(nachträglicher) Versuch eine Begriffbestimmung
Ich will versuchen aus meiner Perspektive die Begriffe
Sarkasmus, Ironie oder auch Zynismus logisch und nicht pragmatisch in ihrem Grundsatz zu erklären - dennoch aber Beispiele verwenden. Da Beispiele konkret sind und damit manchmal nicht gefallen, bitte ich um hier um Nachsicht; ein jeder kann sich sein eigens Beispiel machen (was gleichzeitig der aktiven Wissensaneignung dienlich wäre ...).
Bei Sarkasmus, Ironie oder auch Zynismus (die Begriffe will ich jetzt nicht differenzieren) stimmen gesagtes und gemeintes nicht überein. Ich sage also zu A „Du bist a“ wen er dagegen b ist (Beispiel Ich sage zu Paul „Du bist heute sehr sauber“, wenn er gerade schmutzig ist, weil er aus dem Kohlenkeller vom Kohlen sortieren kommt...).
Dem liegt zum einen zugrunde, dass wir bei jeder Kommunikation erwarten, dass der Teilnehmer die Wahrheit sagt. Das gilt für uns als eine Regel, wir erwarten das von dem anderen. Verletzt jemand diese, so verstößt er gegen die Regel.
Eine weitere Bedingung ist nun, dass Verstöße gegen Regeln uns stören, mißtimmen, unbehaglich sind, abstoßen, zornig machen, empören (je nach innerer Verfassung); somit also unsere Emotionen in Gang bringen (wie wenn jemand gegen die Regel verstößt, keine Laute wie furzen oder rülpsen aus seinem Körper zu entlassen).
Damit erreichen wir aber nun eine emotionale Wirkung beim Hörer. Das ist nicht (oder kaum) der Fall, wenn wir (wahrheitsgemäß) in dieser Situation sagen würden: „Du bist heute schmutzig“. Wir erreichen mit diesem Widerspruch, dass es überhaupt erst einmal deutlich bemerkt, was wir ihm sagen; denn Widersprüche bemerken wir sofort („es klingelt“).
Der Hörer stellt zudem dieses nicht Übereinstimmen als Widerspruch fest, den wir absichtlich aus einer Emotion heraus bilden und reagiert seinerseits dazu noch zusätzlich verstärkt emotional. Er weiß dabei genau, dass wir uns nicht geirrt haben (können), den die Sachlage ist ja eindeutig (wenn sie es nicht ist, nennen wir dann die z.B. Ironie subtil). Er reagiert hier in der Weise emotional, wie wenn ihn jemand anschreit: er schreit zurück oder weint... Oder er sagt zu mir: „Du bist aber heute lieb zu mir“ (obwohl ich es gar nicht bin, sondern eher unlieb, böse, „gemein“ oder eben sarkastisch, ironisch, zynisch).
Beide emotionalen Linien verstärken, potenzieren sich hier somit und so könnten beide auf einen solchen Anfang hin in eine gefühlsbetonte Kommunikation eintreten, die bis zur Heiterkeit reichen könnte (denn es als emotionale Reaktion kann hier durchaus auch gelacht - oder wenigstens geschmunzelt - werden...).