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Wie viele –ismen gibt es eigentlich in der Philosophie?

Es ging um die Landung zwischen den Töpfen. Ich meine, man kann den Apfelmustopf vom Pflaumenmustopf halt schon unterscheiden und richtig im Topf ankommen. Töpfe bewahren für uns ihren Inhalt zum Gebrauch auf. Die Gegenposition tritt dagegen immer dazwischen - also ins Leere. Sie findet nicht oben rein... Für sie ist alles NUR ein Mischmasch.

Nach dieser Metapher sind die Namen jeweils verschiedene Töpfe für verschiedene Dinge (Muse).
*******enza Mann
3.454 Beiträge
...
Wie viele Denkrichtungen gibt es? Und muss man alle beherzigen?

Wenn das Denken erst eine bestimmte Richtung eingeschlagen hat, ist es mit der Philosophie meist bereits vorbei. Die Fortführung der Denktätigkeit in jene Richtung erfolg dann oft mit unerbittlicher Notwendigkeit.

Je mehr dieser Richtungen man kennt, desto besser. Das erhöht die Reputation, man vermeidet bereits gemachte Irrtümer, vermeidet die Peinlichkeit, Gedanken anderer als eigene auszugeben, undsoweiter.

Darf (oder muss) man welche (sogar) ablehnen?

Ja.
Alle.
Aber dafür muss man sie halt erstmal kennen.

Und das ist häufig sehr problematisch, denn viele der Richtungen üben eine ganz eigentümliche "Fascination" aus. Sie fesseln und bannen das Denken in ebenjene Richtung. Schwupps mutiert der Philosoph zum Apologeten.

Nein.
Quatsch.
Die Alternative wäre, allen Richtungen gleichzeitig zuzustimmen. Dadurch heben sich die Vektoren gegenseitig auf, und man erzielt denselben Effekt.

ob es überhaupt möglich ist, ihn in den Dienst des Menschen zu stellen,

Kapitalismus kommt bekanntlich yom lat. caput = Haupt. Unabhängig von der historischen Etymotologie des Wortes "Kapitalismus" liegt es eher weniger im Wesen eines Häuptlings, zu dienen.
*******are:
Mehr haben wir wohl auch nicht.

Doch, aber nicht Wörter - sondern Geschichten.

In unser digitalisierten und spezialisierten Welt ist kurze und knappe Kommunikation wichtig. Doch eine hoch effiziente Kommunikation, am besten auf Schlagzeilen limitiert, tötet die Farbigkeit und Vielvältigkeit der menschlichen Kommunikation und reduziert sie auf die Eindeutigkeit der Aussage. Eine solche Kommunkiation killt jede Kontroverse, die für gewöhnlich in jeder menschlichen Haltung innewohnt. Kein literarisches Werk kommt ohne solch eine Kontroverse aus, und es ist unmöglich dieses Werk in all seinen Facetten in eine Schlagzeile zu pressen.

Die Menschlichkeit ist nicht eindeutig, sondern dualistisch, also eine Mischung aus zwei sich gegenüberstehenden Polen. Die Pole können wir recht gut benennen das dazwischen nicht. So wissen wir recht genau was weiß und Schwarz ist. Aber schon bei dem Wort "grau" ergeben sich tausende verschiedener Möglichkeiten. Das Wort allein hilft uns nicht.

Fangen wir an, uns Geschichten zu erzählen.
@*******enza

Nein, es ist nicht vorbei in der Philosophie das wäre ja nun auch Schade um das Ganze seit 2500 Jahren... (es mag sein, dass Du in der Philosophie einen neuen Weg kennst) Denkrichtungen sind Orientierungen. Diese Denkrichtungen („Ismen“) ordnen (das [philosophische] Denken). Es gibt Menschen, die keine Ordnung brauchen. Ihnen genügt das Universum. Das mag auf Dich zutreffen

Denkrichtungen zu kennen ist ein Vorzug – ja. Mehr wage ich mir nicht zu sagen.

@****ub..

Ja, aber es sind Geschichten sind aus Wörtern. Es gibt keine Geschichte ohne ein Wort.
Es sind Geschichten, die die Bedeutung der benutzten Wörter verändern.

