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Wie viele –ismen gibt es eigentlich in der Philosophie?

******del Mann
827 Beiträge
Themenersteller 
Wie viele –ismen gibt es eigentlich in der Philosophie?
Sorry für diese vielleicht einfach erscheinende Frage eines Nicht-Philosophen, aber Philosophie-Interessierten, eines fachlichen Laien, in die Runde der Erleuchteten.
Zumal zur Philosophie ja auch Phänomenologie und Pragmatik gehören, die Frage also von vornherein schief ist. Also: Wie viele Denkrichtungen gibt es? Und muss man alle beherzigen? Darf (oder muss) man welche (sogar) ablehnen? Ratlos – mit der Bitte um Belehrung …
******del:
Wie viele –ismen gibt es eigentlich in der Philosophie?

Wieviel brauchst du denn? Jeder hat seinen eigenen -ismus. Das was den Ismus ausmacht ist das was wir für richtig, unasusweichlich, ethisch oder moralisch richtig halten..... etc.

Treffen sich viele Menschen mit ähnlichem Denken, wird aus dem namenslosen Ismus ein benannter kollektiver Ismus: Islamismus, Sozialismus, Nihilismus. Letztenendes ist Ismus nichts weiter als der Begriff für eine Gruppe von Menschen mit gleichen Werteverständnis.

Wieviele du davon kennen musst, kann icht dir nicht sagen. Und auch nicht, wieviele du beherzigen solltest. Ich schätze möglichst wenig, sonst bekommst du Probleme. Dafür gibt es zuviele unterschiedliche Denkstrukturen. Man kann z.Bsp. bei einer Sache ebene nicht Pessimismus und Optimismus gleichzeitig fröhnen. Oder Vorstandsmitglied von sowohl "NUR-VEGANER.e.V" als auch "Schlachthof e.V" sein.
******del Mann
827 Beiträge
Themenersteller 
vielen Dank
Wie viele -ismen ich brauche, weiß ich gar nicht; einer wäre zu wenig, mehrere wären passend, denke ich mir.

Der Hinweis auf Sozialismus und Islamismus macht klar, dass es sich eher um politische Richtungen handelt, die man zu den -ismen zählen kann; auch den Kapitalismus, der ja auch eine ehilosophische Ebene hat, wenn man an Adam Smith und seinen Wohlstand der Nationen denkt, inmitten der Auflärung geschrieben, aber eigentlich keine philosophische Denkrichtung ist (oder doch?).

Doch, unterschiedliche Denkstrukturen sind in mit durchaus vorhanden - mal Pessimist, mal Optimist - je nachdem. Als postmoderner Mensch versuche ich, mit den widerstrebenden Richtungen in mir klar zu kommen (wie überhaupt man, finde ich, akzeptieren muss, dass die anderen Menschen nicht nur in einer Richtung, in einer Dimension gesehen werden sollten - z.B. als Mann, Raucher, Hamburger, Fleischesser, Autofahrer, RTL-Gucker - man kan ja ganz widerspruchsfrei einander entgegengesetzte Dinge in sich vereinen (das war nur eine rein literarisch-hypothetische Aufzählung und entspricht nicht meinem Dasein; nur zum Beispiel: ich habe Auto und Rad und fahre gerne Zug, nehme manchmal das Flugzeug; aber das nur nebenbei)
*******z_st Mann
785 Beiträge
******del:
Der Hinweis auf Sozialismus und Islamismus macht klar, dass es sich eher um politische Richtungen handelt, die man zu den -ismen zählen kann; auch den Kapitalismus, der ja auch eine ehilosophische Ebene hat, wenn man an Adam Smith und seinen Wohlstand der Nationen denkt, inmitten der Auflärung geschrieben, aber eigentlich keine philosophische Denkrichtung ist (oder doch?).

