, ohne unsere Emotion in das gesagte/geschriebene Wort einfliessen zu lassen? Es handelt sich hier um Bereiche unseres unmittelbaren Erlebens, und da versagen die gemeinüblichen Begriffe und verlangen nach einer individuellen Lautsprache.
Ebenso kommt der Träger unseres Geistes, der 'Leib', der erlebt und der das Denken trägt, in der philosophisch-akademischen Sprache so gut wie gar nicht vor.
Nach-trägliches
ich möchte gerne, nach-träglich, noch etwas zu meiner Person sagen, damit Ihr einen ungefähren Eindruck von mir habt und das Eine oder Andere von mir geschriebene besser zu- und einordnen könnt.

Vorab, ich bin beim lesen, formulieren, und dem eintippen des formulierten, seeeehr langsam.
Das vollzieht sich fast im Schneckentempo. Nicht weil ich das gut finde, sondern weil es einfach so ist.
So ist mein geistig-mentales Gefüge und sind meine Fähigkeiten eine Tastatur zu bedienen (zu meinem bedauern) eben ausgestattet.

Im Moment würde ich gerne zu den Beiträgen Stellung nehmen, sehe mich aber ob meiner Langsamkeit...
durch die tägliche Organisation meines freiberuflichen Lebensunterhaltes... und meinem paralellen Bedürfniss nach Flirt und Erotik noch etwas überfordert. Mit der Zeit wird sich das (so meine Erfahrungen mit mir selbst) noch ändern.

Grundsätzlich kontere ich gerne, wenn ich subjektiv den Eindruck habe das etwas mehr oder weniger, selbstgefällig vor sich hinplätschert.
Die bevorzugte Art zu kontern ist die, meine Eindrücke frei und ungeschminkt zu äußern.
WICHTIG! Das ist nie (!!!) bösartig oder abfällig gemeint - auch wenn es gelegentlich so scheinen mag.
UND Zynisch schon gar nicht.

Erst einmal muß ich zuhören. Mich einfinden. In euch, in eure Beiträge. In die Art wie ihr eure Konversationen führt.

Mein Denken verläuft sehr unsystematisch, oft genug an Launen und Einfällen entlang.
Was ich jeweils lese dient einer Art des Hineinblickends in mein Leben und die Kontexte die mich mit Anderen Verbinden. Ich lasse mich, in einem gewissen Sinn, für eine Weile, erst einmal, sozusagen, einfärben durch das Denken/Gedachtes meines Konversationspartners, eines Autors, einer Überlegung.
Und bin erst einmal sehr still. ...oder ich kontere, wie gesagt, wenn ein für mich deutlicher Anreiz dafür besteht.

Wenn auf Beiträge zunächst nichts von mir zu hören ist, geschieht das nicht aus Gleichgültigkeit, Herablassung oder Unvermögen. Dann höre ich einfach erst einmal zu und denke nach... das kann zuweilen Tage in Anspruch nehmen.

Philosophische Bücher im klassischen Sinn habe ich nur sehr wenige, einzelne gelesen (Kierkegaard, “Der Begriff der Angst“, Nietzsche, “Unzeitgemäße Betrachtungen“, „Also sprach Zarathustra“, Platon, Gorgias, Phaidon, Phaidros, Das Gastmahl)
Eine Ausnahme ist Martin Buber, von dem ich sehr viel gelesen habe und immer noch lese - wie überhaupt Religionsphilosophische Beiträge (Romano Guardini, Mircea Eliade, Fridolin Stier, Raimond Panikar…)
…Beiträge von Vertretern der Kybernetik und des radikalen Konstruktivismus die mich sehr faszinieren (Gregory Bateson, Paul Watzlawik, Heinz von Förster…) …aus der theoretischen Physik abgeleitete Überlegungen (Schrödinger, “Geist und Materie“, C. F. v. Weizsäcker “Das Weltbild der Physik“ und Soziologische/Anthropologische/Semiotische Literatur (Eva Illiuz, Claude L. Strauss, Roland Barth)

Das alles, wie gesagt seeeehr langsam, wiederholend, überprüfend.

Mein besonderes Interesse, seit über 30 Jahren, gilt der traditionellen japanischen Alltagskultur und Zen.

Das als kurze Positionsbestimmung. Die Lichter und Irrlichter an meinem Turm.
*******enza Mann
3.454 Beiträge
...
Und, wie weit kommt akademische Sprache
bei der Beschreibung von
Seele, Psyche, Liebe, Eros, Wut oder Zorn?

Gar nicht.

Dies "gar nicht" gilt sicher nur dann, wenn wir mit der "akademischen Sprache" jedes Ideal der Eindeutigkeit verbinden, das für das neunzehnte Jahrhundert so kennzeichnend ist, und in der schlussendlich von Hilbert (abschließend?) präzisierten axiomatischen Methode gipfelt. Da dieses Projekt Eindeutigkeit ja 1926 und 1931 in seinem ureigensten mathematisch-physikalischen Terrain als illusorisch entlarvt wurde, dürfen wir die "akademische Sprache" heute durchaus wieder etwas mehr so knetgummiartig gebrauchen und verstehen, und also auch für die o.g. Begriffe in Anspruch nehmen.

Vorausgestzt wir erwarten vom Empfänger unserer Nachrichten keine eindeutig berechenbaren Reaktionen. Womit die Brücke zu Watzlawik und Konsorten ja auf der Hand liegt.

Das alles, wie gesagt seeeehr langsam, wiederholend, überprüfend.

Es ist auch mir ein Rätsel, wie man Nietzsche überhaupt anders lesen kann.

Lediglich die Geburt der Tragödie konnte ich mir noch leidlich akademisch erarbeiten. Auch den Zarathustra kann man durchaus noch "lesen", wenngleich eher auf Landser-Art. Alle übrigen Werke erfordern mehr so eine Art sich-hypnotisieren-lassen als Rezeption, mit der Folge, dass ich nach wenigen Zeilen in Morpheus Armen versinke.

Beim Konzept der "ewigen Widerkunft des Gleichen" beispielsweise will ich ihn regelmäßig bei den Schultern packen und schütteln und fragen "Und was ist mit Cantor und den überabzählbaren Zahlen?", aber er ist ja schon tot und mir bleibt nur die Gesamtausgabe mit den viel zu kleinen müde machenden Buchstaben und ich habe bis heute zwischen all diesem Salat auf diese Frage keine Antwort gefunden.
*******alm Paar
7.574 Beiträge
vielleicht..........
.........sollten wir mehr pantomimentheater besuchen.

namd
@Jinzandenca
Danke Dir für Deinen schönen Beitrag (offensichtlich bist Du mit Nietzsche doch recht gut befreundet und das freut mich; er hat für mich quantitativ wenig gesagt, etwa so wie Du es anklingen und durchscheinen hast lassen...; er hat aber bedeutendes gesagt).
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