Sage ich nur: Hans ist ein Rassist. Dann vervollständigt mein Gehirn die fehlenden Informationen mit dem, was in unserem Gehirn unter Rassist verlinkt ist. Meine Aussage hat dann aber nichts mehr mit der Realität zu tun. Doch so funktioniert unser Gehirn, und exakt der gleiche Mechanismus ist auch dafür verantwortlich, das es Missverständnisse gibt.
Erzähle ich nun eine Geschichte über Hans uns sein Rassisimus, kommt vielleicht ein ganz anderes Bild heraus. Hans hat dann ein herzlichen Umgang mit Ausländern und würde ihnen nie ein Haar krümmen, hat dann aber nur Bedenken das es so viele in Deutschland gibt.

Oder

Hans ist ein noch schlimmerer Rassist als wir uns dachten. Er symphatisiert offen mit dem NSU, und läuft zu Hause immer in Uniformen des dritten Reiches herum.


Egal wie du es drehst, erst die Geschichte drum herum gibt dir ein facettenreiches Abbild der Realität. Auch wenn eine Geschichte nur aus wörtern besteht, so wird doch der für die Kommunikation der Bedeutung des Gesagten nötige Sinnzusammenhang von ein paar Wörtern auf sehr viele Wörter ausgedehnt, was es ermöglicht detailgenau zu konstruieren. Nutze ich nur die Schlagzeilenkommunikation bedient sich das Gehirn des Gegenübers bei den existierenden Vorurteilen und Schubladen im Denken um die Bedeutung meiner Aussage zu vervollständigen. So passiert es das 5 Wörter einen Skandal auslösen, welcher aber im Text darunter nicht mehr in dem Maße vorhanden ist. Genau so arbeitet z.Bsp. die Boulevardpresse.
Worte in Geschichten
Schöne Worte und eine vergnügliche Geschichte, so macht das Leben (mit lesen) Spaß!
****e_H Mann
8.282 Beiträge
Da es für diese Kategorie noch keine Bezeichnung gibt, erschöpfe ich sie eben:
Das Vergnügen am Lesen mancher Geschichten im Philo Forum ist 'Philie des Absurditismus '.
Es gibt sicher in diesem Forum viele dumme Meinungen. Aber diese Tatsache hat auch etwas positives: man kommt sich klug vor ... Würden hier noch Kant, Schopenhauer oder Nietzsche mitreden (was absurd ist - denn sie sind bereits tot und würden sie noch leben, kaum im JC auftreten .... - und als Absurdismus kategorisiert werden könnte), wäre das vielleicht nicht so ... (die Namen können beliebig ersetzt werden; natürlich auch durch den eigenen oder den des besten Freundes...)
****e_H Mann
8.282 Beiträge
[quote)...noch Kant, Schopenhauer oder Nietzsche mitreden,

*ähhhh .... sind die auch im Joy Club ? Unter welchen Pseudonymen ?
...
... "...würden..." ...
****e_H Mann
8.282 Beiträge
Der Konjunktivismus ist eine medizinische Bezeichnung für eine Bindehautentzündung
Ich bin kein Internist.
******del Mann
827 Beiträge
Themenersteller 
@ mazita

"Okkult" ist ein sehr schöner -ismus - Dank dafür
******del Mann
827 Beiträge
Themenersteller 
Pardon,
bin jetzt erst nach den Feierlichkeiten zurückgekehrt und schaue jetzt erst im Forum wieder nach, obn sich was getan hat - und hat es ...

Sehr bereichernd für mich, die Beiträge., auch (und gerade) die nicht ganz so ernst gemeinten.

"Denkrichtungen zu kennen ist ein Vorzug – ja. Mehr wage ich mir nicht zu sagen.", so ein Satz von yokowakare - dieses trifft es, was mich umtreibt. Vieles (alles?) kennen, aber nur weniges mögen.