bezüglich sozialismus / kapitalismus würde ich es eher umgekehrt sehen. sozialismus hat eine pilosophische und ideologische grundlage. angefangen bei den frühsozialisten in frankreich, dann "perfektioniert" von marx. heutige formen des sozialismus bauen meist auf diesen konzepten und ideen auf, mit den entsprechenden folgen.
kapitalismus bedarf keiner philosophischen und/oder ideologischen grundlage. kapitalismus ist das, was einfach entsteht, wenn man menschen frei handeln lässt, vertragsfreiheit besteht und privateigentum an produktionsmitteln. unter diesen bedingungen entsteht und entwickelt sich kapitalismus ganz von selbst, ohne jegliches philosophisches oder ideologisches grundgerüst. kapitalismus tangiert philosophie "nur" insofern, als dass philosophen durch beobachten und analysieren von handlungsweisen und marktmechanismen entsprechende theorien aufgestellt haben. insbesondere die praxeologie sticht hier heraus, aber auch moraltheorie und eigentumtheorie. logischer weise ist auch ökonomie immer damit verbunden.
Kapitalismus hat wohl eine Philosophische Grundlage, schon allein deshalb weil sie von einem bestimmten Selbstbild des Menschen ausgehen. Übrigens gehen die Urväter des Kapitalismus davon aus, das jeder Mensch trotz aller Unterschiede mit dem gleichen Möglichkeitsspektrum ausgestattet ist. Was bedingt, das es EINE Bildungslaufbahn gibt. Es bedingt auch, das es KEINE Erbschaft gibt, was ein Ungleichgewischt schafft zwischen dem, der etwas/viel/sehr viel/richtig sehr viel Erbschaft bekommt, und zwischen dem der leer ausgeht.

Das Ungleichgewicht hat Smith selbst vorausgesehen: "Materielle Vorteile werden nicht gleichmäßig verteilt: „Die die Welt kleiden gehen selber in Lumpen.“ (Pakistan, Dritte Welt)"

Und das Ungleichgewicht hat zufolge, das der eine frei handeln kann, und der andere nicht.

Der Mensch wird nie "frei handeln" ohne jedwede Steuerung können, dazu ist er biologisch gar nicht in der Lage. Stichwort: Revierverhalten, Dominanz, Hang zur Macht

*****enz:
wenn man menschen frei handeln lässt,
Dann fahren wir mit hocheffizienten Fischereibooten im Golf von Aden herum, weil sich Geld damit verdienen lässt. Ups, das haben wir gemacht, weswegen die einheimischen Fischern auf Pirat umschulen mussten.
Was da passierte ist das die Intention sich ins Gegenteil verkehrt, wie so oft in der Menschheitsgeschichte. Der Fachbegriff für diesen Mechanismus heißt übrigens: Emergenz.


Und so wird es sein. Der Mensch ruft nach Freiheit, und wird Knechtschaft ernten.
*******z_st Mann
785 Beiträge
********8209:
Dann fahren wir mit hocheffizienten Fischereibooten im Golf von Aden herum, weil sich Geld damit verdienen lässt. Ups, das haben wir gemacht, weswegen die einheimischen Fischern auf Pirat umschulen mussten.
Was da passierte ist das die Intention sich ins Gegenteil verkehrt, wie so oft in der Menschheitsgeschichte. Der Fachbegriff für diesen Mechanismus heißt übrigens: Emergenz.

