MEINung
Wir sind fühlende Wesen, nicht nur denkende.
Gefühle lassen Verknüpfungen zu Ereignissen entstehen, woraus sich ergibt, dass jeder "nur" aus seiner (manchmal im Verlauf des Lebens durch andere akzeptierte erweitert) Perspektive/Weltbild berichten kann.
Sarkasmus und andere Spiel/Kampfarten der Kommunikation, lassen für mich zunächst auf eine Art Dis-identifikation mit sich selbst in der Situation schließen.
Aus tiefer Verletzung eines ICH vielleicht heraus.
Traumata oder sog. MiniTraumatas, das Ergebnis ist ähnlich: "ich wurde verletzt". Mit einer Intensität oder penetranz, die unerträglich war.
Je tiefer die Verletzung, desto schwärzer der "Humor" (Humor ist eine bekannte Methode, sich von dem Drama zu distanzieren. Erstmal Überlebenswichtig, später Leben auslebend verhindernd.)
Der innere Entschluss: ich schütze mich, indem ich Andere zuerst verletze oder einfach von vornherein klar mache, dass ich "unverletzbar" und "Herr der Lage" bin, weil ICH ja Recht habe, kann sich daraus in Form von Sarkasmus entwickeln.
In einem Automatismus (wo klares denken einfach nicht mehr möglich ist weil das System auf Alarmmode geschaltet ist wg Angst vor erneuter Verletzung/Infragestellung des ICH) wird diese Schutzwand reflexartig hochgefahren. Mit Steigerungsformen oder direkt die volle Breitseite.
Ich betone: mit Menschen, die in diesem Komplex stecken, kann man in dem Moment nicht vernünftig reden/diskutieren!
Unter dem Deckmantel der vielleicht noch stattfindenden Kommunikation findet kein Austausch mehr statt, es werden Fronten verteidigt.
Da kann man als diese Reaktion beobachtende und akzeptierende Person nur Ruhe bewahren und warten, bis der Anfall (des Komplexes) vorbei ist.
Was ich hier so erzähle, gilt auch für klassische StreitGespräche , stelle ich grad fest.
Ob nun kalt (schwarzer Sarkasmus) oder heiß (wild tobender Aktionsausbruch) serviert, der Kern ist der Gleiche. Ich werte andere ab, um mich selbst aufzuwerten, damit ich nicht verletzbar bin.
Das gehört allerdings auch alles zum Mensch-sein dazu, macht unser Leben lebendig.
Es sind Probleme (Themenumkreisend) und Herausforderungen (Weg heraus) gleichzeitig.
Ich kann mich am um sich beissenden Sarkasmus anderer entzünden oder mich zurück lehnen und sagen: du hast ein problem mit mir? Ok, darfste gerne behalten.
Bevor ich in die Weltgeschichte abdrifte, halte ich hier an und hoffe, ein bisschen von deiner Frage vielleicht beantwortet zu haben.
LG M