Am Rande: heißt es richtig "Absurditismus" oder "Absurdismus"? Beide Formen tauchnten auf. Oder "Ad_Absuridismus"?
******del Mann
827 Beiträge
Themenersteller 
sorra
sollte "Ad_Absurdismus"? heißen (herrje ...)
Quelltext
Danke für den klugen Hinweis auf den Absurdismus, kannte ich nicht. Der Absurdismus bezieht sich auf den Sinn des Lebens:

Absurdismus ist eine Philosophie welche besagt, dass die Anstrengungen der Menschheit einen Sinn im Universum zu finden unweigerlich fehlschlagen müssen (und daher absurd sind), da kein solcher Sinn existiert,


Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Absurdismus

Tatsache ist, dass man vom Sinn des Lebens spricht. Wenn man das Leben als sinnlos betrachtet hat man doch kein Problem. Wenn man kein Problem hat, wo ist dann die Frage? Worauf wollen also die Absurdisten antworten? Sie haben keine Antwort. Damit erübrigt sich die Frage, der Absurdismus erscheint als absurd.

Der Nihilismus ist es in ähnlicher Weise, denn er nihiliert sich selbst....

Nicht alle Ismen in der (unvollständigen) Liste sind übrigens so und nicht alle gehören zur Philosophie (z.B. Okkult ..., Kapital ...).

Überall gibt es Absurdität, Dummheit, Eitelkeit, ....., Normalität, ...., Originalität, .... Klugheit. Aber das ist normal ... (Normalismus)
******del Mann
827 Beiträge
Themenersteller 
nach längerem
melde ich mich mit der Entdeckung des Nonkonformismus und des Diskordianismus (bei anarchopedia.de).

Wie ich lernte, werden mit -ismen wohl weniger philosophische Grundrichtungen benannt als vielmehr persönliche Haltungen (die aber mit philos. Richtungen übereinstimmen können). Ende des 19. Jhd.s bis in die 1920er Jahre gab es die Lebensphilosophie, die ich soeben für mich entdeckte (zunächst auf Wikipedia). Kennt sich jemand mit ihr aus?
Ja
persönliche Halterungen etwa (s.d.) ...
******del Mann
827 Beiträge
Themenersteller 
zufällig gefunden
in den Weiten des Internets: Ankündigung einen Vortrags im Hamburg:

"Einführung in die Analytische Philosophie.

• Sprachphilosophie
• Formale Logik - Aussagenlogik - Prädikatenlogik - Modallogik - Fuzzylogik
• Philosophie der normalen Sprache - Sprechakttheorie - Sozialontologie - Lüge, Ironie, Metapher
• deskriptive Metaphysik - Metaphysik der Eigenschaften - fiktive Gegenstände - abstrakte Gegenstände - Aboutness - Grounding

• Philosophie des Geistes
• Leib-Seele-Problem - Dualismus - Monismus -Neuer Mystizismus
• Externalismus/Internalismus
• Naturalismus - Qualia - Intentionalität

• Ethik
• Normative Ethik
• Angewandte Ethik
• Meta-Ethik
• Handlungstheorie

• Ästhetik
• ???"

Na, das ist doch mal eine Aufzählung. Ihc knabbere noch daran.

Was, bitteschön, ist Aboutness? Mit der Bitte um Belehrung ...

alterAdel
Ja, was bitte schön nun - wo sind die Ismen...?
lies nach:

Die Kunstismen (1925) ist der Titel eines Buchs von Hans Arp und El Lissitzky, in dem Strömungen der Avantgarden in der Bildenden Kunst von etwa 1914 bis 1924 definiert und illustriert werden.


*ggg*
******del Mann
827 Beiträge
Themenersteller 
ahhh
Dank, @ bicinum, für die Kunstismen - kannte ich nicht. Und sogleich bei Wikipedia nachgeschlagen. Wo auf die Ironie abgehoben wird.

Und wo u.a. der Verismus genannt wird. Kannte ich auch nicht.

Alles sehr schön und belehrend; da gibt´s wieder fviel zu klicken ...
*******ata Frau
28.056 Beiträge
etwas unphilosophische frage:
weil ich das wort frivolismus gerade gelesen habe...

ab wann wird aus frivol - ein frivol-ismus? *nixweiss*
... ab dem dritten frivolen wort in einer frivolen nacht mit frivolen gästen in einer frivolen wohnung einer frivolen gegend...
frivolismus ist ein skandinavisches Wort und heißt ins englische übersetzt: free-whale-ismus

oder in sexistischer Manier: free-hole-ismus

*ggg*
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