??? ...emergenz ist ein begriff aus der systemtheorie und bezeichnet das phänomen, wenn ein system eine oder mehrere eigenschaften aufweisst, welche seinen einzelbestandteilen nicht innewohnt. beispielsweise sind lebende organismen emergente systeme bzw. das leben an sich. aber auch simplere systeme wie z.b. ein stück würfelzucker. ...insofern verstehe ich weder welche intention ins gegenteil verkehrt wurde, da keine intention genannt wurde, noch warum das emergenz heissen soll.
auf den rest deines postings gehe ich nicht weiter ein. das thema haben wir schon ausführlich in ellenlangen threads durchgekaut.
****ta Frau
2.135 Beiträge
@domsub
Ich kann aus emergenz' Beitrag keinerlei Wertigkeit oder Parteinahme ableiten. Er erklärt das Phänomen 'Kapitalismus', mehr nicht.
Es liegt an uns, dem Begriff sofort eine emotionale Zuordnung zu geben, denn bei den meisten ist er spontan negativ belegt, weil wir keine positiven Auswirkungen des Kapitalismus beobachten können. Das war aber auch beim Kommunismus der Fall, nur merkwürdiger Weise wird er dennoch latent positiver gesehen. Hat wohl mit der Verbindung unter (Leidens-)Genossen und der Auflehnung gegen die hierarchische Ausbeutung zu tun, denen das Volk ausgesetzt war.
Ich halte den Kapitalismus mit den entsprechenden Regulativen für modifizierbar. Nur in der jetzigen Ausprägung richtet er sich gegen die Menschheit. Ich denke schon eine Weile an der Frage herum, ob es überhaupt möglich ist, ihn in den Dienst des Menschen zu stellen, indem in übertragenem Sinn an strategisch wichtigen Punkten ein Stoppschild aufgestellt wird, um die vermeintliche Zwangsläufigkeit der Ausbeutung zu verhindern und damit die Ausbeute des Systems von allen abgeschöpft werden kann.
*******z_st Mann
785 Beiträge
@ mazita
...zugegeben....mir juckt es ganz schön in den fingern auf dein posting, deine gedanken, einzugehen *g* ...aber ich lasse es, da es den thread off topic führt und nichts mit der ausgangsfrage zu tun hat.
****ta Frau
2.135 Beiträge
@emergenz
Da hast Du wohl recht, aber schade ist es. Deine Sicht würde mich schon interessieren tun! *zwinker*
*******z_st Mann
785 Beiträge
dafür gibt es z.b. die private nachrichtenfunktion der club-mails.
****ta:
ob es überhaupt möglich ist, ihn in den Dienst des Menschen zu stellen,

Wenn der Mensch auf den Dienst am Menschen bedacht ist, dann ist es nahezu egal welches Wirtschaftssystem wir haben - es wird immer funktionieren. Ist der Mensch auf den Dienst an sich selbst bedacht, wird jedes System scheitern.

Es bleibt eben die Frage welchen Wert wir dem jeweiligen Ismus geben. Ist es der Ismus wert, das jemand unter ihm zu schaden kommt, weil der Ismus das als Kollateralschaden so mit sich bringt? Was ist wichtiger, der Mensch oder der Ismus.

Wir bezeichnen jemanden als Sturkopf, wenn ihm die Gültigkeit des Ismus wichtiger ist als der Mensch der unter diesem Ismus leidet.
In diesem Punkt wären wir uns sicherlich einig. Bei den Ismen in der Wirtschaft sind wir das nicht. Ich persönlich mag nicht ausschließlich in einem Sytem leben wie dem Kapitalismus, welches dem Mißbrauch so ungestraft lässt. In einem Kapitalismus ist jedwede Regierung durch das Kapital beeinflussbar und manchmal auch "erpressbar". Das bringt das System so mit sich. Alles hat seine Vor und Nachteile.
28 Ismen
Es gibt in der Philosophie z.B. folgende ... ismen (mindestens also 28) :

Buddh...
Tao...
Hindu...
Platon...
Aristotel...
Ideal...
Material...
Real...
Empir...
Rational...
Dual...
Mon...
Skeptiz...
Nihil...
Mysthiz..
Behaviour...
Hol...
Solips...
Positiv...
Falibil...
Struktural...
Symbol...
Pragmat...
Marx...
Lenin...
Existential...
Konstruktiv...
Eklektiz...

(sprich z.B. Falibilismus)

Dazu gibt es noch ...logien, (eben) ...isten und anderes Zeug .... Es gibt übrigens auch noch ...ianer, ...iker und ...ogen.
****ta Frau
2.135 Beiträge
Dürfen wir uns jetzt was aussuchen???? Sozusagen zu Weihnachten?
Bitte, bitte, Onkel yoko!
******del Mann
827 Beiträge
Themenersteller 
@ yoko
danke für diese schöne Liste - gewiss, wie Du schriebst, fortzusetzen, t.b.c. wie es neudeutsch so schön heißt (und was ich immer mit cbt verwechsle).

Was ist Falibilismus? Muss ich mal nachschlagen, wikipedia sei Dank.

Mir fällt aber eine Nähe zur Theologie und Politik auf, so ja schon gleich in dem ersten Post, wo es ja gleich auf Sozialismus und Kapitalismus zu ging und die Frage entstand, ob Kapitalismus eine Philosophie ist (worüber ich immer noch nachdenke).

Kleiner Nachsatz: der Individual- fehlt noch in der Liste - also 29. Wenn ich dürfte (@ Mazita), dann suchte ich mir diesen -ismus aus
Anarchismus
Das Beste habt ihr vergessen!
******del Mann
827 Beiträge
Themenersteller 
richtig - nun sind´s 30.

nicht zu vergessen den Anarcho-Syndikalismus
Ich will ja nicht kleinkariert anmuten, aber ...
Anarcho-Syndikalismus ist keine philosophische Richtung, sondern allenfalls angewandte Philosophie. Syndikalismus steht für Gewerkschaften oder ähnliche Organisationen. Anarchosyndikalistische Bewegungen waren z.B. die CNT in Spanien während der dreißiger Jahre oder die FAU in Deutschland.
******del Mann
827 Beiträge
Themenersteller 
jipp
danke - nein, ist nicht kleinkariert. War ja auch nur eine lose Assoziation meinerseits.

Das problem der Anwendung trifft ja auch auf Kapitalismus und Sozialismus zu. Vielleicht hätte ich besser "reine Philosophien" schreiben müssen. Aber kann man die sauber von den "angewandten Philosophien" abgrenzen? Ich glaube, eher nein
****ta Frau
2.135 Beiträge
Wie wäre es noch
mit Okkultismus?
Klassizimus
Mechanismus
Apfelmismus *ggg*

Und diverse Radikalismen (?).

Alles nur Namen. Und in jedem Ismus wird zwischen dem "echten", dem "wahren" Anhänger, der die reine Lehre vertritt und dem der es nur "halbherzig" vertritt, unterschieden. Sozusagen Vollblutokkultist und der Hobbyokkultist (als Beispiel).
Benennungen -> Benennismus
Gehen wir von folgendem aus

Alles nur Namen.

Hier ist "nur" nicht klar, denn was fehlt? Es ist wie wenn ich sage: "Er ist nur klug". Was fehlt ihm?

Diese Ismen sind Begriffe für Inhalte (Namen sind beliebige Zeichenzuordnungen zu Inhalten, Begriffe dagegen nicht).

Dabei werden Antworten auf Fragen der Philosophie gegeben. So wird unter dem Begriff "Materialismus" eine bestimmte Antwort darauf gegeben, wie Materie und Bewußtsein zusammenhängen. "Solipsismus" beispielweise beantwortet die Frage nach dem Verhältnis von Bewußtsein und Welt für jemand z.B. mich (Ich).

Das Wissen darüber ist somit zusammengefasstes Wissen über Fragen und Antworten der Philosophie. Der jeweilige Begriff fasst unter sich Teile einer Gesamtheit. Dadurch muß man nicht immer alle Teile benennen.
****e_H Mann
8.282 Beiträge
Voyeurismus,
das ist die geistig-emotionale Beschäftigung des Selbst, mit den optischen Erscheinungen der Umwelt.
Lebst du schon, oder wohnst du noch
Ja, alles nur Namen.

Das NUR bezog sich darauf, das es keine eigenständige Entität dahinter gibt. Das Problem ist nicht die Bennenung selbst, sondern die für den Namen wichtige "Identität des Begriffes" (Bedeutung). Die Bedeutung ist nur dann gegeben, wenn er sich von anderen Bedeutungen/Begriffen abgrenzt. Aber eben diese Grenze ist es, welche uns hier immer wieder zu schaffen macht.
Und so ist es schwierig zu sagen, ob man schon lebt, oder noch wohnt, ob man schon tolerant ist oder nicht, ob man ein Sozialist ist oder nicht, ein Islamist oder nicht.
Es sei den, man ist Radikaler und vertritt die "reine Lehre" (man lässt nur das Bedeutungszentrum des Wortes gelten und meidet de Bedeutungsgrenzen). Obwohl, was macht dann den Unterschied zu einem Fundamentalisten????

Eben, ja, alles nur Namen.
Der Name ANNBuS.
Völlig richtig, alles NUR Namen, Begriffe und Sätze. Ich nennen das ANNBuS (auch ein Name, zugegeben schwer aussprechbar). Mehr haben wir wohl auch nicht.
*******z_st Mann
785 Beiträge
na dann sind wir ja auch bald bei apfelmus oder pflaumenmus gelandet.
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